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Veröffentlicht am 14.06.2020

3,5 Sterne, da es viel Gutes gibt, ich mit dem Erzählstil aber nicht ganz warm geworden bin..

Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt
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Meinung:
Da ich dystopische Geschichten immer noch sehr ansprechend finde, hat mich auch diese Kurzbeschreibung gleich neugierig gemacht.

Der Roman ist in einer Art Tagebuch in der Ich-Perspektive ...

Meinung:
Da ich dystopische Geschichten immer noch sehr ansprechend finde, hat mich auch diese Kurzbeschreibung gleich neugierig gemacht.

Der Roman ist in einer Art Tagebuch in der Ich-Perspektive von Griz verfasst und lässt den Hörer wirklich eindrücklich teilhaben an seiner Welt, in der fast die ganze Weltbevölkerung ausgestorben ist, einfach will kaum noch Kinder geboren werden konnten.

Griz kennt also nur sein Leben auf der kleinen Insel, auf der er mit seiner Familie lebt und die Erzählungen von der früheren Welt. Ab und an trifft er zwar andere Menschen, das ist aber sehr selten, genauso wie die Besuche auf dem Festland, bei denen sie versuchen, sich nötige Sachen zu besorgen.

Das ist die Ausgangslage dieser Geschichte, die ich wirklich interessant fand. Genauso, wie die unfreiwillige Reise des Protagonisten, um seinen Hund zurückzuerhalten und seine Entdeckungen von den Überbleibseln der alten Welt, die er dabei macht.

Griz ist wirklich mutig, schlau, hat viele tiefgründige Gedankengänge, die einen doch oft ins Überlegen bringen und kämpft einfach mit allem, was er hat. Aufgeben ist für ihn keine Option. Somit fand ich ihn wirklich gut erarbeitet und sympathisch, aber trotzdem muss ich sagen, dass ich einfach mit der Erzählweise des Romans nie ganz warm geworden bin.

Der Schreibstil, wie auch die Stimme des Sprechers sind einfach extrem ruhig, gediegen und fast schon etwas monoton, sowie ziemlich detailliert. Wie gesagt, fand ich diese Details prinzipiell interessant und ich habe Griz´s Entdeckungen auch gerne miterlebt, aber Spannung ist für mich einfach viel zu selten aufgekommen. Es ist einfach alles etwas vor sich hingeplätschert, sodass ich manchmal im Hören auch kurz abgedriftet bin, wobei ich aber danach nie das Gefühl hatte, als hätte ich wirklich was verpasst.

Etwas störend fand ich dabei auch, dass Griz bei seinen Erzählungen oft auch schon das Ergebnis vorweg nimmt und schon erzählt, dass dies und jenes die falsche Entscheidung war usw. Das kann zwar ein nettes Stilmittel sein, aber ich bin meistens kein großer Fan davon.

Die meiste Zeit passiert einfach nicht so wirklich viel und die Stimmung ist schon eher etwas deprimierend. Erst in der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte etwas Fahrt auf, als Griz auf eine unerwartete Person trifft, die etwas frischen Wind rein bringt, aber auch da muss ich sagen, dass es nicht meine Lieblingslösung war. Die Person spricht nämlich nur französisch und auch wenn ich die Verständigungsprobleme zwar realistisch fand, haben sie die Situation nochmal zusätzlich zäh gemacht.

Gegen Ende gibt’s dann eine richtig unerwartete Wendung, die mich völlig aus den Socken gehauen hat und die doch auch mal handfeste Spannung mitgebracht hat. Da hat mich dann übrigens auch die Erzählweise viel mehr mitgerissen. Das Ende an sich fand ich ganz zufriedenstellend, auch wenn in der Geschichte doch auch noch etwas Potential für noch ein bisschen mehr da gewesen wäre.

