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Veröffentlicht am 13.04.2020

Emma Scott trifft Colleen Hoover

A Wish for Us
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Bonnie Farraday liebt Musik. Nichts kann die junge Frau so sehr begeistern wie Klassik. Sie lebt und atmet Melodien. In ihrem Musikstudium will sie deshalb alles darüber lernen und besser werden. Bonnie ...

Bonnie Farraday liebt Musik. Nichts kann die junge Frau so sehr begeistern wie Klassik. Sie lebt und atmet Melodien. In ihrem Musikstudium will sie deshalb alles darüber lernen und besser werden. Bonnie ist ehrgeizig und eine Kämpferin. Sie liebt ihre Familie und gehört zum Typ „Nice Girl with a Dream“. Bonnie hat nicht viele Freunde und hält diejenigen auf Abstand, die ihr näher kommen wollen. Trotzdem liebt sie mit ganzem Herzen und ist zu jedem nett.

Cromwell Dean ist ein erfolgreicher EDM DJ (elektronische Tanzmusik). Mit seinen Mixes lässt er die Clubs beben und wird von allen aus dieser Szene als musikalischer Gott verehrt. Cromwell ist Synästhetiker und kann Töne sehen, was ihm jedoch nicht nur den Vorteil bringt, ein Musikgenie zu sein. Er fühlt sehr intensiv und kann die Farben nicht ausblenden, weshalb er sich verzweifelt in Taubheit zu flüchten versucht. Diese Flucht macht ihn jedoch kalt und abweisend. Er lässt keine Nähe zu und benimmt sich häufig wie ein Arsch. Erst als er Bonnie trifft und diese ihn wieder an seine alte Sehnsucht erinnert, blättert die kalte Fassade. Denn Cromwell ist eigentlich ein sehr sensibler und hochemotionaler Mensch, für den Musik alles bedeutet.

„Manche betrachteten Synästhesie als eine göttliche Gabe. In mancher Hinsicht stimmte das auch, das konnte ich nicht leugnen. Aber im Hinblick darauf, dass sie meine Gefühle so sehr verstärkte, dass ich sie gar nicht aushalten konnte – was es ein Fluch.“ S. 288


MEINE MEINUNG

Dieses Buch … Leute … Was soll ich nur zu diesem Buch sagen …?
Es hat mein Herz gebrochen, meine Seele verletzt und mich fast zum Weinen gebracht.
Ganz ehrlich: Mir hat es noch nie weniger Freude bereitet, ein Buch zu lesen …

Bitte versteht mich nicht falsch: Das Buch ist großartig was die Ausarbeitung der Charaktere angeht. Cromwell und Bonnie besitzen so viel Tiefe, wie man es nur selten bei fiktiven Figuren erlebt. Die beiden sind vielschichtig wie Zwiebeln und bringen einen ebenso zum Weinen. Die Konflikte, die beide mit sich selbst austragen, sind richtig gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Einerseits haben wir da Cromwell, der durch seine Synästhesie viel zu intensiv fühlt und das nicht verarbeiten kann. Er flüchtet mit Alkohol und seinem abweisendem Verhalten in Taubheit und redet sich ein, dass er gar nichts fühlen will. Bonnie wiederum hält die Menschen aus einem ganz anderen Grund auf Abstand, auf den ich hier nicht weiter eingehe, da ich sonst spoilern würde. Aber obwohl beide Protagonisten den Abstand zu anderen bevorzugen, kommen sie sich durch die Musik näher und lernen dabei, dass es okay ist, Gefühle zu haben und auch zu zeigen.

