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Veröffentlicht am 27.11.2019

Definitiv eine Story die süchtig macht, das Blut zum kochen bringt und emotional gefangen nimmt

In the Company of Killers - Buch 1
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Wenn ich ein Buch an einem Tag durchsuchte, überrascht es nicht sonderlich, dass es ein Werk aus dem Festa Verlag ist.
Dieses Mal geht es um “In the Company of Killers – Killing Sarai” aus dem Dark Romance ...

Wenn ich ein Buch an einem Tag durchsuchte, überrascht es nicht sonderlich, dass es ein Werk aus dem Festa Verlag ist.
Dieses Mal geht es um “In the Company of Killers – Killing Sarai” aus dem Dark Romance Bereich. Ich hab mich unglaublich auf dieses Schmuckstück gefreut und wurde auf jeder erdenklichen Art und Weise überrascht.
Denn hier gibt es absolut keine schwachen Charaktere. Was mich wirklich enorm überrascht hat.
Angefangen damit wie ich Sarai kennengelernt und wahrgenommen habe.
Sie ist eine sehr starke und auch stolze Persönlichkeit. Aufgeben gilt für sie nicht. Die Jahre der Misshandlung und Brutalität durch Javier haben sie geprägt und zu einem völlig neuen Menschen gemacht.
Bis sie endlich flieht und damit eine enorme Welle losbricht.
Denn plötzlich ist nicht nur ihr Leben in Gefahr.
Sondern auch ihr Herz und ihr Umfeld.
Doch die Frage ist, was muss mehr geschützt werden?

Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich toll und hat mich sofort begeistert.
Fesselnd, leicht und bildhaft.
Die Atmosphäre empfand ich als düster und angespannt. Sie war förmlich explosiv aufgeladen.
Aber auch sanft und emotional.
Der Einstieg fiel mir sehr leicht.
In dieser Geschichte geht es um Sarai und Victor. Deren Perspektive wir auch erfahren, was sie mir schnell näher gebracht hat.
Ich konnte wundervoll in ihre Gefühlswelt eintauchen und auch ihre Handlungen wirklich gut nachvollziehen.
Beide habe ich sofort ins Herz geschlossen und sofort über alles geliebt. Was auch daran liegt, dass sie nicht nur starke und unbeugsame Charaktere sind. Sondern weil sie auch viel Schmerz und eine Vergangenheit in sich tragen. Sie haben eine Seite, die sie anderen nicht zeigen. Was sie sehr geheimnisvoll und undurchdringlich erscheinen lässt.
Es gibt eine gewisse Tragik und Dramatik.
Überrascht haben mich definitiv beide auf ganzer Linie.
Ganz besonders Victor, der ja eher kein Mann großer Worte ist. Dann aber wieder Dinger vom Stapel lässt, die mich erstmal sprachlos machten und anschließend zum grinsen brachten.
Ich liebe diesen Mann unglaublich.
Ich habe die Dialoge der beiden unglaublich genossen.
Sie haben mich immer wieder zum schmunzeln gebracht. Aber es hat mich auch emotional mitgerissen, besonders bei der Thematik Verlust. Weil man den Schmerz fast körperlich gespürt hat.
Daneben lernt man noch weitere Charaktere kennen, die für nachdenkliche Momente sorgten und nicht einfach in Gut oder Böse zu gliedern sind.
Allesamt sind sie sehr authentisch und absolut greifbar.
Die Handlung hat sofort sehr spannend und explosiv begonnen. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass man intensiver auf Sarais Vergangenheit eingegangen wäre. Dadurch fehlt für mich ein Stückchen und man lernt sie erst danach wirklich kennen. Ich hoffe, dass darauf später noch intensiver eingegangen wird.
Auch Javier in seiner Funktion blieb für mich leider etwas blass.
Vielmehr dreht sich die Story rund um Sarais und Victors Verbundenheit und damit was diese Flucht für Konsequenzen nach sich zieht.
Denn Victor ist ein Killer und demzufolge seine Welt, ohne Frage sehr gefährlich.
Manipulativ, perfide und abgründig.
Ich mochte die Entwicklung der Story unglaublich gern. Nicht nur weil sich dadurch immer mehr herauskristallisierte, auch weil sich die beiden Charaktere selbst erkunden und finden konnten.
Niklas war dagegen die explosive Konstante und sorgte immer für neue Twists. Wodurch es nie langweilig wurde.