Fazit:
Eine Geschichte mit vielen guten Ansätzen, wie einem sympathischen und gut ausgearbeiteten Protagonisten, interessanten und zum Nachdenken anregenden Details und einer wirklich unerwarteten Wendung am Ende, aber der Erzählstil war einfach nicht wirklich meins. Ohne Spannungsspitzen und auch der Sprecher war in meinen Ohren einfach etwas zu monoton, sodass ich manchmal sogar etwas abgedriftet bin. Zwischen den Zeilen bringt die Geschichte aber viel lesenswertes mit, weshalb ich sie trotzdem ganz gerne gehört habe und am Ende 3,5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Starke erste Hälfte, gutes Setting, viel Abenteuer, aber am Ende wirds etwas schwach... 3,5 Sterne

Sandcastle Empire
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Meinung:

Cover und Kurzbeschreibung haben mich sofort angesprochen und auch der Start in die Geschichte hat mich sofort gepackt.

Protagonistin Eden, die im Gefangenenlager am Strand sitzt und ihre Flucht ...

Meinung:

Cover und Kurzbeschreibung haben mich sofort angesprochen und auch der Start in die Geschichte hat mich sofort gepackt.

Protagonistin Eden, die im Gefangenenlager am Strand sitzt und ihre Flucht plant, die dann aber plötzlich ganz anders verläuft, als gedacht und wodurch sie unfreiwillig Begleiterinnen erhält. Ich fand die Atmosphäre aber ab der ersten Minute richtig fesselnd, konnte mir alles total bildlich vorstellen und auch die Grundproblematik dahinter, hat mich gleich angesprochen.

Die Geschichte spielt ca. 30 Jahre in der Zukunft, die Schere zwischen Arm und Reich ist noch größer geworden und die Umwelt noch aggressiver. Die Welt droht an Überschwemmungen zugrunde zu gehen, und vor allem die, die Geld haben, bekommen wichtige Privilegien. Das wollen sich die Armen nicht mehr gefallen lassen und starten einen „Putsch“.

Das ist die Ausgangslage, die dafür gesorgt hat, das Protagonistin Eden im Gefangenenlager sitzt und ihre Familie und Freunde verloren hat. Die erfährt man zwar erst durch kleine Rückblenden und Erinnerungen von Eden, aber das ist jetzt für mich kein großes Geheimnis. Und vor allem finde ich sie eben mal wieder total lebensnah und berührend. So war ich anfangs durchaus geneigt zu glauben, dass dieser Aufstand prinzipiell gar nicht so verkehrt war, aber natürlich ändert sich die Stimmung mit der Zeit und nicht alles kann nur schwarz und weiß gesehen werden.

Die Story startet mit viel Action und auch wenn die Autorin doch auch viel Zeit für gewisse Details verwendet, war ich dreiviertel des Buches auch immer von der abenteuerlichen und spannenden Handlung gefesselt und habe mich gut unterhalten gefühlt. Ich mochte auch die kleinen Erinnerungen von Eden, auf die Zeit davor, auch wenn ich mir am Ende doch noch mehr Hintergründe und Einblicke gewünscht hätte. So war es ok, aber ein komplett stimmiges Bild hat sich dann leider nicht ergeben.

Und auch das letzte Viertel hat mich leider nicht mehr so packen können, wie der Rest. Da geht dann plötzlich alles Schlag auf Schlag. Die meisten Wendungen waren dann doch etwas sehr offensichtlich und manches fand ich auch nicht vollständig logisch. Man konnte es zwar wirklich immer noch gut lesen, aber ich war nicht mehr so mittendrin.

Und auch das Ende fand ich jetzt irgendwie nicht völlig überzeugend. Es könnte zwar prinzipiell für sich stehen, ich hoffe aber doch, dass noch eine Fortsetzung kommt und die Entwicklungen noch mehr beleuchtet und offen gebliebene Fragen noch geklärt werden. Da noch nichts dazu bekannt ist, muss ich jetzt davon ausgehen, dass es ein Einzelband ist und dementsprechend bewerten und da ist es mir einfach etwas zu wenig gewesen, vor allem nach dem richtig tollem Rest.

Protagonistin Eden mochte ich ganz gerne. Sie ist mutig und auch bereit Verantwortung zu übernehmen. Natürlich gibt es auch wieder eine Liebesgeschichte, die ich dieses Mal aber trotz der Schnelle recht gut nachvollziehbar dargestellt fand.

Die anderen Charaktere bleiben leider alle etwas schwammig, da wäre noch viel Potential vorhanden, was auch für eine Fortsetzung sprechen würde.

