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Veröffentlicht am 12.11.2019

große funke-liebe!

Reckless 1. Steinernes Fleisch
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„reckless“ von Cornelia funke habe ich geliebt. dadurch, dass die geschichte in vor und nach der entdeckung gegliedert ist, man also nicht den findungsprozess und die eingewöhnung mitbekommt, wirkt alles ...

„reckless“ von Cornelia funke habe ich geliebt. dadurch, dass die geschichte in vor und nach der entdeckung gegliedert ist, man also nicht den findungsprozess und die eingewöhnung mitbekommt, wirkt alles vertraut. der protagonist ist eben so vertraut mit der welt hinter dem spiegel, hat seine erfahrungen, seine rituale und gewohnheiten, sodass sich die vertrautheit direkt auf den leder überträgt. der schreibstil der autorin verstärkt dies noch, wobei ich auch sagen muss, dass ich mich in allem, was die autorin schreibt, zuhause fühle. die spannung ist genau richtig aufgebaut und mündet in der perfekten stelle, zu einem perfekten zeitpunkt. und man hat so wunderbar viel spielraum, gelenkt zu interpretieren, wenn es zum beispiel um die liebe geht. ich mochte auch gern, wie die autorin die tiere eingebaut hat, die dann menschen waren und diesen so ähnlich waren - und das, ohne kindisch oder „märchenhaft“ zu wirken. liebe die geschichte und dass die einzelnen kapitel immer aus anderen sichten geschrieben wurden. klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 18.09.2020

gute thematik - leichter mangel der umsetzung

Transfusion - Sie wollen dich nur heilen
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dieses hübsche buch spielt in hamburg, jedoch nicht in einer für mich bekannten umgebung, denn vom „dönertower“ und ähnlich benannten gebäuden habe ich noch nie gehört. ich gehe davon aus, dass diese buch ...

dieses hübsche buch spielt in hamburg, jedoch nicht in einer für mich bekannten umgebung, denn vom „dönertower“ und ähnlich benannten gebäuden habe ich noch nie gehört. ich gehe davon aus, dass diese buch deswegen in der zukunft spielt oder in einer welt, die unserer quasi gleicht, aber doch einige aspekte verändert hat.
was mir zunächst an unserer protagonistin besonder auffiel: ihr über die massen ausgelegter geruchssinn. jeder geruch wird überdeutlich beschrieben, das war mir schon fast zu viel. vor allem, weil sie all die wirklich relevanten aspekte dann aus ihrem fotografischen gedächtnis abgerufen und nicht durch ihren geruchssinn gelöst hat. ansonsten haben wir es hier mit einer intelligenten, aber ansonsten 0815-frau zu tun. überarbeitet, dem job verschrieben, alleinerziehend. nicht sehr auffällig also und für mich deswegen sehr realistisch. die anderen protagonisten waren ebenso unaufgeregt, der eine mehr sympathisch als der andere, aber allesamt sehr unpersönlich.
der wissenschaftliche studienaufbau erschien mir korrekt - aber nicht ethisch korrekt. die wissenschaftlichen hintergründe gestalten sich ebenso fraglich, aber was weiß ich schon von proteinen und medikamenten.
die erzählungen der hintergründe der wahren studie könnten länger, ausführlicher, brutaler beschrieben sein.
bei der ausschlaggebenden sitzung passiert mir zu viel auf einmal und zu schnell, sodass es für mich nicht realistisch wirkt. unsere prota selbst wird gar nicht mehr beachtet, alles wird herunter gespielt.
der übergang von person zu person innerhalb eines kapitels wird nicht deutlich, da aus der dritten person geschrieben wird und ein wenig verwirrend ist. trotz der vielen protagonisten gibt es quasi nur einseitige berichte über gegenseiten, demonstrationen und quellen der medikamente.
man hört auch nur kurze sichten von anderen charakteren, meist nur um den plott mehr aufzuputschen und ein „oh nein “ effekt zu erzielen.ab mitte des buches geht es schon auf das ende zu, was meiner meinung nach viel zu lang ist und sich dermaßen zieht, dass es nicht mehr spannend ist, sondern einfach nur noch interessant zu wissen ist, ob fall a oder b eintreten wird.
dass das ende dann so easy peasy aufgelöst wurde, erhärtet bei mir den verdacht, dass die ganze panik umsonst war, denn das problem hätte sich anscheinend eh von selbst gelöst.
dass celine so schnell auf die lösung und den hintergrund der sache kam, ist mir schleierhaft. oder eher, dass andere weitaus erfahrenere forscher dann nicht schon längst darauf gestoßen sind.
der charakter „mark“ ist sehr spannend: man lernt ihn nur scheisse kennen, von ihm wird aber nur positiv berichtet, wirkt also total bipolar, besessen von macht und demnach dumm einen fehler zu begehen, obwohl er so ein krasser wissenschaftler ist und es eigentlich besser wissen müsste. ein wenig vorhersehbar ist er also.
das buch war trotz der thematik leicht und schnell zu lesen. insgesamt ist dies hier ein buch, das auf hintergründe aufmerksam macht, die aktuell in der welt passieren.

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Veröffentlicht am 18.09.2020

ein muss!