Musik ist ein großes Thema im Buch und eigentlich schwer zu beschreiben. Besonders die Synästhesie, das Sehen von Tönen in unterschiedlichen Farben, ist nicht gerade alltäglich und ein eher unbekanntes Phänomen. Trotzdem hat Tillie Cole es geschafft, Cromwells Gabe fließend in den Text einzufügen. Sie macht das mit so vielen Details, dass ich mich nur staunend verbeugen kann, denn auch hier glaubte ich ihr jedes Wort. Besonders gut haben mir die Szenen gefallen, in denen Cromwell versucht, Bonnie seine Farbenwelt begreiflich zu machen.

Der Schreibstil der Autorin ist jedoch gewöhnungsbedürftig. Obwohl sie sehr emotionale und feinfühlige Beschreibungen einbaut, kam mir ihre Art des Satzaufbaus etwas stockend vor. Über manche Sätze bin ich richtig darübergestolpert und kam aus dem Lesefluss heraus. Der Spannungsbogen war hoch, was auch ein Grund war, wieso mir das Buch so zusetzte. Die Handlung legt Tiefschlag, auf Tiefschlag, auf Tiefschlag, baut mal einen kleinen Aufwärtsschlenker ein und legt dann den nächsten Tiefschlag. Ich hatte beim Lesen keine Chance, mich von den Geschehnissen zu erholen bzw. diese zu verarbeiten, als schon der nächste Schlag kam. Und obwohl mir die Love Story, die Charaktere und Nebencharaktere wirklich gut gefallen haben, war mir ab der Hälfte alles einfach too much.
Mir ging das ständige Weinen auf die Nerven und dass es immer mehr Hindernisse und Tiefschläge gab. Auch wenn ich sonst sehr für Drama in New Adult bin, war es mir hier einfach zu viel. Die Triggerwarnung am Ende bestätigt das nur. So viel Drama auf einmal muss nicht sein.

„Hindernisse im Leben bringen einen manchmal dazu, die Welt mit anderen Augen zu sehen.“ S. 264


FAZIT

A Wish For Us ist ein hochemotionales Buch mit tiefgründigen Charakteren, die einem das Herz brechen und die Seele durchrütteln. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und der Spannungsbogen hoch. Für mich war die Geschichte leider zu schwermütig und ich wollte die Handlung ab der Hälfte nur noch „hinter mich bringen“, da ich die Hoffnung auf ein Happy End nicht ganz aufgeben konnte. Man muss sich definitiv auf eine harte – aber wunderschöne – Lektüre einstellen, die wenig bis gar nichts von einer süßen und romantischen New Adult Story hat. Ich würde Tillie Cole als eine Mischung aus Emma Scott und Colleen Hoover bezeichnen – also absoluter Taschentuchalarm!

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Spannend, aber zu viel Drama

Rebellion. Schattensturm (Revenge 2)
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Die Lux-Reihe gehört zu meinen absoluten Lieblingsreihen und zu den Büchern, die ich immer wieder lesen kann. Somit war auch klar, dass ich das Spin-off dazu mögen würde. Luc gehörte bereits in der Hauptreihe ...

Die Lux-Reihe gehört zu meinen absoluten Lieblingsreihen und zu den Büchern, die ich immer wieder lesen kann. Somit war auch klar, dass ich das Spin-off dazu mögen würde. Luc gehörte bereits in der Hauptreihe zu meinen Lieblingen und ist neben Daemon mein liebster übernatürlicher Bad Boy. Die beiden lieben einfach mit ihrem gesamten Sein und würden alles für ihre Auserwählte tun. Dabei könnte selbst die Welt hinter ihnen untergehen, es wäre ihnen egal. Trotzdem muss ich zugeben, dass das Spin-off für mich nicht mit der Hauptreihe mithalten kann.

