Profilbild von AureliaAzul

AureliaAzul

Lesejury Star
offline

AureliaAzul ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AureliaAzul über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2019

Das perfekte Match - Realität oder Illusion?

The One - Finde dein perfektes Match
0

Fünf vollkommen unterschiedliche Menschen sind aus verschiedenen Gründen auf der Suche nach ihrem perfekten Partner/ihrer perfekten Partnerin, mit dem sie für den Rest ihres Lebens glücklich sein werden. ...

Fünf vollkommen unterschiedliche Menschen sind aus verschiedenen Gründen auf der Suche nach ihrem perfekten Partner/ihrer perfekten Partnerin, mit dem sie für den Rest ihres Lebens glücklich sein werden. All das verspricht das Online-Portal MatchyourDNA.com, welches auf der DNA-Basis der Nutzer ihr passendes Gegenstück findet. Doch kann ein einfacher DNA-Test eine solche, folgenschwere Entscheidung zuverlässig treffen? Oder steckt dahinter womöglich doch nur illusorisches Wunschdenken der Suchenden? Schon bald kommen einigen Zweifel bezüglich ihrer Matchs, denn auch vermeintlich perfekte Partner/innen haben ihre Geheimnisse...

Bereits die Idee rund um das Online-Portal MatchyourDNA.com klang für mich nach einer innovativen Geschichte mit einem Mix aus Science-Fiction und Thriller-Elementen. Besonders gelungen ist die Abbildung der Webseite zu Anfang des Buches, die die fiktive Idee rund um das Portal noch greifbarer und authentischer macht.

Anfangs haben mich die raschen Kapitelwechsel aus Sicht der fünf Protagonisten etwas verwirrt, da die Kapitel recht kurz sind und es dementsprechend ständige Perspektivwechsel gibt, sodass ich die Charaktere nur langsam kennenlernen konnte. Nichtsdestotrotz schreitet die Geschichte aufgrund der zahlreichen, kurzen Kapitel schnell voran.

Jede der fünf Geschichten ist komplett einzigartig gestaltet und hat Wiedererkennungswert. Dadurch kommt ausreichend Abwechslung in die Geschichte und die Spannung steigt. Zudem wollte ich unbedingt erfahren wie es bei einigen Charakteren weitergeht und dafür bis zum entsprechenden Abschnitt lesen musste. Wenngleich eine gewisse Distanz zu den Personen spürbar war, konnte ich mit ihnen fühlen und mich teilweise in sie hineinversetzen, was das Lesevergnügen erhöht hat.

Der Schreibstil ist einfach, ohne besondere Merkmale, gewöhnlich und nicht sonderlich fordernd, aber dennoch ungemein unterhaltsam.Dadurch habe ich das Buch innerhalb weniger Tage verschlungen. Ein positiver Aspekt, meiner Meinung nach, ist der prozessorientierte Schreibstil, der weniger Beschreibungen enthält, dafür auf den Punkt kommt und dafür sorgt, dass die Handlungen voranschreiten, anstatt sich in endlosen, unnötigen Wiederholungen und Beschreibungen zu verlieren.

Die Haupthandlung beginnt eigentlich recht harmlos, entwickelt sich jedoch schnell zu einem Strudel aus unkontrollierbaren einzelnen Strängen, die langsam aus dem Ruder laufen und eine wechselhafte Dynamik und Dramatik entstehen lassen. Die vielen kleinen Geheimnisse, die teilweise ziemlich vorhersehbar sind, führen zu weitreichenden und unabsehbaren Folgen, die jede Geschichte auf ihre Weise verändern und auch für mich undurchschaubar machten. Zwar driften einige Einzelstränge in überzogene und unrealistische Handlungen ab, nichtsdestotrotz hat mich das nicht gestört und das ganze Buch noch aufregender und ungewöhnlicher gemacht. Typische 0815 Charaktere, sowie Handlungen, findet man in diesem Buch nicht, denn es strotzt geradezu vor Kreativität und Neuartigkeit. Das Ende lässt einige Fragen offen, die sich allerdings durch Nachdenken beantworten lassen und das Überlassen des finalen Abschlusses den Lesern*innen spricht mich sehr an und insgesamt hat mich das Ende zufriedengestellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.11.2019

Zimmer 19

Zimmer 19
0

Bei der Eröffnungsfeier der Berlinale tritt das Worst-Case-Szenario ein, als plötzlich anstatt des Eröffnungsfilms ein verstörender Snuff-Film gezeigt wird, in der die Tochter des Bürgermeisters bloßgestellt, ...

