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Veröffentlicht am 12.03.2020

Zukunfsvisionen

Blindes Misstrauen
1

Man schreibt das Jahr 2030, über Kontaktlinsen kann man auf Daten zugreifen, Einkäufe tätigen, kommunizieren und sogar Tests gut schaffen. Zumindest die 16 jährige Mav bewältigt so ihre Schultests. Sie ...

Man schreibt das Jahr 2030, über Kontaktlinsen kann man auf Daten zugreifen, Einkäufe tätigen, kommunizieren und sogar Tests gut schaffen. Zumindest die 16 jährige Mav bewältigt so ihre Schultests. Sie hat sich einen Safe angelegt in den Kontaktlinsen, wo sie jederzeit darauf zugreifen kann. Die Linsen scannen den Inhalt und präsentieren die passende Testantwort.
Als ihre Kontaktlinsen defekt sind, will Mav sie bei Marek in seinem Fachgeschäft umtauschen. Die Linsen, die Mav erhält, sind erschreckend für das Mädchen. Sie kann auf Profile anderer Personen zugreifen, wenn sie denen nur lange genug in die Augen schaut. Schnell stellt sie fest, andere sind hinter diesen Kontaktlinsen her und plötzlich wird Mav verfolgt und sie stolpert über eine Leiche. Kurz danach steht sie selbst unter Verdacht. Wem kann sie noch trauen, die Polizei selbst scheint korrupt zu sein. Einzige Hilfe bekommt sie von ihrem besten Freund Ben. Doch schon bald ist beider Leben in Gefahr und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Das Buch beginnt flott, man ist sofort im Geschehen drin und kann es kaum beiseite legen. Die Spannung steigert sich von Seite zu Seite, der Schreibstil ist toll. Mir hat "Saligia" extrem gut gefallen, daher wollte ich unbedingt dieses Buch auch lesen. Ich bin nicht enttäuscht worden, diese dystopische Geschichte ist fasziniert und erschreckend zugleich.
Gespickt mit einer guten Prise Humor wird die Geschichte wunderbar abgerundet. Ich war von Anfang bis Ende begeistert.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

7 Todsünden auf einen Streich

Saligia
0

Keira hat es schwer im Leben, in der Schule wird sie gehänselt und beleidigt. Ständig wird sie verbal belästigt, weil sie anders ist.
Dann spricht sie ein Mann an. Elliot ist ein Sucher, er spürt Menschen ...

Keira hat es schwer im Leben, in der Schule wird sie gehänselt und beleidigt. Ständig wird sie verbal belästigt, weil sie anders ist.
Dann spricht sie ein Mann an. Elliot ist ein Sucher, er spürt Menschen auf, die eine der sieben Todsünden als Kraft in sich trägt. Keira ist vom Zorn geprägt. Elliot kann sie überzeugen, mit ihm zur Canterbury School zu kommen. In der Schule wird den jungen Menschen beigebracht, mit der jeweiligen Sünde umzugehen.
Es ist nicht leicht für Keira, ihr Zorn steht ihr im Weg. Doch sie bemüht sich, um dem Tagesablauf der Schule zu meistern.
Mit den anderen Mädels auf ihrem Zimmer fällt es schwer, Freundschaft zu schließen. Die Eigenschaften der anderen sind sehr stark und schwer kompatibel.
Als ein Mädchen verschwindet, ist die Stimmung noch gereizter unter den Schülern. Das Misstrauen wächst und heizt die Gemüter kräftig auf.
So sehr sich Keira wünscht, in der Schule eine Zukunft zu finden, es bleibt ungewiss, ob sie es schafft, ihren Zorn zu beherrschen.