Fazit:

Eine dystopische Geschichte, die mich vom Setting her und auch in der Handlung lange Zeit richtig fesseln, faszinieren und unterhalten konnte. Es gibt eine starke Protagonistin, viel Action und Spannung und auch moralische Fragen. Leider fand ich das letzte Viertel dann nicht mehr so stark, da ging dann plötzlich alles etwas schnell und einfach, ich fand nicht mehr alles ganz logisch und das Ende ist zwar ein Ende, aber doch recht rudimentär und lässt Fragen offen. Ich persönlich fände eine Fortsetzung toll, aktuell sieht es aber eher wohl nicht danach aus. Somit kann ich trotz viel Gutem „nur“ 3,5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Gute 3,5 Sterne für eine interessante Geschichte mit toller Idee, aber auch ein paar Kritikpunkten.

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Meinung:
Das Cover ist richtig genial und auch der Klappentext bzw. die besondere Idee hinter der Geschichte, hat mich sofort gefesselt und meine Neugier geweckt.

Obwohl ich schon viele Internatsgeschichten ...

Meinung:
Das Cover ist richtig genial und auch der Klappentext bzw. die besondere Idee hinter der Geschichte, hat mich sofort gefesselt und meine Neugier geweckt.

Obwohl ich schon viele Internatsgeschichten gelesen habe, ist die Idee, dass die Schüler als unterschiedliche Schachfiguren gegeneinander antreten müssen, echt neu. Nur leider hätte ich mir von der Umsetzung doch noch etwas mehr erhofft gehabt. Denn, obwohl ich die Geschichte schon echt spannend fand, hat das alles auf mich irgendwie nicht so ganz ausgewogen gewirkt und manche Entwicklungen fand ich auch irgendwie unlogisch, z. B. Die Tatsache, dass Alice in Chestfield und nicht in St. Burrington gelandet ist oder auch, dass der Sache nicht schon viel eher ein Ende gemacht wird, obwohl es doch viele Möglichkeiten dazu gab.

Auch ist mir ein Aspekt vom Anfang doch recht bedenklich aufgestoßen. Ich fand es ehrlich gesagt leider überhaupt nicht gut, dass Alice ein halbes Jahr mit scheinbaren Halluzinationen kämpft und ihr Leben total den Bach runter geht, aber das irgendwie keiner mitbekommt, bzw. sie sich über so eine lange Zeit keine Hilfe holt. Da hätte ich mir gewünscht, dass die betreffende Zeit entweder kürzer ausfällt, oder mehr darauf eingegangen wird, dass ihr Umfeld es mitbekommt bzw. sie möglicher psychologischer Hilfe nicht so abweisend gegenüber steht.

Aber diese Anmerkung nur am Rande, denn trotz der Kritikpunkte muss ich sagen, dass ich den Plot größtenteils irgendwie ziemlich spannend fand und ich bei vielen Gelegenheiten total an die Handlung gefesselt war und das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Vor allem weil man eben oft nicht so wirklich wusste, was auf einen zu kommt. Die Erklärungen für alles werden nach und nach aufgedeckt, auch durch Träume und Rückblenden, was ich gut gewählt fand.

Die Charaktere sind schon alleine durch ihre unterschiedlichen Kräfte bzw. Rollen interessant, aber zum Teil doch auch sehr undurchsichtig und unnahbar. Alice selbst fand ich als Protagonistin schon ok, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie doch etwas mehr hinterfragt und sich vor allem auch nicht so schnell vom männlichen Geschlecht einwickeln lässt. Da muss ich sagen, dass ich die Liebesgeschichte leider nicht überzeugend fand. Das ging alles viel zu schnell und zu einfach. Auch wenn da natürlich die übernatürlichen Fähigkeiten eine Rolle gespielt haben, aber trotzdem.

Interessant fand ich aber die Nebencharaktere und vor allem auch die sprechende Katze Curse, obwohl bei ihm auch noch etwas Luft nach oben gewesen wäre.

Den Schreibstil fand ich sehr gut lesbar. Flüssig, locker, leicht und mit einer guten Portion Humor.

