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Veröffentlicht am 24.03.2020

Interessantes Thema etwas zu oberflächlich umgesetzt

Die Glasschwestern
1

Ein dummer Zufall will es, dass die Männer der Zwillingsschwestern Dunja und Saphie am gleichen Tag ums Leben kommen. Während Dunja ihrem Winne, von dem sie schon vorher getrennt lebte, nicht wirklich ...

Ein dummer Zufall will es, dass die Männer der Zwillingsschwestern Dunja und Saphie am gleichen Tag ums Leben kommen. Während Dunja ihrem Winne, von dem sie schon vorher getrennt lebte, nicht wirklich hinterher trauert, bricht für Saphie, nachdem sie den Tod von Gilbhart realisiert hat, erst einmal die Welt zusammen. Dunja lässt ihre beiden erwachsenen Kinder Jules und Augusta in der Stadt zurück und zieht zu Saphie, die in einem Dorf an der ehemaligen innerdeutschen Grenze ein Hotel führt. Beide versuchen mit dem Tod ihrer Männer umzugehen, wobei ihre Schwester Lenka keine große Hilfe ist.

Die Sprache des Romans ist wunderschön, fast schon poetisch, wenn auch am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig. Besonders gut gefallen haben mir die kleinen Zitate, die als Überschriften für die einzelnen Kapitel dienen.

Der Leser wird direkt in die Geschichte eingewoben, in dem der Tod der beiden Männer ohne Vorwarnung gleich zu Beginn erfolgt. Allerdings bleibt der daraus erwachsene Spannungsbogen eher unaufgeregt und flach. Hier bleibt die Entwicklung auf einer gewissen Ebene stehen. Selbst die Erwähnung eines damals gegrabenen Fluchttunnels vermag es nicht , die angedeutete Spannung in den Verlauf der Geschichte zu übernehmen, und verschwindet schon bald wieder im Dunkel.

Die Entwicklung der beiden Hauptfiguren Dunja und Saphie geht dafür umso sprunghafter weiter. Während Dunja sich allmählich mit dem Tod von Winne abfindet, die Verantwortung für ihre erwachsenen Kinder abgeben kann, und sich mit dem neuen Leben arrangiert, fällt Saphie quasi von einer Seite auf die nächste in ein tiefes depressives Loch, aus dem die anderen sie mühsam wieder heraus holen müssen. Während alle dem erfährt der Leser in kleinen Rückblicken und Erinnerungen immer wieder Details aus der Familiengeschichte. Dennoch bleiben die Personen allesamt für mich wenig greifbar und ein wenig oberflächlich, ich habe eine gewisse Tiefe und Nahbarkeit bei allen vermisst.

Die Geschichte besitzt insgesamt schon ein gewisses Potential, das die Autorin leider nicht voll ausgeschöpft hat. Trotz allem ist ein interessantes Buch entstanden, das einen gewissen Unterhaltungswert besitzt.

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  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 01.02.2020

Wenn Schönheit nicht alles ist

Alles schläft
0

Conni kehrt nach zwei Jahren zu Weihnachten in ihren Heimatort Wetterbach zurück. Ihre Rückkehr ist mehr oder weniger der letzte Ausweg, nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat und ohne Wohnung, ...

Conni kehrt nach zwei Jahren zu Weihnachten in ihren Heimatort Wetterbach zurück. Ihre Rückkehr ist mehr oder weniger der letzte Ausweg, nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat und ohne Wohnung, ohne Job und ohne Geld dasteht. Und niemand scheint sich wirklich darüber zu freuen, dass sie zurück ist. Ihre Mutter ist inzwischen ein Pflegefall. Und ihre Schwester Marion ist mit Connis Jugendliebe zusammen. Auch auf dem Klassentreffen wird schnell klar, dass Conni alles andere als beliebt ist. Und schon bald bekommt sie einen Brief, in dem ihr gedroht wird. Entweder sie verlässt Wetterbach, oder sie erleidet das gleiche Schicksal wie Irene, die drei Jahre zuvor in der Weihnachtszeit verschwand.
Leider konnte ich von Anfang an nicht wirklich Sympathie mit Conni entwickeln. Dazu macht sie einen zu überheblichen und arroganten Eindruck. Und diese Einstellung, die tollste und beste zu sein, äußert sie auch immer wieder. So gesehen, kann man sich eher mit den Nebenfiguren identifizieren, die sich nicht über Connis Rückkehr freuen. Das ist mal eine interessante Entwicklung, wie ich finde, da man sich sonst eher mit der Hauptperson verbündet.
Insgesamt ist eine interessante und unterhaltsame Geschichte entstanden, die sich dank des angenehmen Schreibstils zügig lesen lässt. Wer hier allerdings einen super spannenden Krimi erwartet, der wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Für mich war es jedoch genau die leichte Zwischendurchlektüre und ein etwas anderer Weihnachtskrimi, der mit dennoch Spaß gemacht hat.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Nicht ganz, was ich erwartet habe

Gauner, Glühwein, Geigenklänge (Ein-Kommissar-Egger-Krimi 6)
0

Auf einem Konzert darf die Frau von Kommissar Egger eine wertvolle Geige spielen. Direkt nach der Veranstaltung wird die Geige gestohlen. Bei dem Raub gibt es einen toten und einen verletzten Polizisten. ...