Für mich ist es eher in den Thriller Bereich einzugliedern. Da der Dark Romance Aspekt für mich wirklich sehr schwach war.
Dafür ist es wirklich sehr emotional. Eben weil unterschiedliche Entwicklungen durchlaufen werden.
Und man die innere Zerrissenheit, aber auch die Angst und Verzweiflung wirklich gut wahrnehmen kann.
Es bleiben noch Fragen offen, besonders was Victors Hintergrund betrifft.
Dennoch hat mich der erste Band wahnsinnig begeistert und unglaublich mitzittern lassen. Denn ob man will oder nicht, man hat das Gefühl Sarai und Victor beschützen zu müssen.
Notfalls auch vor sich selbst.
Der Autorin gelang es hier einige Wendungen einzubauen, die ich definitiv so nicht erwartet habe.
Sie zeigt Menschlichkeit und Respekt.
Sie zeigt Stärke und Mut.
Sie zeigt Verletzlichkeit und Wut.
Sie zeigt aber auch, daß Gerechtigkeit sich ihren eigenen Weg sucht.
Erstaunlicherweise kommt dieser Band mit wenigen expliziten Szenen aus. Viel wichtiger ist der seelische Wandel.
Mir hat das enorm gut gefallen.
Und ich bin wirklich sehr gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht.
Auch erhoffe ich mir mehr Antworten auf die Vergangenheit der beiden.
Definitiv eine Story die süchtig macht, das Blut zum kochen bringt und emotional gefangen nimmt.
Ich bin absolut begeistert. Für mich ein absolutes Highlight.
Unbedingt mehr davon.

Fazit:
Nicht nur das Cover ist absolut atemberaubend , auch die Innengestaltung ist mit sehr liebevollen Details versehen.
Die Story hat mich sofort mitgerissen und begeistert.
Sie hat mich definitiv extrem überrascht. Denn die Geschichte war völlig anders, als ich erwartet habe.
Voller Stärke und Mut.
Voller Leidenschaft, Energie und Intensität.
Eher ein Thriller, als Dark Romance.
Ich hab mich komplett in die Story hineinfallen lassen und unglaublich geliebt.
Ein sehr guter Auftakt, der definitiv Appetit auf mehr macht.
Unbedingt mehr davon.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Ein wissenschaftlicher Thriller der unglaublich verstörend und beklemmend ist

Transfusion - Sie wollen dich nur heilen
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Seit “Neanderthal” bin ich den Romanen des Autors absolut verfallen und war dementsprechend auch mega gespannt auf “Transfusion”.
Seine leichte, aber doch sehr einnehmende und packende Art zu schreiben, ...

Seit “Neanderthal” bin ich den Romanen des Autors absolut verfallen und war dementsprechend auch mega gespannt auf “Transfusion”.
Seine leichte, aber doch sehr einnehmende und packende Art zu schreiben, hat mich sofort in den Bann gezogen und ich konnte der Story einfach nicht mehr entfliehen.
Er schreibt sehr detailliert und bildhaft, wodurch es nur noch beklemmender und verstörender wirkt.
Die Atmosphäre empfand ich sofort als sehr düster und unheilvoll, was sich sehr gut mit dem Handlungsverlauf deckt.

