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Veröffentlicht am 04.01.2020

Leichenbraut

Leichenbraut
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Klappentext: "Ein Sarg - und zwei Leichen! Bei einer der Leichen handelt es sich um eine Frau im Hochzeitskleid, offenbar wurde sie lebendig begraben. Inspector Stephen Lang und sein Team übernehmen die ...

Klappentext: "Ein Sarg - und zwei Leichen! Bei einer der Leichen handelt es sich um eine Frau im Hochzeitskleid, offenbar wurde sie lebendig begraben. Inspector Stephen Lang und sein Team übernehmen die Ermittlungen. Aber es bleibt nicht bei einer "Leichenbraut". Schon bald ist klar: In England treibt ein Serienmörder sein Unwesen, der Frauen lebendig in den Gräbern ihrer Partner beerdigt. Und er hat sein nächstes Opfer bereits auserkoren ..."

Den ersten Teil "Dunkle Ufer" habe ich noch nicht gelesen, werde das aber auf jeden Fall nachholen. So war "Leichenbraut" für mich der erste Teil um Inspector Stephen Lang und sein Team. Auch ohne Vorkenntnisse konnte ich super in die Geschichte starten, ich hatte nicht das Gefühl dass mir Wissen fehlt.

In der Story wird ein verstörendes Thema verarbeitet, das mir ganz neu war. Aber nicht nur für mich, sondern auch für die Ermittler. Lang und die anderen Kollegen sind gut gezeichnet, so dass ich schnell eine gute Vorstellung von ihnen hatte. Das Team wurde neu strukturiert und muss erst noch zusammenwachen, was aber ganz gut klappt. Kein Neid unter Kollegen, was ich als sehr angenehm empfand. Jeder hat sich auf die Ermittlungen konzentriert, keine Ablenkung durch private Probleme.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass sich schon dadurch eine gewisse Grundspannung ergibt, die durch die Handlung zum Ende hin gesteigert wird. Ein ganz klein wenig mehr Spannung hätte ich mir trotzdem gewünscht. Der Thriller ist eher unblutig, aber mein Kopfkino machte sich bei dieser Thematik selbständig, so dass es genügend Schockmomente gab.

Fazit: Mir hat der Thriller gut gefallen, sowohl vom Schreibstil her als auch von der Handlung und den Figuren. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Janes Mission

Gefürchtet
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"Gefürchtet" ist der dritte Teil um die Ex-FBI Agentin Jane Hawk, die auf sich alleine gestellt den als Selbstmord getarnten Mord an ihrem Mann rächen und die Gefahr von ihrem Sohn Travis abwenden will. ...

"Gefürchtet" ist der dritte Teil um die Ex-FBI Agentin Jane Hawk, die auf sich alleine gestellt den als Selbstmord getarnten Mord an ihrem Mann rächen und die Gefahr von ihrem Sohn Travis abwenden will. Sie hat sich nicht weniger vorgenommen als die mächtige, in Regierungskreise reichende Organisation der Arkadier zu entlarven und zu vernichten. Es versteht sich von selbst, dass man die vorigen Teile gelesen haben muss, ein Quereinstieg, ohne die anderen Teile zu kennen, macht in meinen Augen keinen Sinn.

Ich bin ein großer Fan des Autors, habe alle seine früheren Bücher gelesen und schätze die Reihe um Jane Hawk, die von der Story her leider nur allzu gut vorstellbar ist und mir allein deswegen schon Gänsehaut beschert. Es gibt viel Action und Spannung gepaart mit stimmigen und atmosphärischen Schilderungen der Landschaften, die Handlung setzt nahtlos an den vorigen Teil an.

Wie in den anderen Büchern hat Jane auch hier wieder einen Helfer, der ihr zur Seite steht im Kampf gegen das absolut Böse. Unfreiwillig bringt sie auch das Leben der Menschen in Gefahr, die ihr selbstlos helfen. Die Geschichte wird in verschiedenen Strängen erzählt, sowohl aus Janes Sicht als auch aus der ihrer übermächtigen Verfolger. In einer Nebenhandlung um die Geschwister Shukla wird deutlich, wie skrupellos die Arkadier agieren, wie sie Menschen wie Marionetten benutzen.

