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Veröffentlicht am 25.01.2020

Ein typischer Robert Langdon Roman

Origin
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„Origin“ von Dan Brown ist im Oktober 2017 bei Lübbe erschienen und setzt sich mit Fragen auseinander, die sicher jeden von uns schon einmal beschäftigt haben. Woher kommen wir? Und wohin gehen wir?

Der ...

„Origin“ von Dan Brown ist im Oktober 2017 bei Lübbe erschienen und setzt sich mit Fragen auseinander, die sicher jeden von uns schon einmal beschäftigt haben. Woher kommen wir? Und wohin gehen wir?

Der Zukunftsforscher Edmond Kirsch brüstet sich damit, die Antworten auf diese Fragen gefunden zu haben und bevor er dies mit der ganzen Welt teilt, macht er sich auf, um seine Erkenntnisse den wichtigsten Religionsführern zu zeigen. Seine Entdeckung wird die Grundfesten der Religion erschüttern und so setzt er eine Reihe von Ereignissen in Bewegung. Bei seiner Präsentation wird der Zukunftsforscher erschossen und Robert Langdon, sein früherer Mentor, wird mal wieder in eine Schnitzeljagd voller Symbole und spannender Thesen hineingezogen.

Bei diesem Thriller handelt es sich um den bereits um den fünften Roman mit Robert Langdon. Der Symbologe ist mir in den vorangegangen Teilen sehr ans Herz gewachsen und kann auch in diesem Roman mit seinem unvergleichlichen Charme glänzen, dennoch konnte mich dieser Roman nicht so sehr fesseln wie die vorangegangen Teile.
Das mag zum einen daran liegen, dass der Roman dem altbewährten Schema folgt, dass wir auch aus den anderen Romanen kennen und zum anderen, dass mich das Thema diesmal nicht so fesseln konnte. Die Themen, die Dan Brown in diesem Roman aufwirft, sind spannend. Die Frage nach unserer Herkunft und Zukunft wird verknüpft mit Themen wie Moral, Ethik, Religion und künstlicher Intelligenz. Darüber hinaus weiß Dan Brown auf jeden Fall, wie man effektvolle Präsentationen hält, die einen fesseln können. Bei diesen Szenen hatte ich Kopfkino und war so richtig dabei, alles mit einer gewissen Faszination in mich aufzunehmen.
Doch bei der Schnitzeljagd konnte mich das Ganze nicht mehr so für sich einnehmen. Die Informationen zu den Symbolen waren durchaus interessant, haben mich teilweise aber etwas erschlagen. Das Buch eignet sich auch wieder einmal wunderbar als Reiseführer. Diesmal für die Stadt Barcelona. Wir lernen einiges über Gaudí und moderne Kunst. Erschwerend kam für mich dazu, dass ich die Auflösung etwa ab der Hälfte schon geahnt habe, auch wenn es dann doch noch ein bisschen anders kam als erwartet.
Die Personen im Roman sind für mich ein wenig blass geblieben. Ich war beteiligt am Geschehen, habe aber nicht so richtig mitgefiebert. Edmond Kirsch als Technikguru, Atheist und Futurologe war durchaus beeindruckend, aber seine Fassade beginnt doch recht schnell zu bröckeln. Ambra Vidal ist die Frau, die jeder Dan Brown Roman braucht. Sie hat eine starke Persönlichkeit, aber irgendwie war sie in diesem ganzen Konstrukt für mich entbehrlich. Sie war das Bindeglied, um das Königshaus und die katholische Kirche mit dem Geschehen zu verbinden. Am meisten fasziniert in diesem Roman hat mich Winston, doch zu ihm möchte ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten.
Und hiermit bin ich tatsächlich auch schon am Ende meiner Erkenntnisse, was ich über dieses Buch schreiben kann. Bei einem durchschnittlichen Buch fällt es einem irgendwie immer am schwersten etwas zu schreiben.

Fazit: Ein durchschnittlicher Thriller mit interessantem Thema, das einen aber nicht vollends zu fesseln weiß. Ein typischer Dan Brown, dessen Schema sich für mich mittlerweile doch etwas abgenutzt hat. Wenn man hiervon allerdings nicht genug bekommen, dann ist man auch beim neuesten Roman des Autors sicher gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Ein historischer Roman über das Leben in einem Tross im 30jährigen Krieg

Die Trossfrau
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Carmen Mayer entführt uns in „Die Trossfrau“ in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und in die Welt der Marketenderinnen, die in den Trossen der Heere, ihr Auskommen suchten. Erschienen ist der historische ...

