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Veröffentlicht am 17.12.2019

Das Jubiläum von Eberhofer und Rudi

Guglhupfgeschwader
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Im Rathaus hängt der Haussegen schief. Der Bürgermeister tobt und steht kurz vor einem Herzinfarkt. Die Sekretärin braucht nur einen Blick auf sein hochrotes Gesicht zu werfen und sie weiß, was los ist. ...

Im Rathaus hängt der Haussegen schief. Der Bürgermeister tobt und steht kurz vor einem Herzinfarkt. Die Sekretärin braucht nur einen Blick auf sein hochrotes Gesicht zu werfen und sie weiß, was los ist. Ja, und Eberhofer ist noch nicht zum Dienst erschienen. Dabei ist er doch die Ursache der Aufregung. Der neue Kreisel wird eingeweiht und statt ihn dem famosen Bürgermeister zu widmen, soll er künftig „Eberhofer-Kreisel“ heißen. Welch ein Skandal. Obwohl, nun ja, der Eberhofer feiert immerhin sein 10jähriges Dienstjubiläum. Und dass er hilfsbereit und stets für seine Mitmenschen da ist, zeigt er auch in diesem Jubiläumsband. Aber Rudi ist auch sauer, da er ja einen großen Anteil an den geklärten Fällen hat.

Nach dem großen Fest zur Namensgebung fährt er noch rasch die Oma zum Lotto-Otto. Der begrüßt ihn überhaupt nicht freudig und zudem trägt er einen dicken Verband um eine Hand. Eberhofer fragt, was den los sei aber Otto meint nur, er habe sich den Knöchel verrenkt. Haha, denkt der Kriminalist und hofft, dass nix weiter passiert.

Es war mein erster Krimi aus der Reihe und nun ja, ich las ihn. Aber wirklich gefallen hat er mir nicht. Die Sprache ist mir persönlich stellenweise zu vulgär und so richtig kam die Spannung bei mir nicht auf. Aber der Erfolg gibt der Autorin recht und das ist die Hauptsache. Wie gut, dass die Geschmäcker verschieden sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.11.2019

Auch Polizisten haben Vorurteile

MARGA
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Robert Preiß pflegt seit 20 Jahren den Garten des Ehepaares Wendt. Er ist Anwalt und legt wert auf ein sauberes Grundstück. Laub mag er überhaupt nicht. Hin und wieder hilft Robert der Nachbarin, die Witwe ...

Robert Preiß pflegt seit 20 Jahren den Garten des Ehepaares Wendt. Er ist Anwalt und legt wert auf ein sauberes Grundstück. Laub mag er überhaupt nicht. Hin und wieder hilft Robert der Nachbarin, die Witwe ist und alleine lebt. Robert ist Spieler und diese Tatsache wird ihm im Verlauf der Geschichte zum Verhängnis.

Als Robert Preiß mal wieder bei der Nachbarin aushilft, hat sein Einsatz nicht vorhersehbare Schwierigkeiten zur Folge. An dem Tag wird die Dame nämlich erdrosselt. Schnell schießt sich das Ermittlerduo auf Robert ein. Schließlich ist er ja Spieler und auch Polizisten sind nicht frei von Vorurteilen. Die Tote war eine wohlhabende Frau und hatte auch Bargeld im Haus. Es dauert bis kurz vor dem Ende des Buches, dass der Täter überführt wird.

Das Buch ist ein Debüt und so bewerte ich es auch. Marga, so hieß auch die Tote, wurde in einer schlichten und teilweise auch vulgären Sprache geschrieben. Die Kraftausdrücke waren meiner Meinung nach überflüssig. Fehler in Rechtschreibung und Grammatik minderten zudem meinen Lesefluss. Trotzdem fühlte ich mich angenehm unterhalten und denke, dass das nächste Werk des Autors besser wird. Die Idee fand ich gut, die Umsetzung leider nicht.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Nach langem Hin und Her dann doch die Lösung

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Immer mehr Menschen üben sich in der Enthaltsamkeit und geschäftstüchtige Unternehmer machen sich das zunutze. Digital-Detox-Auszeit heißt der Begriff und ist auch das Thema im neuesten Buch von Arno Strobel. ...

Immer mehr Menschen üben sich in der Enthaltsamkeit und geschäftstüchtige Unternehmer machen sich das zunutze. Digital-Detox-Auszeit heißt der Begriff und ist auch das Thema im neuesten Buch von Arno Strobel. Hier ist es eine Gruppe von ganz unterschiedlichen Leuten, die sich für fünf Tage an einen abgelegenen Ort bringen lassen. Dort verzichten sie auf W-LAN und Handy. Das Hotel ist riesig und liegt etwa fünf Fußstunden vom Königssee entfernt.