Ich habe die Lektüre genossen, auch wenn der Teil für mich der bisher schwächste der Reihe ist. Im Vergleich mit den andern gibt es etwas weniger Action und einige Längen. Und was ich vermisse ist, dass Luther, der in "Gehetzt" eine tragende Rolle spielt, gar nicht vorkommt. Er hat mit Jane viel erlebt, weiß um die Arkadier, irgendwie hätte ich erwartet dass er Jane bei ihrer Mission weiter unterstützt.

Jane ist immer noch die taffe Protagonistin, die sie in den anderen Teilen war, trotz Gewalt ist sie menschlich geblieben und ihre Taten führen bei ihr zu Gewissenskonflikten. Sie tut alles um ihren Sohn Travis zu schützen, doch wird ihr das letztlich auch gelingen? Das Ende ist offen, ein böser Cliffhanger der mich ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt.

Fazit: Kommt zwar nicht ganz an die anderen beiden Teile ran, nichts desto trotz ein spannender Thriller mit viel Action und temporeicher Handlung.

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Veröffentlicht am 10.12.2019

Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten

Vicious - Das Böse in uns
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Victor und Eli lernen sich an der Uni kennen, wo sie Medizin studieren. Beide sind von EOs fasziniert, Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, so wie sie Superhelden besitzen. Sie forschen und finden ...

Victor und Eli lernen sich an der Uni kennen, wo sie Medizin studieren. Beide sind von EOs fasziniert, Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, so wie sie Superhelden besitzen. Sie forschen und finden eine Gemeinsamkeit. Alle EOs hatten eine Nahtoderfahrung, waren klinisch tot und wurden ins Leben zurückgeholt. Victor und Eli planen ein brandgefährliches Experiment, beide wollen sterben, um als EOs wieder zurückzukommen. Und das Experiment gelingt, doch damit nimmt das Desaster seinen Lauf....

Die wirklich geniale Idee zu diesem Reihenauftakt hat mich fasziniert, wer hat als Kind nicht davon geträumt, selbst Superkräfte zu besitzen? Genau das machen Victor und Eli wahr, doch dann geraten die Dinge außer Kontrolle. Der Aufbau ist clever gelöst und beginnt spannend auf einem Friedhof, auf dem eine Leiche exhumiert wird. Zu welchem Zweck, wird nach und nach klar. In Rückblenden lernt man Eli und Victor kennen, die Handlung springt von der Gegenwart immer wieder in die Vergangenheit. Das macht die Handlung temporeich und hält die Spannung aufrecht. Letztlich geht es wie immer um den Kampf Gut gegen Böse, wobei die Grenzen hier fließend sind. Neben Victor und Eli spielen noch weitere EOs mit außergewöhnlichen Fähigkeiten eine Rolle.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er liest sich schön flüssig und die Spannung bleibt konstant. Einziges Manko sind für mich die Protagonisten. Man lernt Victor und Eli zwar kennen, trotzdem blieben mir die beiden etwas zu blass. Nichts desto trotz macht diese Geschichte wahnsinnig viel Spaß, zu verfolgen wie der Kampf zwischen den beiden ausgeht. Wer auf Superhelden steht kommt hier voll auf seine Kosten.

Fazit: Alles in allem hat mich der Reihenauftakt überzeugt, die Idee ist einfach genial und ich bin gespannt wie es im nächsten Teil weiter geht. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.11.2019

Spannender Thriller mit eisigem Setting in den Bergen

Eiskalte Hölle
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Inhaltsangabe: "Ein einsames Dorf in den Bergen. Ein grausamer Leichenfund im verschneiten Wald. Und eine Ermittlerin, die sich bald selbst nicht mehr trauen kann ...

Norditalien: Im Wald nahe eines kleinen ...

Inhaltsangabe: "Ein einsames Dorf in den Bergen. Ein grausamer Leichenfund im verschneiten Wald. Und eine Ermittlerin, die sich bald selbst nicht mehr trauen kann ...

Norditalien: Im Wald nahe eines kleinen Bergdorfs wird die Leiche eines Mannes gefunden. Sein Gesicht ist völlig entstellt, um ihn herum sind Tierfallen aufgebaut. Ein Ritualmord? Die Profilerin Teresa übernimmt zusammen mit ihrem neuen Kollegen Massimo die Ermittlungen. Doch der Ort scheint ein düsteres Geheimnis zu bergen, das die beiden tief in die Vergangenheit bis hin zu einem mysteriösen Waisenhaus führt. Und während der Mörder sein nächstes Opfer ins Visier nimmt, wird der Fall für Teresa immer mehr zum persönlichen Albtraum. Sie hat das Gefühl, niemandem mehr trauen zu können – vielleicht nicht einmal mehr sich selbst ..."

