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Veröffentlicht am 03.12.2020

Es war ein Versuch wert.

Normale Menschen
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Zu Beginn mochte ich es nicht. Ob es an ihrem vorherigen Buch lag, das mir mich nicht überzeugen konnte? So genau kann ich es nicht sagen, aber als ich anfing es zu lesen, kam bei mir keine Stimmung rüber.
Wir ...

Zu Beginn mochte ich es nicht. Ob es an ihrem vorherigen Buch lag, das mir mich nicht überzeugen konnte? So genau kann ich es nicht sagen, aber als ich anfing es zu lesen, kam bei mir keine Stimmung rüber.
Wir lernen Marianne und Connell kennen, die Hauptpersonen, vom Teenageralter bis hin zu Junge Erwachsene.
Marianne wird als Außenseiterin dargestellt und Connell könnte es auch sein, wenn er in der Schule nicht eine andere Seite von sich zeigen würde.
Marianne ist klug, sie hat Geld, aber dafür einige verborgene Probleme.
Connells Mutter ist die Putzfrau in ihrem Haus, wodurch sie sich näher kommen und eine sexuelle Beziehung beginnen.

So weit so gut.
Marianne ist ein Charakter mit einigen Problemen, die mit dem Alter nur noch stärker hervortreten, es kommen noch weitere Störungen bei ihr hinzu und ihre Seite der Geschichte nimmt schnell eine dunkle Wendung. Dabei werden Themen, wie sexuelle Übergriffe, Angstzustände, Alkohol- und Drogenkonsum reingebracht und ich fand es eher verstörend.
Mit ihr konnte ich nicht warm werden, wobei ich nicht weiß, ob man es nicht dem Schreibstil der Autorin zuschulden lassen könnte.

Ihr Stil ist nämlich eher nüchtern, teilweise beobachtend und trocken. Die Dialoge wirkten auf mich abgehackt und viel zu kurz. Mir fehlten manchmal einfach die Worte, mehr Reden, mehr Beschreiben… mehr Emotionen? Einfach nicht meins.
Obwohl es spannende Stellen gab, ich manchmal mitfiebern musste und wissen wollte wie es mit den Beiden ausgeht, werde ich das Buch definitiv nicht nochmal lesen.

Connells Geschichte ist dagegen interessant, weniger verstörend als ihre und ihn mochte ich einfach mehr, weil er normaler rüberkam als sie. Bodenständiger, nachvollziehbar und greifbarer. Das konnte aber den ganzen Roman nicht mehr für mich aufwerten.

Es ist interessant wie verschieden die Leser Sally Rooney sehen, sie wird im Feuilleton hoch gelobt, gepriesen, mit Star-Autoren verglichen und für mich, war es ihr letztes Buch.

Probiert es aus, sagt mir, wie ihr es empfunden habt!

Veröffentlicht am 26.01.2020

Tempolose Dreiecksbeziehung

Gespräche mit Freunden
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Ich sage es nun gleich mal heraus, es hat mich nicht gerade umgehauen. Irgendwie habe ich eine bestimmte Erwartung an Büchern, die auf der Bestseller-Liste landen und hier waren die Erwartungen schlichtweg ...

Ich sage es nun gleich mal heraus, es hat mich nicht gerade umgehauen. Irgendwie habe ich eine bestimmte Erwartung an Büchern, die auf der Bestseller-Liste landen und hier waren die Erwartungen schlichtweg zu hoch für dieses tempolose Dreiecksbeziehung.

Die beiden Freundinnen und Ex-Lover Frances und Bobbie, lernen ein Künstlerehepaar kennen. Melissa ist eine außerordentliche Frau, zu der Bobby sich gleich hingezogen fühlt und ihr Ehemann Nick ist ein Schauspieler, der schon bessere Tage gesehen hat.
Man könnte meinen, jetzt wird die Welt von allen vier Personen gehörig auf den Kopf gestellt, aber es läuft sehr ruhig und recht gesittet ab. Natürlich gibt es hier und da ein wenig Intrigen, Streitigkeiten auch, wie auch viele Gespräche zwischen den Freunden, aber so richtig rauskommen will die Geschichte nicht.
Mir kam es immer wieder so vor, als würde sie (die Autorin), wenn es jetzt die Möglichkeit gibt einen Knall zu landen, genau in die andere Richtung laufen.
Es plätscherte vor sich hin, keiner ist besser geworden, niemand hatte daraus wirklich gelernt, man hatte sich einfach nur ausgesprochen.

