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Veröffentlicht am 14.03.2020

Happy Slapping

Blutgott
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„Blutgott“ ist bereits der der siebte Teil der Thriller-Reihe mit Patho-Psychologin Clara-Vidalis und ihre Kollegen vom LKA Berlin. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine Geschichte, die ohne Vorkenntnisse ...


„Blutgott“ ist bereits der der siebte Teil der Thriller-Reihe mit Patho-Psychologin Clara-Vidalis und ihre Kollegen vom LKA Berlin. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist.
Veit Etzold geht gleich in medias res: Mia wird von einer Gruppe Jungen brutal getötet als sie in einem Zug durch Nordrhein-Westfalen unterwegs ist. Ein blutiges Symbol erinnert an den Totenzeichner (Clara Vidalis, Band 4).
Last but not least bekommt Noah eine ziemlich kranke Nachricht. Jemand der sich „BG666“ nennt manipuliert Jugendliche unter 14 Jahren über das Internet und stiftet sie zu grausigen Morden an. Clara und Dr. Martin Friedrich, genannt MacDeath, ermitteln…
Veit Etzold hat seinen neuen Thriller gewohnt unappetitlich inszeniert. Ein Buch mit einem hohen Ekelfaktor, das harte und bizarre Szenen beinhaltet, die als abstoßend empfunden werden können, somit nichts für zartbesaitete Gemüter.
Auch wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, Spannung wird dennoch aufgebaut - auf der Suche nach dem Mastermind. Immer mal wieder gibt es Bezüge zu den Vorgängern. Über das Wiedersehen mit Clara und MacDeath habe ich mich gefreut.
Es geht um Overkill, Dawnraid und Slash Mobs. Hintergrundgeschichten und Fachausdrücke werden zwar gut erklärt. Allerdings gehen die Passagen ein bisschen zu Lasten der Spannung. „Blutgott“ bietet morbide, extreme, zuweilen grenzwertige Unterhaltung. Ihr seid also gewarnt!

Fazit: SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.

Veröffentlicht am 10.03.2020

Eine Stadt in Angst

Jeden 3. Tag
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Romane und Lesungen des ehemaligen Kriminalbeamten Dieter Aurass sorgen immer für kurzweilige Unterhaltung und so war ich schon gespannt auf seinen neuen Thriller „Jeden 3. Tag“ - und wurde auch diesmal ...


Romane und Lesungen des ehemaligen Kriminalbeamten Dieter Aurass sorgen immer für kurzweilige Unterhaltung und so war ich schon gespannt auf seinen neuen Thriller „Jeden 3. Tag“ - und wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Worum geht es?
Ein skrupelloser Serienkiller versetzt Koblenz in Angst und Schrecken. Innerhalb weniger Tage gibt es 3 Tote zu beklagen. Die Opfer haben nichts gemeinsam: alte Frau, alter Mann, junge Frau. Ist das nächste Opfer demzufolge ein junger Mann? Noch nie stand Kriminalhauptkommissar Ulf Auer unter so großem Druck, eine Mordserie aufzuklären.
Dieter Aurass hat seinen Thriller ungewohnt blutig und brutal in Szene gesetzt. Das Buch enthält teilweise sehr drastische Szenarien, nichts für zartbesaitete Gemüter.
Dem starken Anfang folgt ein etwas schwächerer Mittelteil. Erst im letzten Drittel spitzt das Geschehen sich zu, zieht das Tempo an. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Da das Buch mit sehr viel Lokalkolorit ausgestattet ist, fühlt man sich recht heimisch in der Handlung, wenn man sich in Koblenz und Umgebung ein wenig auskennt.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Kommissar Auer ist mir sympathisch. Denn er hat viel Empathie. Und er lobt seine Mitarbeiter. Nimmt auch Coco, das Küken, ernst. Auer, Coco, Harry, Gerd und ‚Fisch‘, eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schultern schauen möchte. Akribische Polizeiarbeit, ohne viel Action, genau mein Fall.

Fazit: Serienkiller-Thriller mit viel Lokalkolorit, solider Ermittlungsarbeit und einem sympathischen Ermittlerteam.

Veröffentlicht am 16.02.2020

Von Elstern, Krähen und anderen Tieren

Der Luzifer-Killer
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In der „Luzifer-Killer“ von Elias Haller ermitteln die sächsischen Kommissare Klara Frost und Erik Donner zum ersten Mal gemeinsam. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene ...