Bei der Eröffnungsfeier der Berlinale tritt das Worst-Case-Szenario ein, als plötzlich anstatt des Eröffnungsfilms ein verstörender Snuff-Film gezeigt wird, in der die Tochter des Bürgermeisters bloßgestellt, bedroht und umgebracht wird. Schnell wird das LKA Berlin auf den Plan gerufen und beginnt unter fragwürdigen Umständen die Ermittlungen, denn die Echtheit des Films ist nicht klar und der Bürgermeister Keller scheint einiges zu verbergen...

Anfangs hatte ich kleine Schwierigkeiten mich in der Geschichte einzufinden, da bei mir leider die Personen und Geschehnisse des ersten Bandes nicht mehr so präsent waren und erst nach und nach die Erinnerungen zurückkamen. Nach einem etwas schleppenden Beginn konnte mich der Fall total fesseln. Die zahlreichen Geheimnisse, Lügen und Offenbarungen nach und nach aufzudecken hat mir besonders gut gefallen. Auch der Fokus auf die Zahl 19 ist passend gewählt und knüpft an den ersten Band an, wodurch eine Verbindung geschaffen wird und ein leichter roter Faden erkennbar ist. Zudem geht es unter anderem auch um Viola und die Frage nach ihrem Verbleib, die ständig thematisiert wird und mehr Spannung und Ungewissheit in die Handlung bringt.

Die Geschehnisse werden aus verschiedenen Sichtweisen geschildert. Vor allem jedoch aus Sitas und Toms Perspektive. Zusätzlich spielen auch Handlungen auf zwei Zeitebenen eine entscheidende Rolle und erhöhen die Komplexität des Ganzen. Dadurch lernt man mehr über eine bestimmte Hauptperson und sieht sie von einer ganz anderen Seite.

Nach wie vor sprechen mich Sita und Tom sehr an, etwas schade empfinde ich es, dass es zwischen ihnen so distanziert und kühl ist. Da wären mehr gegenseitige Sympathien angenehmer gewesen und würden sie mir noch sympathischer machen. Ansonsten ist die ganze Atmosphäre zwischen dem ganzen Ermittlungsteam ziemlich unterkühlt und basiert vor allem auf Missgunst, Neid, Demütigungen und Misstrauen, was sehr schade ist und zu gegenseitigem Boykottieren der Ermittlungen führt. So funktioniert ein gutes Team nicht.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Gerechtigkeit oder doch Rache?

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld
0

Nach dem brutalen Tod an ihrer Cousine Nathalie, versinkt Thea in Schmerz und Trauer, bis sie eines Tages eine anonyme Botschaft erhält und die Chance hat Mitglied bei den Black Coats zu werden. Diese ...

Nach dem brutalen Tod an ihrer Cousine Nathalie, versinkt Thea in Schmerz und Trauer, bis sie eines Tages eine anonyme Botschaft erhält und die Chance hat Mitglied bei den Black Coats zu werden. Diese Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht Männern (und einigen Frauen), die Frauen Gewalt angetan haben, eine Lektion zu erteilen und so für Gerechtigkeit zu sorgen. Mit Eifer nimmt Thea ihre Aufträge an, bis einer eines Tages eskaliert und sie anfängt an der Richtigkeit der Taten der Black Coats zu zweifeln. Ist es wirklich Gerechtigkeit, oder geschickt versteckte Rache? Lässt sich Gewalt mit Gewalt sühnen?

Gleich zu Beginn wird der Leser mit Thea in die geheimnisvolle Welt der Black Coats eingeführt, die so exklusiv und verborgen agiert, dass nur wenige davon wissen und sich geschickt im Hintergrund halten. Die Einführung in die Organisation ging mir etwas zu schnell und verlief ziemlich reibungslos. Etwas unglaubwürdig war auch die Tatsache, dass es sich um junge Mädchen handelt, die nach einigem Training zu gewissen (brutalen) Taten fähig sind und dass keiner der Eltern und Freunde ihre ständige Abwesenheit hinterfragt. Da ging das Buch mit meinen Vorstellungen auseinander, da ich mit jungen erwachsenen Frauen gerechnet hatte, die etwas reifer sind und nicht noch Heranwachsende.

