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Veröffentlicht am 27.07.2020

Wieder ein geniales Buch

Red Rising: Das dunkle Zeitalter - Teil 2
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Da sich meine Rezension auf Band 5 Teil 2 der Red Rising Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.

Wow. Wow. Wow. Etwas anderes fällt mir zu diesem Buch nicht ein. Band 1-3 habe ich ...

Da sich meine Rezension auf Band 5 Teil 2 der Red Rising Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.

Wow. Wow. Wow. Etwas anderes fällt mir zu diesem Buch nicht ein. Band 1-3 habe ich abgöttisch geliebt, aber nachdem Band 4 und auch Band 5.1 in meinen Augen im Vergleich zu den ersten Büchern ein bisschen geschwächelt haben, war ich sehr gespannt und auch ein bisschen ängstlich bezüglich Band 5.2. Und Angst hatte ich auch das gesamte Buch über – aber das aus ganz anderen Gründen. Denn dieser zweite Teil zu „Das dunkle Zeitalter“ hat wieder an die Genialität der ersten drei Teile angeknüpft und mir das Gefühl zurückgebracht, das ich beim Lesen am Anfang der Reihe hatte.

Die Welt von Red Rising war schon immer – und in jedem Buch – absolut genial. Sie ist so komplex, wie man es selten in Büchern findet. Das gesamte System, die vielen Planten, die Freundschaften, Feindschaften, die verschiedenen Farben – genial. Anders kann ich das gar nicht ausdrücken. Dazu kommt nun natürlich noch der Krieg – Republik gegen Weltengesellschaft. Alte und neue Feinde machen Darrow, Virginia, Sevro und den Heulern das Leben schwer. In den vorherigen beiden Teilen empfand ich die Kämpfe, den Krieg, die Politik ein wenig zu vordergründig und dadurch hat mir die sonst allgegenwärtige Spannung ein bisschen gefehlt, da sich dadurch natürlich manche Abschnitte ein bisschen in die Länge gezogen haben. Aber in 5.2 hat Pierce Brown wieder die perfekte Mischung gefunden.

Was mir am besten an diesem Buch gefallen hat? Die Schockmomente. In der Danksagung hat der Autor geschrieben, dass er hofft, dass man das Buch geliebt und gehasst hat, dass man es bis in die frühen Morgenstunden gelesen hat, obwohl man hätte schlafen müssen. Und ich kann nur sagen: ja, genau so war es. Ich habe das Buch gegen 3:30 Uhr nachts beendet, weil ich nicht aufhören konnte. Ich habe es geliebt – und ich habe es gleichzeitig so gehasst. Mir blieb vor Überraschung, vor Schock, vor Ekel der Mund offen stehen, ich habe geheult, bis ich die Buchstaben nicht mehr entziffern konnte, habe gelacht über sarkastische Sprüche, habe ein dämliches Dauergrinsen im Gesicht gehabt, ich habe geflucht und war sprachlos. In diesem Buch gab es so viele unvorhergesehene Wendungen. Es gab so viel Leid, aber zum Glück auch ein paar Lichtblicke. Es war blutig, grausam, unheimlich, absolut schockierend. Ich habe es geliebt. Denn genau so etwas erwarte ich von dieser Reihe. Genau so etwas will ich von dieser Reihe. Diese Momente, in denen ich kaum atmen kann, weil es so spannend ist. Diese Momente, in denen ich es nicht wage zu blinzeln, weil ich das Gefühl habe, etwas zu verpassen, wenn meine Augen nicht dauerhaft an den Seiten kleben. Den Schmerz der Charaktere zu fühlen, mit ihnen zu kämpfen, zu scheitern, zu siegen. Dafür liebe ich diese Reihe und das hatte mir in Band 4 und 5.1 ein bisschen gefehlt. Dieser Teil jetzt hat mir aber wieder gezeigt, warum diese Reihe zu meinen absoluten Lieblingen gehört, warum ich Pierce Brown manchmal am liebsten umarmen und gleichzeitig anschreien möchte. Dieser Teil war wieder genial, voller Emotionen, voller schrecklicher Szenen, voller schockierender und überraschender Wendungen, voller Spannung. In Band 5.1 haben mich manche Sichtweisen – und damit manche Handlungsstränge – mehr interessiert, als andere. In diesem Teil hätte ich am liebsten alles gleichzeitig gelesen und wenn man die Perspektive gewechselt hat, wusste ich nicht, ob ich frustriert sein sollte, weil es gerade so spannend war, oder ob ich mich freuen sollte, weil ich endlich erfahren würde, wie es bei diesem anderen Charakter weiter geht.
Ich habe in diesem Band neue Lieblinge für mich gefunden, alte Lieblinge noch mehr ins Herz geschlossen, Charaktere hassen gelernt oder noch mehr gehasst als vorher. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Es gab eine winzige Kleinigkeit, von der es mir zu wenig gab, aber da ich nicht spoilern möchte, sage ich an dieser Stelle nicht, was genau. Aber im Grunde ist das kein wirklicher Kritikpunkt – es hätte das Buch - wenn überhaupt - einfach noch genialer gemacht.