Der Einstieg fiel mir ungeheuer leicht und flugs wurde es ungeheuer spannend, emotional und nervenzehrend.
Im Fokus steht Iliana Kornblum, deren Perspektive wir auch zumeist erfahren.
Iliana,ist eine Wissenschaftlerin, die Recht vor Unrecht stellt. Das Wohl der Allgemeinheit ist ihr wichtig und gegen Missstände geht sie aktiv vor.
Mich hat Iliana wirklich sehr beeindruckt. Ich hab unglaublich mit ihr gelitten und mitgefiebert.
Sie ist mir mit ihrer Geschichte wahnsinnig ans Herz gegangen. Und wenn man ihre Entwicklung verfolgt, kann man nicht anders, als sie zu bewundern für ihre Stärke und ihren Mut.
Daneben spielen noch weitere Charaktere eine sehr wichtige Rolle.
Allen voran Mark und Philipp.
Sie alle sind sehr authentisch, greifbar und lebendig.
Man lernt sie unglaublich gut kennen und begreift worin ihre Ideale liegen.
Das hat mich teilweise ziemlich verstört und erschüttert. Denn Erfolg bringt Macht und Gier mit sich.
Etwas das sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern kann.
Genialität und Wahnsinn liegen nah beieinander, was hier sehr gut zum Vorschein kommt.
Der Mensch geht über Leichen, wenn es für ihn zum Vorteil wird. Das empfand ich als ziemlich beängstigend und verstörend.
Teilweise haben mir da wirklich die Worte gefehlt.
Weil hier mit ziemlicher Perfidität und Abgründigkeit agiert wird.

Nicht nur die Grundstory hat mich ungeheuer mitgerissen, fasziniert und begeistert.
Es war vor allem Iliana, die mich komplett beschäftigt und nicht losgelassen hat.
Wenn man sieht, was diese Frau durchlebt, sinkt man langsam aber sicher voller Verzweiflung zu Boden.
Man spürt die Ängste, innere Zerrissenheit und Wut mehr als deutlich. Man kann es ungeheuer gut nachvollziehen und rennt gegen Mauern, um der Ungerechtigkeit zu Recht zu verhelfen.
Man begreift wie verheerend sich Manipulation auswirken kann und wie angreifbar und verletzlich man dadurch wird.
Den wissenschaftlichen Aspekt fand ich sehr interessant und abwechslungsreich. Der Autor zeigt deutlich auf, das Fortschritt auch negative Nebenwirkungen hat, die sich nicht vorhersehen lassen.
Es liegt jedoch im ermessen jedes einzelnen, wie man damit umgeht.
Die Entwicklung der Handlung und Charaktere war absolut überraschend und wendungsreich.
Denn der Autor bringt hier auf sehr intensive und eindringliche Art und Weise , Themen zur Sprache , die dem ganzen eine völlig neue Richtung geben.
Zugleich setzt er hier auch ein Mahnmal.
Denn jede Handlung fordert Konsequenzen, was hier mehr als deutlich zum Vorschein kommt.
Auch in psychologischer Hinsicht konnte er enorm punkten und zum nachdenken bringen.
Freundschaft oder Loyalität stehen auf wackligen Füßen, was mich wohl am meisten schockiert und erschüttert hat.
Dennoch gilt das nicht für jeden. Wodurch auch die zwischenmenschlichen Aspekte sehr gut zum Vorschein kommen.
Ja wir wollen Heilung für Alzheimer und wer wünscht sich nicht ewiges Leben.
Dennoch sollte man dabei sich selbst nicht verlieren.

Der Abschluss war absolut überraschend und hatte ich sicher so nicht erwartet, dennoch passt es sehr gut und zeigt auf, wie weit uns Menschlichkeit bringen kann.
Dennoch hab ich auch einen Kritikpunkt. Da es hier einen sehr scharfen Cut gibt, der mich erstmal völlig hilflos in der Luft hängen ließ und Erklärungen und mehr Details forderte.
Sicher wird dabei auch die eigene Fantasie gefordert und auch die Wirkung des erlebten geht nicht spurlos an einem vorüber. Dennoch hätte ich mir mehr Ausarbeitung gewünscht.
Trotzdem bin ich rundherum begeistert.
Jens Lubbadeh hat hier erneut sein Können gezeigt und mich damit einfach nur sprachlos gemacht.
Ein wissenschaftlicher Thriller der Gänsehaut verursacht , spürbar an die Grenzen bringt und wahnsinnig emotional ist.
Es ist sicher keine neue Idee, aber wirklich gut und packend umgesetzt.
Ich bin schon mega gespannt mit welchem Bereich er sich das nächste Mal auseinandersetzt.
Ein absolutes Highlight.