Thea ist ein zielstrebiges und starkes Mädchen, die genau weiß was sie will und wie sie es erreichen kann. Ihre Entwicklung, vor allem bezüglich der Führungsfähigkeiten, konnte stetig verfolgt werden und sie war mir, trotz ihrer anfänglichen Naivität, sehr sympathisch. Die zunehmende Kritik Theas ist glaubhaft und authentisch dargestellt. Ihr Team hält immer zueinander und auch die anderen erkennen, dass es auch andere Wege gibt mit der Wut umzugehen und dass auch Vergebung im Bereich des Möglichen liegt.

Die Black Coats treten als sehr überzeugende und eingeschworene Einheit auf, die gezielt verletzte junge Mädchen und Frauen rekrutiert und ihre Vulnerabilität und Naivität gezielt ausnutzt, indem sie sie manipulieren. Dabei haben sie andere Intentionen und Gründe, die gut verborgen liegen und erst nach und nach ans Licht kommen. Besonders der moralische Zwiespalt von Thea und den anderen aus ihrem Team hat mir ausgesprochen gut gefallen und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an, stellt vorherrschende Normen und Aussagen in Frage und sucht gezielt nach anderen Möglichkeiten der Gerechtigkeit. Die Multiperspektivität stellt verschiedene Ansichten anschaulich und durchaus lehrreich dar.

Fazit: Eine spannende Jugendgeschichte mit Thriller-Elementen, die moralische Grenzen austestet und sie teilweise überschreitet, um am Ende zu gewissen Erkenntnissen bei den Charakteren zu führen.

Veröffentlicht am 18.11.2019

Dystopie mit Gänsehautgarantie

Gelöscht
0

Kyla wacht in einer ihr völlig fremden Welt auf, nachdem sie geslatet wurde. Sie hat weder Erinnerungen an ihre Vergangenheit, noch weiß sie wer sie ist. Überall wird sie kontrolliert und zu systemkonformen ...

Kyla wacht in einer ihr völlig fremden Welt auf, nachdem sie geslatet wurde. Sie hat weder Erinnerungen an ihre Vergangenheit, noch weiß sie wer sie ist. Überall wird sie kontrolliert und zu systemkonformen Verhalten gezwungen. Doch schon bald tauchen trotz der OP Erinnerungsfragmente auf, die sie gar nicht haben dürfte und die sie sorgsam hüten muss. Dann wäre da noch Ben, ihr Slater-Freund, der aus dem System ausbrechen möchte und eine waghalsige und lebensgefährliche Tat begeht.

Die ganze Welt in dieser dystopisch anmutenden Welt, allen voran das Slating, hat mich unglaublich neugierig gemacht. Ich wollte das ganze System verstehen und ergründen wie es dazu kommen konnte. Wie auch in anderen Dystopien auch gibt es einschneidende gesellschaftliche Veränderungen, die ihren Beginn im Prequel Exit Now nehmen und hier ihren Höhepunkt erreichen. Überrascht und fassungslos machten mich die zahlreichen Kontrollen und die maßlose Gewalt und Gnadenlosigkeit. Die Polizei in Form von Lordern toleriert keine Abweichung vom geforderten Verhalten. Schon bei kleinsten Verstößen droht das Slating. Kyla tat mir unglaublich leid. Sie ist wie in einem großen Käfig und hat keinerlei Spielraum. Spannend machten die vielen, unbeantworteten Fragen rund um Kylas Vergangenheit die ganze Geschichte. Wem kann man vertrauen? Wer spielt kein falsches Spiel? Die kleinen Informationsbruchstücke aus Kylas Erinnerung machten anfangs alles noch verwirrender, aber nach einer Weile setzte sich langsam ein Bild zusammen.

Auch wenn Kyla unwissend und manchmal naiv ist, mochte ich ihre kritische und misstrauische Art. Im Gegensatz zu anderen hinterfragt sie vieles und traut Fremden nicht einfach so. Das zeugt auch von einer gewissen Klugheit und Weitsicht, die sie vor den Feinden schützt, ohne dass diese das bemerken. Ben in ganz anders, was vermutlich am Slating liegt. Er ist leicht steuer- und manipulierbar und lässt sich von anderen schnell reinreden. Einige andere Charaktere, die Kyla unterstützen, waren mir auch sympathisch und gaben mir Hoffnung.

