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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2019

Viel zu hoch gelobt.

Der Honiganzeiger
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Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Europa im Schockzustand -
Die Europäische Vision ist beerdigt. Der Euro abgeschafft.
Die Welt wird neu aufgeteilt.

Ausgerechnet der unauffällige Diplomat Till von Herlichingen ...

Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Europa im Schockzustand -
Die Europäische Vision ist beerdigt. Der Euro abgeschafft.
Die Welt wird neu aufgeteilt.

Ausgerechnet der unauffällige Diplomat Till von Herlichingen soll Deutschland im Jahr 2028 vor der feindlichen Übernahme durch internationale Oligarchen retten. Der Beamte stolpert sofort in die nächste Weltfinanzkrise, begegnet wunderschönen Frauen und mörderischen Wirtschaftsmagnaten. Seine Reise führt ihn vom Auswärtigen Amt in Berlin zum Weltwirtschaftsform nach Davos, zur Wall Street nach New York, ins Casino Monte Carlo, hinein in die Steueroase London, wo er offiziell als Botschafter positioniert wird. Was mit einer vergilbten Gittermappe vom Außenminister beginnt, mündet im faustischen Endspiel um die Welt und um Till von Herlichingens Seele.

Anmerkungen:
Der Honiganzeiger ist ein für Menschen tödliches Virus.

Was mich ursprünglich zu diesem Roman hingezogen hat:
Ich fand das ganze Setting zu dieser Story absolut spannend und genial!!

Besonders beeindruckt hat mich, dass sogar Joe Kaeser sich zu diesem Buch geäußert hat.

Was mich hätte stutzig machen müssen:
All die vielen positiven Meinungsbekundungen aller möglicher bekannter Persönlichkeiten zu diesem Buch.

Meine Meinung:
Sehr gut fand ich das Eingangszitat: "Eine Nation von Schafen wird bald eine Regierung von Wölfen haben".
Aber das war es auch schon mit dem Positiven.

Die ersten 130 Seiten passiert nichts; eine schier endlose Aneinanderreihung von Personen und Orten; viele Personen, viele Ortsbeschreibungen, aber inhaltlich passiert nicht viel. Langweilig.

Die Namensverunglimpfungen, mit denen die Namen von aktuellen Persönlichkeiten in die Zukunft fantasiert wurden, nervten mich auf Dauer.

Im Allgemeinen: Es erscheint mir überhaupt nicht schlüssig, warum die Geldgrößen den Diplomaten in ihre Geheimnissen einweihen sollten.
Wo sollte deren Motivation dazu liegen?

Und überhaupt: Vieles (ich meine hier nicht die Fakten hinter dem Roman, sondern die Szenerien, Handlungen und Zufälle) erscheint unwahrscheinlich – ja, ich weiß es ist ein Roman, aber trotzdem.

Insgesamt kommt die gesamte Story sehr bemüht daher – als würde um jeden Preis versucht, eine Story um ein paar Fakten zu zimmern.

Auch fand ich die Szenerie, wie der Diplomat mit der Angelegenheit einer Missbrauchssituation in seinem Bedienstetenumfeld in der Londoner Botschaft umgeht, sehr unverständlich.

Fazit: Ein Polit-Thriller? Meiner Meinung nach nicht.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Hat mich nicht überzeugt.

Hetty Flattermaus fliegt hoch hinaus
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Inhalt:
Hetty Flattermaus ist ein haselnussgroßes Hummelfledermausmädchen und hat einen unbändigen Willen die Welt „da draußen“ zu erkunden. Ihre Mutter ist jedoch überfürsorglich und hat ständig Angst ...

Inhalt:
Hetty Flattermaus ist ein haselnussgroßes Hummelfledermausmädchen und hat einen unbändigen Willen die Welt „da draußen“ zu erkunden. Ihre Mutter ist jedoch überfürsorglich und hat ständig Angst um ihr Kleines.
So kommt es wie es kommen muss und Hetty macht sich alleine und ohne Einverständnis bzw. Kenntnis ihrer Mutter auf in die Weite Welt. Dabei gerät sie natürlich in so manche gefährliche Situation und kommt nur mit Hilfe ihrer besten Freundin heil nach Hause.

