Perfekter Grusel
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Um seine Schreibblockade zu überwinden, mietet sich der Autor Lucas in einem abgelegenen Schriftsteller-Refugium in Wales ein. Dieses wird geführt von Julia, die ihren Mann verloren hat, als ...
Zum Inhalt:
Um seine Schreibblockade zu überwinden, mietet sich der Autor Lucas in einem abgelegenen Schriftsteller-Refugium in Wales ein. Dieses wird geführt von Julia, die ihren Mann verloren hat, als er die verschwundene Tochter Lily zu retten versuchte. Jetzt halten Polizei und Dorfbewohner Lily für ertrunken und nur Julia glaubt daran, dass sie noch lebt. Als sich seltsame Vorkommnisse in dem Hotel häufen und die von Lucas engagierte Detektivin nicht mehr auffindbar ist, geraten er und Julia immer tiefer in einen Strudel von Glauben und Aberglauben, der tödliche Auswirkungen hat.
Mein Eindruck:
Eine wirklich sehr tiefgründige Geschichte, die, wenn man glaubt, dass jetzt ein Ende gefunden wird, mit immer noch einer Wendung aufwarten kann. Dabei sind diese Twists jedoch nie absurd und es beeindruckt, wie Mark Edwards die Fäden bis zum Schluss in der Hand hält und dann einen walisischen Pulli gestrickt hat, der seinesgleichen sucht. Zwar gibt es kleine inhaltliche Mängel (beispielsweise verbietet Julia Alkohol im Refugium – weil ihr Mann Alkoholiker war und es deshalb in der Ehe kriselte – dann trinkt sie aber plötzlich sogar selber mit), diese sind aber höchstens Minikiesel und keinesfalls Stolpersteine in dem knapp 400 Seiten währenden Weg des Lesers. Edwards hat seinen Protagonisten Lucas als Horror-Autor erdacht und an vielen Stellen beginnt sich nicht nur dieser zu fragen, ob das Leben schlimmer als sein Roman sein könnte. Sehr dunkel, mysteriös und beängstigend werden Umgebung und Charaktere geschildert, teilweise durch Lilys Augen, also denen eines kleinen Mädchens, und damit noch furchterregender, als sie ohnehin schon sind. Inhaltlich sind zwei Dinge besonders gelungen: Dass man als Leser ständig schwankt, ob der Thriller real bleibt oder doch zu einer fantastischen Geschichte wird und das Ende, welches mit einem besonders bösen Effekt schließt.
Mein Fazit:
Ein Buch für die Nacht, wenn man gute Nerven und einen starken Partner an der Seite hat