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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2020

Trotz kleiner Längen wieder super ...

Schneewolf
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Die Reihe um die beiden Detectives Selena Alvarez und Regan Pescoli gehört zu meinen Lieblingsthrillern. Beide sind sympathisch, wenngleich nicht ganz einfach. Vor allem Pescoli schießt gerne mal bei den ...

Die Reihe um die beiden Detectives Selena Alvarez und Regan Pescoli gehört zu meinen Lieblingsthrillern. Beide sind sympathisch, wenngleich nicht ganz einfach. Vor allem Pescoli schießt gerne mal bei den Ermittlungen übers Ziel hinaus, aber letztendlich lösen sie zusammen zuverlässig jeden Fall.

Die Handlung in diesem Band schließt fast nahtlos an den Vorgängerband "Vipernbrut" an. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, alle Bände der Reihe nach zu lesen, da sich das Privatleben der beiden Ermittlerinnen sehr weiter entwickelt.
An wenigen Stellen hätte ich mir gewünscht, es würde etwas schneller gehen, aber insgesamt war auch dieses Buch wieder sehr fesselnd und spannend.
Der Schreibstil ist sehr lebendig und man ist immer mitten im Geschehen. Auch die Charaktere wirken sehr authentisch - mit all ihren Ecken und Kanten.

Das Ende fand ich sehr gut, da sich für Pescoli einige Probleme gelöst haben ... aber es kommt auch ein neues hinzu! Freu mich schon auf den nächsten Teil "Raubtiere".

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Anfangs etwas zäh, aber dann super ...

Der Schokoladensalon
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Die Geschichte beginnt im Jahr 1915 im englischen York und sie endet auch dort im Jahr 1921. Während dieser Zeit begleiten wir die junge Alex Frobisher auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten Leben, was ...

Die Geschichte beginnt im Jahr 1915 im englischen York und sie endet auch dort im Jahr 1921. Während dieser Zeit begleiten wir die junge Alex Frobisher auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten Leben, was in dieser Epoche alles andere als normal war.
Alexandra ist die Tochter reicher Eltern, aber sie wehrt sich entschieden dagegen, ihr ganzes Leben „nur“ als Hausfrau und Mutter zu verbringen, so wie es die Gesellschaft von ihr erwartet. Sie ist sehr intelligent und gerissen und versteht es, ihre Ziele – wenngleich auf Umwegen – zu erreichen, ohne ihren Eltern damit größeren Kummer zu bereiten.
Großen Kummer erleidet sie dann aber selbst, als sie einer Heirat mit einem Mann zustimmt, der sie zwar respektiert und ihr alle Freiheiten lässt, bei dem sie jedoch keine echte Liebe findet. Diese Gefühle erlebt sie erst später mit einem anderen Mann, der aber unerreichbar für sie ist.

Den deutschen Titel „Der Schokoladensalon“ finde ich fast etwas unpassend, da dieser erst auf den letzten 25 Seiten eine Rolle spielt, der englische Titel dagegen bezieht sich auf ein Objekt, welches in der gesamten Story quasi den roten Faden bildet: eine Schokoladendose, die während der Kriegszeit an Soldaten an der Front verschickt wurde.

Eine solche Dose führt zwei Menschen zusammen, die sich ansonsten niemals begegnet wären – mit weitreichenden Folgen.
Wie in solchen Büchern üblich, greift der Zufall natürlich oft ein, damit die Story funktionieren kann und am Ende alles gut wird. Daran darf man sich nicht stören und wir erörtern ja hier nicht die Glaubwürdigkeit, hier zählen andere Dinge. Emotionen zum Beispiel … und die kommen wahrlich nicht zu kurz. Vor allem auf den letzten Seiten, hier stieg mein Taschentuchverbrauch rapide an.

Der Schreibstil von Fiona McIntosh ist sehr mitreißend und man merkt auch, dass sie viel recherchiert. Man kann sich alle Ort immer prima vorstellen, man ist immer mitten im Geschehen und auch die Protagonisten wirken glaubwürdig und lebensecht.
Alex und auch einige weitere Figuren habe ich schnell ins Leserherz geschlossen und gerne mit ihnen mitgefiebert.

Bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt, vergeht jedoch eine ganze Weile und man muss als Leser etwas geduldig sein. Deshalb auch ein Stern Abzug, denn mit einer leicht verkürzten Fassung wäre es manchmal vielleicht auch getan gewesen.
Hält man jedoch durch, wird man mit einer wirklich spannenden Story belohnt, die richtig ans Herz geht. Alex ist eine mutige Frau, die nicht nur für die Rechte der Frauen kämpft, sondern noch viel mehr vollbringt.
Erschreckt haben mich einige historische Gegebenheiten, die man sich heutzutage glücklicherweise kaum noch vorstellen kann.