Zunächst haben mich die lateinischen Bezeichnungen der Sünden verwirrt. Ich habe mir einen Spickzettel gemacht, um nachschauen zu können, was z B. Gula ist. Danach war es einfacher und hat mein Lesen nicht mehr mehr gestört.
Ins Buch bin ich schnell gekommen, der Schreibstil ist sehr unterhaltsam.
Mir haben die Wechsel gut gefallen zwischen den Kapiteln. Es wird von Elliot erzählt, der als Sucher unterwegs ist, um weitere Saligia zu finden. Dann von der Mutter von Keira, die auch noch eine Rolle spielt.
Am besten haben mir die Streitszenen der Schule gefallen, da kochen die Emotionen hoch und es fliegen auch mal die Fäuste, selbst bei Keira. Sehr interessant fand ich die einzelnen Charaktere mit ihren Eigenschaften. Es war spannend, wenn die Trägheit auf den Hochmut trifft.
Das Buch nimmt allmählich an Fahrt auf, ohne zwischendurch langweilig zu werden. Genau wie Keiras Herzschlag ab und an zu schnell schlägt, hat meins vor Spannung mit geklopft.
Das Ende hat mich ein bisschen unbefriedigt zurück gelassen, trotzdem hat mich das Buch begeistert. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 13.02.2020

Wenn einer eine Reise macht...

Ach, wär ich nur zu Hause geblieben
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Es ist herrlich, wenn man ein Buch beginnt und sich bereits nach ein paar Seiten auf die Schenkel klopft vor Lachen.
Die Urlaubsgeschichten sind zum kringeln, schlagfertige Dialoge, witzige Situationen ...

Es ist herrlich, wenn man ein Buch beginnt und sich bereits nach ein paar Seiten auf die Schenkel klopft vor Lachen.
Die Urlaubsgeschichten sind zum kringeln, schlagfertige Dialoge, witzige Situationen und eine Hauptdarstellerin mit einem grandiosen Humor.
Was tun bei Flugangst, wenn die Freundin einen nicht ernst nimmt.
Oder die Freundin behauptet, perfekt italienisch zu können, aber die Sprachen durcheinander wirft.
Diverse Phobien werden beschrieben, ob es die alle gibt, ist fraglich, aber auf jeden Fall witzig.
Die Kindheitsgeschichten von Kerstin und ihrer Schwester haben mich sehr zum Lachen gebracht. Jedes Kapitel hat eine kurze Episode aus dem Leben von Kerstin. Gespickt mit bissigen Dialogen, Situationskomik und sehr unterhaltsamen Szenen.
Das kurzweilige Buch ist leider viel zu schnell gelesen. Zum Glück ist Kerstin Gier eine aktive Autorin, so dass es an Nachschub nicht mangelt.
Leider kann ich nur 5 Sterne vergeben, ich würde dem Buch gerne mehr schenken.

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Die Gemeinschaft der Brüder

Dreck am Stecken
0

Die Vergangenheit sollte man ruhen lassen, so die Worte der Mutter, wenn einer der vier Brüder etwas über Opa wissen will. Der taucht eines Tages auf und zieht bei der Familie ein. Einer unterschiedlicher ...

Die Vergangenheit sollte man ruhen lassen, so die Worte der Mutter, wenn einer der vier Brüder etwas über Opa wissen will. Der taucht eines Tages auf und zieht bei der Familie ein. Einer unterschiedlicher als der andere sind die Brüder, jeder hat einen anderen Vater.
Sie verstehen sich gut und sind immer für einen Blödsinn zu haben.
Als der Großvater stirbt, hinterlässt er den Brüdern eine Kiste mit einem Tagebuch. Darin erfahren sie einiges aus der Vergangenheit vom Opa, er hatte nämlich Dreck am Stecken.

Zudem gibt es in Argentinien anscheinend Verwandtschaft, von der bisher keiner der Brüder etwas wusste. Eine Reise dorthin bringt zwar Aufklärung, aber auch viele neue Fragen.
Den Brüdern bleibt nichts anderes übrig, als das Tagebuch komplett zu lesen und mit dem neuen Wissen versuchen Licht in die Wirren Gedanken zu bringen.