Carmen Mayer entführt uns in „Die Trossfrau“ in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und in die Welt der Marketenderinnen, die in den Trossen der Heere, ihr Auskommen suchten. Erschienen ist der historische Roman im Maximum Verlag im Dezember 2019.

Heiliges Römisches Reich deutscher Nation, 1618: Als Magdalena die Hufe eines Durchreisenden beschlägt, wirft sie ihr Vater umgehend aus dem Haus. Schon immer hatte sie einen schweren Stand in der Familie, weil die Söhne gestorben waren und sie sich nicht in die Rolle fügen wollte, die ihr die Welt als Frau jener Zeit zugesteht. Es verschlägt sie zunächst nach Krems, wo sie in die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten gerät. Fortan zieht sie durch die Lande und schließt sich immer wieder anderen Trossen an. Ihr handwerkliches Geschick und ihre Wissbegierde helfen ihr dabei ein Auskommen zu finden, doch muss sie so auch die Gräuel ertragen, die der Dreißigjährige Krieg so mit sich bringt.

Bücher, die im Dreißigjährigen Krieg spielen, habe ich bisher nicht so häufig gelesen. Meist bin ich bei historischen Romanen eher im Mittelalter anzutreffen. Dieser Krieg stellt einen kritischen Punkt in der deutschen Geschichte dar, erstreckte sich dieser über einen sehr langen Zeitraum und hat sehr viele Opfer gefordert, auch unter den Menschen, die nicht als Soldaten am Krieg beteiligt waren.
Wir verfolgen in diesem Roman beispielhaft das Schicksal der jungen Magdalena, die von ihrer Familie verstoßen wird und sich zukünftig als Marketenderin durchschlägt. Ich bin gut in das Buch reingekommen, auch wenn der Epilog ein wenig wirr auf mich wirkte, doch anschließend lässt sich das Buch gut und flüssig lesen. Eine dritte Person erzählt von Magdalenas Lebensweg, wie dieser ebenjener erzählt wurde.
Der Spannungsbogen wird gleichmäßig über den Roman gehalten. Ich habe die Ereignisse interessiert verfolgt, aber so wirklich mitgefiebert habe ich nicht. Wir erfahren viel über die Gräueltaten, die in diesem Krieg immer wieder stattgefunden haben, aber es war für mich alles eher aus einer gewissen Distanz, die mich selber wahrscheinlich in gewisser Weise auch geschützt hat. Es passieren ziemlich viele schlimme Sachen und die Menschen in jenen Tagen müssen über die Zeit mit Sicherheit ziemlich abgestumpft sein. Andauernd umherreisen, immer wieder sein Hab und Gut verlieren, Gewalt erleben und froh sein darüber, dass man überlebt hat, stelle ich mir ziemlich schlimm vor.
Es gibt immer wieder Abschnitte, in denen das Buch ein wenig in ein Sachbuch umschwenkt. In diesen Passagen erfahren wir von wichtigen historischen Ereignissen in dieser Zeit, welche Parteien und Länder beteiligt waren und wie es zu diesem Konflikt kommen konnte. Diese Informationen fand ich sehr interessant, aber es war mir fast schon ein wenig zu sehr lehrbuchmäßig. Dennoch rundet es den Roman ab, der sich mehr auf das Leben im Tross der Heere konzentriert.
Hier lernen wir, welche Aufgaben es in einem Tross zu erledigen gab und das hier teilweise die Geschlechterrollen verschwommen sind, weil man eben auf das Wissen von jeder Person angewiesen war und hier kein Rücksicht auf das Geschlecht genommen werden konnte. Wir erfahren etwas über den Aberglauben der Menschen und auch Hexenverfolgungen sind am Rande ein Thema.
Das Nachwort in diesem Roman hat mich tatsächlich sehr berührt. Es zeigt sehr gut auf, welche Rechercheleistung die Autorin für diesen Roman erbracht hat, denn das es gut recherchiert ist, merkt man auf jeder Seite. Es hat mir nochmal ein etwas anderen Blick auf das Buch und die Ereignisse darin gegeben. Neben einem Nachwort, findet sich am Ende des Buches ein Glossar, ein Quellenverzeichnis und kurze Informationen zu den realen historischen Personen im Buch. Die Anzahl der Personen ist überschaubar, so dass auf ein Personenverzeichnis verzichtet werden konnte.