Außerdem hält die Autorin die Personen alle sehr auf Distanz, wenn es um Emotionen geht, was dazu führte, dass ich keinen wirklich mochte oder komplett nachvollziehen konnte. Diese Distanz spiegelte sich auch in ihrem Schreibstil wider, der mit jedem Kapitel langatmiger wurde und auf ein Gespräch folgte das nächste über Beziehungen, Politik, Freunde, Liebe, Leben. Der Titel passt! Es ist voll mit Gesprächen zwischen Freunden, wobei die Gespräche nicht immer zu etwas führen und oftmals fruchtlos bleiben.

Letztendlich habe ich nicht das in dem Buch gesehen, was viele andere sehen und empfehle es weniger. Für mich war es eher ein monotones hin und her zwischen den Parteien, dass nicht vollkommen ausgeschöpft wurde!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.10.2019

Es hat einfach nicht geklappt!

Bis ans Ende der Ewigkeit
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Schon vor fünf Jahren erschien der erste Teil von Deborah Harkness die Trilogie über Diana & Matthew und mit diesen Einzelband widmet sie sich wieder der Welt ihrer zwei Helden und beleuchtet das Leben ...

Schon vor fünf Jahren erschien der erste Teil von Deborah Harkness die Trilogie über Diana & Matthew und mit diesen Einzelband widmet sie sich wieder der Welt ihrer zwei Helden und beleuchtet das Leben von Marcus.
Wer die Reihe noch nicht kennt, kann hier zugreifen, es macht womöglich nur nicht so viel Spaß, da wir auch einen Diana & Matthew Part haben und Einblick in deren Privatleben mit Kinder bekommen.

Ich sage es gleich und direkt: es war okay.
Das Wort “okay” beschreibt gut, wie es mir am Ende von dem Buch ging und wie ich es im Ganzen empfand.

Das Buch wird aus drei Perspektiven erzählt. Da hätten wir einmal Phoebe, die sich entschlossen hat zum Vampir zu werden. Das ist verbunden mit vielen Etiquetten und Richtlinien der Vampire und natürlich auch mit einigen Problemen. Zunächst war dieser Part sehr interessant, es sind tolle Ideen dabei, doch zum Ende hin wurde es immer weniger und promt waren ihre 90 Tage Eingewöhnung vorbei.

Der nächste Part ist über Marcus, den man bereits aus der Trilogie kennt, als Matthew’s Sohn. Er ist ein Vampir und es wurde ausgiebig seine komplette Geschichte erzählt, die sehr gut recherchiert ist aus der historischen Sicht, doch nach einer Weile wollte ich das eher übergehen. Nichts gegen Marcus, aber er lebt schon seit einer Weile und sein Part hatte mich immer schnell ermüdet.

Ganz anders war es bei dritten Part im Buch, den von Diana & Matthew. Wir bekommen einen Einblick in ihr Alltagsleben mit den beiden Zwillingen und das ist turbulent, aufregend und macht Spaß zu lesen! Das war mein Highlight im Buch und meiner Meinung nach, könnte sie ruhig ein ganzes Buch nur darüber schreiben.

Vom Schreibstil her war es flüssig und teilweise leichter zu lesen, als der erste Band ihrer Trilogie. Ich denke, das liegt daran, dass sie hier lockerer war, so fühlt es sich zumindest an.
Aber leider hatte es mir nicht geholfen, weil Marcus Part mich immer soweit gelangweilt hatte, dass ich immer zu den nächsten Springen wollte.

