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Veröffentlicht am 19.12.2020

Kluftingers Cold Case

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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Vor 35 Jahren wurde am Funkensonntag eine junge Lehrerin wie eine Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Kluftinger, der dazumal diesen Fall aufklären musste, fand schnell den Mörder, der lebenslang im ...

Vor 35 Jahren wurde am Funkensonntag eine junge Lehrerin wie eine Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Kluftinger, der dazumal diesen Fall aufklären musste, fand schnell den Mörder, der lebenslang im Gefängnis landete. Kurz vor dessen Tot erklärte dieser nochmals, dass er unschuldig ist. Kluftinger bekam bedenken und versprach, den Fall nochmals zu überprüfen und den wahren Täter zu finden.

So weit so gut, wenn da für Kluftinger nicht noch andere Probleme anstehen. Seine Frau Erika ist krank geworden und kann sich nicht um den Haushalt kümmern. Zudem steht die Taufe seiner Enkelin bevor und zu guter Letzt, muss er noch die kommissarische Leitung der Polizeidienststelle übernehmen. Eine wahre Feuerwehrübung für Kluftinger. Unterstützung findet die ganze Truppe mit Lucy Beer. Sie bringt wirklich frischen Wind in das Ganze. So ist für Spannung aber auch humorvolle Abwechslung gesorgt.

Fazit: Mit Funkenmord ist den beiden Autoren erneut ein guter Krimi gelungen. Alles ist vorhanden, Spannung und Humorvolles, einfach ein bayrischer Lokalkrimi der Sonderklasse.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Die Schattenseite Mexicos mit seinen Toten

Der erste Tote
1

Kurz zum Inhalt: Andrew und sein Freund Carlos befanden sich auf dem Weg von Poza Rica nach Mexico-City. Dabei finden sie zufällig die brutal verstümmelte Leiche eines jungen Umweltaktivisten. Wenig später ...

Kurz zum Inhalt: Andrew und sein Freund Carlos befanden sich auf dem Weg von Poza Rica nach Mexico-City. Dabei finden sie zufällig die brutal verstümmelte Leiche eines jungen Umweltaktivisten. Wenig später taucht die Guardia Civil auf. Nach einem kurzen Intermezzo bleibt den beiden nichts anderes übrig, als weiterzufahren. Kaum zu Hause erfährt Andrew, dass Carlos ebenfall brutal ermordet wurde. Schnell ist ihm klar, das kann nur einen Zusammenhang mit ihren Recherchen in der Ölregion zu tun zu haben. Mit brisanten Informationen flieht er vorerst ausser Landes. Nur wenig später kehrt er jedoch zurück, da ihm der Tod seines Freundes sehr nahe ging und er die Hintergründe aufklären möchte. Ein Vorhaben, das auch für ihn tödlich enden könnte.

Anfänglich habe ich gedacht, was für ein Thriller, doch bereits wenig später schildert der Autor teilweise sehr ausführlich, welche Machenschaften in Mexico schon seit Jahren herrschen. Korruption, Ausbeutung sowie Arbeitslosigkeit, und wer sich ihnen in den Weg stellt, wird einfach kurzerhand umgebracht. Menschen verschwinden und kehren nie mehr zurück. Viele Hinterbliebenen haben höchstens ihre Vermutungen, wo sie abgeblieben sind.
Der Schreibstil von Tim Macgabhann ist etwas speziell. Ich musste mich zuerst daran gewöhnen. Die Handlungen werden eindrücklich und nachhaltig beschrieben. Brutale Szenen wie auch poetische Abschnitte, alles nah beieinander. Dies hat bei mir ab und zu für etwas Verwirrung gesorgt. Seine Beschreibungen zeichnen ein Mexico auf, wie es wahrscheinlich nicht echter sein kann.

Die Charakteren der Protagonisten fand ich sehr gut beschrieben. Andrew war anfängliche eher zurückhaltend, liess sich aber von seiner Kollegin Maya förmlich mitreissen. Maya fand ich grundsätzlich eher bodenständig fast schon nüchtern, aber sehr zielstrebig. Andrews Ermittlungen brachten teilweise Klarheiten, wer Carlo ermordet hat und warum.

Fazit: Für mich war dieses Buch nicht unbedingt ein Thriller, wie ich es verstehe, eher eine Berichterstattung der Schattenseite Mexicos. Ein Mexico, das nicht nur schöne Badestrände und Urlaubsorte hat.