Fazit: Ein solider historischer Roman, der einen die Hintergründe des Dreißigjährigen Krieges und das Leben und die Schicksalsschläge in einem Tross näher bringt. Ich war eher interessiert als Zuschauer dabei, als dass ich wirklich mitgefiebert habe. Wer sich für diese Zeit interessiert, kann aber sicherlich viele interessante Informationen aus diesem Buch für sich mitnehmen.

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Veröffentlicht am 21.12.2019

Historischer Thriller, der mir teilweise zu sehr ins Belanglose abgeschweift ist

Der Attentäter
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Mit „Der Attentäter“ hat Ulf Schiewe seinen ersten historischen Thriller vorgelegt, in dem es um das Attentat 1914 auf den Thronfolger Franz Ferdinand geht, dass den 1. Weltkrieg ausgelöst hat. Erschienen ...

Mit „Der Attentäter“ hat Ulf Schiewe seinen ersten historischen Thriller vorgelegt, in dem es um das Attentat 1914 auf den Thronfolger Franz Ferdinand geht, dass den 1. Weltkrieg ausgelöst hat. Erschienen ist der Roman bei Bastei Lübbe im November 2019.

Sarajevo, 1914: Der Thronfolger Franz Ferdinand hat sich für den 28. Juni angekündigt und wird einem Militärmanöver beiwohnen. Die letzten Vorbereitungen laufen, doch es gibt Gerüchte laut denen ein Anschlag geplant ist. Rudolf Markovic versucht alles, um dieses Attentat zu verhindern und kommt einer jungen Gruppe auf die Spur, die sich parallel zu den Ereignissen beim Geheimdienst, auf ihre Mission vorbereitet, den Thronfolger zu erschießen. Sie kämpfen für die Sache der Serben. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Dieses Buch war ein Experiment für mich, denn klassische Thriller, wo es um Mord und Totschlag geht, lese ich an sich nicht. Hier geht es allerdings um ein historisch belegtes Attentat, dass auch noch maßgeblich die Geschichte Europas bestimmt hat und da war ich dann natürlich wieder neugierig.
Der Einstieg in den Roman ist sehr gut gelungen. Es geht direkt mit einer staccatoartig geschriebenen Szene los, die die Spannung sofort ansteigen lässt, danach flaut es allerdings erstmal ein wenig ab. Man lernt die Protagonisten und unterschiedlichen Sichtweisen im Buch kennen. Da wären zum einen die Attentäter rund um Gavrilo Pricip, Franz Ferdinand und seine Frau Sophie und dann noch der fiktive Teil rund um den Geheimdienstler Rudolf Markovic. Eine gute Ausgangslage für einen Roman, der mich dann allerdings doch nicht vollends überzeugen konnte.
Die Faktendichte in diesem Roman ist sehr hoch, was mir einerseits sehr gut gefiel, denn wer mich kennt, weiß dass ich gerne mit viel Wissen zugeballert werde, aber in diesem Roman war es mir dann doch teilweise zu viel. Franz Ferdinand und seine Frau Sophie hätte man durchaus auch mit weniger Informationen gut vorstellen können, hier drifteten mir so einige Szenen dann doch zu sehr ins Belanglose ab, so dass ich zwischendurch ein wenig gelangweilt war. Der Einblick in die Gedankenwelt der Attentäter wiederum finde ich größtenteils gelungen, auch wenn es hier zu einigen Wiederholungen kam, genauso wie bei der Ermittlungsarbeit des Geheimdienstes, bei denen die aktuellen Ermittlungsstände das ein oder andere Mal vorgetragen und nochmals zusammengefasst wurden.
Der Roman schildert die letzte Woche vor dem Attentat auf den Thronfolger und ist entsprechend in die einzelnen Tage eingeteilt, wo die Ereignisse des Tages zwischen den drei Parteien in diesem Buch immer wieder hin und her springen. Die Perspektiven an sich und die Einteilung finde ich gut gelungen. Vor jedem Abschnitt gibt es echte Zeitungsausschnitte, die Einblick in die Nachrichten jener Zeit geben und dem Buch somit eine gewisse Authentizität verleihen.
Dennoch muss man festhalten, dass es in diesem Roman auch einen recht großen fiktiven Anteil gibt. Die Verfolgungsjagd mit den Attentätern hat so nie stattgefunden. In diesem fiktiven Part werden die Fakten rund um die Attentäter und ihre Vorbereitung sowie Route eingebaut. Ich finde das wichtig zu wissen, hilft es doch dabei schon während des Lesens besser unterscheiden zu können, was nun wahr ist und was eben nicht.
Das Schicksal der Personen in diesem Roman habe ich interessiert verfolgt, ich habe aber nicht total mit ihnen mitgefiebert. Die Gründe hierfür habe ich weiter oben bereits genannt. Franz Ferdinands politisches Gespür habe ich beispielsweise sehr bewundert und über weite Strecken konnten mich die Attentäter für sich einnehmen. Sie sind unerfahren und daher nicht so kalt und berechnend, wie man es von einem Attentäter erwarten würde. Es wird klar wofür sie kämpfen, aber eben auch, warum sie dennoch immer wieder Zweifel an der ganzen Aktion haben. Darüber hinaus werden ihre Ängste aufgezeigt.
Schade fand ich, dass immer wieder Antisemitismus in diesem Roman aufblitzt. Ich weiß, dass es zu dieser Zeit normal und verbreitet war, aber es ist eben nicht wirklich Thema in diesem Roman und daher bleibt dieser auch unwidersprochen. Es wird einfach nur reproduziert und gezeigt, dass es das eben zu dieser Zeit gab und ich finde, dann hätte man auch andere Beschimpfungen wählen können, die dennoch die Abneigung der Person deutlich gemacht hätten.
Recherchiert ist der Roman wieder gut, wie von Ulf Schiewe gewohnt. Im Nachwort gibt uns der Autor noch weiterführende Information zu den politischen Hintergründen jener Zeit und seiner Motive für diesen Roman. Darüber hinaus findet man im Roman noch eine Karte von Sarajevo sowie ein Glossar mit wichtigen Begriffen und ein Personenverzeichnis.

