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Veröffentlicht am 19.03.2020

Das Moor verschweigt seine Geheimnisse

Tödliches Fehnland. Ostfrieslandkrimi
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Mit „Tödliches Fehnland“ als achtem Fall für die Kommissare Faber und Waatstedt bereichert Elke Nansen ihre beliebte Ostfriesland-Krimiserie um ein weiteres Highlight. Erschienen ist das Buch im Klarant-Verlag.

Eine ...

Mit „Tödliches Fehnland“ als achtem Fall für die Kommissare Faber und Waatstedt bereichert Elke Nansen ihre beliebte Ostfriesland-Krimiserie um ein weiteres Highlight. Erschienen ist das Buch im Klarant-Verlag.

Eine 15jährige Schülerin ist verschwunden. Sie war auf Klassenfahrt in Emden. Charlotte, oder Charlie wie sie sich selbst nennt, war kein Unschuldsengel. Sie trank gern mehr Alkohol als ihr gut tat und auch Bekanntschaften mit jungen Männern war sie nicht abgeneigt.
Die Ermittlungen ergeben, ihr letzter Verehrer setzte sie betrunken, nach einem Streit, nachts an einer verschwiegenen Stelle für Liebespärchen im Moor bei Rhauderfehn aus.

Bald wird dort ein totes junges Mädchen nach einer aufwendigen Suche gefunden. Doch es ist nicht Charlie. Das Moor gibt die Leichen von drei anderen jungen Frauen frei. Treibt es einen Serienkiller in Ostfriesland sein Unwesen? Der Druck auf das ermittelnde Team um Rike Waatstedt und Richard Faber wächst. Die Spannung steigt stetig.
Der Autorin gelingt es durch ihre Naturbeschreibungen die unheimliche Moorlandschaft im Nebel vor den Augen des Lesers lebendig werden zu lassen. Bereichert werden die Ermittlungen nicht durch die klugen Gedanken von Rikes Großvater, sondern auch durch seine menschliche Wärme, die allen Beteiligten einfach gut tut.

Bald nimmt der Fall eine neue Dimension an und die Suche nach der vermissten Schülerin steht nicht mehr an erster Stelle. Als in Emden zwei getötete Brüder gefunden werden, gerät eine Hamburger Modelagentur in das Visier der Ermittler.

Der Schreibstil von Elke Nansen ist flüssig und sehr gut lesbar. Die facettenreichen Ermittlungen und Spuren werden gekonnt zu einem dramatischen und unerwarteten Finale geführt. Es passt alles. Die Zusammenhänge der in sich schlüssig gelösten Fälle sind gegeben und der unheimliche Prolog ist nun selbsterklärend.

Fazit:
Dieses Buch kann ich allen Krimi-Fans unbedingt empfehlen. Hier stimmt die Mischung – ein außergewöhnlicher und spannender Kriminalfall sowie das Privatleben der Ermittler. „Tödliches Fehnland“ hat aus meiner Sicht 5 Sterne verdient.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Mörderisches Mallorca

Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge
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Dieser Mallorca-Krimi „Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Lucia de la Vega. Das Krimi-Debut der Autorin, die auch auf der Insel lebt und arbeitet, ...

Dieser Mallorca-Krimi „Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Lucia de la Vega. Das Krimi-Debut der Autorin, die auch auf der Insel lebt und arbeitet, hat mich begeistert und gefesselt.

Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen – eine deutsche und eine spanische Kommissarin, deren Wege sich im Verlauf der Handlung auf dramatische Weise kreuzen.
Der Krimi verknüpft geschickt verschiedene Handlungsstränge, die zunächst parallel verlaufen und den Leser im Unklaren lassen, wie am Ende alles schlüssig aufgelöst wird.

Zum Inhalt möchte ich nicht allzu viel verraten. Marie, die in Hamburg als Kommissarin arbeitete, ist nach einem traumatischen Erlebnis nicht mehr arbeitsfähig und nimmt den Vorschlag ihres Mannes, eine Finca auf Mallorca in ein Landhotel zu verwandeln an. Gemeinsam wagen sie einen Neubeginn.
Silvia Fiol ist eine clevere Ermittlerin, die im Moment nach einer neuen Wohnung sucht. Sie ist temperamentvoll und etwas chaotisch veranlagt. Sie ist sehr ehrgeizig und kann schon einige Erfolge bei komplizierten Fällen vorweisen.
Ihr Kollege Ramón Colom ist ein typischer Mallorquiner. So schnell lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen.

Bald werden bei mit einem grausamen Verbrechen konfrontiert.
„Das Meer hat die Leiche einer jungen Mutter angespült. Die Tote erweist sich als schwedische Touristin. Kurz darauf wird eine weitere Touristin als vermisst gemeldet. Doch auch diese Frau ist noch nicht die Richtige für den Täter – das weiß er, seit er Marie gesehen hat …“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages
Immer wieder wird die Geschichte auch aus der Sicht des Täters erzählt, was zusätzliche Spannung bringt. Aber man kann ihn und seine psychischen Probleme als Leser nicht durchschauen.
Als Marie verschwunden ist nimmt die Krimi-Handlung an Tempo zu.