Das Ende hat mir soweit auch gut gefallen, trotz des Cliffhangers, den ich persönlich aber gar nicht so schlimm finde und für mich hat es einfach gepasst. Ich bin schon echt gespannt, wie es weitergeht und hoffe, dass in der Fortsetzung ein paar der Logiklöcher gestopft werden können,bzw. keine neuen mehr auftauchen.

Fazit:
Eine richtig gute und innovative Idee, die zum Teil sehr spannend, zum Teil aber auch mit ein paar Logiklöchern und Kritikpunkten umgesetzt wurde. Prinzipiell haben aber die positiven Seiten, wie auch die Spannung und der fesselnde Schreibstil überwogen, weshalb ich auch schon auf die Fortsetzung gespannt bin und trotz der Kritikpunkte gute 3,5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

3,5 Sterne für einen Thriller mit guter Grundhandlung, aber manchmal zu vielen Details...

Dark World
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Meinung:
Cover und Klappentext haben mich sofort angesprochen, weshalb ich echt neugierig auf die Geschichte war.

So bin ich auch gut in die Geschichte gestartet, die im Prolog schon direkt nach der ...

Meinung:
Cover und Klappentext haben mich sofort angesprochen, weshalb ich echt neugierig auf die Geschichte war.

So bin ich auch gut in die Geschichte gestartet, die im Prolog schon direkt nach der Trennung der beiden siamesischen Zwillinge beginnt und die Haupthandlung auch gleich damit, dass die blutüberströmte Tila von der Polizei verhaftet wird und Taema die Welt nicht mehr versteht.

Jedoch ist mir schon zu Beginn aufgefallen, dass der Untertitel „Ein Thriller aus der nahen Zukunft“ bzw. der Slogan „Eine Welt, die schon morgen die unsere Sein könnte“ sehr weit gegriffen ist. Ich weiß gar nicht, weshalb man sich darauf bezieht, denn obwohl es einige Erfindungen in diesem Buch gibt, die vielleicht wirklich nicht mehr weit weg sind, ist die Mehrzahl davon definitiv noch weit in der Zukunft.

Das ist prinzipiell nicht schlimm, aber durch diesen Slogan werden unnötige, falsche Erwartungen geweckt und ich hatte nicht so viel Science-Fiction (schwebende Autos, verschiedenste Gehirnimplantate, aktive Traumwelten usw.) erwartet und bin der Meinung, dass man sich damit eher selbst ins Fleisch schneidet. Denn durch diese vielen Neuerungen, sind auch viele Erklärungen und Details nötig, die für einige unnötige Längen gesorgt haben.

Denn, eigentlich fand ich die Grundhandlung richtig spannend. Auch die zwei unterschiedlichen Sichten, in denen die Geschichte erzählt wird. Einmal die Perspektive der unschuldigen Taema, die plötzlich in die gefährliche Unterwelt eintauchen muss und dann die Sicht ihrer Schwester Tila, die aus dem Gefängnis heraus Einblicke aus der Vergangenheit erzählt und so die Grundlagen und Hintergründe zum Verstehen liefert. Aber durch die vielen Details, auch von dem, was Taema neu lernen muss, um als Tila bestehen zu können, konnte die Spannung für mich leider nicht immer ganz konstant hoch gehalten werden. Dies ist vor allem im Mittelteil so und war für mich einfach echt schade.

Das letzte Drittel kann aber wieder mit voller Spannung und viel Action und Gefahr überzeugen und hat mich nicht mehr los gelassen. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto deutlicher wird, wie alles zusammenhängt. Dabei fand ich schön, dass die Autorin ihre Infos so preis gibt, dass man sich einige Entwicklungen mit der Zeit auch selbst zusammenreimen kann und diese dann auch bestätigt werden und doch immer wieder einer drauf gesetzt wird.

Das Ende fand ich ganz zufriedenstellend, auch wenn es dann recht schnell ging und ich vielleicht gerne noch 10 Seiten mehr gehabt hätte, um wirklich alle Fragen beantwortet zu bekommen. Aber wie gesagt, eigentlich ist es schon ok so.