Die Notaufnahmeschwester
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in diesem buch wurden die eindrücke einer krankenschwester geschildert, die ihre ausbildung vor einiger zeit unter etwas anderen bedingungen absolviert hat und dann lange zeit in der notaufnahme gearbeitet ...

in diesem buch wurden die eindrücke einer krankenschwester geschildert, die ihre ausbildung vor einiger zeit unter etwas anderen bedingungen absolviert hat und dann lange zeit in der notaufnahme gearbeitet hat. die autorin zeigt geschichtliche aspekte auf und beschreibt so auch den wandel der medizin, der ausbildung und den wechselnden status von pflegekräften. neben diesen aufklärenden und ernsten themen musste ich aber auch manchmal schmunzeln, denn patienten-geschichten werden so realitätsnah wie möglich beschrieben. eine gute portion sarkasmus und medizin-wissen tragen dazu bei, dass vieles im gedächtnis bleibt.
dieses buch kann ich jeder pflegekraft in jeglichem sektor ans herz legen, denn ich kann mir vorstellen, dass man in diesem buch verständnis und „ja so ist das bei mir auch“ nur zu gut finden kann. aber auch nicht-pflegende sollten dieses buch lesen, um mindestens einen eindruck zu haben, welche arbeit dort geleistet wird. 💪🏼

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Veröffentlicht am 18.05.2020

großes kino - in 3D

Das Geschenk
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dieses buch war wie ein guter film, für den du dir schnell popcorn und dip holst und dann hoffst, dass dich UM HIMMELS WILLEN niemand stört.
die personen wurden nicht aus der ich-perspektive geschrieben, ...

dieses buch war wie ein guter film, für den du dir schnell popcorn und dip holst und dann hoffst, dass dich UM HIMMELS WILLEN niemand stört.
die personen wurden nicht aus der ich-perspektive geschrieben, was es manchmal etwas unübersichtlich macht, da die inneren gedanken jeder sichtweise trotzdem eröffnet werden.
ich kann echt einiges vertragen, aber wie der autor verletzungen beschreibt - hallelujah. da musste ich auch kurz die augen zusammenkneifen und die luft anhalten. allgemein ist der schreibstil sehr realistisch und derb. nicht zu viele details, aber gerade genug, dass man sich alles exakt vorstellen kann und (leider) viel interpretiert und somit dazu dichtet.
der autor deutet teilweise nebensächliche handlungen kurz an, sodass der leser denkt „okay das war bestimmt ein hinweis“. war es am ende dann meistens nicht.
es gab eine plötzliche änderung von milan, als er dann doch „alleine“ ist war es wie eine 180 graddrehung - durch den schreibstil des autoren aber glaubwürdig. ein bisschen mehr druck hätte dem leser da ruhig gemacht werden können.
der plott bahnt sich relativ lange an, was dazu führt, dass der leser jegliche details sammelt und sich seine eigenen gedanken macht. irgendwie war es dann ein wenig verwirrend, die ganzen puzzlestücke zusammengefügt zu sehen. ein teil der auflösung findet schon auf der hälfte statt - denke ich zumindest, jedoch trägt es nicht gerade zum verständnis und „aha“-moment bei! ich war eher noch mehr verwirrt.
dieses werk hat mich sprachlos zurückgelassen. außerdem hatte ich das bedürfnis, gaaaanz viele hunde zu streicheln und katzenvideos zu gucken, nachdem dieser verrückte, verdrehte plott aufgedeckt wurde. man oh man. ein werk, das den leser schwindelig zurück lässt.

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Veröffentlicht am 11.12.2019

wann kommt der film zu dieser reihe??

Palace of Blood - Die Königin
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von anfang an war klar, dass dieses buch eine klare zeitbegrenzung hat. zwischendurch waren die ereignisse aber so überwältigend, dass die begrenzung von einem tag nicht ganz real erschien. trotzdem haben ...

von anfang an war klar, dass dieses buch eine klare zeitbegrenzung hat. zwischendurch waren die ereignisse aber so überwältigend, dass die begrenzung von einem tag nicht ganz real erschien. trotzdem haben mir ab und an ein paar details gefehlt. ein wenig mehr perspektiven aus anderen ansichten hatten wir, was total gut umgesetzt wurde. ich hätte mir gewünscht, dass liam und ninon doch noch zueinander finden. die liebe und die emotionen kommt zwischen den beiden für mich echter rüber als die von robin und rea. das selbe gilt für die dreier-konstellation. alle haben eine ganz andere besondere beziehung zueinander und am liebsten gefielen mir tatsächlich rene, blanc und comte. rene und blanc wurden für mich neben rea als charakter auch am deutlichsten herausgearbeitet, weil man von ihnen alle seiten sehen konnte und sie auch in verschiedenen positionen deutlich mehr sehen konnte als zB bei rea, die hauptsächlich gekämpft hat.
dieses buch war düsterer, mehr negative emotionen, weniger liebe. gefühlt auch weniger gespräche, aber da bin ich nicht so sicher.
das ende ist jetzt relativ offen. auch, dass das kind mehrere arten von magdalenen in sicht trägt, ist mit ein wenig zu dramatisch, weil sich mir nicht erschließt, woher es kommen sollte.
es war wie nach hause kommen dieses buch zu lesen und ich vermisse die feuerschwestern schon ein wenig. diesen schreibstil findet man nirgendwo so vergleichbar wieder. frech, unbekümmert und frei schnauze.
es ist natürlich ein wunderschönes ende und ich finde es auch total toll, dass mister galahad das ende beschreibt. ich wünschte mir, die ganze Serie würde irgendwie verfilmt werden.

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