Mir hat das Buch prima gefallen und ich empfehle es gern weiter.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Ehrlich und hilfreich ...

Liebeskummer ist ein Arschloch
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Senna nimmt hier kein Blatt vor den Mund und beschreibt viele persönliche Erlebnisse - und Reinfälle mit Männern.

Doch nicht nur die Männerproblematik wird angesprochen, sondern generell auch andere Rückschläge ...

Senna nimmt hier kein Blatt vor den Mund und beschreibt viele persönliche Erlebnisse - und Reinfälle mit Männern.

Doch nicht nur die Männerproblematik wird angesprochen, sondern generell auch andere Rückschläge im Leben - und wie man mit ihnen bestenfalls umgehen sollte.

Es hilft ja Betroffenen schon, wenn man weiß, dass man nicht allein ist mit seiner aktuellen Situation. Deshalb macht das Buch auf jeden Fall schon mal Hoffnung und Mut.

Das Buch wirkt ehrlich und authentisch und Senna war mir schon mega sympathisch, als sie schrieb, dass sie Menschen im Allgemeinen nicht mag ... genau meine Einstellung! :D

So insgesamt fand ich das Erzählte manchmal etwas unstrukturiert, Senna springt etwas hin und her ... es wirkt wirklich so, als würde sie als Freundin mit einem reden. Da geht es auch selten geordnet zu.

Manchmal fehlte mir aber trotzdem etwas der rote Faden und manches wiederholte sich auch. Als Mutmachbuch auf jeden Fall empfehlenswert und man erkennt sich in ganz vielen Aussagen wieder. Aber manches kommt als Tipp für mich auch nicht so wirklich in Frage. Größtenteils hat sie aber wohl recht in ihren Aussagen und ich wünsche ihr von ganzem Herzen, dass sie auch noch ihr persönliches Happy End erleben darf.

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Veröffentlicht am 02.11.2019

Der Schleier lüftet sich ...

Opfer 2117. Der achte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q
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Auf diese Fortsetzung habe ich mich schon sehr gefreut, denn die Reihe um Carl Mørck, Assad, Rose und Gordon gehört zu meinen absoluten Favoriten.
Im letzten Teil musste Rose ja arg leiden und umso mehr ...

Auf diese Fortsetzung habe ich mich schon sehr gefreut, denn die Reihe um Carl Mørck, Assad, Rose und Gordon gehört zu meinen absoluten Favoriten.
Im letzten Teil musste Rose ja arg leiden und umso mehr hat es mich gefreut, dass sie in diesem Band wieder mit dabei ist und das Team unterstützt.
Auch auf alle anderen liebgewonnenen Figuren muss man nicht verzichten, eher im Gegenteil: es gibt Entwicklungen, die sogar sehr positiv sind für die Arbeit des Sonderdezernats Q.
Wer die Vorgängerbände nicht kennt, dem kann ich nur raten, sie noch zu lesen. Es lohnt sich, denn Jussi Adler-Olsen schreibt einfach phantastisch, sehr lebendig und mit einem tollen Humor. Man kann sich alternativ natürlich auch die Filme ansehen, um das Team kennenzulernen. Im Dezember erscheint bereits die vierte Verfilmung und diese sind super gelungen was die Besetzung betrifft.
Ein Film kann aber natürlich niemals ein Buch ersetzen, so ist es klar, dass dort alles viel ausführlicher beschrieben werden kann. Besonders das private Leben von Carl und seinem Team lernt man in den Büchern viel besser kennen und so wissen eingefleischte Fans, dass es vor allem in Assads Vergangenheit große schwarze Flecken gibt.
In diesem Buch erfahren wir aber seine ganze tragische Geschichte, was ich sehr interessant und berührend fand.

Assads Vergangenheit und das Leben in einem von Terror und Unterdrückung gebeutelten Land bilden somit einen Großteil des achten Teils der Reihe. Aber auch die weiteren Handlungsstränge, die sehr geschickt miteinander verwoben sind, da sich alles um das "Opfer 2117" dreht, beschäftigen sich mit der Flüchtlingsthematik und dem Umgang der Menschen im Allgemeinen damit. Auch das Thema Terror spielt eine große Rolle und wird eindrucksvoll beschrieben.