Der Fall fordert viel von Silvia und Ramon, denn die Sommersaison steht bevor. Eine Verunsicherung und ausbleibende Touristen erhöhen den Zeitdruck. Akribische Recherchen bringen erste Hinweise auf einen Tatort im Tramuntana-Gebirge. Die Autorin erweist auch als ausgezeichnete Kennerin der örtlichen Gegebenheit und kann das dem Leser auch sehr gut vermitteln. Die Suche führt Silvia in das unterirdische Höhlen- und Grottensystem rund um Sa Calobra und Puerto de Sóller.

Der Krimi lebt vom Kontrast der Idylle und der harten Realität der Kriminalfälle. Die Protagonisten zeichnet die Autorin liebevoll mit vielen Details. Sie sind trefflich charakterisiert und ihre Handlungen waren nach vollziehbar. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd.
Besonders gefallen hat mir die persönliche Begegnung von Marie und Silvia, die sich gut verstehen, privat und beruflich, was neue Fälle erwarten lässt.

FAZIT:
„Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge“ ist ein gelungenes Krimi-Debut, das Spannung mit viel Lokalkolorit und liebenswerten Protagonisten gelungen verbindet. Mich konnte vor allem das in sich stimmige dramatische Finale überzeugen. Aus meiner Sicht ist das Buch eine klare Leseempfehlung, für alle die einen neuen packenden Mallorca-Krimi lesen wollen. Gern vergebe ich 5 Sterne.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Ein geheimnisvoller Täter auf Borkum

Friesenwürger. Ostfrieslandkrimi
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Seit geraumer Zeit lösen die Kommissarin Mona Sander und ihr Kollege Enno Moll knifflige Mordfälle auf der schönen Insel Borkum. Doch ihr neuer, mittlerweile 15. Fall, ist ganz anders. Sie werden tätig ...

Seit geraumer Zeit lösen die Kommissarin Mona Sander und ihr Kollege Enno Moll knifflige Mordfälle auf der schönen Insel Borkum. Doch ihr neuer, mittlerweile 15. Fall, ist ganz anders. Sie werden tätig bevor Morde geschehen. Dennoch ist dieser Krimi alles andere als beschaulich oder ruhig. Das Gegenteil ist der Fall.

„Der Würger von Borkum versetzt die friedliche Nordseeinsel in Angst und Schrecken. Wie ein Phantom taucht der maskierte Unbekannte aus dem Nichts auf und attackiert junge Frauen. Bislang wurde er immer rechtzeitig gestört, doch schon der nächste Angriff könnte tödlich enden. Die Kommissare Mona Sander und Enno Moll nehmen die Spur des Täters auf. Seine drei bisherigen Opfer sehen sich ähnlich.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages)

Doch wie soll man einen Täter finden, von dem es keine genaue Beschreibung gibt finden? Er ist schwarz gekleidet, trägt Handschuhe und Maske. Mona und Enno finden einfach keine Spur, obwohl er immer wieder unerwartet zuschlägt. Diese Situation setzt der temperamentvollen Kommissarin zu und sie versucht allein weiter zu ermitteln. Dabei gerät sie selbst in Lebensgefahr und wird zum Star in den sozialen Medien.

Doch von der Lösung des Falls ist sie dennoch weit entfernt. Ihr besonnener Kollege Enno ist eine große Unterstützung, denn beide ermitteln in alle Richtungen. Plötzlich müssen sie einen Todesfall aufklären. Eines der Opfer wurde erneut überfallen und hat sich tätlich gewehrt.

Mona hat aber das Gefühl, dass hier irgendetwas nicht zusammen passt. Die Spannung steigt kontinuierlich weiter. Erst Ermittlungen im privaten Umfeld von Täter und Opfer bringen eine vielversprechende Spur. Doch Eile ist geboten, denn es gibt wieder einen Überfall.

Sina Jorritsma erzählt temporeich und packend eine äußerst spannende Geschichte mit vielen Facetten. Ihr gelingt es von Beginn an den Leser zu fesseln und zum Ermitteln anzuregen. Bis zum Schluss bleiben das Motiv und Täter im Dunkeln. Erst nach schlüssiger Auflösung passt alles in diesem neuen, absolut gelungenen Krimi zusammen. Mona und Enno haben wieder bewiesen, dass sie ein fähiges Team sind, welches keine Unterstützung vom Festland benötigt.
Fazit:

Aus meiner Sicht ist das Buch eine klare Leseempfehlung, für alle die einen spannenden und ungewöhnlichen Ostfrieslandkrimi lesen wollen. Gern vergebe ich 5 Sterne.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Tod eines Bestsellerautors

Blutiges Töwerland. Ostfrieslandkrimi
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Für die Einheimischen ist die wunderschöne Insel Juist Töwerland – ein Zauberland. Hier gehen die Uhren noch langsamer und die Natur begeistert Inselbewohner und Urlauber gleichermaßen.
In einem schönen ...