Ich kann gar nicht beschreiben, wie gespannt ich auf Band 6 bin. Ich kann nicht beschreiben, wie groß meine Angst vor dem Ende ist. Ich kann es nur immer wieder sagen – diese Reihe ist eine riesige Empfehlung und man sollte sich nicht von den Sci-Fi Elementen abschrecken lassen, wenn man dieses Genre normalerweise nicht liest. Natürlich bekommt dieser Teil 5/5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 12.12.2019

Zuckersüße Weihnachtsgeschichte

Der Weihnachtosaurus
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Dinosaurier und Weihnachten und noch mehr Dinosaurier und noch mehr Weihnachten. Dieses außergewöhnliche, aufregende und magische Weihnachtsfest wird der kleine Junge William bestimmt nie mehr vergessen!

„Der ...

Dinosaurier und Weihnachten und noch mehr Dinosaurier und noch mehr Weihnachten. Dieses außergewöhnliche, aufregende und magische Weihnachtsfest wird der kleine Junge William bestimmt nie mehr vergessen!

„Der Weihnachtosaurus“ ist sowohl von außen, als auch von innen ein einzigartigs, wunderbares und zuckersüßes Werk, das mich wie auf Knopfdruck in Weihnachtsstimmung versetzt hat. Was kann man sich mehr von einem Weihnachtsbuch erhoffen? Nicht nur das Cover ist total niedlich. Besonders auch die unglaublich schönen Illustrationen, die beinahe auf jeder Seite mal in größerer Form, mal nur ganz klein, zu finden waren, haben mich völlig verzaubert.Die Zeichnungen haben nicht nur den Zauber dieser süßen Geschichte visualisiert, sondern auch nochmal verstärkt und unterstrichen. In jedem Bild hat so viel Liebe zum Detail gesteckt – schon allein dafür hat sich das Buch definitiv gelohnt.

Aber das ist natürlich nicht alles. Auch die Geschichte selbst hat mir wahnsinnig gut gefallen. Angefangen von der Kombination aus Weihnachten und Dinosauriern – die bestimmt jedes Kind begeistert – bis hin zu der doch auch sehr emotionalen Geschichte mit eingebauten ernsteren Themen wie Verlust und Einsamkeit, Mobbing, den Umgang mit Behinderung und natürlich, was wirklich wichtig im Leben ist und wie Träume und der Glaube an etwas oder sich selbst, schier Berge versetzen können. Die Botschaft des Buches war einfach toll. In meinen Augen hatte es also definitiv auch einen pädagogischen Wert und dies wurde sehr gut in der Geschichte verpackt. An der ein oder anderen Stelle hatte ich auch Tränen in den Augen und ich habe dann für einen kurzen Moment überlegt, ob das für manche Kinder nicht ein bisschen sehr traurig ist. Aber ich schätze, das muss jeder selbst wissen. Dazu war die Geschichte natürlich auch wundervoll weihnachtlich und hat sich schon allein deswegen (und natürlich durch den für Kinder leicht gehaltenen Schreibstil) sehr schnell lesen lassen. Spannend war es ebenfalls, als es dann vor allem gegen Ende hin ein wenig brenzlig für unsere Protagonisten wurde.