Fazit:
Ein Thriller mit guter Grundhandlung und eigentlich auch viel Spannung, die aber im Mittelteil durch zu viele unnötige Details nicht ganz aufrecht erhalten werden kann. So viel Science-Fiction hatte ich aufgrund des Untertitels nicht erwartet und auch nicht gebraucht, da die Handlung auch mit weniger Schnick-Schnack gut funktioniert hätte. Das Ende kann aber wieder fesseln und überzeugen, vor allem die Zusammenhänge fand ich richtig gut, auch wenn ich gerne noch ein – zwei kleinere Antworten mehr gehabt hätte. Aber prinzipiell bin ich zufrieden mit dem Abschluss und finde es schade, dass ich aufgrund der unnötigen Kritikpunkte leider nicht mehr als 3,5 Sterne vergeben kann.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Interessant und unterhaltsam, aber auch zu oberflächlich und mit verschenktem Potential.

T.R.O.J.A. Komplott
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Meinung:

Das Cover finde ich ok, haut mich jetzt aber nicht um. Aber die Kurzbeschreibung hat mich neugierig gemacht. Meine zwei absoluten Highlights im Jahr 2019 haben sich zufälligerweise mit dem Thema ...

Meinung:

Das Cover finde ich ok, haut mich jetzt aber nicht um. Aber die Kurzbeschreibung hat mich neugierig gemacht. Meine zwei absoluten Highlights im Jahr 2019 haben sich zufälligerweise mit dem Thema „Durch die Augen des anderen sehen“ beschäftigt, und hier kam noch der Aspekt mit der Pflicht zur Gesundheit hinzu, den ich auch interessant fand.

So fand ich den Einstieg in die Geschichte auch gut gelungen. Man lernt Nico in seiner Ausbildung beim FBI kennen, aber auch die junge Beta, die sich mit kleineren Betrügereien und Diebstählen über Wasser hält und dann gibt es auch noch eine Perspektive aus der Sicht des ultrareichen Erfinders der Nanobots die das Gesundheitssystem auf ein ganz neues Level gebracht haben. Mit der Zeit kommen noch ein paar mehr Perspektiven hinzu, aber dieses dienen auch dazu, vor allem die drei unterschiedlichen Seiten der Geschichte zu beleuchten. Es gibt auch ein paar grundlegende Infos, was sich durch den Fokus auf die Gesundheit auch alles verändert hat, wobei mir hier die guten Seiten ein bisschen zu kurz gekommen sind.

Nico ist ein ganz sympathischer Protagonist, genau wie Beta, obwohl sie beide so unterschiedlich sind. Nico der Gesetzestreue, der unbedingt seinem Land dienen will, Beta die Gaunerin, die aber doch Sympathien weckt, da sie auch geheimnisvoll und stark wirkt. Leider kann sie ihre Stärke im Verlauf der Geschichte nicht wirklich vertiefen. Und auch die Gegenseite bleibt sehr eindimensional und sehr leicht zu durchschauen.

Das ist prinzipiell das Problem bei dieser Geschichte, dass alles viel zu oberflächlich bleibt. Egal ob Figuren oder Handlung, alles hat viel Potential, aber die Möglichkeiten um wirklich tiefer zu gehen wurden nicht genutzt. So ist eine nett zu lesende Geschichte entstanden, die im Grunde auch stimmig und unterhaltsam ist, aber nicht völlig überzeugen kann, weil die Details zu kurz gehalten werden. Das fand ich schade, da es wirklich gute Möglichkeiten gegeben hätte, die Geschichte mehr auszubauen und der Schreibstil auch ganz gut lesbar war.

Als Vorteil kann man noch anbringen, dass es so zumindest mal einen Einzelband in diesem Genre gibt, aber das hätte man auch mit gut 100 Seiten mehr machen können.

Fazit:

Ein solider Einzelband im Dystopiejungle, mit interessanten Ideen und guten Ansätzen. Doch auch wenn die Handlung im Grunde ganz stimmig und unterhaltsam ist, nutzt sie nicht ihr volles Potential und bleibt bei den Charakteren, beim Worldbuilding und bei der Handlung doch zu oberflächlich. So hat sich die Geschichte gut lesen lassen, aber es bleibt doch ein etwas fahles Gefühl zurück und im Gedächtnis wird sie leider auch nicht lange bleiben. Von mir gibt es solide, 3,5 Sterne.

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