Profilbild von fuddelknuddel

fuddelknuddel

Lesejury Star
offline

fuddelknuddel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fuddelknuddel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2020

Gefiel mir

Falling Skye (Bd. 1)
0

Skye lebt in einem zukünftigen Amerika, in dem die Menschheit streng unterteilt wird in Rationale und Emotionale. Als Jugendlicher wird man dafür einem Test unterzogen, der zeigen soll, zu welcher Gruppe ...

Skye lebt in einem zukünftigen Amerika, in dem die Menschheit streng unterteilt wird in Rationale und Emotionale. Als Jugendlicher wird man dafür einem Test unterzogen, der zeigen soll, zu welcher Gruppe man gehört. Skye ist überzeugt davon, rational zu sein, doch nach und nach offenbaren sich ihr verstörende Geheimnisse, mit denen sie nie im Leben gerechnet hätte.

Mir ist eine Gesellschaft wie diese noch nicht in einem Buch begegnet. Ich fand die Idee, dass man die Menschen nach ihrer Emotionalität unterteilt wirklich faszinierend und hab mich mehr als nur einmal gefragt, wozu ich denn gehören würde, wobei ich jedes Mal zu dem Schluss gekommen bin, dass ich nicht ansatzweise rational genug wäre, um tatsächlich in diese Kategorie zu fallen.

Durch den jugendlichen Schreibstil und die Erzählperspektive hauptsächlich aus Skyes Sicht bin ich beim Lesen sehr gut vorangekommen und habe mich immer gut in der Welt zurechtgefunden. Alles wurde leserfreundlich beschrieben und so bin ich nur durch die Seiten geflogen und war trotz der gefühlt echt vielen Seiten relativ fix fertig.

Mir hat Skye als Figur wirklich gut gefallen. Sie ist clever, einfallsreich, denkt wirklich scharfsinnig und hat mir ziemlich imponiert trotz ihrer gerade mal 16 Jahre. Manchmal hat man ihr ihr Alter zwar negativ angemerkt, aber das war wirklich nicht oft meiner Meinung nach.

Mein Fazit:
Tolle Figuren, super Grundidee, solide Umsetzung gestützt durch den unglaublich angenehmen Schreibstil. Ein wirklich lesenswertes Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2020

Steht im Schatten von Band 2

Idol - Gib mir deine Liebe
0

„Ein Sturm, ein Rockstar und ein Kuss, der alles verändert.
Kurz vor einem Schneesturm will Stella Grey noch schnell ihre Vorräte aufstocken. Doch ein attraktiver Unbekannter reißt sich die letzte Packung ...

„Ein Sturm, ein Rockstar und ein Kuss, der alles verändert.
Kurz vor einem Schneesturm will Stella Grey noch schnell ihre Vorräte aufstocken. Doch ein attraktiver Unbekannter reißt sich die letzte Packung Eis unter den Nagel. Eins ist klar: Ohne das Minzeis mit Schokoladensplittern wird Stella das Unwetter nicht überstehen. Und so greift sie zu einer drastischen Maßnahme: Sie küsst den Fremden und lenkt ihn damit ab, sodass sie mit dem Eis fliehen kann. Wer hätte schon ahnen können, dass es sich bei dem Überrumpelten um Jax Blackwood, Sänger und Leadgitarrist der erfolgreichen Rock Band Kill John, handelt? Und dass ausgerechnet er sich als Stellas neuer Nachbar entpuppt?“

„Gib mir deine Liebe“ ist bereits der dritte Band der Idol-Reihe und für mich leider der schwächste. John konnte einfach nicht mit Killian und Scottie (besonders mit Scottie!) mithalten und auch sein Zusammenspiel mit Stella ist mir nicht unbedingt so überwältigend gut im Gedächtnis geblieben, wie bei den anderen zwei Paaren. Dazu kommt, dass mich am Cover der halbnackte Typ nervt. Ich liebe New Adult über alles, aber bei diesen nackten Oberkörper überall kann ich definitiv verstehen, warum einige einen Bogen um diese Bücher machen. Die ersten beiden Bände haben es da besser gehandhabt, wobei ich eingestehen muss, dass das jeweilige Cover, auch in diesem Fall, den männlichen Protagonisten gut widerspiegelt.