Rebellion setzt dort an, wo Revenge endete. Wir steigen somit nahtlos wieder in die Handlung ein und erleben die Nachwirkungen von Micahs Angriff auf Evie. Sie hat Alpträume und hadert mit ihrer Identität, nun da das große Geheimnis gelüftet wurde. Sie weiß nicht, wer sie wirklich ist oder wer sie sein möchte. Zugleich ist sie sich unsicher, ob Luc sie um ihrer selbst willen mag oder ob er an Nadia festhält. Hinzu kommen die Spannungen mit ihrer „Mutter“ und eine mysteriöse Grippewelle, die für viele Menschen tödlich endet. Anstatt einige Fragen zu beantworten, produziert dieser zweite Teil eine ganze Menge neue Fragezeichen. Es gibt zahlreiche Verluste, neue Erkenntnisse und noch mehr Drama.
Ich weiß nicht, ob ich inzwischen zu alt für so viel Drama bin oder ob ich mich mit diesen Teenie-Dramen einfach nicht mehr identifizieren kann, aber ab der Hälfte des Buches kam mir alles einfach too much vor:

Zu viele Probleme
Zu viele Fragen
Zu viele Dramen

Einzig die Beziehung zwischen Evie und Luc ließ mich weiterlesen, denn hier spürte man auf jeder Seite die Emotionen. Die beiden funktionieren einfach zusammen und ihre Verbindung ist so schön! Luc wird in Evies Gegenwart zum Softie, was nicht nur süß sondern auch saukomisch ist. Seine miesen Anmachsprüche und die verrückten Überraschungen brachten mich mehr als einmal zum Lachen.
Auch das Wiedersehen mit Daemon, Dawson, Katy, Dee und Co. war toll! Sie gemeinsam mit ihrem Familien zu erleben fühlte sich an, wie nach Hause zu kommen. Außerdem liebe ich die Streit-Gespräche zwischen Luc und Daemon. Die beiden führen eine einzigartige Bromance, auch wenn sie es nicht zugeben werden.

Die neue Spezies, die dieser Band einführt, ist sehr interessant und war neben Luc und Evie der Hauptgrund, warum ich das Buch beendet habe. Jennifer L. Armentrout versteht es einfach, etwas logisch zu erklären und ist eine der wenigen Autorinnen, die selbst eine Alien-Gattung in einen zeitaktuellen Bezug setzen kann. Sie bearbeitet Themen wie Diskriminierung, Ausgrenzung, Angst vor dem Unbekannten und Politik zusammen mit Alien-Experimenten und medizinischen Versuchen.


FAZIT

Eine etwas langatmige Fortsetzung, die für mich gerne 100 Seiten weniger hätte haben können. Es gibt viele neue Erkenntnisse und Dramen. Neue Fragen werden aufgeworfen und eine neue Spezies wird eingeführt. Das Wiedersehen mit bekannten Charakteren hat mir gut gefallen und die Beziehung zwischen Evie und Luc nimmt heftig an Fahrt auf. Die Emotionen waren deutlich spürbar und die Konflikte logisch und verständlich. Dennoch kann das Buch für mich nicht mit der Hauptreihe mithalten.

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Ja, Nein, Vielleicht?... Ich bin zwiegespalten...

Bring Down the Stars
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„Wenn wir beide eine Person wären, würden wir sie glücklich machen.“ S. 200

Wo Emma Scott draufsteht, ist Emma Scott drin …
Dieses Buch ist eine Berg und Talfahrt an Emotionen und ich weiß jetzt – eine ...

„Wenn wir beide eine Person wären, würden wir sie glücklich machen.“ S. 200

Wo Emma Scott draufsteht, ist Emma Scott drin …
Dieses Buch ist eine Berg und Talfahrt an Emotionen und ich weiß jetzt – eine Woche, nachdem ich das Buch beendet habe – immer noch nicht, ob es mir gefallen hat. Aber von vorne:

Das Cover ist wahnsinnig schön und gehört zu meinen liebsten aus dem Lyx-Herbstprogramm. Als ich es zum ersten Mal sah, wusste ich bereits, dass ich es unbedingt lesen muss und als ich dann sah, dass meine liebe Emma Scott diese Geschichte geschrieben hat, kam es natürlich ganz oben auf meine Liste. So, aber genug geschwärmt. Es folgen harte Fakten:

Dass ich mit diesem Buch hadern würde, hätte mir bereits dadurch bewusst werden müssen, dass es monatelang auf meinem SUB lag. Denn auch, wenn ich Emma Scott und ihre tiefsinnigen, authentischen Geschichten liebe, ließ mich hier etwas zögern. Der Klappentext versprach große Emotionen und viel Drama, also eigentlich genau mein Geschmack. Als ich es dann endlich in die Hand nahm und die ersten Seiten las, verzog sich das komische Gefühl eine Zeit lang. Der Einstieg gefiel mir wirklich gut, war spannend und machte neugierig auf die Handlung. Wir lernen Autumn, Weston und Connor aus zwei Erzählperspektiven kennen. Ich mochte alle drei Protagonisten, aber Weston war von Beginn an mein Favorit.
Er ist auf den ersten Blick kalt und abweisend, doch innerlich ein Poet. Seine Texte sind gefühlvoll, schmerzhaft und wunderschön. Natürlich muss man sich in seine Worte verlieben. Autumn tat es auf jeden Fall.

Und ich glaube, hier liegt auch schon ein Teil meines Problems begraben. Denn dass Autumn sich nur aufgrund der Poesie auf Connor einlässt, nervte mich gewaltig. Sie fühlte sich zu ihm zwar hingezogen, aber aufgrund seiner fehlenden „Seele“ wollte sie keine Beziehung mit ihm. Ganz ehrlich? Was erwartet sie auch von College-Studenten? Mit Anfang zwanzig sind die wenigsten emotional so weit, dass sie tiefsinnige Gedichte verfassen und ewige Liebe schwören. Romantik in allen Ehren, aber das war mir dann doch too much!

Auch Connor hatte seine Momente, in denen er mir richtig auf die Nerven ging. Er ist dieser klassische College-Student, der keine Sorgen, keine Ängste und keine Scheu vor Konsequenzen hat (auf den ersten Blick jedenfalls). Er wird von seinen Eltern unter Druck gesetzt und darf seinen Traum von der Sportsbar nicht verwirklichen. Stattdessen wird von ihm erwartet, mehr wie Weston zu sein und hart zu arbeiten. Da aber jeder weiß, dass die Worte „Connor“ und „hart arbeiten“ nicht zusammenpassen, wird Weston dazu gedrillt, ihn zu unterstützen. Dieser tut das auch, denn Connor ist für ihn wie ein Bruder. Die Liebe zwischen den beiden ist auf jeder Seite spürbar.

Ich hadere mit diesem Buch. Einerseits gefiel es mir richtig gut, denn Schreibstil, Emotionalität, Setting und Charaktere waren genau das, was ich mir von Emma Scott erhoffe und was ich bei jedem Buch bekomme.
Andererseits mochte ich die Zusammensetzung der Protagonisten nicht, die Schwächen, die ihnen gegeben wurden und die Längen, die in der Mitte aufkamen.
Aber die überraschende Wendung, die das Buch zum Ende hin nahm, ließ mich beinahe aus dem Bett fallen und lässt mich nun trotzdem auf die Fortsetzung hinfiebern. Ich bin mir nicht sicher, wie ich das Buch bewerten soll, da ich eigentlich keine konkreten Gründe finden kann, die gegen die Geschichte sprechen. Trotzdem fehlte mir etwas – oder es war von etwas zu viel?
Ich bin unsicher …

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Zwischenlektüre

Liebe braucht nur zwei Herzen
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Das Buch ist in sehr einfacher und lockerer Form geschrieben, weshalb man am Anfang gar nicht merkt, wie schnell die Seiten dahinfliegen. Die Hauptprotagonistin Liv ist sympathisch, authentisch und bringt ...