Fazit: Ein größtenteils unterhaltsamer historischer Thriller, der zwischendurch ein wenig zu sehr ins Belanglose abgleitet. Wer historische Romane mit einem recht hohen fiktiven Anteil angereichert um viele historische Fakten mag und schon andere Romane des Autors gelesen hat, ist hier auf jeden Fall gut aufgehoben, auch wenn es für mich persönlich nicht sein stärkstes Buch ist.

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Veröffentlicht am 23.11.2019

Spannender Einblick in eine komplexe Welt

Des Sandes Widerhall
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„Des Sandes Widerhall“ von Anne Granert ist der erste Teil aus der Reihe „Die Tanlentierten“, der die Geschichte des Kampfes einer 7-köpfigen Gruppe gegen die Duster erzählt, die die Erde zerstören wollen. ...

„Des Sandes Widerhall“ von Anne Granert ist der erste Teil aus der Reihe „Die Tanlentierten“, der die Geschichte des Kampfes einer 7-köpfigen Gruppe gegen die Duster erzählt, die die Erde zerstören wollen. Erschienen ist der Roman im Selbstverlag bei TWENTYSIX im Juli 2018.

Elrod vom Planeten Tshukma ist vor einigen Jahrhunderten bei einem Auftrag als Reisender auf der Erde gestrandet. Sein Element ist das Wasser, doch seine Talente wurden blockiert. Durch einen schweren Schicksalsschlag gezeichnet, hat er sich immer mehr gehen lassen, bis ihm die Hexe Sunna begegnet. Diese zieht ihn in ein Abenteuer hinein, in dem es darum geht, die Erde zu retten. Ein unheimliches Volk, dass sich Duster nennt, hat sich auf der Erde ausgebreitet und steht kurz davor, die Erde vollständig zu übernehmen. Doch zwei Fremdweltler sind nicht genug, um die Sandwesen zu besiegen und so begeben sich die beiden auf die Suche nach weiteren Talentierten, die ihnen bei der Bewältigung ihrer großen Aufgabe helfen können.