Mein Fazit fällt hier klar aus, es hat mich enttäuscht. Es war nicht so spannend, wie erwartet und nur ein Teil konnte mich überzeugen, der ist leider nur klein ausgefallen. Wenn in Zukunft die Reihe weitergeht und es sich hauptsächlich um Diana & Matthew drehen wird, werde ich wieder dabei sein, nach so einem Zwischenband werde ich nicht mehr greifen.

Veröffentlicht am 13.02.2017

Nicht mein Fall!

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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Inhalt: Schwarze Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ihres Turms – etwas anderes kennt Luna nicht. Die Welt muss sie für tot halten, nachdem ein Verräter ...

Inhalt: Schwarze Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ihres Turms – etwas anderes kennt Luna nicht. Die Welt muss sie für tot halten, nachdem ein Verräter bereits ihre Eltern ermordete, um sich der Krone zu bemächtigen. Als sie jedoch fliehen muss, weil ihr Leben in Gefahr ist, hilft ihr der Waldläufer Fowler, der ihre dunkle Welt mit Licht erfüllt … Doch nicht einmal ihm darf sie sagen, dass sie die wahre Königin Relhoks ist. Denn der neue König sucht weiter nach ihr, um sicherzustellen, dass sie niemals ihren Thron besteigt.

Wo soll ich bloß anfangen? Das Buch wird bestimmt vielen gefallen, denn es hat viele typische Züge eines Jugendfantasy Romans mit viel Liebe. Luna wird man bewundernd ansehen, denn sie schafft es trotz Handicap in der Welt zurecht zu kommen und für Fowler werden einige schwärmen. Die Beiden erzgänzen sich, streiten sich, lieben sich und sind auch für Überraschungen gut, besonders zum Ende hin.

Aber für mich war das eine Pleite gewesen.
Keine Pleite, wo ich das Buch wutenbrannt in die Ecke werfen will und es dort schmorren lassen möchte. Eher eine Enttäuschung und Augenrollen.

"Ich nahm wahr, dass er über mich nachdachte; dieses Wissen waberte in dem Raum zwischen uns wie der Atem eines Geistes."

Erst nach einer Weile ist mir eingeleuchtet, dass es sich hier um eine Nacherzählung von Rapunzel handeln sollte, aber bis jetzt würde ich es nicht wirklich eine nennen. Es sind nur ein, zwei Punkte an die sich die Autorin lehnt.
Am Anfang gefiel mir die Idee der Welt, ein Reich in Dunkelheit getaucht mit furchtbaren Wesen, die sich darin verstecken und dazu geführt haben, dass die Menschen fliehen mussten und viele gestorben sind. Und sie nimmt Fahrt auf, als Luna aus ihrem Turm fliehen muss, um weiter überleben zu können. Fowler begleitet sie dabei, aber in Wirklichkeit hätte sie ihn gar nicht gebraucht, denn sie kann alles ganz gut alleine.

Die Liebesgeschichte zwischen den Beiden startet recht schnell und klingt nicht einmal ab, sie steht im Mittelpunkt und gerne hätte ich viel mehr erfahren, von der Welt, den Umständen, den Bewegründen und den Monstern. Einfach von allem mehr und weniger Love Story.

"Ich konnte den schwarfen, erdigen Geruch von Schweiß riechen, der ihm in Perlen auf der Haut stand."

Spoiler - weiterlesen auf eigene Gefahr!

Luna ist blind. Aber das hindert sie an gar nichts. Wirklich nichts. Selbst vor einem Feind fliehen und kämpfen ist für sie machbar, obwohl sie das zum ersten Mal macht, also ungeübt ist. Oft frage ich mich bei: Wie? Wie kann sie das "sehen"? Sie merkt allein daran, dass Fowler wieder angezogen ist, weil sein Geruch nicht mehr so kräftig ist und obwohl sie kaum mit ihm geredet hat, er natürlich nicht gerade der Netteste ist, ist sie verliebt ihn ihn. Wobei er auch der erste Junge in ihrem Alter ist, dem sie begegnet.
Hätte man mir nicht gesagt, dass sie blind ist, hätte ich es nie gemerkt.
Da die Geschichte aus der Sicht der Beiden erzählt wird, erfahren wir auch wie es im Fowler steht und er ist hin und weg von ihr. Im schwärmen um den Liebsten stehen die Beiden sich um nichts nach.