Nach einer Wanderung, die teilweise sehr anstrengend ist, erreicht die Gruppe ihr Ziel. Schon in der ersten Nacht geschieht es. Einer der Teilnehmer wird derart misshandelt, dass er kurz danach stirbt. Panik bricht aus und das Ereignis zerrt an den Nerven der anderen Teilnehmer. Wer ist der Unhold? Kommt er von draußen oder ist es einer der Teilnehmer? Das Misstrauen wächst und weitere Ereignisse tragen dazu bei.

Offline ist in meinen Augen Krimi aber kein Thriller. Er zieht sich teilweise unnötig in die Länge und ist für mich nicht glaubwürdig. Einzig der Schreibstil des Autors brachte mich dazu, das Buch auch bis zum Ende zu lesen. Der ist angenehm und die Dialoge abwechslungsreich. Kurzum, leichte Kost für zwischendurch. Mehr nicht.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Ein Krimi mit Luft nach oben

Das Wäldchen
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In dem Buch Das Wäldchen ist Willi Wipperfürth Kriminalkommissar und Witwer. Vor über 3 Jahren starb seine Frau und um nicht zu vereinsamen, verbringt er seine Zeit gerne im Kommissariat. Hier ist er als ...

In dem Buch Das Wäldchen ist Willi Wipperfürth Kriminalkommissar und Witwer. Vor über 3 Jahren starb seine Frau und um nicht zu vereinsamen, verbringt er seine Zeit gerne im Kommissariat. Hier ist er als Ermittler tätig und wird von Timm Berger unterstützt. Er ist mehr als ein Kollege, er ist auch ein Freund. Stand er ihm doch nach dem Tod der Frau stets zur Seite. Beide lieben die Stadt Beuel, weil nur wenige Verbrechen geschehen und einen Mord gab es seit Jahren nicht mehr.

Die Autorin Karin Büchel erzählt die Geschichte in zwei Zeitabschnitten. Das ist die Gegenwart und die 27 Jahre zurückliegende Vergangenheit. Damals verschwand ein junges Mädchen spurlos. Die Ermittlungen verliefen im Sande und wurden nicht neu aufgenommen. Bis in den Siegauen Knochen eines Menschen gefunden werden und laut Herrn Meyer - Rettich bereits seit Jahrzehnten dort lagen.

Wie weit führen die Untersuchungen der Gerichtsmediziner und können sie einem Vermissten zugeordnet werden? Welche der vielen ungelösten Fälle können die Ermittler durch den Fund abschließen? Können sie das überhaupt? Viele Fragen, die nach einer Lösung rufen. Das Buch ist klug aufgebaut, hat aber meiner Meinung nach zu viele Längen. Dadurch verpufft die Spannung immer wieder und muss sich danach stets neu aufbauen. Es gibt etliche Nebenschauplätze, die nichts mit der Story zu tun haben und dennoch viel Raum einnehmen.

Was mir gefiel, das ist der feine Humor und die kundige Beschreibung von Bonn und Umgebung. Auch das Cover passt meiner Meinung nach perfekt zum Thema. Es ist äußerst aussagekräftig.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht...

Vater unser
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In Vater Unser wird die Ich-Erzählerin Eva Gruber in eine psychiatrische Klinik gebracht. Begleitet von Polizisten kommt sie dort an und sofort erkennt sie in einem Patienten ihren Bruder Bernhard. Sie ...

In Vater Unser wird die Ich-Erzählerin Eva Gruber in eine psychiatrische Klinik gebracht. Begleitet von Polizisten kommt sie dort an und sofort erkennt sie in einem Patienten ihren Bruder Bernhard. Sie wird von einem Arzt, dem Psychiater Korb therapiert und während der Gespräche versucht sie immer wieder, ihn zu manipulieren. Und nicht nur ihn. Auch Mitpatienten und Pfleger sind ihre Opfer. Sie beschreibt den Alltag in der Psychiatrie und wie sie die Menschen außerhalb der Klinik sieht. Immer wieder blickt sie zurück auf ihre Kindheit und das Leben mit Vater und Mutter.

Für mich war das Buch zu verwirrend. Die Hauptperson Eva lügt zwar immer wieder, aber nur selten war mir klar, was nun gelogen war und welche Ereignisse der Wahrheit entsprachen. Wurde sie aufgrund eines Diagnosefehlers eingeliefert oder wollte sie es gar selber? Was geschah mit Bernhard und welche Rolle spielen die Eltern in dem Stück? Viele Fragen, die für mich nicht beantwortet wurden. Das Leben in der Psychiatrie schildert die Autorin recht gut. Die üblichen Gruppentreffen mit ihren skurrilen Aufgaben oder der Frühsport am Morgen, der ebenfalls zur seelischen Gesundheit beitragen soll, hat sie treffend beschrieben. Dennoch, die Art von Eva gefällt mir nicht und ich habe lieber eine Geschichte, die ich auch tatsächlich nachvollziehen kann.

Das Cover ist gut gewählt. Zeigt es sich doch laut und aufdringlich, zudem hebt es sich wohltuend von den momentan üblichen Covergestaltungen ab. Wer eigenwillige Literatur bevorzugt, der wird gefallen an dem Buch finden.