Was mir ebenfalls extrem gut gefallen und mich immer wieder laut zum Lachen gebracht hat, waren die Reime. Die Wichtel am Nordpol sprechen nämlich ausschließlich in Reimen und das war wirklich sehr witzig. Man merkt einfach, wie viel Mühe man sich gegeben hat. Mir persönlich haben auch die ulkigen Namen der Wichtel sehr gefallen.

Auch die Charaktere waren einfach toll. William – ein riesiger Dinosaurier-Fan – und sein Vater, der vermutlich größte Weihnachtsfan der Welt, leben in ihrem skurrilen kleinen Häuschen und versprühen sehr viel Wärme und Herzlichkeit. Ich will nicht allzu viel verraten, aber William hat es durch ein Mädchen nicht sehr leicht in der Schule und ist dementsprechend sehr einsam und traurig. Deswegen wünscht er sich vom Weihnachtsmann einen echten Dinosaurier, auch wenn er nicht glaubt, dass er einen bekommt. Als der Weihnachtosaurus dann aber doch durch ein paar Umstände bei ihm auftaucht, beginnt ein ziemlich turbulentes Abenteuer und es entsteht eine wirklich niedliche und außergewöhnliche Freundschaft.

Für mich hat diese Geschichte alles, was ein weihnachtliches Buch haben sollte und passte damit perfekt in den Dezember. Es war einfach zuckersüß, emotional, spannend und sehr lustig. Die wunderschönen Illustrationen runden das ganze noch zusätzlich ab und da man das Buch wirklich sehr schnell lesen kann, bekommt es definitiv 5/5 Sterne und eine große Leseempfehlung. Und man muss kein Kind sein, um Spaß an dem Buch zu haben.

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Veröffentlicht am 07.12.2019

Opehlia und ihren Schal muss man einfach lieben!

Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Da sich meine Rezension auf den zweiten Band der „Die Spiegelreisende“-Reihe bezieht, kann sie Spoiler zum ersten Teil enthalten.

Seit Ophelia am Pol lebt, hat sich ihr gesamtes Leben verändert. Allerlei ...

Da sich meine Rezension auf den zweiten Band der „Die Spiegelreisende“-Reihe bezieht, kann sie Spoiler zum ersten Teil enthalten.

Seit Ophelia am Pol lebt, hat sich ihr gesamtes Leben verändert. Allerlei Gefahren musste sie schon trotzen, doch als der Familiengeist Faruk sie zur Vize-Erzählerin ernennt, glaubt sie sich endlich in Sicherheit. Doch falsch gedachte. Anonyme Drohbriefe verlangen von ihr, dass sie die Hochzeit mit Thorn absagt und vom Pol verschwindet. Doch nicht nur Ophelia wird bedroht. Nach und nach verschwinden immer mehr bedeutende Persönlichkeiten. Zu allem Übel wird ausgerechnet Ophelia damit beauftragt, das Rätsel um ihr Verschwinden zu lösen und sie wohlbehalten wieder zurückzubringen. Ophelia hat keine Ahnung, wie sie das anstellen soll – und vor allem weiß sie nicht, wem sie überhaupt noch vertrauen kann.