Das Buch ist in sehr einfacher und lockerer Form geschrieben, weshalb man am Anfang gar nicht merkt, wie schnell die Seiten dahinfliegen. Die Hauptprotagonistin Liv ist sympathisch, authentisch und bringt mit ihrem minimalistischen Lebensstil ein wirklich interessantes Thema mit. Ich mochte sie anfangs echt gerne und konnte mich gut mit ihr identifizieren. Dass sie Bloggerin ist, liebend gerne die Welt bereist und sich von niemandem ihr Leben madig reden lässt, waren weitere Pluspunkte. Doch mit der Zeit hat sich mein Eindruck von ihr ziemlich gedreht und sie wurde mir immer unsympathischer. Ihre Unabhängigkeit kam bei mir eher als Trotzverhalten an und ihr Enthusiasmus wurde immer wieder von ihrer Naivität gebremst. Zu Florian konnte ich von Anfang an keinen wirklichen Draht finden. Der lockere Schreibstil wurde ihm hier leider zum Verhängnis und hat ihn eher blass bleiben lassen. Obwohl er ein netter Kerl ist und Liv sympathischer macht, fand ich ihn dennoch nicht besonders ansprechend. Für mich blieb Florian eher ein Kumpel als ein Bookboyfriend, was ihn meiner Meinung nach eher zum Nebencharakter machen sollte.

Die Handlung selbst ist ziemlich ruhig. Es gibt keine Spannungsschlenker und die Romanze ist leider nicht stark genug, um alles Tragen zu können. Deshalb hat sich das Buch für mich auch sehr gezogen. Ich gebe zu meiner Schande zu, dass ich in der Mitte einige Kapitel überflogen habe, weil ich die Geschichte einfach schneller vorantreiben wollte. Die Ordnungstipps in Form der Kapitelüberschriften haben mir aber sehr gut gefallen und auch die Aufträge von Liv als Ordnungsfee fand ich spannend. Das Prinzip der „Unscheinbaren“ ist einfach genial und ich musste direkt überlegen, welcher meiner Gegenstände mein Unscheinbarer wäre – Der Gegenstand, den ich aus einem brennenden Haus retten würde. Bei mir wäre das mein Plüsch-Hund, den mir meine Großcousine zur Geburt geschenkt hat. Das Ding ist über 30 Jahre alt, wurde mehrfach geflickt, sieht inzwischen aus wie Frankensteins Hund und macht Kindern wahrscheinlich Angst, aber ich würde ihn jederzeit aus dem Feuer retten.


FAZIT

Liebe braucht nur zwei Herzen ist ein lockerer Sommerroman und eine klassische Zwischendurch-Lektüre. Durch den lockeren Schreibstil kommt man gut durch die Geschichte, bekommt aber keinen richtigen Bezug zu den Charakteren. Die Slow-Burn-Lovestory konnte mich leider nicht catchen, dafür fand ich das Thema Minimalismus und das Prinzip der „Unscheinbaren“ echt toll. Empfehlen würde ich das Buch allen, die eine locker-flockige Urlaubslektüre suchen, ohne sich zu sehr in eine Handlung verstricken zu müssen.

Veröffentlicht am 21.04.2021

Leider gar nicht mein Fall .... Schreckliche Hauptprotagonstin, aber toller Schreibstil

What if we Drown
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Ich sage es gleich: Das war nicht mein Buch….
Obwohl mir der Einstieg in die Geschichte richtig gut gefallen hat und Sarah Sprinzs toller Schreibstil mich sofort fesseln konnte, war die Geschichte von ...

Ich sage es gleich: Das war nicht mein Buch….
Obwohl mir der Einstieg in die Geschichte richtig gut gefallen hat und Sarah Sprinzs toller Schreibstil mich sofort fesseln konnte, war die Geschichte von Laurie und Sam leider überhaupt nicht mein Fall. Grund für: Laurie. Aber fangen wir von vorne an.