Für die Einheimischen ist die wunderschöne Insel Juist Töwerland – ein Zauberland. Hier gehen die Uhren noch langsamer und die Natur begeistert Inselbewohner und Urlauber gleichermaßen.
In einem schönen Friesenhaus in den Dünen lebt und arbeitet der Bestsellerautor Claas Fokken. Jeder Band seines Romanzyklus um den Friesenteufel wurde von den Lesern sehnsüchtig erwartet und verschlungen. Jetzt hat er den letzten Teil vollendet und blickt zufrieden auf sein literarisches Lebenswerk. Er ist erfolgreich und beliebt. Mit Rita seiner Lebensgefährtin, die auch die Verlegerin seiner Bücher ist, hat er ein spätes privates Glück gefunden.
Doch die Idylle wird jäh zerstört, als Claas an einem Sommerabend im Juni in seinem Haus überfallen und getötet wird.

Dörte Jensen schildert in ihrem 7. Ostfrieslandkrimi um den Kommissar Joost Kramer, der Leiter der Task Force Ostfriesland ist, eine spannende und fesselnde Geschichte. Das Mordmotiv bleibt lange verborgen. Ein fanatischer Fan gerät ins Visier der Polizei – doch der Mörder ist er nicht. Class Fokken hatte keine Feinde. Jeder auf der Insel kann nur Gutes über den zurück gezogen lebenden Schriftsteller berichten.

Erst als im privaten Umfeld seiner Familie recherchiert wird, kommen Widersprüche und Ungereimtheiten zu Tage. Dann wird plötzlich Ricarda, die Freundin von Kommissar Kramer, in ihrer Wohnung überfallen. Der Täter entwendet den von Claas Fokken signierten letzten Band des „Friesenteufels“. Ricarda hatte ihn gerade über den Fanclub gewonnen.

Unterschiedliche Handlungsstränge und Geschichten über Personen im Umfeld des Schriftstellers lassen den Leser mit raten und den Fall aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Dadurch steigt die Spannung kontinuierlich, denn als Leser weiß man oft etwas mehr als die ermittelnden Polizisten. Dennoch gelingt es Dörte Jensen den Leser immer wieder zu überraschen und auf falsche Fährten zu führen.
Die Lösung des Falls ist in sich schlüssig und überraschend. Am Ende ist auch der rätselhafte Prolog, der in Berlin spielt, ein passendes Puzzlestück im Mordfall.

Fazit:
Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Blutiges Töwerland“ ist Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.



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Veröffentlicht am 19.01.2020

Ostfriesland ist keine Idylle mehr

Der Tote vom Großen Meer. Ostfrieslandkrimi
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Der neue Krimi „ Der Tote vom Großen Meer“ von Alfred Bekker ist der 5. Fall für Kommissar Steen und der erste Fall dieses Autors für mich. Der Beginn ist dramatisch – gleich drei erschossene Menschen ...

Der neue Krimi „ Der Tote vom Großen Meer“ von Alfred Bekker ist der 5. Fall für Kommissar Steen und der erste Fall dieses Autors für mich. Der Beginn ist dramatisch – gleich drei erschossene Menschen in zwei Kapiteln.
Schauplatz ist die Gegend um das „Große Meer“, ein natürlich entstandener Niedermoorsee, der zwischen Aurich und Emden liegt. Hier auf einem Campingplatz sind viele Urlauber und nun dieser rätselhafte Fall, der Kommissar Steen und seinem Team Einiges abverlangt.

Einen der Toten, einen in der Gegend ansässigen Landwirt, erkennt die Polizistin Altje sofort. Die anderen beiden können bald nach ersten Ermittlungen auch identifiziert werden. Einer gilt als islamistischer Gefährder und ist für das BKA kein Unbekannter. Doch leider hatte man dort seine Spur verloren, bis er als Toter in Ostfriesland gefunden wurde.
Weitere Recherchen führen die Ermittler zu einem in Bremen ansässigen Clan. Welche Ziele werden in Ostfriesland verfolgt und welche Rolle spielt ein Mann mit einer markanten Narbe im Gesicht?

Erzählt wird eine komplexe und phantasievolle Geschichte mit Liebe zum Detail. Überraschungen unterschiedlicher Art und unerwartete Wendungen bringen Spannung. Aufgelockert wird der Fall durch die Kollegen des Kommissars. Altje, die im Nebenerwerb auf dem Hof ihrer Eltern tätig ist, kennt die Ortsansässigen und ihre Geschichten genau, manchmal zu genau für den Geschmack ihres Chefs. Ein anderer Kollege, Ihno Purwin, läuft kurz vor seiner ersehnten Pensionierung noch einmal zur Höchstform auf und kann seinem Chef ein ebenbürtiger Partner werden.

Außerdem ist da noch der Journalist Tammo Tjaden von der Lokalpresse, der immer wieder den Weg von Kommissar Steen kreuzt, sich aber dieses Mal erstaunlicherweise als kooperativ und nützlich für den Fall erweist.

Die Kriminalgeschichte ist gut durchdacht und in sich schlüssig gelöst. Die Personen sind authentisch und ihre Handlungsweisen nachvollziehbar. Der flotte Schreibstil liest sich ausgezeichnet.

Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Der Tote vom Großen Meer“ ist gelungen und Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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