Wow. Wow. Wow. Mehr fällt mir zu diesem Buch gar nicht ein. Band 1 hat mir ja schon ziemlich gut gefallen, auch wenn ich da ein paar kleinere Kritikpunkte hatte. Aber dieser zweite Teil hat mich restlos begeistert und völlig umgehauen. Er war nochmal viel besser und ehrlich gesagt habe ich dieses Mal überhaupt nichts zu meckern. Die wenigen kleinen Dinge, die ich im ersten Band kritisiert habe, wurden hier besser gemacht. Endlich hat man mehr über die Welt, die Archen, die Vergangenheit erfahren. Man ergründet gemeinsam mit Ophelia immer mehr die Geheimnisse dieser magischen Welt und den Ursprung, wie sie überhaupt entstanden ist. Die Welt, die ich schon in Band 1 total faszinierend fand, bei der mir aber immer ein wenig die Erklärungen gefehlt hatten, bekam mehr Tiefe und hat mich total in ihren Bann gezogen.

Die Sprecherin Laura Maire war wieder wunderbar. Ich liebe es, wie sie versucht, allen Charakteren einen gewissen eigenen Klang zu verpassen, sodass man meist schon an ihrer veränderten Stimmlage erkennen kann, welcher Charakter gerade spricht. Ich persönlich finde das richtig gut gemacht und bewundere sie dafür – schließlich spricht sie das Buch allein, verleiht aber gleichzeitig trotzdem jedem Charakter eine gewisse Individualität und einen Wiedererkennungsfaktor.
Für mich hat sie die perfekte Sprechgeschwindigkeit und setzt die Pausen ebenfalls großartig.

Im zweiten Teil erfährt man nicht nur mehr über die Familiengeister, die Archen, die Entstehung der Welt und die verschiedenen Kräfte und Fähigkeiten, man beschäftigt sich auch mit vielen rätselhaften Ereignissen, versucht Geheimnisse aufzudecken und natürlich die Verschwundenen wiederzufinden. Das war einfach alles wahnsinnig spannend und mir wurde nie langweilig während des Hörens. Von der ersten Sekunde an ist man wieder voll in der Geschichte drin und am liebsten hätte ich sie einfach direkt an einem Stück gehört.

Neben der komplexen Welt und der spannenden Geschichte haben mir aber natürlich die Charaktere am besten gefallen. Ich bin so verliebt in Ophelia und ihre tollpatschige, aber liebenswerte Art! Vor allem aber hat mir total gut gefallen, wie sie sich weiterentwickelt hat. Sie zeigt in diesem Teile eine wahnsinnige Stärke und Durchsetzungsfähigkeit, die man ihr am Anfang vielleicht nicht unbedingt zugetraut hätte. Mir ging richtig das Herz auf, weil sie sich immer mehr für sich selbst und ihre Zukunft eingesetzt hat, sich gegenüber ihrer Familie, Thorn und auch vielen anderen mächtigen Personen behauptet und sich nicht mehr herumschubsen lässt. Sie hat ihre kleinen eigenen Macken natürlich noch behalten, aber sie ist als Persönlichkeit gewachsen und hat gezeigt, dass sie nicht nur wahnsinnig schlau, sondern auch extrem mutig ist. Ach – und ihren Schal liebe ich auch total. Wo kann ich so einen herbekommen? (Okay, Spaß beiseite.)
Und auch Thorn hat so viel mehr Tiefe in diesem Band bekommen und immer mehr Einblick in seine Gedanken, Gefühle und seine Vergangenheit gezeigt. Er hat sich Ophelia langsam aber sicher geöffnet und damit mein Herz gestohlen. Ich gebe es zu – ich habe mich etwas verliebt und shippe die beiden inzwischen total! Die Entwicklung ihrer „Beziehung“ und wie sie miteinander umgehen hat mir wahnsinnig gut gefallen und ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es weiter geht!
Aber nicht nur unsere beiden Protagonisten haben mehr Tiefe und Stärke gezeigt – auch viele Nebencharaktere, die zum Glück wieder aufgetaucht sind, haben ihre Komplexität bewiesen. Allen voran vor allem der Familiengeist Faruk. Die Fragmente, die Einblick in seine Vergangenheit und die der anderen Familiengeister zeigen, waren auch richtig toll.