Fazit
Bereits mit “Neanderthal ” hat mich Jens Lubbadeh absolut begeistert.
Nun legt er mit ” Transfusion ” nach und hat mich damit komplett zu Fall gebracht.
Ein wissenschaftlicher Thriller der unglaublich verstörend und beklemmend ist.
Genialität und Wahnsinn liegen nah beieinander , was hier auf eindringliche und intensive Art und Weise sehr gut zum Ausdruck kommt.
Ich bin absolut begeistert, erschüttert und schockiert.
Ein großartiger Thriller , der Gänsehaut verursacht, spürbar an die Grenzen bringt und auch etwas zum nachdenken mit auf den Weg gibt.
Unbedingt mehr davon. Ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Sprachgewaltig , atmosphärisch und intensiv

Der unsichtbare Freund
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Auf dieses Buch war ich mega gespannt. Auch wenn mich die hohe Seitenanzahl enorm abgeschreckt hat, so kam ich trotzdem nicht drumherum.
Das Cover ist absolut perfekt zum Titel gewählt, denn es drückt ...

Auf dieses Buch war ich mega gespannt. Auch wenn mich die hohe Seitenanzahl enorm abgeschreckt hat, so kam ich trotzdem nicht drumherum.
Das Cover ist absolut perfekt zum Titel gewählt, denn es drückt das aus, was es soll.

Hervorheben muss ich wirklich den absolut genialen Schreibstil des Autors.
Sehr sprachgewaltig , packend und bildhaft.
Hier erwachen nicht nur Wörter zum leben. Hier tun es auch die Geräusche und das auf sehr beängstigende Art und Weise. Es ist ein perfektes Zusammenspiel, das die unheimliche und beklemmende Atmosphäre nur noch mehr unterstreicht.
Es ist unglaublich intensiv. Es breitet sich wie Gänsehaut auf dem Körper aus und nichts kann diese mehr vertreiben.
Je tiefer man hineingerät, umso weniger kann man sich davon lösen. Wie ein Rausch , der die Sinne vernebelt. Es gibt kein Entkommen.
Nicht für uns. Nicht für Christopher. Für niemanden.

Fakt ist: es führt eine Straße nach Mill Grove hinein und eine wieder hinaus.
Kate und Christopher entfliehen ihrem alten Leben und landen genau da.
Ohne zu wissen, daß sie damit geradewegs auf den Abgrund zusteuern.
Denn Christopher ist der eine , der 6 Tage spurlos verschwand.
Und mit Christophers erneutem Auftauchen nimmt das Verhängnis seinen Lauf.

Nur wenige Zeilen hat es gebraucht, und ich war vollkommen in dieser Welt versunken.
Großartig fand ich nicht nur die komplette Grundidee dahinter. Sondern vor allem die Charaktere, die dem Ganzen zu etwas schier unglaublichen verholfen haben.
Allen voran natürlich Christopher und Kate , die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Ihr Hintergrund hat mich wirklich beschäftigt und zum grübeln gebracht.
Doch daneben lernt man noch so viel mehr Menschen kennen.
Die Charaktere sind sehr tiefgründig ausgearbeitet und man erlebt all das , was sie ausmacht und antreibt. Es lässt sich nicht in gut oder böse packen. Die Facetten dessen sind viel größer und gewaltiger.
Sie haben alle ihr Päckchen zu tragen. Einige mehr, andere weniger.
Aber dadurch sind sie angreifbar und verletzlich. Was einen perfekten Grundstock für die Story liefert.
Denn alles muss auf irgendetwas aufgebaut werden , um Halt zu finden. Und das ist damit eindeutig der Fall.
Zudem sind sie sehr authentisch, greifbar und lebendig.
Da besonders Christopher und Kate im Fokus stehen, habe ich in erster Linie unglaublich mit ihnen gezittert und gelitten.
Ich fühlte aber auch sehr intensiv den Schmerz, die Verzweiflung und die Angst von außen.