Von der ersten Seite an ist der Humor an erster Stelle. Ich hätte ohne Pause lesen und lesen können. Der Zusammenhalt der Brüder ist toll, so unterschiedlich sie auch sind, sie sind immer für einander da und helfen dem anderen aus der Klemme. Alexandra Fröhlich hat einen extrem unterhaltsamen Schreibstil, das Buch ist von Anfang bis Ende genial.
Zunächst fand ich das Cover merkwürdig, aber im Laufe der Geschichte fand ich es sehr passend.

Es erfordert etwas Aufmerksamkeit dieses Buch, da zwischen Gegenwart und Vergangenheit oft gewechselt wird. Über jeden Kapitel ist eine Überschrift mit Jahreszahl oder Damals und die Tagebucheinträge sind kursiv geschrieben, man findet sich daher gut zurecht. Mir hat besonders gut die Schlagfertigkeit der Jungs gefallen, es fallen witzige Bemerkungen und es kommt viel Wortwitz vor. Zusammen genommen ein sehr gutes Buch, welches zum vielen Humor auch nachdenkliche Aspekte enthält.
Ein ernstes Thema kommt zur Sprache, wobei den Brüder dann doch mal die Spucke weg bleibt.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Mit Vasa Torte geht alles leichter

Das Glück ist zum Greifen da
4

Eigentlich wollte Ana mal eben schnell einen Arbeitsvertrag als Produktdesignerin unterschreiben. Der Job hörte sich sehr interessant an bei einem Startup Unternehmen.
Doch daraus wird nichts, aus finanziellen ...

Eigentlich wollte Ana mal eben schnell einen Arbeitsvertrag als Produktdesignerin unterschreiben. Der Job hörte sich sehr interessant an bei einem Startup Unternehmen.
Doch daraus wird nichts, aus finanziellen Gründen wird ihre Stelle von einer Praktikantin besetzt. Als wäre das nicht schon schlimm genug, flattert ein Brief der Ausländerbehörde ins Haus. Ana muss entweder eine Arbeitsstelle und/oder heiraten, sonst droht ihr und ihren beiden Söhnen die Abschiebung nach Serbien.
Vor mehr als 10 Jahren ist Ana nach Deutschland gekommen, hat sich schnell eingelebt und die Sprache gelernt. Sehr ungeplant war die Schwangerschaft, doch die Zwillinge Vally und Olly sind Anas großen Glück.
Der Vater der Kinder hat sich schnell aus dem Staub gemacht und Ana hat keine Chance, ihn zu erreichen.
Wenn sie die Vaterschaft beweisen könnte, hätte sie eine bessere Chance in Deutschland bleiben zu dürfen.
Nun muss dringend ein Job her, was nicht gerade einfach ist.
Die Nachbarn sind entsetzt und wollen auf keinen Fall, dass Ana und die Jungs das Land verlassen müssen.
Gemeinsam überlegen sie sich Lösungen. Sogar an eine Petition wird gedacht.
Trotz allem bleibt Ana hilfsbereit und fröhlich, nach außen lässt sie ihre Ängste kaum raus. Den Zwillingen hat sie erzählt, dass eventuell ein Umzug stattfindet. So schlimm finden Olly und Vally die Vorstellung nicht. Es bleibt ungewiss und der Leser wird auf Spannung gehalten.

Das Buch hat eine Leichtigkeit, die einen durch die komplette Geschichte führt. Es war ein Vergnügen, dem Leben von Ana und ihren Söhnen zu folgen. Die Zwillinge sind clever, hilfsbereit und haben immer einen lockeren Spruch auf Lager. Auch die anderen Charaktere sind liebevoll dargestellt, fast schon zu perfekt, aber es passt zur Geschichte.
Die Covergestaltung passt prima zum Buch. Die Radfahrerin sieht vergnügt und lebensfroh aus und so ist auch Ana.
Trotz der schweren Krise, wo es unklar ist, ob die junge Familie ausgewiesen wird, behält Ana ihr freundliches Wesen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, damit hat das Jahr schön begonnen. Eine Geschichte wie auf einer Wolke, so fluffig leicht und locker, ohne kitschig zu werden.

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