Der Schreibstil von Kristen Callihan war wie immer gewohnt angenehm und so las man sich mühelos durch die, wie es mir vorkam, dieses Mal ziemlich vielen Seiten. Allerdings wurde ich mit den Figuren nicht so wirklich warm, so sehr ich es auch versucht habe. Stella war zwar süß und schlagfertig, und wie sich im späteren Verlauf herausstellte eine unglaublich gute und (manchmal etwas zu sehr) altruistische Seele, aber trotzdem kam ich mit ihr nicht auf eine Wellenlänge, dafür war sie zu anders. Mit ihrem Hobby bin ich so überhaupt nicht klargekommen, was daran liegt, dass ich lange das selbe ausgeübt habe und mich daher einigermaßen gut mit Begrifflichkeiten etc. auskenne, welche an einigen Stellen verwirrend und ungenau waren.

Abgesehen von seiner emotionalen Vergangenheit hat mich John/Jax auch nicht übermäßig geflasht, dafür habe ich dabei erwischt, immer nach weiteren Szenen mit Scottie zu geiern, die ab und zu eingestreut wurden. Es ist nicht so, dass John uninteressant gewesen wäre, aber die anderen Jungs fand ich einfach zu gut, als dass ich mich komplett auf ihn hätte konzentrieren können.

Das Thema Depressionen und Selbstmord, was in diesem Buch durch Jax' Vorgeschichte viel Beachtung findet, wurde wie ich finde in einem angemessen Rahmen behandelt und auch so ausführlich, dass ein unbeteiligter Leser sich gut hineindenken und sich seine Vorstellung davon machen kann. Durch (zum Glück) fehlenden Erfahrungen weiß ich nicht, wie realistisch das Thema dargestellt und umgesetzt wurde, aber mir persönlich schien es authentisch zu sein.

Mein Fazit:
Stella und John haben zwar eine intensive Liebesgeschichte miteinander erlebt, doch mein Liebling bleibt der zweite Band. Gegen Scottie kommt keiner an!
Dennoch vergebe ich wohlwollende 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2019

Algen sind wohl doch nicht so gesund

Lovely Curse, Band 1: Erbin der Finsternis
0

Für Aria reicht ein Schicksalsschlag aus, um ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Ihre Eltern kommen bei einem tragischen Autounfall ums Leben und Arias neues Zuhause ist von da an eine Farm mitten ...

Für Aria reicht ein Schicksalsschlag aus, um ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Ihre Eltern kommen bei einem tragischen Autounfall ums Leben und Arias neues Zuhause ist von da an eine Farm mitten im Nirgendwo von Texas, wo ihre Tante und ihr Onkel von da an auf sie aufpassen sollen. Sie kommt auf eine neue Schule und gerät prompt nicht nur mit der selbsternannten Schulkönigin aneinander, sondern zieht auch noch die Aufmerksamkeit von zwei Jungs auf sich, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Dazu kommen die vielen seltsamen Vorkommnisse in Littlecreek.. mit denen Aria mehr zu tun hat, als sie eigentlich gern würde, wie sie leider allzu bald feststellen muss.

Von Kira Licht habe ich bereits eine Reihe kennen- und liebengelernt, daher war ich unfassbar gespannt auf Lovely Curse. Das Cover bezaubert den Leser bereits bevor man überhaupt einen Blick auf den Inhalt werfen konnte, ich liebe es einfach, wenn Bücher schimmern und Effekte auf dem Einband haben.

Der Schreibstil war gewohnt Leserfreundlich, leicht und angenehm locker, der flapsige und sarkastische Ton der Protagonistin und Ich-Erzählerin schürt sofort die Sympathien zu ihr, die durch das schreckliche Schicksal, was sie zu erleiden hat, noch mal verstärkt haben. Aria gefiel mir unheimlich gut und daher habe ich Noemi, die selbstgekrönte Queen der Schule, auch abgrundtief verabscheut.
Müsste ich mich zwischen Simon und Dean entscheiden, wäre ich definitiv Team Dean. Er hat mich von der ersten Sekunde an mehr fasziniert als Simon, welcher mir irgendwie zu sehr jedermanns Liebling war, als dass er mir wirklich sympathisch wäre.

Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war die unheimliche Stimmung, die Kira immer wieder schafft aufzubauen. Mir als kleiner Schisser ist da schon der ein oder andere Schauer über den Rücken gelaufen, besonders am Anfang, als Aria zum ersten Mal die Auswirkungen der Alge auf die Tiere in der Gegend mit eigenen Augen sieht.