Bereits die Vorgeschichte sorgte für ordentlich Grauen und Gänsehaut. Die ganze Zeit über fragt man sich fast manisch, was zum Teufel in diesem Wald vor sich geht.
Was macht ihn so gefährlich und warum wird ein kleiner Junge ausgewählt?
Die Lösung ergibt sich im Laufe der Handlung.
Es ist einfach und so schlüssig. So wie es schon immer war.
Am Anfang war es Christopher , der verschwand.
Christopher , der sich mit halsbrecherischer Geschwindigkeit veränderte und zu brennen anfing.
Ja, man freut sich und doch nagt ein Zweifel an einem.
Als Leser denkt man, man weiß, worin die wahre Absicht besteht.
Im Frieden. In der Heilung.
Doch der wahre Alptraum ist etwas, was man nicht durchschauen kann.
Es trägt Spuren von Wahnsinn, Macht und Gier in sich.
Eine Abgründigkeit und Perfidität, die zum greifen nah ist.
Die abstößt, anzieht und komplett verschlingt.
Ein unmerkliches Zischen, das sich zum Crescendo ausweitet. Es schwillt an und plötzlich wird alles dem Erdboden gleichgemacht.
Mich hat der Autor wirklich enorm überrascht, wie vielschichtig und wendungsreich das Ganze wurde.
Ich war ehrlich geschockt , aber auch unglaublich beeindruckt von seiner Genialität und Weitsicht.
Die phantastischen Elemente sind einfach genial und faszinierend ausgearbeitet und ich konnte gar nicht genug davon bekommen.
Denn es geht nicht nur um einen kleinen Jungen, der zwischen den Kampf von Gut und Böse gerät.
Es geht darum, worin unsere wahren Ängste verborgen liegen.
Wie verzweifelt wir manchmal Anschluss suchen, um nicht an der Einsamkeit zu ersticken.
Es geht um den Schmerz, den wir uns und unserer Umgebung zufügen.
Wie sehr wir uns nach Liebe sehnen und wie sehr sie uns manchmal verwehrt bleibt.

Es geht um das Gleichgewicht von Gut und Böse.
Doch wie sind diese überhaupt erkennbar?
Mich hat diese Geschichte einige Höhen und Tiefen durchlaufen lassen.
Mitunter ist es wirklich grauenhaft und brutal. Auch in psychologischer Hinsicht. Denn dort liegen die wahren Qualen verborgen.
Stephen Chbosky schafft es dauerhaft Spannung zu erzeugen, so daß man das Buch einfach nicht zur Seite legen kann.
Lediglich die letzten 100 Seiten waren für mich doch etwas verwirrend. Weil es Schlag auf Schlag ging. Ständig neue Erkenntnisse durchsickerten und doch hat man das Gefühl, man dreht sich im Kreis.
Es ist, als würde man den rettenden Ausgang nicht finden können.
Mit der Auflösung wurde ich sehr überrascht. Denn das hatte ich so nicht erwartet und sorgte doch für einige Momente , die mich zum sinnieren brachten.
Es ist offen, als auch abgeschlossen. Lässt der Fantasie freien Lauf und genau das, gefällt mir so gut daran.
Schlussendlich eine extrem mystische, wie unheimliche Story, die das Blut in den Adern gefrieren lässt und mich absolut und gnadenlos um den Verstand gebracht hat.
Unbedingt mehr davon.

Fazit:
“Der unsichtbare Freund ” ist ein absolutes Meisterwerk.
Sprachgewaltig , atmosphärisch und intensiv.
Ein Horror – Thriller, der das Blut in den Adern gefrieren lässt und ständig unter Strom setzt.
Phantastische Elemente und eine unheimliche Story, die auch in psychologischer Hinsicht sehr viel mit auf den Weg gibt und einfach herausragend ausgearbeitet wurde.
Ich bin absolut begeistert von der Genialität und Weitsicht dessen.
Ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 15.11.2019

Das Innerste wird nach außen gekehrt , bis nichts mehr übrig bleibt

Tödliches Wangerooge. Ostfrieslandkrimi
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“Tödliches Wangerooge ” ist der bereits siebte Band rund um die beiden Inselkommissare Richard Faber und Rike Waatstedt.
Mittlerweile habe ich diese Reihe sehr ins Herz geschlossen. Ganz besonders aber ...