Auf einem Konzert darf die Frau von Kommissar Egger eine wertvolle Geige spielen. Direkt nach der Veranstaltung wird die Geige gestohlen. Bei dem Raub gibt es einen toten und einen verletzten Polizisten. Doch bei diesem einen Toten soll es nicht bleiben.
Hier handelt es sich um den sechsten Ermittlungsfall rund um das Team von Kommissar Egger. Die Personen und ihre Beziehungen kann man jedoch auch schnell ohne Vorkenntnisse zuordnen, da immer wieder Erklärungen erfolgen. Ohne übertrieben große Action werden die Ermittlungen vorangetrieben. Dies macht die Geschichte allerdings nicht zwangsläufig langweilig. Durch die lustigen Dialoge wird alles etwas aufgelockert.
Dennoch tat ich mich ein wenig schwer. Zwischendurch kamen so viele unterschiedliche Ermittlungsstränge zusammen, dass ich ein bisschen den Faden verloren haben. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich mich nicht gelangweilt und immer wieder auch amüsiert habe. Die Leser, dessen Geschmack die Reihe trifft, haben sicher viel Spaß damit.

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Veröffentlicht am 20.01.2020

Leichte Sommerlektüre

Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer
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Bei dem vorliegenden Buch handelt sich um den zweiten Band der Reihe um die kleine Sommerküche am Meer.
Flora lebt zusammen mit ihrem ehemaligen Chef Joel auf der schottischen Insel Mure. Dort hat sie ...

Bei dem vorliegenden Buch handelt sich um den zweiten Band der Reihe um die kleine Sommerküche am Meer.
Flora lebt zusammen mit ihrem ehemaligen Chef Joel auf der schottischen Insel Mure. Dort hat sie Annies Küche übernommen. Doch nicht nur die beiden und die Sommerküche liegen im Focus der Geschichte. Vielmehr laufen hier mehrere kleine Geschichten um die Bewohner der Insel zusammen. Hier kommen noch syrische Arzt Saif hinzu, der nicht weiß, was auf der Flucht aus seiner Familie wurde.
Nach und nach kommen kapitelweise noch andere Inselbewohner hinzu. Vielleicht liegt es daran, dass ich den ersten Band nicht gelesen habe, aber irgendwann habe ich den Faden verloren. Und trotz mehrerer Anläufe dem Buch doch noch eine Chance zu geben, habe ich nicht wirklich in die Geschichte hinein gefunden. Die Story konnte mich nicht abholen, obwohl ich das Cover sehr schön und den Klappentext vielversprechend fand. Im kommenden Sommer werde ich vielleicht erst mal mit Band 1 starten und schauen, wie es sich entwickelt.

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Veröffentlicht am 25.10.2019

Leider nicht der beste Hammesfahr-Roman

Das Mädchen Jannie
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Jannie ist ein kleines Mädchen, das schon jetzt ein schweres Leben führt. Als Kind wurde sie von ihrem Großvater verkauft an eine Bande, für die sie nun an den Haustüren betteln muss. Bei einer dieser ...

Jannie ist ein kleines Mädchen, das schon jetzt ein schweres Leben führt. Als Kind wurde sie von ihrem Großvater verkauft an eine Bande, für die sie nun an den Haustüren betteln muss. Bei einer dieser Betteltouren geht etwas schief, und Jannie muss fliehen. Sie landet auf dem Hof von Dieter, der notgedrungen seine kranke Mutter pflegt. Eigentlich aber träumt er von einer Kariere als Thrillerautor. Jannie soll ihm nun als Opfer dienen. Dieters Mutter versucht Jannie zu warnen, indem sie mit den Augen Morsezeichen gibt, die Jannie aber nicht versteht.

Eigentlich handelt es sich bei der Geschichte um Jannie um den Schwerpunkt des Romans. Parallel dazu verlaufen allerdings auch die Geschichte um eine Bloggerin, die Dieters Romane zerrissen hat, und nun in dessen Visier geraten ist. Ebenso läuft die Ermittlungsarbeit von Kommissar Klinkhammer und seinem Team nebenher. Diese ermitteln nach dem Fund von mehreren Leichen in einem Waldstück und finden schnell Verbindungen zu einem pädophilen Kinderhandel. Auch wenn es viele Verbindungen gibt, so laufen diese Geschichten doch nie wirklich zusammen, was den Roman leider etwas langatmig werden lässt.
Am spannendsten bleibt die Geschichte um Jannie, während die Geschichte um die Bloggerin irgendwann ein wenig nervig und die Klinkhammerermittlungen eintönig und fast schon langweilig werden.

Sprache und Schreibstil sind typisch Hammesfahr, so wie ich ihre Bücher eigentlich mag. Aber die Story konnte mich leider diesmal als Ganzes nicht völlig überzeugen. Zwischendurch habe ich einige Male überlegt, ob ich nicht abbreche, wäre nicht Jannie gewesen, deren Schicksal ich unbedingt bis zum Ende verfolgen wollte.
Insgesamt für Thrillerfans vielleicht eine Bereicheerung, für Hammesfahrfans jedoch eher eine kleine Enttäuschung.