Alles in allem war dieser Teil einfach genial und erhält natürlich 5/5 Sterne von mir. Ich glaube, die Reihe wird doch zu einem absoluten Highlight für mich. Die komplexe Welt, die skurrilen Charaktere, all die Magie, die Gefahren, die Geheimnisse – es wird einfach nie langweilig und man kann kaum aufhören, dem Hörbuch zu lauschen, weil es so spannend ist.
Eine absolute Empfehlung meinerseits. Ich bin total begeistert.

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Veröffentlicht am 06.12.2019

Ich werde die Charaktere so vermissen ...

Ophelia Scale - Die Sterne werden fallen
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Da sich meine Rezension auf den dritten und damit letzten Band der Reihe bezieht, kann sie Spoiler zu den vorherigen Teilen enthalten.

ReVerse gegen das Königshaus, die OmnI gegen Ophelia. Die Situation ...

Da sich meine Rezension auf den dritten und damit letzten Band der Reihe bezieht, kann sie Spoiler zu den vorherigen Teilen enthalten.

ReVerse gegen das Königshaus, die OmnI gegen Ophelia. Die Situation im Land und die Kämpfe der beiden gegensätzlichen Parteien spitzen sich immer weiter zu. Und während Ophelia gemeinsam mit Lucien und ihren Freunden nach einer Lösung sucht, um die Pläne ihrer Gegner zu vereiteln und die Menschheit zu retten, fährt die KI ganz neue Geschütze auf. Als auch die Stimmung in der Bevölkerung umzuschlagen droht und sich immer mehr Unmut breit macht, müssen sie alles riskieren. Bleibt nur die Frage, ob sie bereit sind, den Preis für den Sieg zu zahlen.

Hach, diese Reihe. Falls ihr meine Rezensionen zu den ersten beiden Teilen gelesen habt, wisst ihr vielleicht noch, dass ich diese Geschichte wahnsinnig doll liebe. Sie ist einfach großartig und so anders, als die meisten anderen Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Ich sitze hier nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge, weil ich gar nicht will, dass es jetzt zu Ende ist. Wobei das natürlich nicht ganz stimmt – immerhin können wir uns ja auf ein Spin-Off zu Lynx freuen. (Und liebe Freunde, ihr glaubt nicht, wie sehr ich mich darüber freue! Vor allem in diesem Band ist mir der kleine Junge noch mehr ans Herz gewachsen, als ohnehin schon. Ich kann es kaum erwarten, seine Geschichte zu lesen! Aber kommen wir wieder zurück zur eigentlichen Rezension von Band 3, entschuldigt bitte.)

Was soll ich sagen, was ich nicht schon zu den ersten beiden Teilen gesagt habe? Ehrlich gesagt fehlen mir hier wirklich ein bisschen die Worte, weil ich nicht weiß, wie ich meine Gefühle zu dieser Geschichte ausdrücken soll. Lena Kiefers Schreibstil ist so wunderbar. Alles fühlt sich flüssig und einfach rund an. Jedes Gespräch, jeder Gedanke von Ophelia, selbst all die technischen Aspekte haben nie den Lesefluss gestört.
Dazu kommt natürlich die Welt und diese beängstigende Zukunftsvision, in die uns die Autorin entführt hat. Das ist wirklich großartig und ich finde es immer noch so interessant, wie authentisch und vor allem realistisch diese Geschichte in ihrem Kern ist.

