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Veröffentlicht am 03.01.2020

Bezauberndes Kinderbuch!

Käthe, Band 1: Der Gorilla-Garten
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"Käthe: Der Gorilla-Garten" von Simone Veenstra und Màriam Ben-Arab ist ein bezauberndes Kinderbuch mit toller Botschaft.

Das Cover und die Bilder sind einfach toll. Genau wie Käthes regenbogenbunte ...

"Käthe: Der Gorilla-Garten" von Simone Veenstra und Màriam Ben-Arab ist ein bezauberndes Kinderbuch mit toller Botschaft.

Das Cover und die Bilder sind einfach toll. Genau wie Käthes regenbogenbunte Stiefel strahlen die bunten Bilder Lebensfreude aus. Ich finde es immer gut, wenn die Bilder nicht perfekt und super detailliert sind. Sie wirken so, als ob ein Kind sie auch hätte zeichnen können und dennoch gibt es einiges lustiges und schönes zu entdecken. Da macht es großen Spaß die Bilder zusammen anzuschauen.

Auch der Schreibstil ist super, kein bisschen langweilig, nicht zu anspruchsvoll und sehr amüsant. Die fettgedruckten Lebensweisheiten der Oma sind eine schöne Besonderheit. "Ist die Stimmung mal im Keller, finde raus: Was macht sie heller?"
Die Anleitung für die bepflanzten Stiefel ist zudem eine sehr süße Idee und macht gute Stimmung. Ich sehe es schon vor mir, wie wir das nach dem Lesen auch mit einem alten Paar Schuhe machen.

Käthe ist ein neugieriges und aufgewecktes Mädchen, das ganz viele tolle und auch lehrreiche Erlebnisse macht. Sie zu begleiten ist kurzweilig und spannend. Die Eingewöhnung in ihr neues Zuhause wird ihr durch Amira und Theo etwas leichter gemacht. Genau wie Käthe sind auch diese beiden richtig sympathisch und helfen wichtige Aspekte zu vermitteln. Am witzigsten war der Dackel Ferdi, den Bauchweh plagt und dem Käthe verständnisvoll zu Hilfe eilt.
Bei all den liebevoll und interessant gestalteten Charakteren ist für jeden ein ganz eigener Liebling dabei.
Da es sich um Band 1 einer Reihe handelt, kann man sich schon jetzt auf ein Wiedersehen freuen.

"Käthe: Der Gorilla-Garten" von Simone Veenstra und Màriam Ben-Arab ist ein bezauberndes Buch, das großen Spaß beim gemeinsamen Vorlesen bereitet und dabei auch den Wert von Familie, Freundschaft, Offenheit, Zuhause und Umweltschutz vermittelt.

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Veröffentlicht am 28.12.2019

Hochemotional, tiefgründig und besonders

Die andere Seite von schwarz
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Die Idee hinter dem Roman "Die andere Seite von schwarz" von Mirjam Wicki
ist eine ganz besondere und zudem wird ein sehr wichtiges Thema aufgegriffen. Ein absolut überzeugendes und lesenswertes Buch.

Auf ...

Die Idee hinter dem Roman "Die andere Seite von schwarz" von Mirjam Wicki
ist eine ganz besondere und zudem wird ein sehr wichtiges Thema aufgegriffen. Ein absolut überzeugendes und lesenswertes Buch.

Auf diesen Roman aufmerksam und neugierig gemacht, hat mich die Idee, die Geschichte nach dem HappyEnd zu erzählen. Wie geht es für die Figuren weiter? Dazu passt der Schreibstil hervorragend. Für die Zeit, in der die Charaktere jung sind, wird mit Tagebuch-Einträgen gearbeitet. Das passt sehr gut zu der jungen Alexa und lockert das ganze auf. Neben diesen Einblicken in die Vergangenheit wird parallel nach und nach die weitere Entwicklung von Alexa und Ian auf herkömmliche Weise ohne Tagebuch-Einträge geschildert. Die beiden Handlungsstränge sind sehr detailliert, warmherzig und emotional beschrieben. Als Leser fällt es leicht in die Geschichte reinzufinden und sich schnell mit den handelnden Personen zu identifizieren. Besonders gut gefällt mir zudem, dass auch immer wieder auf die Grundidee zurück gekommen wird und Alexa ihre Geschichte der Autorin in einem Gespräch erzählt.
Einige Formulierungen waren für mich etwas ungewohnt. Zum Beispiel "an eine Party gehen". Ich kenne eher auf/zu eine/r Party gehen. Aber das war nicht weiter störend. .