In der „Luzifer-Killer“ von Elias Haller ermitteln die sächsischen Kommissare Klara Frost und Erik Donner zum ersten Mal gemeinsam. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
In einem Teich wird ein Kindersarg gefunden. Allerdings ohne Leiche, dafür mit einem „L“ auf dem Deckel, einem rätselhaften Code auf dem Boden und einem alten Foto, das Klara mit ihrem ehemaligen Studienkollegen Erik zeigt. Klara versucht, Kontakt zu Erik aufzunehmen. Doch der sitzt scheinbar in der Psychiatrie.
Währenddessen taucht im Internet ein Video auf, das ein schreckliches Verbrechen zeigt. Schnell ist klar, dass die Beteiligten auf einer Todesliste stehen, die ein Killer nun abarbeitet. Können Klara und Erik, der auf abenteuerliche Weise entkommen ist, das Luzifer-Rätsel lösen? Ein blutiger Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Elias Haller hat seinen neuen Thriller packend inszeniert. Nur das Nick-Nack-Einmaleins hat mich gestört: „Nick-nack paddywack, Knochen für den Hund…“ Obwohl es hier natürlich eine ganz eigene, neu interpretierte Bedeutung hat. Aber mich hat es zunehmend genervt.
Der Autor erzählt die Geschichte auf mehreren Zeitebenen, heute und damals (1989 bis heute). Die Vergangenheit wirft lange Schatten, die der Autor gründlich ausleuchtet. Es geht um Rache und Vergeltung. Nebenbei erhalten wir auch einen tiefen Einblick in Klaras Vergangenheit.
„Der Luzifer-Killer“ kann man schon als harte Kost bezeichnen, die nicht jedermanns Sache ist. Aber letzten Endes muss sich der Leser diesen Geschehnissen stellen. Eine schmutzige Geschichte zu einem schmutzigen Thema, das immer noch gerne unter den Tisch gekehrt wird.

Fazit: Klara Frost und Erik Donner ermitteln gemeinsam. Für mich nicht das beste Buch von Elias Haller, aber spannende und kurzweilige Unterhaltung.

Veröffentlicht am 29.01.2020

Locked Room Mystery

Wolves – Die Jagd beginnt (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 3)
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Ragdoll und Hangman von Daniel Cole hatten mich begeistert. „Wolves – Die Jagd beginnt“ hat mich etwas enttäuscht. Worum geht es?
Der ehemalige Polizist Finlay Shaw wird in einem verschlossenen Raum ...


Ragdoll und Hangman von Daniel Cole hatten mich begeistert. „Wolves – Die Jagd beginnt“ hat mich etwas enttäuscht. Worum geht es?
Der ehemalige Polizist Finlay Shaw wird in einem verschlossenen Raum tot aufgefunden. Es handelt sich offenbar um Selbstmord. Doch William Oliver Layton-Fawkes glaubt nicht daran.
Über das Wiedersehen mit William „Wolf“ Fawkes habe ich mich gefreut. Auch Chief Inspector Emily Baxter ist wieder mit von der Partie. Wird es ihnen gelingen, Finlays Tod aufzuklären?
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. 1979 und heute. Ab und zu finden sich Bezüge zu den Vorgängern, erscheinen alte Bekannte und Feinde. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass Neueinsteiger, die die ersten beiden Bände nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
„Wolves“ ist ein Thriller mit vielen falschen Fährten und unerwarteten Wendungen. Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum. Das führt nicht nur zu mehr Dynamik, sondern steigert auch die Spannung. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Im Original heißt das Buch „Endgame“ und legt die Vermutung nahe, dass es sich um den 3. und letzten Band der Reihe handelt. Leider war mir recht schnell klar, wer der Täter ist. Und vorhersehbare Thriller machen keinen Lesespaß.

Fazit: Der verschlossene Raum, ein faszinierenderes Sujet. Gut zu lesender Thriller, der aber nicht an die Klasse der Vorgänger heranreicht.

Veröffentlicht am 19.01.2020

Kein Weihnachtsmärchen

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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„Doggerland. Fehltritt“, der erste Band der Doggerland-Trilogie, hatte mich begeistert. Und auch Band 2, „Tiefer Fall“, hat mich nicht enttäuscht. Doggerland ist eine fiktive Inselgruppe in der Nordsee. ...


„Doggerland. Fehltritt“, der erste Band der Doggerland-Trilogie, hatte mich begeistert. Und auch Band 2, „Tiefer Fall“, hat mich nicht enttäuscht. Doggerland ist eine fiktive Inselgruppe in der Nordsee. Eine Mischung aus Skandinavien und Großbritannien. Doch worum geht es?
Es ist Weihnachten, als Gertrud Stuub ihren Bruder Fredrik auf Noorö, der nördlichsten Insel von Doggerland, tot auffindet. War es ein Unfall oder wurde er ermordet? Karen Eiken Hornby, die nach ihrem letzten Einsatz immer noch schwer angeschlagen ist, ermittelt.
Kurz darauf wird ein Mann mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden. Er war für eine Whiskybrennerei tätig. Wo ist die Verbindung? Karen stammt von Noorö und hat noch viele Verwandte dort. Ist womöglich einer aus der Familie ein Mörder?
Einen weiteren spannenden Handlungsstrang gilt es zu verfolgen. Hier geht es um das Thema häusliche Gewalt.
Maria Adolfsson hat ihren neuen Krimi wieder packend in Szene gesetzt. Ihre Fähigkeit, eine fiktive Welt auf solch glaubwürdige Weise aufzubauen, finde ich faszinierend. Das Privatleben nimmt diesmal einen großen Raum ein. Das geht zu Lasten der Spannung. Erst in der Mitte des Buchs kommt Spannung auf - und steigert sich bis zum Schluss.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Karen ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Sie ist tough und macht einen guten Job. Daher freue ich mich schon heute auf den 3. und letzten Band, „Fester Grund“, der Ende September erscheinen soll.

Fazit: Fall Nr. 2 für Karen Eiken Hornby im sagenumwobenen Doggerland. Wobei ich den Vorgänger einen Tick besser fand.