Natürlich haben mir auch die liebgewonnenen Charaktere wieder wahnsinnig gut gefallen. Wie könnte es auch anders sein? Ophelia, Lucien, Dufort, Lynx, Jye, Imogen und all die anderen. So tolle und sympathische Charaktere, die man einfach lieben und mit denen man mitfiebern muss. Ich bin so traurig, dass ich mich vorerst von ihnen verabschieden muss.
Neben viel Action gab es hier natürlich auch wieder ganz viele Emotionen. Liebe, Hass, Verzweiflung, Angst, Hoffnung. Es ging um Freundschaft und Familie. Und besonders diese Aspekte haben mir so so so gut gefallen in diesem dritten und letzten Teil. Ophelias Freundschaft mit Jye, ihre Verbindung zu Lynx und natürlich noch einige andere zum Teil wahnsinnig rührende Szenen, auf die ich aber natürlich nicht eingehen werde. Ich möchte schließlich niemanden spoilern. Aber glaubt mir – mir kamen nicht nur einmal die Tränen, während ich gleichzeitig lächeln musste.

Die Geschichte selbst war natürlich ebenfalls wieder sehr spannend und hat definitiv süchtig gemacht. Ich glaube, diese Bücher kann man nur in einem Rutsch durchlesen – und zum Glück mussten wir ja auch nicht allzu lang auf die Teile warten. (An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den Verlag und die Autorin, dass wir die gesamte Geschichte innerhalb eines Jahres lesen konnten!)
Mein einziger winziger Kritikpunkt ist leider das Ende. Insgesamt war ich mit dem Ausgang soweit zufrieden, aber für mich persönlich gab es da einen kurzen eher unbefriedigten Moment, bei dem ich mir dachte: das ist es jetzt? So endet es?
Ich weiß auch nicht, was ich mir da genau erhofft habe. Irgendwie einfach … mehr? Ich kann das gar nicht so genau erklären, ohne zu viel zu verraten. Deswegen lasse ich es lieber. Das Ende kam mir einfach ein bisschen zu abrupt, schätze ich.
Nichtsdestotrotz erhält das Buch von mir wie seine Vorgänger wieder 5/5 Sterne und die gesamte Reihe ist definitiv ein Jahreshighlight für mich. Wer die Reihe noch nicht kennt (und meine Rezension trotzdem gelesen hat) – hier nochmal eine Ermutigung, Ophelia und Lucien kennenzulernen und den Büchern eine Chance zu geben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr sie ebenso lieben werdet wie ich.

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Veröffentlicht am 05.11.2019

Gefühlvoll und einfach einzigartig

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
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Zwei Menschen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Grace, die brave Pastorentochter, die gerade von ihrem Ehemann verlassen wurde. Und Jackson, der Rebell, der Teufel der Stadt, den alle hassen und ...

Zwei Menschen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Grace, die brave Pastorentochter, die gerade von ihrem Ehemann verlassen wurde. Und Jackson, der Rebell, der Teufel der Stadt, den alle hassen und der alle hasst. Diese beiden zerbrochenen Seelen, die sich plötzlich begegnen und nicht mehr voneinander loskommen. Ob sie sich gegenseitig über den Schmerz hinweghelfen können?

Mit jedem ihrer Bücher bringt sie mich an meine Grenzen. Überwältigt mich mit ihrem Schreibstil, ihren Charakteren, den ernsten und wichtigen Themen, die sie anspricht. Sie überwältigt mich mit ihren Geschichten, mit ihren Worten. Ich weiß nicht, wie sie das macht. Wie sie mich immer wieder auf einer Ebene berührt, dass ich irgendwann einfach nicht mehr aufhören kann zu weinen – und gleichzeitig dabei lächele. So war es auch nach „Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt“. Genau das schafft sie mit ihren Büchern. Die Dunkelheit vertreiben, Hoffnung schenken und einem das Gefühl zu geben, dass man nicht allein ist mit seinen Sorgen und Problemen, mit all den Ängsten, die uns zu Menschen machen. Sie schafft es, dass man sein Herz öffnet und all den Schmerz durchlebt und sich danach … besser fühlt. Verstanden. Aufgefangen. Als hätten ihre Worte einem die Augen geöffnet.