Der Schreibstil ist so leicht und einfach geschrieben, dass ich das Buch in einem Rutsch hätte lesen können, ohne das Gefühl zu haben zu viele Informationen erhalten zu haben. Das liegt wahrscheinlich auch an den wenigen wichtigen Ereignissen, so dass nicht so viel passiert und die Informationen geschickt i die Handlungen eingebettet werden.

Etwas gestört hat mich die sparsame Erzählung des politischen Systems. Bis auf die Lorder und Kleinigkeiten zum Slating und deren Entwicklung, erfährt man kaum etwas über die Umstände und welche Seiten wofür kämpfen. Insgesamt habe ich nicht ganz verstanden wie die Politik dort funktioniert und welche Position die Lorder haben, außer für Recht und Ordnung zu sorgen .Das ist mein einziger Kritikpunkt.

Fazit. Ein schöner Auftakt einer mitreißenden Dystopie mit unzähligen Geheimnissen und zurückgehaltenen Wahrheiten.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Tödliches Spiel

Dunkle Botschaft: Thriller
0

Als eine junge Frau tot in ihrer Badewanne aufgefunden wird, deutet zunächst alles auf einen Unfall hin, doch nach genauerer Betrachtung finden sich rätselhafte Zeichen auf dem Körper der Frau, die den ...

Als eine junge Frau tot in ihrer Badewanne aufgefunden wird, deutet zunächst alles auf einen Unfall hin, doch nach genauerer Betrachtung finden sich rätselhafte Zeichen auf dem Körper der Frau, die den Beginn eines tödlichen Spieles darstellen. Bald schon folgen weitere Morde und der Täter gibt den Ermittlern Rätsel auf, die sie rechtzeitig lösen müssen, um die anderen Frauen zu retten. Ein mörderische und atemberaubende Jagd beginnt. Wer ist schneller, Täter oder Ermittler?

Typischerweise - für die Bücher der Autorin, die ich gelesen habe - beginnt das Buch mit einer in der Vergangenheit stattfindenden Handlung, die in direktem Zusammenhang mit den Handlungen der Gegenwart steht. Wie genau, das erfährt man erst während des Lesens, wobei einige Hinweise schon in eine gewisse Richtung deuten.

Die Morde folgen rasch aufeinander, was eine gewisse Dynamik entwickelt und ein hohes Tempo vorlegt, sodass der Druck durchaus zu spüren ist und die Ermittler in Zugzwang bringt. Dadurch entsteht Spannung, die immer subtil vorhanden ist mit dem Gedanken, dass bald wieder jemand sterben wird. Die Rätsel und Aufgaben sind innovativ und intelligent in die Handlungen verstrickt und das Miträtseln hat Spaß gemacht und den Ermittlungen mehr Tiefe verliehen.

Julia ist mir insgesamt sympathisch, auch wenn mich ihre Alleingänge etwas gestört haben und sie als Rechtsmedizinerin eigentlich Polizeiarbeit gemacht hat und sich über ihre Befugnisse hinweggesetzt hat. Auch war mir ihre etwas voreingenommene Art nicht immer recht. Da ist ihr Freund und Polizist Florian schon wesentlich angenehmer und zurückhaltender, was mir mehr gefallen hat.

Etwas schade empfinde ich die deutlichen und unmissverständlichen Hinweise, die zum Täter führen, da sie eigentlich schon im Prolog eindeutig in eine gewisse Richtung hindeuten. Dadurch ist schnell klar wer der Täter ist und auch wie es dazu kommen konnte.- Insofern wurde hier mehr Wert auf die psychologischen Aspekte gelegt, als darauf die Aufdeckung des Täters überraschend zu gestalten. Das hat Vor- und Nachteile und für mich überwiegen hier die Nachteile. Da hätte man wesentlich mehr Spannung und Raten einbringen können.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, ich konnte den Geschehnissen und Schlussfolgerungen problemlos folgen und hätte das Buch in einem Rutsch durchgelesen, wenn ich nicht an einer Leserunde teilgenommen und mehr Zeit gehabt hätte.

Fazit: Ein psychologisch gut dargestellter Thriller, der vor allem den Werdegang des Täters anschaulich präsentiert. Leider fehlte mir manchmal die Spannung, insbesondere was die Auflösung des Täters angeht.