Wolfram Koch liest dieses Buch wie gewohnt prima, er hat eine so angenehme Stimme und seine ruhige betonte Art passt optimal zu dieser Reihe.
Die ungekürzte Version hat allerdings eine Spieldauer von über 18 Stunden und das war mir dann doch stellenweise einfach etwas zu langatmig. Wenn man selbst liest, hat man das Tempo in der Hand, kann Passagen, in denen nicht so viel passiert, auch mal etwas großzügiger überfliegen.


Aufgrund der Tatsache, dass man zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Bösewichte in der Geschichte bereits sehr gut kennt und man nur noch abwarten kann, was am Ende passiert, fehlte mir einfach ein bisschen Spannung.
Normalerweise kann man sehr gut miträtseln und versuchen, mit Carl & Co. die Geheimnisse zu lüften, hier sieht man bereits zu Beginn fast die ganze Katastrophe, die sich anbahnt und es ist die Frage, in wie weit man alles verhindern kann.

Trotzdem ist das Buch natürlich ein absolutes Muss für Fans der Reihe, denn wir erfahren so viel Neues aus dem Privatleben vieler lieb gewonnener Personen. Es ist - wie der letzte Teil mit Roses Schicksal - ein emotionales Buch, das berührt, manchmal zum Schmunzeln bringt und natürlich auch prima unterhält. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 10.10.2019

Ein Blick in die Abgründe der menschlichen Psyche ...

Wenn das Eis bricht
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Camilla Grebe schreibt sehr eindrücklich und anschaulich, man ist immer mitten im Geschehen. In diesem Psychothriller liegt der Fokus auf Beziehungen, Krankheiten und Emotionen. Schon nach wenigen Seiten ...

Camilla Grebe schreibt sehr eindrücklich und anschaulich, man ist immer mitten im Geschehen. In diesem Psychothriller liegt der Fokus auf Beziehungen, Krankheiten und Emotionen. Schon nach wenigen Seiten war ich sehr gefesselt von der Story.
Nicht zuletzt lag das auch an den sehr fein gezeichneten, glaubwürdigen Charakteren, mit denen ich mich in vielen Bereichen gut identifizieren konnte.
Hanne, die neben Kommissar Peter Lindgren die Hauptrolle in dieser Reihe spielt, ist Verhaltensforscherin und hat in der Vergangenheit die Polizei bereits als Profilerin unterstützt. Leider wurde bei ihr inzwischen eine beginnende Demenz diagnostiziert. Die Krankheit verunsichert Hanne total und stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf.
Auch Peter hat Probleme: er hat einen Sohn, zu dem er kaum Kontakt hat und zwischenmenschliche Beziehungen scheinen ihm allgemein schwer zu fallen.
Doch dann geschieht ein äußerst grausamer Mord, der auffallende Ähnlichkeit mit einem Verbrechen aufweist, an dessen Aufklärung Peter und Hanne vor zehn Jahren gemeinsam beteiligt waren. Wie wird dieser neue Fall ihr Leben verändern?

Die Geschichte wird auf drei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Einerseits verfolgen wir die aktuellen Ermittlungen, andererseits präsentiert uns die Autorin in Rückblicken, wie es zu diesem Verbrechen kommen konnte. Und zusätzlich sorgen Blicke in die noch weiter zurückliegende Vergangenheit dafür, dass wir die Ursprünge des Ganzen erkennen.
Alles wird sehr ausführlich erzählt und ich habe erst nach der Hälfte des Buches die Auflösung erraten können, was aber der Spannung keinen Abbruch tat, denn erst spät wird wirklich klar, was dahintersteckt.

Einen Punkt Abzug gibt es von mir für einige Längen, die trotz der Spannung aufkommen, was daran liegt, dass manches einen Hauch zu ausführlich beschrieben wird. Vor allem in der zweiten Hälfte, in der man die Lösung schon gut erahnen kann, hätte ich mir etwas mehr Action gewünscht.
Aber es ist wirklich ein Psychothriller, der nicht durch die wenigen (recht blutigen) Szenen fesseln will, sondern durch die gut durchdachte erschreckende Story.

Hanne und Peter habe ich schon nach diesem Buch ins Leserherz geschlossen. Bin schon sehr gespannt, was sie im nächsten Band „Tagebuch meines Verschwindens“ erleben werden.

Diesen Thriller kann ich – trotz einiger Längen – wirklich weiterempfehlen, denn die Story ist gut durchdacht und erschreckend real. Ein Blick in die Abgründe der menschlichen Psyche, der fesselt und bestens unterhält.