“Tödliches Wangerooge ” ist der bereits siebte Band rund um die beiden Inselkommissare Richard Faber und Rike Waatstedt.
Mittlerweile habe ich diese Reihe sehr ins Herz geschlossen. Ganz besonders aber Opa Knut.
Dieser gerät hier ins Visier der Ermittlungen. Wodurch mir dieser Band emotional gesehen schon einiges abverlangt hat.
Aber nicht nur das. Es ist keinesfalls ein lockerer Ostfrieslandkrimi.
Dieser Band ist enorm vielschichtig und geht mit jeder Zeile mehr unter die Haut.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr leicht und fesselnd. Durch die sehr beklemmende und leidvolle Atmosphäre, birgt dieser Roman einiges.
Bereits im Prolog bekommt man Schmerz, Wut und Verzweiflung zu spüren. Ich empfand es als sehr heftig und war gespannt darauf, was es damit auf sich hat.
Doch zunächst kehren wir in die Gegenwart zurück, wo eine weibliche Leiche gefunden wird und Opa Knut ins Visier gerät.
Elke Nansen ist es wieder perfekt gelungen , einen Ostdrieslandkrimi zu erschaffen, der nicht nur mit herrlichen Ostfriesenflair punktet.
Er ist vor allem sehr beklemmend und von immenser Verzweiflung durchzogen.

Dieser Band dreht sich um Vergangenheit und Gegenwart.
Um Wohlstand und Diskriminierung.
Um Liebe, Macht und seelische Abgründe.
Und dazwischen Opa Knut, der nichts zu lachen hat.
Rike und Richard kämpfen bis aufs Blut.
Sie übertreten Grenzen und sehen sich mit einem sehr gefährlichen Gegner konfrontiert.
Der scheinbar völlig empathielos agiert und dem nicht beizukommen ist.
Die Spannung ist sofort sehr hoch und flaut zu keinem Zeitpunkt ab.
Nach und nach kommt man einer tragischen Geschichte auf die Spur, die mir wirklich ordentlich zu schaffen machte.
Dabei schafft es die Autorin, die Charaktere tiefgründig, facettenreich und lebendig erscheinen zu lassen.
Besonders die Geschichte der Vergangenheit hat mir die Tränen in die Augen getrieben.
Die junge Rea ist so erfüllt von Liebe und Glück, dass sie das Unglück oder besser gesagt die Katastrophe nicht kommen sieht.
Bis das Unglück seinen Lauf nimmt.
Doch was hat das mit dem Mordfall in der Gegenwart zutun?

Elke Nansen schafft es nicht nur die Euphorie, Träume und Wünsche der Protagonisten sehr eindringlich und intensiv darzustellen.
Dadurch das sie wirklich sehr authentisch sind, fühlt man unglaublich mit Ihnen mit.
Ganz besonders mit Rea, die mein Herz im Sturm erobert hat.
Man erfährt dabei die unterschiedlichsten Perspektiven. Je nachdem , wer gerade im Zentrum des Geschehens liegt.
Man wechselt in der Handlung immer wieder zwischen den Zeitebenen , was mir enorm gut gefallen hat.
Dadurch spürt man, was die Charaktere ausmacht und wofür sie brennen.
Trotz dieser sehr komplexen Handlung, kann man die Ermittlungen wirklich toll begleiten.
Ich muss dabei sagen, das ich ständig im Dunkeln tappte. Der rote Faden der Story ist jedoch spürbar.
Der Autorin gelang es immer wieder Wendungen hineinzubringen, die mich schockiert und fassungslos gemacht haben.
Ebenso gab es einen Ermittler der mich ständig zur Weißglut getrieben hat.
Das letzte Drittel hat nochmal gezeigt, wie viel Dramatik und Tragik hier verborgen ist.
Ich war nicht nur erschüttert. Es hat mich unsagbar traurig, aber auch wütend gemacht.
Gekonnt fließen die zwei Handlungsstränge zusammen und man fiebert nur noch ununterbrochen mit.