Der Thriller spielt in einer abgelegenen Bergregion im Winter, Italien mal ganz anders als Wärme, Sonnenschein und Meer. Das eiskalte Setting in den Bergen gibt aber eine perfekte Kulisse für diesen Thriller ab. Die Menschen sind eng in ihrer Dorfgemeinschaft verbunden, selbst die Polizei mauert und kooperiert nicht wirklich. Eine schwierige Situation für Teresa und ihr Team. Die Geschichte mit Rückblicken in die Vergangenheit beschreibt ein grausames Szenario, in unserer heutigen Welt unvorstellbar.


Sowohl Schreibstil als auch der Plot haben mich überzeugt, einziges Manko sind die Protagonisten, mit denen ich nicht warm geworden bin. Teresa ist zwar eine außergewöhnliche Ermittlerin die Anteilnahme zeigt, aber im Team oft wie ein Terrier wirkt, der wahllos um sich beißt. Auch Massimo, der sich unbedingt profilieren möchte, bin ich nicht näher gekommen. Es fehlte mir der persönliche Hintergrund, der die Ermittler dreidimensional wirken lässt. So bleiben sie für mich zu blass. Eigentlich schade, denn das Team hat Potential.


Fazit: Spannender Thriller mit einer außergewöhnlichen Story und eisigem Setting in den Bergen.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Schuld

Lauerholz
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Klappentext: "Zwei Teenager werden an der Lübecker Wakenitz tot aufgefunden. Alles sieht nach Suizid aus, doch ein Detail weckt das Misstrauen der Ermittler. Kommissar Birger Andresen stößt auf Ungereimtheiten ...

Klappentext: "Zwei Teenager werden an der Lübecker Wakenitz tot aufgefunden. Alles sieht nach Suizid aus, doch ein Detail weckt das Misstrauen der Ermittler. Kommissar Birger Andresen stößt auf Ungereimtheiten im Leben der Schüler. Und auf Menschen, denen ihr Tod seltsam gleichgültig ist. Ein ungeklärter Vermisstenfall bringt ihn schließlich auf die richtige Spur, doch plötzlich eskaliert die Situation..."

"Lauerholz" ist der zehnte Fall für Kommissar Birger Andresen. Ich habe die vorigen Teile nicht gelesen, konnte aber ganz problemlos in die Geschichte einsteigen ohne das Gefühl zu haben, dass mir wichtige Infos fehlen. Der Krimi fängt mit einem spannenden Prolog an, in dem ein Junge durch das Lauerholz flieht - die Flucht nimmt kein gutes Ende. Noch ist unklar, wie der Prolog zur Geschichte passt und um wen es sich handelt.

Die eigentliche Handlung beginnt mit dem Leichenfund auf einer Wiese. Zwei Teenager, die sich umarmt halten und keine äußeren Anzeichen eines Gewaltverbrechens aufweisen. Kommissar Andresen und sein Team ermitteln trotzdem in dem Fall, Andresen hat ein merkwürdiges Gefühl, als ob hinter dem Freitod der beiden Jugendlichen mehr stecken würde. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, die Familien der Opfer verhalten sich auffällig und schweigsam. Auch Lehrer und Schüler der beiden Verstorbenen sind nicht offen und mauern. Andresen stellt sich die Frage, ob der Suizid etwas mit dem Verschwinden eins anderen Jugendlichen zu tun hat. Erst nach und nach kann das Team das soziale Umfeld von Lisa und Jannick beleuchten und es wird klar, dass die beiden ein Geheimnis hatten. Ein Geheimnis, das nicht nur sie stark belastete.

Der Autor geht das schwierige Thema Freitod sehr sensibel an. Man lernt die Jugendlichen kennen, aus Lisas Tagebucheinträgen wird dann vieles klarer, doch bis fast zum Ende ist das eigentliche Motiv im Dunkeln. Die Gefühlswelt der Jugendlichen, ihre Ängste und die Wut, all das beschreibst der Autor mit viel Gefühl. Gegen Ende wird es richtig spannend, es wird klar dass ein Ereignis das Leben von so vielen Menschen zerstörte.

Neben der eigentlichen Handlung gibt es noch eine Nebenhandlung, die für Quereinsteiger wie mich nicht ganz plausibel war. Hier sollte man die Reihe besser von Anfang an kennen.

Fazit: Spannender Krimi der unter die Haut geht.