Ich glaube, der erste Teil dieser Reihe hat mir sogar noch einen Tick besser gefallen, aber auch dieses Buch war wieder so wunderschön umgesetzt. Vielleicht gab es ein paar mehr Klischees. Vielleicht waren manche Dinge bewusst überdramatisiert. Vielleicht hatte es Ecken und Kanten. Vielleicht war es nicht gänzlich perfekt. Aber für mich hat alles gepasst. Denn das wäre alles meckern auf sehr hohem Niveau. Es ist eine Gabe, so schreiben zu können und solche Emotionen zu vermitteln. Dafür verdient Brittainy C. Cherry meinen vollsten Respekt. Vielleicht bin ich einfach auch nur ein sehr emotionaler Mensch und anfälliger für solche Geschichten. Aber mich hat sie mit ihren Worten berührt. Und ich glaube, dass sie das auch bei vielen anderen schafft. Was zählt sind die Botschaften und die Hoffnung, die sie uns immer wieder mit ihren Worten mitgibt.

Grace und Jackson sind einzigartig und wunderbar. Aber nicht (nur) ihre Beziehung war es, die diese Buch so besonders gemacht hat. Sondern der Prozess der Selbstfindung, den unsere Protagonisten – und vor allem Grace – durchmachen. Dieses Buch zeigt auf, was mit Menschen passieren kann, wenn sie harte Schicksalsschläge erleben mussten. Es zeigt, wie unterschiedlich man mit solchen Sachen umgehen kann. Es zeigt, dass wir niemals die Menschen sind oder zu den Menschen werden müssen, für die uns andere (die uns überhaupt nicht kennen) halten. Wir selbst bestimmen, wer wir sind, wie wir leben, woran wir glauben. Und das fand ich so großartig an dem Buch. Auch wenn Grace und Jackson ab und zu an sich selbst gezweifelt haben, gab es da jemanden, der sie aufgefangen hat. Nicht nur sie sich gegenseitig, sondern auch Familie und Freunde können eine solche Stütze sein.
Die Nebencharaktere haben mir zum Teil auch so gut gefallen. Judy, Grace Schwester, war einfach zuckersüß wie sie sich für Grace eingesetzt hat. Und auch Josie hat sich in mein Herz geschlichen – mit ihrer unerschütterlichen Freundschaft und ihrem Humor.
Natürlich gab es auch Charaktere, die mich zum Teil so unglaublich aufgeregt haben. Finn vor allem, aber auch Autumn und Grace' Mutter. Zum Teil haben mich ihre Aussagen so unglaublich wütend gemacht und wie sie versucht haben, über Grace zu bestimmen und sie zu manipulieren.

Ich kann zu dem Buch leider gar nicht allzu viel sagen, da ich sonst spoilern würde. Aber es hat mich sehr oft zu Tränen gerührt. Hat mein Herz sich zusammenziehen lassen, hat mich mit den Charakteren mitleiden lassen. Hat mich aber auch lachen und unter Tränen lächeln lassen, weil es wunderschön war. Es war traurig und herzzerreißend. Es war so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich habe die Geschichte wieder mal inhaliert und völlig verschlungen.

Die Botschaften waren toll, der Schreibstil wieder so poetisch und wunderschön, die Charaktere liebevoll gezeichnet und die Liebesgeschichte nicht zu schnell und unglaubwürdig. Es ging einfach um zwei Menschen, die zu sich selbst finden mussten und dabei zueinander fanden. Auch wenn es Hürden gab. Auch wenn Jackson erst einmal seine harte Schale ablegen und wieder Vertrauen zu einem anderen Menschen aufbauen musste. Letztendlich hat das Buch gezeigt, dass das Leben nicht selten unfair ist und man trotzdem irgendwie das Beste versuchen muss – und dass man es verdient hat, glücklich zu sein. Und dass man es trotz all der Wunden schaffen kann, es irgendwann wieder zu sein.
Das Buch bekommt von mir 5/5 Sterne.

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