Mit diesem Band hat Elke Nansen etwas sehr herausragendes zu Papier gebracht. Mein ganz persönlicher Lieblingsteil.
Es sind nicht nur die Ansichten , die erschüttern.
Man erlebt eine Geschichte, die wie ein Traum begann , nur um schlussendlich in Qual, Tragik und unendliche Traurigkeit zu versinken.
Man erlebt Träume, die sich in Alpträume verwandeln.
Und erlebt wohin uns Egoismus und Starrsinn führen können.
Ich bin absolut getroffen und unsagbar wütend. Es hat mir das Herz mitten aus der Brust herausgerissen.
Definitiv ein Highlight.

Fazit:
“Tödliches Wangerooge ” ist nicht nur ein sehr intensiver und nervenzehrender siebter Band rund um die Kommissare Faber und Waatstedt.
Es ist eine Geschichte voller Tragik und Dramatik.
Voll von Träumen und Wünschen.
Die Vergangenheit fordert ihren Tribut und hinterlässt ihre Spuren in der Gegenwart.
Das Innerste wird nach außen gekehrt , bis nichts mehr übrig bleibt.
Mein persönlicher Lieblingsteil dieser Reihe.
Denn nie wurde uns die Endlichkeit des Seins mehr vor Augen geführt.
Es hat mich zerrissen, wütend und unglaublich traurig gemacht.
Definitiv ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Geprägt von drückender Stille, großer Einsamkeit und Ausweglosigkeit

Worüber wir schweigen
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Zwölf lange Jahre hat es gedauert bis Nina nach Hause zurückgekehrt ist.
Zwölf Jahre.
Warum jetzt?
Der Klappentext hat mich unheimlich neugierig gemacht. Ich hatte jedoch überhaupt keine Ahnung womit ich ...

Zwölf lange Jahre hat es gedauert bis Nina nach Hause zurückgekehrt ist.
Zwölf Jahre.
Warum jetzt?
Der Klappentext hat mich unheimlich neugierig gemacht. Ich hatte jedoch überhaupt keine Ahnung womit ich es hier zutun bekommen würde.

Der Einstieg in das Geschehen gelang mir sofort sehr gut. Die traurige, fast schon verbitterte , düstere und trostlose Atmosphäre umschlang mich sofort mit beiden Armen.
Die Autorin hat dabei einen sehr einnehmenden und fesselnden Schreibstil. Er ist unglaublich schwer und durchzogen von drückender Stille und doch hat es mich sofort unglaublich in den Bann gezogen und keine Minute mehr losgelassen.
Es ist kein Thriller , der mit Tempo und Action punktet.
Die Spannung und Angespanntheit ist viel eher unterschwellig spürbar.
Aus jeder Zeile schreit es Wut, Verzweiflung und schiere Hoffnungslosigkeit.
Es ist, als wäre man an einer Weggabelung angekommen. Und doch hat man keine Wahl. Es ist die letzte Reise, die ins Ungewisse und doch ans Ziel führt.
Im Fokus des Ganzen steht Nina. Eine junge Frau, die nicht unbedingt sympathisch ist. Sie hat etwas sehr berechnendes, verbittertes an sich.
Sie trägt so unglaublich viel Wut mit sich herum.
Die Macht der ungesagten Worte haben sie so werden lassen und doch wollte ich wissen, wer Nina wirklich ist.
Ganz anders dagegen Mel, die ich sofort ins Herz schloss. Die mit einem Lächeln den kompletten Raum erhellte. Doch das war in der Vergangenheit.
Die Mel von Heute ist ein Schatten ihrer selbst und jeglichem Lebenswillen beraubt.
Was also ist passiert, das die einstmals besten Freundinnen so auseinanderdrifteten und sich nichts mehr zu sagen haben?
Alle Charaktere wurden mit sehr großer Sorgfalt, sehr detailliert und tiefgründig ausgearbeitet. Sie sind authentisch und absolut greifbar.
Wenn man in die Gegenwart eintaucht, hat man das Gefühl, nicht mehr atmen zu können.
Weil da nichts weiter ist, wofür es sich zu leben lohnt.
Ich wollte es hinterfragen. Ich wollte es verstehen.
Im Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart ergründet man, wer diese Menschen einst waren , warum sie so wurden und was sie letztendlich aneinandergebunden und entzweit hat.
Mit unerschütterlicher Ruhe kommt man einer Freundschaft auf die Spur, die von Abhängigkeit und Selbstzweifeln übersät war.
Die eigentlich von Anfang an zum scheitern verurteilt war.
Es gab einen Punkt in der Vergangenheit, der mich nicht nur unglaublich erschüttert hat. Zudem zeigt er Ninas Persönlichkeit sehr gut auf.
Ein Ereignis, das Nina jeglicher Sympathiepunkte beraubt hat.
Man erlebt eine Geschichte, die von Geheimnissen, Abhängigkeit und Missachtung geprägt ist.
Von Verrat, Lügen und Abgründigkeit.
Es ist ein einziger großer verzweifelter Schrei nach Liebe und Anerkennung, der niemals verstummt und Erlösung findet.
Ich habe nie verstanden, warum Mel, Nina so sehr mochte.
Aber vielleicht war es auch gar nicht so. Vielleicht hatte sie einfach keine Wahl.
Vielleicht war sie einfach zu schwach für diese Welt und brauchte jemand, an den sie sich klammern konnte und der ihr den Weg wies.