Der Schreibstil ist flüssig und einfach, er hat aber hier und da eigenwillige Beschreibungen, die man als poetisch beschreiben könnte und manche Dinge sind einfach komisch, wie die Szene in der Fowler mit Dagne unterwegs ist, als sie angegriffen werden von den Monstern:

"Dagner war panisch und wollte den Griff um meinen Schwertarm nicht lockern. Fluchend packte ich mit der Linken die Waffe in meiner Rechten. Diese Verzögerung kam mich teuer zu stehen."

Wieso reißt er sich nicht von ihr los? Wie will er kämpfen, wenn sie an seinem Arm hängt?
Ob ich wohl zu penibel bin? Aber solche Dinge haben mich in dem Buch gestört und mich im Lesefluss unterbrochen.

"Die wahre Königin" von Sophie Jordan ist ein Fantasyroman für junge Leser, der gute Ansätze hat, eine interessante Idee, aber viel mehr Wert auf die Beziehung zwischen den Protagonisten legt, wodurch die Fantasy und die Welt für mich zu kurz kam. Fürs Erste habe ich genug von "Luna & Fowler" und es ist unwahrscheinlich, dass ich die Reihe weiter verfolge.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Einfach nicht mein Fall.

Dein perfektes Jahr
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Erster Satz: "Jonathan N. Grief war nicht zufrieden."

Die Geschichte ist wird aus der Sicht von zwei verschiedenen Charakteren erzählt. Einmal von Jonathan, einem pedantischen, nervigen (er mag es unschöne ...

Erster Satz: "Jonathan N. Grief war nicht zufrieden."

Die Geschichte ist wird aus der Sicht von zwei verschiedenen Charakteren erzählt. Einmal von Jonathan, einem pedantischen, nervigen (er mag es unschöne Briefe an Zeitungen zu schreiben, wenn jemand einen Fehler reinbringt) Erben, eines Verlages. Zu Beginn hat er wirklich einen miesen Charakter und um seinen Verlag hatte er sich auch nicht gekümmert, doch dann ändert er seine ganze Lebenseinstellung und sein Wesen, durch diesen einen Kalender.
Er findet ihn in einer Tasche, an seinem Fahrrad hängen. Jeder Tag ist ausgefüllt mit Nachrichten und Unternehmungen, nach denen er sich richtet.

Dann gibt es noch Hannah, eine (immer) optimistische, (immer) liebe junge Frau und von Beruf her Erzieherin, was sehr gut zu ihr passt. Zusammen eröffnet sie mit ihrer Freundin einen Betreuung für Kinder, nach ihren Vorstellungen, da sie enttäuscht von Kindergärten ist. Am Anfang wurde das Thema im Buch immer wieder angesprochen, trotzdem war es für mich nicht realistisch. Aus dem Hort für den Nachmittag wurde letztendlich doch eine ganztägige Kinderbetreuung.

Das schwierige für mich waren hier, einmal die Charaktere, mit denen ich nicht warm wurde und das langsame und gemütliche Vorangehen der Geschichte. Oft gelang ich zu Abschnitten, mit detaillierten Erklärungen, die mich in der Erzählung nicht voran gebracht haben, sondern meiner Meinung nach eine Lücke gefüllt haben.
Die Idee mit dem Kalender hat mir aber gut gefallen und es hat mich am Buch festgehalten, so dass ich es fertig gelesen habe.

Einmal der Klappentext:
Was ist der Sinn deines Lebens? Falls Jonathan Grief jemals die Antwort auf diese Frage wusste, hat er sie schon lange vergessen.
Was ist der Sinn deines Lebens? Für Hannah Marx ist die Sache klar. Das Gute sehen. Die Zeit voll auskosten. Das Hier und Jetzt genießen. Und vielleicht auch so spontane Dinge tun, wie barfuß über eine Blumenwiese zu laufen.
Doch manchmal stellt das Schicksal alles infrage, woran du glaubst ...