Hint: Dieses Kinderbuch wird vom Verlag als für Kinder ab 6 Jahren angegeben.

Meine Meinung:
Ich würde es eher als Buch zum Vorlesen einstufen.

Die Zeichnungen fand ich gut und angemessen.

Das Buch hat den Anspruch auch Wissen zu vermitteln.
So wird z.B. auf die Zahl Pi oder eine fleischfressende Pflanze eingegangen.
Allerdings fragte ich mich, ob man wirklich schon 6-Jährige mit der „berühmten Zahl Pi, mit der man den Umfang eines Kreises berechnen kann“ (S. 89) bekannt machen sollte.

Jedoch habe ich auch einige Kritikpunkte:
Zum einen fand ich es verwunderlich, dass Hettys Mutter oft mit ihrem Namen Hulda bezeichnet wird und nicht als Hettys Mutter.

Und zum anderen fragte ich mich ernsthaft, welches (Mutter-)Bild Kindern, die dieser Geschichte lauschen, vermittelt wird, wenn Huldas Mutter zu ihrer Tochter sagt: „Diese Mustermutter mit ihren glatt geschleckten Streberzwillingen“ (S. 18).

Und ehrlich gesagt möchte ich meinem Kind nicht eine Geschichte vorlesen, in dem Begrifflichkeiten wie „Propeller-Mammi“ benutzt werden.

Ja, klar, Kinder haben ein sehr gutes Gespür für Sprache und können sich köstlich über lustige neugestaltete Begriffe amüsieren, aber bei so Kreationen wie „Ich verstehe nur noch Flugplatz“ (S. 49), „Erdpüree“ (S. 73) oder „Wanzentran“ (S. 100) hatte ich dann doch so meine Zweifel.

Fazit:
Dieser Band-1 der Hetty-Flattermaus-Reihe konnte mich nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Langweilig.

Der Patriot
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Inhalt, gemäß Umschlaginnenseite:
In Stockholms Zeitungsredaktionen regiert die Angst. Drohungen gehören zum Alltag, populistische Meinungsmacher verschärfen die aufgeheizte Stimmung noch. Als eine junge ...

Inhalt, gemäß Umschlaginnenseite:
In Stockholms Zeitungsredaktionen regiert die Angst. Drohungen gehören zum Alltag, populistische Meinungsmacher verschärfen die aufgeheizte Stimmung noch. Als eine junge Journalistin, die strikt für Meinungsfreiheit eingetreten ist, kaltblütig ermordet wird, werden die schlimmsten Befürchtungen plötzlich real. Nur Madeleine Winther, eine junge aufstrebende Nachrichtenredakteurin, bleibt davon merkwürdig unberührt und plant stattdessen ihre nächsten Schritte auf der Karriereleiter. Doch auch sie muss sich der Realität stellen, denn es bleibt nicht bei diesem einen Opfer. Der Täter, Carl Cederhielm, will Rache nehmen an allen, die dazu beitragen, dass seine Heimat Tag für Tag mit Flüchtlingen überschwemmt wird. Sein Ziel sind die Medien, und gemeinsam mit zwei Gleichgesinnten eröffnet er die Jagd auf Journalisten. Es scheint, dass niemand die schwedischen Terroristen aufhalten kann. Doch dann taucht ein neuer Akteur auf der Bildfläche auf, der vor keiner Gefahr zurückschreckt.