Im Nachwort wird nochmals darauf hingewiesen, wie schwierig es ist, ein möglichst authentischer Bericht über das Geschehen in Mexico zu schreiben.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Kommissar Nick Marzek – seine spezielle Herausforderung – ein ungewöhnliches Ermittlerduo

Die Krieger
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Gleich vorab, diese Kriminalgeschichte basiert auf wahre Begebenheiten, die in den 1980er Jahren in München für Aufsehen sorgten.

Kommissar Nick Marzek, ein gebürtiger Berliner, arbeitet noch nicht sehr ...

Gleich vorab, diese Kriminalgeschichte basiert auf wahre Begebenheiten, die in den 1980er Jahren in München für Aufsehen sorgten.

Kommissar Nick Marzek, ein gebürtiger Berliner, arbeitet noch nicht sehr lange bei der Mordkommission 3 in München. Er fühlt sich in seiner «neuen Heimat» immer noch fremd. Sein Schicksal ist geprägt vom frühen Tod seiner Frau. Zu seinem fast erwachsenen Sohn hat er zwar ein relativ gutes Verhältnis und doch entfremden sich die zwei immer mehr.

Im Rotlichtmilieu sind wieder mal diverse Revierkämpfe ausgebrochen. Es gibt Schwerverletzte und ganz speziell die Spurensicherung findet eine Hand aber das dazugehörende Opfer ist nicht auffindbar. Die Gewalt eskaliert, nachdem ein grauenhafter Brandanschlag auf die Diskothek Liverpool verübt wurde. Ein paar Tage erhält die Mordkommission betr. dieses Brandanschlags ein Bekennerschreiben aus Oberitalien. Wer ist diese sogenannte «Gruppe LUDWIG», auffällig ist der Gruss «Gott mit uns» und der stilisierte Reichsadler, der ein Hakenkreuz in den Klauen hält. Handelt es sich hier um eine rechtsextremistische Nazi-Gruppe? Nick wird für die weiteren Ermittlungen nach Italien geschickt. Da er kein italienisch spricht, begleitet die Putzfrau Graziella Altieri ihn.

Ihre Ermittlungen führen die beiden über verschiedene Stationen in Oberitalien. Auf ihrer Spurensuche treffen sie auf einen Journalisten sowie auf einen pensionierten Kommissar, die den beiden sehr interessante Geschichten und Dokumente unterbreiten. Das Ganze nimmt immer mehr mystische Formen an, die weit zurückführen in Ereignisse, die vor langer Zeit geschehen sind «die Krieger des Christkönigs». Über diesen Teil erzählt Maurer sehr ausführlich. Ich habe förmlich gespürt, hier liegt seine Stärke, eine spannende und fesselnde Kriminalgeschichte zu erzählen. Dabei scheut er nicht, auch sehr brutale Szenen zu schildern, die mir richtiggehend unter die Haut gingen. Gegen den Schluss verknüpft er die verschiedenen Ereignisse und Erkenntnisse gekonnt zu einem recht schlüssigen Ende. Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass Nick und Graziella immer mehr der Lösung näherkommen, ich aber weniger. Diese Art einen Kriminalfall zu lesen, war für mich eine Herausforderung.

Nick und Graziella sind wirklich ein ungewöhnliches Ermittler-Duo. Er immer noch traumatisiert wegen seiner Vergangenheit, sie lebenshungrig und temperamentvoll. Doch die beiden verstehen es, sich gegenseitig zu stützen und zu motivieren. Ihre Ecken und Kanten zeichnen die beiden Charaktere hervorragend aus. Ein richtiges Happy-End gibt es nicht, doch die Erklärungen haben mich überzeugt.

Eine spannende Kriminalgeschichte. Ich hoffe, wieder mal etwas über dieses ungewöhnliche Ermittler-Duo zu lesen. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.10.2020

zwei Brüder und ihre Geheimnisse

Ihr Königreich
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Irgendwo im hohen Norwegen in einem abgeschiedenen Dorf, wo jeder jeden kennt, lebte einst eine Familie Opgard mit ihren beiden Söhnen Roy und Carl. Nesbo nimmt den Leser mit auf eine Reise, die gespickt ...