Ich habe das Buch ziemlich schnell durchgelesen, was vor allem an Sarahs tollem Schreibstil und dem fantastischen Setting lag. Wer selbst schon mal in Kanada war weiß, wie toll die Landschaft dort ist und wie sympathisch die Mentalität der Kanadier sein kann. Sarah Sprinz hat beides wahnsinnig toll umgesetzt und wirklich gut beschrieben, sodass ich oft die Szenen direkt vor Augen hatte. Ich mochte ihren Schreibstil wirklich gerne. Er ist locker und erfrischend, dabei aber auch emotional und zwischendurch sogar tiefgründig-poetisch. Was mir nicht so gut gefallen hat, war die Mischung aus deutsch und englisch zwischendrin. Ich bin kein Fan von Denglisch und finde es gerade bei einem kanadischen, amerikanischen oder englischen Setting auch total unnötig.

Die Charaktere waren mir anfangs noch sehr sympathisch. Ich mochte die Idee von Lauries Neuanfang und fand die erste Begegnung mit Sam wirklich süß. Beides war nicht neu, aber gut umgesetzt und darauf kommt es für mich schlussendlich an. Aber dann erfährt Laurie wer Sam wirklich ist und es geht – für mich – bergab. Ihr Verhalten war einfach schrecklich und ich kann nicht verstehen, wie man so sein kann. Klar, sie trauert und das tut mir auch wirklich leid für sie, denn ihre Emotionen sind wirklich bei mir angekommen, aber was sie da mit Sam tut ist einfach nur kindisch, schrecklich, egoistisch und gemein. Dabei weiß sie von Anfang an, dass ihr Verhalten falsch ist und trotzdem beißt sie sich an ihrer Idee fest wie ein Hund an seinem Knochen. Ich habe mich die meiste Zeit einfach schrecklich über sie aufgeregt, was ich echt schade fand, denn es gab auch schöne Momente im Buch. Ich konnte Lauries Schmerz durchaus nachvollziehen und habe mir für sie gewünscht, dass es ihr bald besser geht. Nichtsdestotrotz war sie schrecklich zu Sam und hat ihre Trauer ständig als Ausrede genutzt, was ich einfach nicht nachvollziehen kann.
Sam fand ich toll, weshalb ich Laurie noch weniger mochte. Denn wer nur ein einziges Gespräch mit ihm führt, weiß, dass er ein herzensguter Mensch ist, der unter den Ereignissen jener schrecklichen Nacht leidet und alles versucht, um es wieder gut zu machen. Die Liebesgeschichte konnte ich demnach auch nicht fühlen. Ich fand sie echt süß, aber da mir Laurie so unsympathisch war, hätte ich mir für Sam eine bessere Frau gewünscht.


FAZIT

What if we Drown war leider überhaupt nicht mein Fall. Obwohl mich sowohl der Schreibstil als auch das tolle Setting begeistert haben, kam ich einfach nicht mit der weiblichen Hauptfigur klar. Laurie hat eine Entscheidung getroffen, die für mich absolut nicht nachvollziehbar war. Ihr Umgang mit Sam ist kindisch, schrecklich und egoistisch und ich wollte oft ins Buch springen und ihr das auch ins Gesicht sagen. Zudem fand ich die Mischung aus deutsch und englisch bei einem kanadischen Setting unnötig. Aber das ist reine Geschmackssache. Grundsätzlich hat mir der Schreibstil wirklich gut gefallen, ebenso wie die Nebencharaktere. Da aber vor allem Amber – um die es im zweiten Teil geht – immer wieder ins denglische Verfällt und das stilistisch nicht wirklich meinen Geschmack trifft, bin ich unsicher, ob ich die anderen Teile der Reihe lesen werde. Band 3 mit Hope spricht mich inhaltlich noch am ehesten an. Band 1 der Reihe kann ich inhaltlich leider nicht weiterempfehlen, finde ihn aber sehr gut geschrieben.

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