Meine Meinung:
Der Autor versucht dem Leser die Hintergründe, die zu einer Radikalisierung von Menschen führen mag, nahe zu bringen:
„'Ich habe gelesen, dass eine von vier Schwedinnen irgendwann in ihrem Leben vergewaltigt wird. Indem wir tun, was wir vorhaben, können wir dies verhindern. Es ist nicht leicht, aber die Geschichte wird uns recht geben', sagt Carl. 'Trotzdem sind es die Politiker und Journalisten, die diese Strafe verdienen, nicht die gewöhnlichen Schweden. Die sind ja genauso Opfer der Propaganda, wie wir es früher waren', sagte Fredrik mit leerem Blick. Carl nickte. Er dachte im Grunde genommen dasselbe. 'Ja, aber um Großes zu erreichen, muss man große Opfer bringen. Manche von den Toten werden schuldig sein, andere unschuldig. Aber wie Lars vorhin gesagt hat: Im großen Ganzen retten wir Leben. Es ist unsere Pflicht, die zukünftigen Generationen vor diesem Wahnsinn zu bewahren.'“ (S. 197).

Aber darüber hinaus ist der Roman recht blut- und gefühlsleer.
Der Autor verwendet zwar Stilmittel, die Spannung erzeugen sollen; wie mehrere Erzählstränge mit und über Personen, die auf den ersten Blick erst einmal nichts miteinander zu tun haben und Cliffhänger, aber ich fand dies über sehr lange Strecken einfach nur ermüdend.

Ansonsten fand ich die vielen, sehr detailliert beschriebenen Szenen, mit genauen Ortsangaben, usw., sehr nervig.

Unerwartete Wendungen in der Story machen das Erzählte gegen Ende des Romans zwar plausibler – passen deswegen aber noch lange nicht zu dem vorher Geschilderten.

Und einfach nur aus dem Grund, weil der Roman aktuelle Themen (Flüchtlinge, FakeNews, usw.) aufgreift, würde ich dieses Buch nicht hochloben wollen! Dies reicht mir als Argument echt nicht aus.

Am einfachsten würde ich diesen Roman mit „langweilig“ zusammenfassen.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Konnte mich leider nicht überzeugen.

Kiras Version
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Inhalt, gemäß Verlagshomepage:
Der etwas misanthropisch veranlagte passionierte Einzelgänger Eff lässt sich eher motivationsfrei durch sein Leben und die Welt um sich herum treiben, wobei er das Geschehen ...

Inhalt, gemäß Verlagshomepage:
Der etwas misanthropisch veranlagte passionierte Einzelgänger Eff lässt sich eher motivationsfrei durch sein Leben und die Welt um sich herum treiben, wobei er das Geschehen lustvoll sarkastisch kommentiert. Und ausgerechnet er wird auserwählt, den Prototyp einer künstlichen Frau zu testen. Kira hat ein perfektes Gedächtnis und versteht sehr schnell die Abläufe in der Gesellschaft, die sie umgibt. Die Mischung aus Fremdheit und Intimität, die sie ausstrahlt, wirkt auf Eff anziehend. Und schon bald erleben die beiden eine intensive Beziehung, die sich in eine Sucht nach konspirativer Freundschaft und Sex verwandelt. Die undurchschaubare Roboterfrau wird zur Verkörperung des Wesens der weiblichen Seele.
Emil Hakl hat einen Roman über die Liebe in hochtechnisierten Zeiten geschrieben. Mit leichter Hand und wenig Aufwand schafft er es, plastische Charaktere und eine dichte Atmosphäre zu schaffen.

„Emil Hakl ist ein literarisches Talent, das es hierzulande zu entdecken gilt. Mit Acht Tagen bis Montag legt er einen Roman von anarchistischer Nonchalance vor.“ Jörg Plath, NZZ, über „Acht Tage bis Montag“

Meine Meinung:
Der Roman spielt in Prag (die Namen und Örtlichkeiten waren mir gänzlich unbekannt, aber dies kann ja in anderen Erzählungen ebenso so sein) und wird aus der Ich-Perspektive des Protagonisten Eff erzählt; aber auch aus der Ich-Perspektive von Kira; diese Wechsel werden dem Leser jedoch nicht angekündigt.