Irgendwo im hohen Norwegen in einem abgeschiedenen Dorf, wo jeder jeden kennt, lebte einst eine Familie Opgard mit ihren beiden Söhnen Roy und Carl. Nesbo nimmt den Leser mit auf eine Reise, die gespickt ist mit Wahrheiten, Unwahrheiten, Lügen, Kindsmissbrauch und sogar Mord. Was für ein Drama. Schon in ihrer Kindheit nimmt der ältere der beiden seinen jüngeren Bruder immer in Schutz. Nachdem deren Eltern bei einem Autounfall das Leben verloren haben, nimmt Roy seinen kleinen Bruder noch mehr in Schutz, bis zum Zeitpunkt, als dieser beschloss, sein Studium in Amerika/Kanada aufzunehmen.

Nach 16 Jahren kehr dieser zurück zusammen mit seiner geheimnisvollen Frau und vielen Plänen, wie der kleine Ort für den Tourismus attraktiv gemacht werden kann. Und jetzt fangen die Schwierigkeiten zwischen den beiden sowie gewissen Dorfbewohnern erst recht an.

Die ganze Geschichte ist aus der Sicht von Roy erzählt, also in Ich-Form. Teilweise gibt es Kapitel mit Rückblenden weit in deren Kindheit. Der grosse Teil betrifft jedoch die Gegenwart. Dieser Roman ist für mich eher ein Familiendrama gespickt mit kriminellen Energien und Machenschaften. So richtige Höhen und Tiefen gibt es nicht unbedingt. Doch spannend, wie ich es schon von Nesbo kenne, ist es alleweil. Er beschreibt in den einzelnen Kapiteln haargenau, was in den jeweiligen Köpfen der Protagonisten so ab geht. Ihre Gedankengänge und Ängste akribisch beschrieben bis fast zum exzess. Teilweise war es mir fast zu ausführlich, schlussendlich muss es jedoch so sein. Ich kenne nur Nesbo, dem es immer wieder gelingt, einen solch tiefgründigen Kriminalroman zu schreiben.

Fazit: Ein etwas anderer Kriminalroman. Als Leser wird man immer wieder zum Nachdenken angeregt also kein Buch für zwischendurch. Anfänglich hatte ich etwas Mühe, doch wie weiter es ging, desto mehr hat mich das Ganze in seinen Bann gezogen.

Mit diesem Buch hat mich Nesbo sehr überzeugt.

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Veröffentlicht am 19.12.2019

spannend und actiongeladen

Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)
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Der zweite Band mit den Fallanalytikern Jan Grall und Rabea beginnt spannend und dramatisch. Rabea sucht immer noch ihre vor mehr als 20 Jahren verschwundene Schwester Marie. Rabea arbeitet inzwischen ...

Der zweite Band mit den Fallanalytikern Jan Grall und Rabea beginnt spannend und dramatisch. Rabea sucht immer noch ihre vor mehr als 20 Jahren verschwundene Schwester Marie. Rabea arbeitet inzwischen in Düsseldorf als sie erfährt, dass ein totes Mädchen aufgefunden wurde. Erdrosselt mit seinem eigenen Haar. Zudem fehlen ihm beide Hände. Vor einiger Zeit wurde auch eine Hand ihrer verschwundenen Schwester aufgefunden. Haben diese beiden Taten etwas miteinander zu tun? Ihr Mentor Jan Grall hat sich aus persönlichen Gründen aus seinem Berufsleben verabschiedet und fristet mehr schlecht als recht am Lago Maggiore. Rabea ist jedoch auf seine Hilfe angewiesen und setzt alles daran, ihn zurückzuholen. Der Mord an diesem Mädchen wird im Laufe der Geschichte geklärt, doch die Spuren weisen auf Drahtzieher, die bis anhin nicht in Erscheinung getreten sind. Die einzelnen Protagonisten sind gut gezeichnet und beschrieben. Die Besessenheit, mit der Rabea sich ins Zeug legt, ging mir jedoch ab und zu auf die Nerven.

Wie schon das erste Buch ist auch dieses spannend geschrieben. Der klare Schreibstil mit den kurzen Kapiteln hat mich förmlich durch das Buch gezogen. Zugegeben, einzelne Ereignisse fand ich doch etwas zu konstruiert und zu weit hergeholt. Dies hat den Lesefluss nicht geschadet, jedoch der Spannung. Auch die Endlösung der Fälle fand ich dann doch etwas zu übertrieben und eher unglaubwürdig.

Nach dem Thriller „der Alphabetmörder“, den ich sehr spannend fand, bin vom 2. Band etwas enttäuscht. Man kann jedoch diesen Band gut lesen, ohne den ersten zu kennen, da die eigentliche Geschichte in sich abgeschlossen ist.

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