Sehr gut gefällt mir, dass auf das Thema Jugenddepression eingegangen wird. Bisher kannte ich noch nicht viele Romane zu diesem Thema. Deshalb ist es umso wertvoller, diesen hier entdeckt zu haben. Mirjam Wicki gelingt es auf sehr einfühlsame, herzliche Weise an das Thema heranzuführen. Es wird nie angeklagt oder gemahnt. Stattdessen wird gezeigt, dass jeder ganz individuell mit dem Thema umgeht und die Ursachen oft sehr tief liegen können.

Die Charaktere sind komplex geschildert, haben ihre Eigenheiten und werden dadurch liebenswert und nahbar. Der Leser erhält einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der verschiedenen handelnden Personen.
Alexa ist ein sympathisches junges Mädchen mit einer großen Schwärmerei für Ian, die sie sogar dazu bringt, ihre gute Erziehung zu vergessen und ihrer geliebten Großmutter vor den Kopf zu stoßen. Nach einigen unbeschwerten Wochen während der Sommerferien wird jedoch schnell klar, dass Ian an Depressionen leidet. Mich hat die Beschreibung von Ians Depression sehr berührt und beeindruckt. "Es gab keine Worte für das Gefühl. Es gab überhaupt kein Gefühl. Es gab nur Schwere und Dunkelheit, die wie Nebelschwaden durch ihn hindurchflossen. [...] Es gab nur das undurchdringliche Nichts, das ihn nicht losliess." Das ist wirklich gut beschrieben.
Zu sehen, wie es den beiden, aber auch ihrem Umfeld, im Lauf der Jahre ergeht, ist sehr spannend und emotional - mal voller Glück auf der anderen Seite von schwarz und mal voller Wut, Angst und Trauer, voller Schwärze.

"Die andere Seite von schwarz" von Mirjam Wicki ist ein hochemotionaler Roman, der ein wichtiges Thema sehr gelungen aufgreift. Ich kann eine klare Leseempfehlung für alle aussprechen, die ein Buch mit Tiefgang suchen oder sich im Rahmen eines Romans mit dem Thema Jugenddepression befassen wollen.

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Veröffentlicht am 26.12.2019

Ganz besonderer Roman - klare Leseempfehlung

So weit der Himmel dich trägt
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Mitreißender und emotionaler Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht und dem die Familiengeschichte der Autorin zugrunde liegt. "Soweit der Himmel dich trägt" von Uta Baumeister ist ein gelungener und ...

Mitreißender und emotionaler Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht und dem die Familiengeschichte der Autorin zugrunde liegt. "Soweit der Himmel dich trägt" von Uta Baumeister ist ein gelungener und tief berührender Familienepos.

"Mit diesem Buch möchte ich den Opfern eine Stimme geben, damit sie niemals verstummen. Ich möchte Mut machen, niemals aufzugeben und das politische Geschehen im Land im Blick zu halten."
Dieses Ziel hat die Autorin sich selbst mit Verfassen ihres Romans gesetzt. Und dies ist ihr auch auf eindrucksvolle Weise gelungen.

Auf das Buch war ich schon sehr gespannt, weil ich es mag, wenn wahre Begebenheiten und Familiengeschichten der Handlung zugrunde liegen. Die Vorfreude wurde nicht enttäuscht, sondern noch übertroffen. Erzählstil und Schreibweise gefallen mir unglaublich gut. Es fällt leicht der Geschichte zu folgen. Von Beginn an fühlte ich mich emotional mit einbezogen und folgte gespannt den einzelnen Handlungssträngen. Durch die Überschriften mit Handlungsort und - zeit wurde die Erzählung gut strukturiert und es war immer klar, welche Geschichte gerade fortgeführt wird. Intensiviert wird die Erzählung an mancher Stelle durch eingearbeitete Briefe und Tagebuch-Auszüge. Diese sehr emotional verfassten Passagen geben der Handlung eine besondere Tiefe und sind sehr berührend. Einziger kleiner Kritikpunkt sind einige Rechtschreibfehler bzw. fehlende Wörter. Allerdings bin ich so von der Geschichte gefesselt gewesen, dass ich irgendwann schnell darüber hinweg gelesen habe.

