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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2023

Unglaubwürdiger Roadtrip

NIGHT – Nacht der Angst
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1991. Die Studentin Charlie will nach dem gewaltsamen Tod ihrer besten Freundin Maddy die Uni verlassen und mit Josh, einem ihr unbekannten jungen Mann, nach Ohio zu ihrer Nanny fahren. Doch kurz nach ...

1991. Die Studentin Charlie will nach dem gewaltsamen Tod ihrer besten Freundin Maddy die Uni verlassen und mit Josh, einem ihr unbekannten jungen Mann, nach Ohio zu ihrer Nanny fahren. Doch kurz nach Beginn der Fahrt kommen ihr Zweifel. Sie ertappt Josh bei diversen Lügen und ist sich bald sicher, er ist der gefürchtete Campus-Killer. Während die Fahrt sich zu einem echten Höllentrip entwickelt sucht Charlie nach einer Möglichkeit zu überleben – und den Mörder ihrer Freundin zu überführen.

Dieser Thriller lässt mich absolut zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite ist er ein packender Pageturner mit einer wunderbar düsteren Atmosphäre, unvorhersehbaren Wendungen und einfach unglaublich viel Spannung. Auf der anderen Seite ist die Story wirr, sind Charlies Handlungen absolut nicht nachvollziehbar, und auch das Ende ist extrem konstruiert und nicht wirklich schlüssig. Charlie schwankt die ganze Zeit zwischen Halluzinationen und Realität, was es für den Leser natürlich sehr spannend macht, da man nie weiß, ist es jetzt real oder wieder nur Einbildung. Das funktioniert aber nur in begrenztem Maße. Gut gefallen haben mir die viele Filmzitate und Anspielungen.

Mein Fazit: spannender Thriller mit einigen Schwächen.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Weibliche Rache im alten Griechenland

Elektra, die hell Leuchtende
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Die Sagen des klassischen Altertums sind Heldensagen, voller grausamer, ruhmreicher Taten der Männer: Agamemnon, Odysseus, Paris. Doch wie sehen diese Geschichten aus der Sicht der Frauen aus? In ihrem ...

Die Sagen des klassischen Altertums sind Heldensagen, voller grausamer, ruhmreicher Taten der Männer: Agamemnon, Odysseus, Paris. Doch wie sehen diese Geschichten aus der Sicht der Frauen aus? In ihrem Roman Elektra, die hell Leuchtende erzählt Jennifer Saint die Geschichte des Kriegs um Troja aus der Sicht dreier Frauen: Kassandra, Schwester des Paris und Seherin; Klytämnestra, Zwillingsschwester der schönen Helena und Frau des Agamemnon und Elektra, Tochter von Klytämnestra und Agamemnon. Drei Frauen, deren Schicksal grausam ist und die getrieben werden von Rachegedanken und Ängsten.

Der Einstieg in dieses Buch fiel mir aufgrund der wechselnden Erzählperspektiven nicht ganz leicht, doch nach einigen Seiten hatte mich die alte, so bekannte und doch neu erzählte Geschichte von Liebe und Verrat, Göttergehorsam, Krieg und Rache voll in den Bann gezogen. Hauptaugenmerk wird auf die Rolle der Frau gelegt, sei es als gehorsame Tochter, Kriegsbeute oder Priesterin. Das ist oft grausam und nur schwer zu ertragen, macht aber Lust darauf, sich wieder mit den alten Sagen zu beschäftigen.

Mein Fazit: ein faszinierender, feministischer Roman, der ein anderes Licht auf die Heldensagen des alten Griechenlands werfen. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Ein gar nicht so wildes Leben....

Das wilde Leben der Cheri Matzner
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Der Anfang eines Lebens wie aus einem Roman von John Irving: am 05. August 1962 betritt ein junges, drogensüchtiges Mädchen die Trenton Family Clinic und bringt ein gesundes Mädchen zur Welt, nur um es ...

Der Anfang eines Lebens wie aus einem Roman von John Irving: am 05. August 1962 betritt ein junges, drogensüchtiges Mädchen die Trenton Family Clinic und bringt ein gesundes Mädchen zur Welt, nur um es kurz darauf dort allein zurückzulassen.

Zur gleichen Zeit verlieren der jüdische Arzt Solomon Matzner und seine schöne italienische Frau Cici ihren Sohn durch eine Frühgeburt. Um den Scherz seiner geliebten Frau zu lindern beschließt Sol, ein Kind zu adoptieren – zu kaufen – und so beginnt das gar nicht so wilde sondern eher ruhelose und aufregende Leben der Cheri Matzner, die zu einer starken unangepassten Frau heranwächst, die immer auf der Suche ist, nach ihren Wurzeln und nach sich selbst.