Die Handlung hat mich sofort unglaublich mitgerissen. Auch wenn sie unglaublich schwer und drückend war. Aber vielleicht auch gerade deswegen.
Man erfährt dabei die Perspektiven aus unterschiedlicher Richtung. Was mir wirklich gut gefallen hat. Weil man so die unterschiedlichsten Charaktere ergründen und ein Teil ihres Lebens sein konnte.
Dabei spürt man mit jeder Zeile , wie zerbrochen und ausweglos ihre Lage ist. Wie verworren und einsam.
Die Einsamkeit steht an erster Stelle und fordert ihren Tribut.
Mit psychologischer Einfühlsamkeit erlebt man eine Geschichte, die so abgrundtief traurig und traumatisch ist. Die von einer Freundschaft erzählt, die man eigentlich nicht versteht.
Geheimnisse stehen an der Tagesordnung und jeder scheint mit seinem eigenen Los zu hadern.
Glück eine Seltenheit.
Mit trügerische Ruhe schlittert man auf eine Tragödie zu, die sich von Anfang an abzeichnete und doch hat man diese Tragik in keinster Weise kommen sehen.

Dieser Roman punktet nicht unbedingt mit Wendungen. Dennoch erfolgte der Schlussgong mit einem Knall , den man nicht kommen sehen hat.
Dadurch erscheint alles in einem völlig neuen Licht und man wird mit den Dämonen alleingelassen und zum nachdenken verdammt.
Mich hat diese Geschichte sehr beschäftigt, weil diese Menschen nicht nur mit ihrer Persönlichkeit punkten und in den Bann ziehen.
Es ist vor allem die große Dramatik dahinter.
Die Verbitterung und Ausweglosigkeit.
Die Auflösung des Ganzen ist sehr schlüssig und hat mich dennoch sehr überrascht.
Denn es wird einem vor Augen geführt.
Dass , das Leben und unser Umfeld uns prägt.
Das man manchmal keine Chance hat auszubrechen und zu leben.
Manchmal entwickelt man sich in die richtige Richtung. Aber manchmal verliert man mit jedem Augenblick mehr den Halt.

Schlussendlich ist Michaela Kasten ein großartiger Roman gelungen, der das Innerste nach Außen kehrt und sehr viel Stille, Tragik und Einsamkeit offenbart.
In meinen Augen nicht unbedingt ein Thriller. Sondern vielmehr ein große Tragödie.
Aber besonders auf der psychologischen Ebene unglaublich gut ausgearbeitet.

Fazit:
Mein erster Roman von Michaela Kasten und ohne es zu wollen, bin ich absolut begeistert.
Kein Thriller der mit Tempo , Action und Nervenkitzel punktet.
Sondern viel mehr mit unterschwelliger Spannung, Tragik und Dramatik.
Eine Geschichte die mich sofort in den Bann zog und auf unterschiedlichste Art und Weise beeindruckt hat.
Geprägt von drückender Stille, großer Einsamkeit und Ausweglosigkeit.
Hier ist der Autorin etwas großartiges gelungen, das bis zum Schluss in Atem hält und zum nachdenken bringt.