Malin gefällt mir sehr gut. Sie ist eine beeindruckende junge Frau, die nach dem Tod ihres Großvaters von ihm nicht nur ein materielles, sondern vor allem auch ein immaterielles Erbe in Form von Briefen und Tagebücher erhält. Malin dabei zu begleiten, wie sie nach und nach ihre Familiengeschichte enthüllt, ist sehr emotional.

Maria, ihre Ur-Großmutter, ist ein eher ambivalenter Charakter. Sie wird nicht komplett sympathisch geschildert, sondern trifft vielmehr Entscheidungen, die nicht ganz nachvollziehbar sind. Je mehr man jedoch über ihr Leben erfährt, desto klarer sieht man. Richtig gut gefallen hat mir deshalb, dass so weit zurückgeblickt wird. Es ist schön und wichtig Marias Kindheit zu erleben, ihre Eltern Erna und Fritz kennenzulernen. Dadurch versteht man besser, wie sie zu dem Menschen geworden ist, den Malins Vater Ben später kennenlernt.

Gelungen finde ich auch, wie interessant und kompakt geschildert wird, wie Hitler an die Macht kommen konnte. Ich finde es krass, die allmähliche Entwicklung zu sehen. Der Hass und die Maßnahmen gegen jüdische Menschen wurde immer extremer - erschreckend. Gut vermittelt wird es durch die Darstellung von Elfriede, einer Nachbarin Marias. Besonders der folgende Satz hat mich sehr berührt: "Ben wurde bewusst, dass es Menschen wie Elfriede waren, die dem damaligen Rassenwahn zugeneigt waren und die Nazis für Helden hielten. Es mussten frustrierte Menschen gewesen sein, die ihr eigenes Schicksal nicht angenommen und andere für alles Schlechte verantwortlich gemacht hatten." "Es ist unvorstellbar, dass Menschen fähig sind, anderen aufgrund ihrer Religion auf grausamste Weise das Leben zu nehmen." Bis heute verstehe ich nicht ganz, wie es so weit kommen konnte. Umso mehr beeindrucken mich Erna und Fritz, die keine Freundschaft nur wegen Religion oder Politik aufgeben wollten und sich mutig für ihre jüdischen Freunde engagieren.

"So weit der Himmel dich trägt" von Uta Baumeister ist wirklich spannend, emotional und mitreißend. Ich bin sehr froh, auf das Buch aufmerksam geworden zu sein. Leider gehen Bücher ohne große Verlage immer ein bisschen unter und das wäre im diesem Fall ein großer Verlust gewesen. Es lohnt sich wirklich, dieses Buch zu lesen. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Bezauberndes und ganz besonderes Kinderbuch

Angstbiene Tobi – Heldenhaft mutig
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"Nervenaufreibende Minuten vergehen. Tobi atmet tiiief durch und beschließt mutig, nach seinem Freund zu suchen." "Angstbiene Tobi - Heldenhaft mutig" von Jacqueline und Daniel Kauer ist ein ganz bezauberndes ...

"Nervenaufreibende Minuten vergehen. Tobi atmet tiiief durch und beschließt mutig, nach seinem Freund zu suchen." "Angstbiene Tobi - Heldenhaft mutig" von Jacqueline und Daniel Kauer ist ein ganz bezauberndes und besonderes Kinderbuch, das neben einer ernsten und wichtigen Botschaft vor allem auch ganz viel Freude macht.

Schon der Start in das Buch ist toll und fällt sehr leicht. Lernt man doch gleich im Einband Tobi und seine Freunde mit einer süßen Zeichnung und einer kurzen Beschreibung ihrer Besonderheiten kennen.
Auch der hintere Einband bietet einiges zu entdecken. Die Tipps für "kleine und große Bienenfreunde" sind super und machen Lust zum Mitmachen. Denn das Buch vermittelt auf kindgerechte Weise, dass es wichtig ist gut zur Natur und zu Tieren zu sein und gibt Tipps, wie sich das ganz leicht im Alltag umsetzen lässt.

Gut gefallen hat uns auch die wunderbare Größe des Buches, beide können gut reinschauen und -riechen. Die Schrift ist schön groß und dadurch gut zu lesen. Das Vorlesen macht durch die tolle, witzige Sprache großen Spaß. Eine schöne Abwechslung bringen die verschiedenen Schriftarten und viele große, detaillierte Bilder mit. Die Illustrationen sind hinreißend und ganz zauberhaft. Die Farben sind schön kräftig und machen Spaß anzuschauen. Die Bilder sind sehr liebevoll entworfen und haben viele tolle Details, die es zu entdecken gibt. Richtig toll ist auch, dass die Zeichnungen so natürlich wirken.