Der Roman hat alles, was man nur erwarten kann: Liebe, Verzweiflung, Untreue und Verrat, schwierige Familienverhältnisse, Krankheit und Tod und eine gute Portion Politik. Aber es fehlt an Tiefe, die Figuren bleiben stellenweise zu flach, man wünscht sich, manche Personen näher kennen zu lernen. So wird an einigen Stellen nur an der Oberfläche gekratzt und es bleibt ein flaues Gefühl zurück.

Mein Fazit: ein durchaus lesenswerter Debütroman mit „Luft nach oben“.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Psychologische Studie mit Potential

ATME!
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In diesem atemlosen Thriller geht es um Nile, die mit Ben die große Liebe gefunden hat. Doch just als sie ihr Traumkleid, das Hochzeitskleid, gefunden hat und anprobiert, geschieht das Unglaubliche: Ben ...

In diesem atemlosen Thriller geht es um Nile, die mit Ben die große Liebe gefunden hat. Doch just als sie ihr Traumkleid, das Hochzeitskleid, gefunden hat und anprobiert, geschieht das Unglaubliche: Ben ist spurlos verschwunden. Nile begibt sich auf die Suche nach ihrem Liebsten und findet ausgerechnet in Flo, der Noch-Ehefrau Bens, der sie den Mann ausgespannt hat, die einzige Verbündete.

So beginnt der Thriller und man taucht schnell ein in ein Wechselbad der Gefühle, eine Geschichte voller unvorhergesehener Wendungen. Dabei nimmt uns Judith Merchant mit in die Gedankenwelt einer Frau in einer absoluten Ausnahmesituation, denn der Roman ist aus der Sicht Niles erzählt. In kurzen, flüssig geschriebenen Abschnitten erfahren wir so mehr von der Protagonistin, einer Frau mit posttraumatischer Belastungsstörung, angewiesen auf Psychopharmaka – oder eben Ben und sein mantrahaft wiederholtes „Atme, Nile“. Wem kann Nile trauen, kann sie sich selber trauen?

Dieser Thriller hat Potential: leicht und flüssig zu lesen, eine interessantes Story und es wird viel für das Kopfkino geboten. Doch stellenweise wirkt die Handlung zäh und verworren, die Logik bleibt auf der Strecke. Manches lässt einen verwundert zurück, doch man will wissen, wie die Geschichte endet und was letztendlich real ist.

Mein Fazit: ein spannender Roman für die kommenden kühleren Abende, eher eine psychologische Studie als ein Thriller.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

eben am Angrund

Die Einladung
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Die Hamptons, die Region am Ostende der Insel Long Island, an der sich die Schönen und Reichen im Sommer versammeln. Hier versucht die 22-jährige Alex, Escort Girl, vor ihrem Leben und ihren Problemen ...

Die Hamptons, die Region am Ostende der Insel Long Island, an der sich die Schönen und Reichen im Sommer versammeln. Hier versucht die 22-jährige Alex, Escort Girl, vor ihrem Leben und ihren Problemen wegzulaufen. Alles scheint gut zu sein, bis sie sich auf einer Party daneben benimmt und Simon, ihr derzeitiger Gönner, sie kurzerhand vor die Tür setzt. Zurück in die Stadt kann sie nicht, hier warten ihr Ex-Freund Dom und ein Haufen Schulden, also versucht Alex, sich irgendwie in den Hamptons durchzuschlagen mit dem Plan, sich eine Woche später auf einer Party wieder mit Simon zu versöhnen. Doch das Ende der Story bleibt unbefriedigend offen.

So ganz konnte ich mit diesem Roman nicht warm werden. Erzählt wird aus der Sicht von Alex, wenn auch nicht in der Ich-Perspektive und wir begleiten eine junge Frau, die jeglichen Halt verloren hat auf einer Reise durch Alkohol- und Drogenrausch, Lügen, Manipulation und einem seltsam naiven Umgang mit ihren Problemen. Das ist in klaren Worten gut geschrieben und man schwankt immer wieder zwischen Mitgefühl für Alex, Angst um sie und einfach nur Unverständnis.

Mein Fazit: Roman über eine junge haltlose Frau am Abgrund. Konnte mich nicht überzeugen.

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