Mein Fazit:
Spannend, packend erzählt, schaurig schön! Ich freue mich sehr auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Bahnfahren ist nur für Fortgeschrittene

„Grund dafür sind Verzögerungen im Betriebsablauf“ – Wie die Bahn uns alle irre macht
0

Fast jeder hat schon einmal erlebt, was alles schief gehen kann, wenn man für eine Reise, und sei sie noch so kurz, der Gnade der Deutschen Bahn ausgeliefert ist. Gerade Pendler, zu denen auch ich zähle, ...

Fast jeder hat schon einmal erlebt, was alles schief gehen kann, wenn man für eine Reise, und sei sie noch so kurz, der Gnade der Deutschen Bahn ausgeliefert ist. Gerade Pendler, zu denen auch ich zähle, können ein Lied davon singen, wie die Bahn sie täglich aufs Neue mit den absurdesten Vorfällen konfrontiert und die Fahrt zu einem Erlebnis macht, was man so schnell nicht wieder vergisst.. leider selten im positiven Sinne.

Als Pendler zwischen einer kleinen Stadt in Schleswig-Holstein und Hamburg habe ich täglich laut Fahrplan für eine Strecke rund 50 Minuten Fahrdauer einzuplanen, einmal morgens zur Uni hin, einmal nachmittags/abends zurück. Klingt soweit gar nicht dramatisch, wäre es nicht mittlerweile Standard, dass die Züge mit verringerter Wagenanzahl fahren müssen. Immer, ständig, egal welche Tageszeit man erwischt, es stehen grundsätzlich die Leute in den Gängen, sodass ich freiwillig auch mal eine Stunde auf den nächsten Zug warte, um mich vorher einen Sitzplatz zu sichern und mich zur Feierabendzeit nicht wie eine Sardine fühlen zu müssen. Kann eigentlich kein Zustand sein, denkt man sich. Geht aber noch viel schlimmer, denkt sich die Bahn.

In diesem kleinen aber feinen Büchlein wurden von der Herausgeberin die schrägsten und unglaublichsten Erfahrungsberichte von Reisenden gesammelt, bei deren Lektüre sich überzeugte Autofahrer wahrscheinlich lobend gegenseitig mit einem „Wir wissen halt, wie es richtig geht“ auf die Schulter klopfen würden und sich Normalsterblichen die Fußnägel hochrollen.

Von meiner Meinung nach Jammern auf hohem Niveau bis hin zu echten Schockern war alles dabei, aufgeteilt in verschiedene Kapitel mit einschlägigen Überschriften wie „It's hard to be a Pendler“ oder „Heiß und Eis – Die Sache mit dem Wetter“. Bei all den Beschwerden gibt es zu guter Letzt auch ein Kapitel mit erfreulichen Erfahrungen, die man leider viel zu selten macht und mir persönlich am meisten Lesespaß bereitet haben.

Beim Lesen dieses Buches, was ich selbstverständlich auf der Bahnfahrt getan habe, habe ich mich endlich mal gleichzeitig so richtig verstanden gefühlt und war auf der anderen Seite dankbar, dass ich „nur“ pendle und noch keine längere Bahnreise angetreten habe. Dem geübten Bahnfahrer begegnen einige bekannte Szenarien, wie zum Beispiel die unangenehmen Sitznachbarn jeglicher Art und das unkommentierte Stehenbleiben mitten auf der Strecke. Dinge, über die man nach einem Jahr Pendelei längst hinweg sieht, ja, die einem sogar kaum mehr erwähnenswert scheinen. Die richtigen Horror-Szenarien, wie zum Beispiel in einem geschlossenen Bahnhof zu stranden, fand ich da wesentlich interessanter und habe sie daher auch aufgesaugt wie ein Schwamm, während ich mich grinsend gefreut habe, dass mein eigenes Gefährt gerade mal lächerliche 10 Minuten Verspätung hatte.

Wer die Leiden der Fahrgäste so genau wie möglich nachvollziehen möchte, ist im Vorteil, wenn er gute Geografie-Kenntnisse besitzt, um Strecken und Entfernungen besser einschätzen zu können. Mir ist es öfter passiert, dass ich zwischen all den eigentlichen und tatsächlichen Abfahrtszeiten und -orten, mit denen man stellenweise bombardiert wird, den Überblick über das geschilderte Geschehen verloren habe, daher waren mir die kurzen und knappen Berichte meist lieber als die detaillierten über ganze Wochenendtrips, wobei erstere tatsächlich auch meist etwas humorvoller und selbstironischer ausgefallen sind als die langwierigen Leidensgeschichten.