Die Düfte waren eine riesengroße postitve Überraschung! Ich hätte nie gedacht, dass es so gut funktioniert und wir die Düfte wirklich erraten. Manchmal brauchten wir zwar den Text und die Bilder als kleine Unterstützung, aber dann war es leicht. Das Schnuppern hat sehr viel Spaß gemacht! Schön ist auch, dass der Duft lange an den Seiten haftet und nicht sofort beim Blättern verfliegt.

In die kleine Angstbiene Tobi kann man sich sehr gut hineinversetzen. Manchmal machen neue Dinge einfach Angst. Die Botschaft, dass man die Angst überwinden und mutig sein kann, kommt auf wunderbare Weise rüber. Tobi und seine Freunde sind richtige Mutmacher. Es hat viel Spaß gemacht, sie bei ihrem Abenteuer zu begleiten und natürlich gibt es ein HappyEnd.

Als Kind war ich fast ausschließlich draußen in der Natur unterwegs und habe lauter tolle Kindheitserinnerungen. Diesen Zauber sollten wir für Kinder bewahren und auch für uns selbst. Denn Natur ist einfach faszinierend, wunderschön und sehr lebendig. Toll, dass in diesem hinreißenden Buch so gut auf den Umweltschutz zuliebe der Natur eingegangen wird.

"Angstbiene Tobi - Heldenhaft mutig" von Jacqueline und Daniel Kauer ist ein kleines Juwel unter den Kinderbücher, das in jeder Kindheit einen Vorlese- und Schnupperplatz verdient hat.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Gelungenes Kinderbuch, das Mut macht

Der kleine Dunkelfresser
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Angst haben ist nicht schlimm, nur sollte man sich davon nicht kleinmachen lassen. Diese Botschaft wird auf wunderbar kindgerechte Weise in "Der kleine Dunkelfresser" von Ilka Volz vermittelt. Die Illustrationen, ...

Angst haben ist nicht schlimm, nur sollte man sich davon nicht kleinmachen lassen. Diese Botschaft wird auf wunderbar kindgerechte Weise in "Der kleine Dunkelfresser" von Ilka Volz vermittelt. Die Illustrationen, welche das Buch schön abrunden, steuerte Julia Dürr bei.

Die Sprache ist leicht lesbar. Durch viele Dialoge, kurze Kapitel und eine angenehme Schriftgröße eignet sich das Buch gut zum Vorlesen mit verschiedenen Stimmen. Geeignet ist es aber auch zum ersten Selbstlesen. Die angedachte Altersklasse der jungen Leser liegt zwischen 6 bis 8 Jahren.

Das Buch ist inhaltlich wirklich ganz nah an der Realität und schildert Probleme, wie sie viele heute haben. Es ist bestimmt ganz schön schwierig als alleinerziehende, berufstätige Mama alles hin zu kriegen. Und Leo geht es auch nicht so gut mit dem Schulwechsel, der neuen Wohnung ohne Papa. Verständlich, dass sie da Angst vor Dunkelheit entwickelt, um ihre allgemeinen Ängste zu kompensieren. 

Zum Glück ist da aber Opa Kurt, ein echter rauer Seebär. Nicht nur, dass es bei ihm viel zu entdecken und eine Zuflucht gibt, wenn die Mama keine Zeit hat, er hat auch ganz viel Lebenserfahrung. "Wenn du vor etwas Angst hast, musst du dich einfach Stück für Stück daran gewöhnen. [...] Immer ein bisschen mehr davon, dann kann es dir nix anhaben."

Der Text zusammen mit den Illustrationen machen es ganz leicht, sich Leonie, Opa Kurt, ihre Mama und den Dunkelfresser bildlich vorzustellen. Die Geschichte fesselt, macht Spaß und vor allem auch Mut.

Die Illustrationen sind sehr kindgerecht. Toll, dass sie nicht bis ins letzte perfekt sind. Sie wirken eher wie Zeichnungen von Kindern für Kinder.

Das Buch enthält auch einige nette kleine Ideen, die man gleich zusammen umsetzen kann. Leo bemalt zum Beispiel für ihren besten Freund Geschenkpapier selbst.

"Der kleine Dunkelfresser" von Ilka Tölz mit Illustrationen von Julia Dürr ist geeignet für junge Mit- oder Selbstleser und macht dabei Mut, sich seinen Ängsten zu stellen.

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