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Veröffentlicht am 15.03.2020

Gott der Heilkunst – tolles Buch

Asklepios
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Sie sind alle Ärzte: Sophie und Paul, wie auch Sophies Mutter Maria. Ihr Leben läuft in geregelten Bahnen, bis Emma (5 Jahre) vom häuslichen Grundstück verschwindet, zu Tode gequält und im Wald verscharrt ...

Sie sind alle Ärzte: Sophie und Paul, wie auch Sophies Mutter Maria. Ihr Leben läuft in geregelten Bahnen, bis Emma (5 Jahre) vom häuslichen Grundstück verschwindet, zu Tode gequält und im Wald verscharrt wird. Der Täter Georg S. wird gefasst und verurteilt, aber das heilt nicht den Verlustschmerz der drei. Jeder geht anders mit seinem Schmerz um: Maria versucht ihre Schuldgefühle im Alkohol zu ertränken, Sophie verfällt in Depressionen und Paul stürzt sich in seine Arbeit. So ist es nicht verwunderlich, dass die Ehe der beiden bald auseinanderbricht. Doch nun soll Georg S. nach 15 Jahren aus der Haft entlassen werden, eine Sicherheitsverwahrung im Anschluss wird als nicht notwendig eingeschätzt, da von ihm kein weiteres Risiko ausginge.
Mich hat dieser Krimi sehr gut unterhalten, besser gesagt er hat mich gefesselt. Denn hier wurde die Kriminalgeschichte einmal in einer ganz anderen Form umgesetzt und das hat mir außerordentlich gut gefallen. In Zeitsprüngen - Tatzeit, 1 Jahr danach, 3 und 15 Jahre später wird der Leser von den Auswirkungen des gewaltsamen Todes der kleinen Emma auf die einzelnen Familienmitglieder in Kenntnis gesetzt. Dazwischen wird kapitelweise die „medizinische Heilung“ von Georg S. durch Asklepios nach seiner Haftentlassung beschrieben. Ich muss schon sagen, das ist nichts für schwache Nerven. Trotzdem hat mir Georg an keiner Stelle und bei keiner Ausführung zu seiner „Genesung“ leidgetan. Aber super spannend fand ich es schon. Immer habe ich mich gefragt: was kommt als nächste Behandlung. Die Spannung habe ich bis zum Schluss als sehr hoch empfunden, denn bis zum Ende war nicht eindeutig klar wer sich hinter Asklepios verbirgt und nun Rache nimmt. Für mich war das ein super spannender und lesenswerter Krimi, den ich gerne weiterempfehle und der 5 Lese-Sterne wohl verdient hat.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

humorvoll, aber auch nachdenklich stimmend

Das Beste kommt noch
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Andrew ist Anfang 40, alleinstehend und in meinen Augen auch etwas verpeilt. Sein größtes und einziges Hobby ist seine Modelleisenbahn und seine einzigen Freunde sind die Chat-Mitglieder mit dem gleichen ...