Mein Fazit:
Sehr unterhaltsam, vor allem für Bahnfahrten empfehlenswert. Teilweise etwas verwirrend mit den gefühlt tausend Zeit- und Ortsangaben, dennoch ein lesenswertes Buch, bei dem jeder Bahnfahrer bestimmt mindestens eine Situation finden wird, in der er sich wiedererkennen kann.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Selbstjustiz gleich Gerechtigkeit?

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld
0

Als Thea eine Einladung zu den Black Coats, einer Geheimorganisation von Frauen, denen Unrecht getan wurde, erhält, sieht sie auf den ersten Blick nur die Chance, endlich den Mord an ihrer Cousine Nathalie ...

Als Thea eine Einladung zu den Black Coats, einer Geheimorganisation von Frauen, denen Unrecht getan wurde, erhält, sieht sie auf den ersten Blick nur die Chance, endlich den Mord an ihrer Cousine Nathalie zu rächen. Doch die Vergeltungsaktionen, die die Frauen im Gegenzug für das getane Unrecht verüben, laufen immer mehr aus dem Ruder, werden brutaler und gefährlicher. Als dann Theas Freund ins Fadenkreuz der Black Coats gerät, muss die junge Frau sich fragen, ob Selbstjustiz und Gerechtigkeit nicht doch weiter voneinander entfernt sind, als sie sich zunächst eingestehen mochte.

Als leidenschaftliche Jugendbuchleserin bin ich dem Klappentext des Buches augenblicklich verfallen und habe mich schon unglaublich auf diese spannend klingende Geschichte gefreut. Leider hat die Rezension etwas auf sich warten lassen, aber besser spät als nie.

Ich hatte ehrlich gesagt im Vorfeld nicht erwartet, dass dieses Buch so düster und brutal werden würde. Klar, es war im Vergleich zu einem Erwachsenen-Thriller vermutlich ein Spaziergang über eine Blumenwiese, aber für mich als jemanden, der gern friedliche und fröhliche, wenn auch natürlich gern ebenfalls spannende und fantasievolle Bücher liest, war das schon eine Portion härter als gewohnt. Allerdings heißt das nicht, das es mir nicht gefallen hätte, im Gegenteil. Die Entwicklung der Story hat mich gefesselt und in ihren Bann gezogen, durch den angenehm flüssigen Schreibstil purzelt man wie von selbst von einer nervenaufreibenden Situation in die nächste.

Mir haben auch die Figuren unfassbar gut gefallen. Thea lernt bei den Black Coats andere Mitglieder kennen, mit denen sie ein Team bilden muss, und diese anderen Mädels sind, wie könnte es auch anders sein, alle grundverschieden. Und auch wenn man es schon tausend Mal in verschiedensten Geschichten miterlebt hat, freut es mich jedes weitere Mal wieder aufs Neue, wie die versprengten Außenseiter, aufgerüschten Zicken, zurückhaltenden Introvertierten und stürmischen Rebellinnen schließlich zu einer eingeschworenen Gruppe zusammenwachsen, die sich blind vertraut und alles gemeinsam durchstehen kann.

Die süße Liebesgeschichte zwischen Thea und ihrem Freund entwickelt sich mehr oder weniger am Rande, spielt aber auch noch eine entscheidende Rolle. Jeder aufmerksamer Leser wird sich schon denken können, dass es Schwierigkeiten mit sich bringt, einen Freund und eine geheime Frauen-Rache-Organisation unter einen Hut zu bringen.

Als wichtige Botschaft übermittelt dieses Buch, dass man Selbstjustiz keinesfalls mit Gerechtigkeit gleichsetzen darf. Nur weil einem Unrecht getan wurde, heißt das nicht, dass das Rache rechtfertigt ist, denn wer nimmt sich das Recht raus, zu bestimmen, welche „Strafe“ angemessen ist? Wo ist die Grenze zwischen zu viel und zu wenig? Sollten Einzelpersonen sich in selbst bestimmtem Maße für Verbrechen rächen dürfen, die ihnen oder ihren Liebsten angetan wurden?
Letztere Frage würden die meisten sicher mit Nein beantworten, und das ist es auch, was in diesem Buch auf schmerzliche Art und Weise erst gelernt werden muss.

Mein Fazit:
Fesselnd und düster, etwas mehr Gewalt als erwartet, aber dennoch unheimlich spannend und mit einer wichtigen Message.