Kira ist ja ein „unechtes“ weibliches Wesen, dem man ihre Andersartigkeit auch ansehen konnte; zwar nicht zu sehr offensichtlich, aber dennoch. Deshalb konnte ich in der Story nicht so ganz nachvollziehen, warum dies in ihren Interaktionen mit fremden Personen nicht weiter thematisiert wird. Im Gegenteil wurde dies vom Autor gar nicht weiter angesprochen. Auch dass die „Haut“ von Kira eine besondere regelmäßige Pflege mit Cremes benötigen würde, wird später als Kira tagelang auf eigene Faust unterwegs ist, nicht weiter thematisiert. Auch hier, im Gegenteil, wird auf ihr in Mitleidenschaft gezogenes Äußeres vom Autor nicht weiter eingegangen.

Folgende Punkte aus der Beschreibung des Buches und über den Autor haben meine Aufmerksamkeit auf dieses Buch gelenkt:
„Mit leichter Hand und wenig Aufwand schafft er es, plastische Charaktere und eine dichte Atmosphäre zu schaffen.“
→ Konnte ich nicht nachvollziehen. Ich empfand den Schreibstil ehr als krude.

„Emil Hakl ist ein literarisches Talent, das es hierzulande zu entdecken gilt.“
→ Ja, dies hätte ich mir gewünscht.

„Er wurde zweimal mit dem tschechischen Literaturpreis 'Magnesia Litera' sowie dem Josef-Skvorecky-Preis ausgezeichnet.“
→ Dieser Roman konnte mich dennoch nicht überzeugen.

Insgesamt hat mir die Erzählung nicht so gut gefallen wie ich mir erhofft hatte.
Die Idee hinter dem Roman finde ich zwar nicht schlecht, aber der Schreibstil hat mich leider nicht angesprochen.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Was wäre wenn?

Endland
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Inhalt:
Wie sähe unser Land aus, wenn es von einer rechtsnationalen Partei regiert würde?
Anton ist ein junger Soldat und bewacht die neue Grenzmauer, die Deutschland umschließt. Er ist begeistert von ...

Inhalt:
Wie sähe unser Land aus, wenn es von einer rechtsnationalen Partei regiert würde?
Anton ist ein junger Soldat und bewacht die neue Grenzmauer, die Deutschland umschließt. Er ist begeistert von der Nationalen Alternative, der neuen Regierungspartei, und vom Selbstbewusstsein seines Landes. Seinem besten Freund Noah ist das alles verhasst. Er ist weder für Atomkraft, noch findet er es richtig, dass die Schulpflicht und die gesetzliche Arbeitslosenhilfe abgeschafft und konservative Rollenbilder gefördert werden. Und Flüchtlingen keinerlei Schutz geboten wird. Flüchtlingen wie Fana. Sie flieht aus Äthiopien, wo der Klimawandel zu einer Hungerskatastrophe führt. Im letzten Flüchtlingslager Deutschlands treffen Anton und Fana aufeinander und freunden sich an. Als Anton einen zweifelhaften Auftrag ausführen soll, ist er gezwungen, sich zu entscheiden: für eine nationale Ideologie oder für seine Freunde und ein freies Leben.

Anmerkung in eigener Sache:
Ich bewerte diesen Roman für sich und nicht als Machwerk für oder gegen eine politische Richtung.

Meine Meinung – enthält Anmerkungen zum Inhalt des Romans:
Der Sprachstil des Autors ist wirklich sehr einfach gehalten.
Und die Protagonisten sind wirklich sehr vorhersehbar:
Fana, die junge Äthiopierin, die in Deutschland Medizin studieren möchte und allen Menschen immer hilft.
Anton, der während seines Geheimeinsatzes in Gefahr gerät und von Fana Hilfe bekam (und daraufhin seine Einstellung gründlich überdachte).
Und wohin flüchte die Gruppe um Anton? Nach Äthiopien natürlich!
Mit nichts in der Hand, keinerlei Kenntnissen oder Fertigkeiten.
Und was wurde aus dem Klimawandel und der daraus resultierenden Hungersnot in Äthiopien?
Was aus der Gruppe in Äthiopien werden soll, lässt der Autor völlig offen.

Fazit: Liest sich nett, aber das war es dann auch schon.