Anne Granert bin ich in diesem Jahr auf einigen Buchveranstaltungen begegnet und zweimal durfte ich ihr bei 9lesen lauschen, was mich neugierig auf diese Reihe gemacht hat. Den ersten Band habe ich hier dementsprechend mit einer Widmung bei mir liegen.
Der Aufbau dieses Romanes ist interessant und der Einstieg in die Welt des Romanes fiel mir nicht ganz so leicht. Man wird direkt in die Welt hineingeworfen, über die man noch so überhaupt gar nichts weiß. Lexika-Einträge eines kleinen Wesens geben uns zwischen den einzelnen Kapiteln zusätzliche Erklärungen zur Welt und deren Funktionsweise. Diese fand ich gut gelungen, geben sie dem Geschehen im Buch eine zusätzliche Ebene, allerdings sorgten sie teilweise auch für Zweifel an den Motiven einzelner Personen im Buch.
Nach etwas Eingewöhnungszeit war ich dann aber in der Geschichte drin und konnte mich auf die Welt in diesem Roman einlassen. Die Welt ist sehr komplex aufgebaut mit unterschiedlichen Elementen aus dem Fantasy sowie Sci-Fi-Bereich. Wir befinden uns in unserer Galaxie, allerdings sind hier viele Planeten bewohnt und es gibt unterschiedliche Völker, wie die Tshukma, die Hekatener (Hexen), Elfen oder die Geschwister von Jeeva um nur einige zu nennen. Diese haben unterschiedliche Talente in unterschiedlicher Stärke und manche Völker sind jünger bzw. älter als andere und erfüllen unterschiedliche Aufgaben im Universum.
Sehr gut gefallen hat mir die Verbindung bestimmter Elemente zu unserer wirklichen Welt, die uns die eigene Welt hinterfragen lassen und der Geschichte eine gewisse Glaubwürdigkeit verleihen. So gibt es beispielweise eine Hexe, die Beltane genannt wird. Ein Fest, dass Lesern historischer Romane ein Begriff sein sollte und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie an diese Traditionen und Überlieferungen angelehnt ist und auch mit den Dustern hat Anne Granert einen Bezug zu einem aktuell sehr wichtigen Thema in unserer Gesellschaft aufgebaut.
Für mich hat die ganze Reihe noch einiges Potenzial nach oben und so wirklich bewerten kann man die Reihe wohl erst, wenn man alle Romane gelesen hat. In diesem Roman wird der Grundstein für den weiteren Verlauf geschaffen. Ein Team wird geformt, dass einer sehr großen Bedrohung gegenübersteht und dies erfordert Zeit und so plätscherte in diesem ersten Teil das Geschehen teilweise etwas vor sich hin, bevor es zum Ende hin sehr spannend wurde.
Leider konnte ich zu den Personen im Roman keine intensive Verbindung aufbauen. Ich habe an deren Erlebnissen teilgenommen und diese interessiert verfolgt, aber ich habe mit niemanden wirklich mitgefiebert. Dazu sind mir einige Charaktere in diesem Buch teilweise zu undurchsichtig oder sie haben so viel Talent, dass sie einem fast schon wieder unheimlich sind. Ich bin da so ein bisschen wie Elrod, der allem skeptisch gegenüber steht und nicht so richtig weiß, was er aus dem ganzen machen soll. Interessiert daran, wie es weiter geht bin ich allerdings auf jeden Fall, denn ich glaube es gibt noch ganz viel in dieser Welt zu entdecken.

Fazit: Ein interessanter Auftakt, der einem einen ersten Einblick in eine komplexe Welt ermöglicht und einen spannenden Konflikt eröffnet, der aber durch die Distanz zu den Charakteren nicht vollends überzeugen kann. Hier ist noch einiges an Potenzial nach oben, das in den weiteren Bänden hoffentlich entfesselt wird.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Für Fans von Jeffrey Archer, die von seinen Geschichten nicht genug bekommen

Schicksal und Gerechtigkeit
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In „Schicksal und Gerechtigkeit“ erweckt Jeffrey Archer William Warwick, den Protagonisten aus den Bestsellern Harry Cliftons aus der Clifton-Saga, zum Leben. Dies ist der erste Band einer achtteiligen ...

In „Schicksal und Gerechtigkeit“ erweckt Jeffrey Archer William Warwick, den Protagonisten aus den Bestsellern Harry Cliftons aus der Clifton-Saga, zum Leben. Dies ist der erste Band einer achtteiligen Reihe, der im September 2019 bei Heyne erschienen ist.

William Warwick hat einen Traum. Seit er acht Jahre alt ist, möchte er, sehr zum Misfallen seines Vaters Sir Julian, Polizist werden. Privilegien, die ihm als Hochschulabsolvent und Sohn eines einflussreichen Anwaltes offen stehen, lehnt er ab und so tritt er seinen Dienst bei der Polizei 1982 als Streifenpolizist an. Hierbei kommt er auch mit den ärmeren Teilen der Bevölkerung in Berührung und lernt wichtige Lektionen fürs Leben. Seine Liebe zur Kunst und die durchs Studium erworbenen Kenntnisse eröffnen ihm dann aber doch schnell den Weg zu höheren Aufgaben. Gemeinsam mit dem Dezernat für Kunstfälschung begibt er sich auf die Jagd nach einem vor sieben Jahren gestohlenen Rembrandt. Hierbei lernt er die Liebe seines Lebens, Beth Rainsford, eine Angestellte des bestohlenen Fitzmolean Museums, kennen. Doch sie hütet ein düsteres Geheimnis, dass ihrer Liebe im Weg stehen könnte.

Als ich auf dem Cover den Hinweis gesehen habe, dass es sich hierbei um „Die Warwick-Saga“ handelt, war ich sofort Feuer und Flamme. Harry Clifton hatte mich mit seiner Lebensgeschichte so sehr in den Bann gezogen, so dass mich natürlich auch der Held aus seiner Bestseller-Reihe sehr interessiert hat.
Von Anfang an beweist Jeffrey Archer auch hier wieder, dass er weiß, wie man eine Geschichte erzählen muss, allerdings ähneln sich seine Geschichten so sehr, dass sich ein gewisser Gewöhnungseffekt einstellt und sogar so etwas wie Langeweile aufkommt. Kennt man einen Roman des Autors, so sind seine weiteren Romane teilweise doch recht durchschaubar.
William Warwick kam mir in diesem Roman in der ein oder anderen Situation noch sehr grün hinter den Ohren vor, doch konnte er bei den Menschen, die ihm begegnen, so viel Sympathie erwecken, dass diese ihm bereitwillig helfen und so größere Rückschläge verhindern. Was die junge Beth Rainsford in ihm sieht, ist mir noch nicht ganz klar, denn bei der Einhaltung von Verabredungen erweist sich ihr Verehrer als nicht gerade zuverlässig und besondere Talente eine Frau zu umgarnen, konnte ich in diesem Teil nicht wirklich erkennen.
Viel gibt es hingegen auch nicht über Beth zu sagen. Sie ist eine junge, intelligente Frau, die in dem Museum arbeitet, dem der Rembrandt gestohlen worden ist. Die Liebe zur Kunst ist wohl etwas, dass sie mit William Warwick verbindet. Das Geheimnis, dass sie umgibt, lest ihr dann doch lieber im Roman nach.
Sehr gefallen hat mir hingegen die kleine Schwester William Warwicks. Diese ist genau wie ihr Vater Anwalt geworden, allerdings hat sie eine Schwäche für aussichtslose Fälle. Als sie als Anwältin ihrem Bruder im Gerichtssaal begegnet, zeigt sie allerdings, dass sie durchaus in der Lage ist schwierige Situationen für sich zu nutzen und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir von dieser jungen Frau noch die ein oder andere Überraschung in den nächsten Teilen erwarten können.
Die Gerichtsverhandlungen, die wir in diesem Roman beiwohnen, waren für mich tatsächlich auch mit das Spannendste an diesem Roman. Ich fand es faszinierend mitzuverfolgen, wie Anklage und Verteidigung ihre Strategien aufgebaut haben und so die Geschworenen geschickt in die ein oder andere Richtung lenken konnten. Das hat mich allerdings auch ein wenig an die Serien wie Madlock erinnert, die ich in meiner Kindheit gesehen habe.
Die Ermittlungen von William Warwick waren nicht uninteressant, konnten mich allerdings nicht so in seinen Bann ziehen wie die anschließenden Prozesse. So manches kam mir auch ein bisschen unrealistisch vor und da habe ich mich bereits während des Lesens gefragt, warum dies nicht stärkere Konsequenzen nach sich zieht. Die Geschichte, die in diesem Teil erzählt wurde, ist für mich rund abgeschlossen worden und es gab keinen fiesen Cliffhanger. Es gibt allerdings einen kleinen Teaser, der Jeffrey Archer Fans allerdings nicht zu sehr überraschen sollte.

Fazit: Ein schöner und unterhaltsamer Roman für Fans von Jeffrey Archer und der Clifton-Saga. Mich langweilt der immer gleiche Aufbau seiner Geschichten leider zusehends, so dass mich persönlich dieser Roman nicht wirklich überzeugen konnte. Am meisten konnten mich die Beschreibungen der Gerichtsverhandlungen und die kleine Schwester William Warwicks begeistern, von der wir sicher noch so Einiges erwarten können.