Andrew ist Anfang 40, alleinstehend und in meinen Augen auch etwas verpeilt. Sein größtes und einziges Hobby ist seine Modelleisenbahn und seine einzigen Freunde sind die Chat-Mitglieder mit dem gleichen Hobby. In seiner Wohnung kann er sich >wegen der allumfassenden Eisenbahnlandschaft, die er auch immer jahreszeitengerecht ändert< nur gaaanz vorsichtig bewegen.
Sein Geld verdient er als Nachlassverwalter für Menschen, die keine Verwandten oder sonstige "Kümmerer" bei ihrem Ableben haben, sucht er nach Werten, um die Beerdigung bezahlen zu können. Im Büro denken alle, er hat daheim eine kleine, glückliche Familie - Frau und 2 Kinder. So hat er es ihnen damals, kurz nachdem er in diesen Job eingestiegen ist, erzählt, um so normal wie möglich zu erscheinen. Wer gibt schon gerne zu mit 42 noch Single und ohne echte Freunde dazustehen. Ja und dann hat sich diese Aussage mit der Zeit immer mehr verselbständigt, auf Nachfrage wurden heimische Probleme erfunden und Urlaube nach Frankreich gemacht... Für die Richtigstellung war nie der richtige Zeitpunkt, obwohl Andrew anfangs noch mit dem Finden von Antworten auf persönliche Fragen seine Schwierigkeiten hatte, wurde er darin immer besser. Bis dann der Chef vorschlug um das Kollektiv zu festigen reih um bei jeden zu Hause ein Abendessen durchzuführen…
Ja, den Chef fand ich herrlich. Immer wieder lässt er sich neue, meist sinnlose Dinge einfallen. Tut sie kund, verfolgt sie dann aber nicht weiter und schon kommt eine neue sinnfreie Idee von seiner Seite. Köstlich!
Überhaupt finde ich die Figuren in diesem Buch sehr gut beschrieben. Da geht gleich das Kopfkino an und man denkt: ja so einen Menschen kenne ich auch.
Das Beste ist aber Andrew. An sich sehr introvertiert, auf der anderen Seite aber auch so emphatisch. Beispielsweise lässt er es sich nicht nehmen an der Beerdigung "seiner" Toten teilzunehmen, weil es ihm leidtut, wenn keiner zu deren Beerdigung kommt. Zu seinem Job zählt diese Geste jedenfalls nicht. Erst als Diane, eine neue Kollegin, die er in seinen Job einarbeiten soll ins Spiel kommt, beginnt Andrew sich ganz langsam zu öffnen. Sogar Gefühle lässt er zu. Ich habe mich für ihn gefreut.
Gleichzeitig wird im Buch aber auch das Thema - Einsamkeit im Alter - verdeutlicht und hat mich nachdenklich gestimmt. Die Zahl derer, die lange Zeit unbemerkt tot in ihrer Wohnung liegen, nimmt immer mehr zu. Wenn man dann auch noch daran denkt, dass diese einsamen Menschen sicher auch vor ihrem Tod keine Kontakte und somit auch keine Hilfe hatten, wird das Ausmaß der Missstände in der derzeitigen Gesellschaft noch deutlicher.
Mich hat der Autor mit seinem humorvollen Schreibstil nicht nur gut unterhalten, nein das Buch hat mich auch nachdenklich gestimmt. Von mir gibt's 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

In meinen Augen sein bisher bester Krimi

Der Luzifer-Killer
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Ein Junge bricht im Eis ein – ein Fall für die Feuerwehr. Eigentlich! Doch bei der Rettungsaktion wird unter der Eisschicht ein Kindersarg entdeckt. Das ist aber noch nicht alles: im Sarg liegt ein alter ...

Ein Junge bricht im Eis ein – ein Fall für die Feuerwehr. Eigentlich! Doch bei der Rettungsaktion wird unter der Eisschicht ein Kindersarg entdeckt. Das ist aber noch nicht alles: im Sarg liegt ein alter Zeitungsartikel auf dem Kriminalhauptkommissarin Klara Frost und mit ihrem ehemaligen Studienkollegen Eric Donner abgebildet ist. Klara, die sofort an den Fundort gerufen wird, versucht mit Eric Kontakt aufzunehmen und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Da ich schon viele Bücher dieses Autors gelesen habe, kenne ich die Eigenheiten von Klara und Erik. Bisher bin ich beim Lesen der Krimis von Elias Haller auch noch nie enttäuscht worden. Aber dieser Band, bei dem beide mehr oder weniger zusammen ermitteln, ist meiner Meinung nach der Beste bisher. Eigentlich sind es ja 3 Ermittler Klara Frost, Eric Donner und Sokrates Vogel. Einer ist eigenwilliger als der andere. Eric Donner nimmt wie immer keine Rücksicht auf Vorschriften und Anweisungen und auf seine Gesundheit gleich gar nicht. Klara arbeitet in ähnlicher Weise, ist dabei aber etwas dezenter, aber immer auf sich selbst vertrauend. Und dann ist da noch der äußerst skurrile Ermittler Sokrates Vogel. Der ist zwar sterbenskrank, aber noch immer mit einem brillanten Kopf gesegnet. Seine Kratzbürstigkeit, hinter der er vielleicht sogar so etwas Menschenliebe versteckt, finde ich erfrischend. Überhaupt haben mir diese eigenwilligen Ermittler sehr gut gefallen.
Spannung habe ich von Anfang bis Ende auf hohem Niveau gespürt, was sicher auch daran lag, dass alles anders kam als von mir vermutet. Ich fand diesen Krimi sehr kurzweilig und spannend. Die Geschichte ist wunderbar ausgedacht und daher gibt’s von mir 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung an alle Krimi-Fans.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

aufschlagen, eintauchen, die Zeit vergessen

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Berlin 1926: Für Sophia steht fest, dass sie nach Beendigung ihres Chemiestudiums selbst Kosmetik herstellen möchte. Doch dann stellt sie fest, dass sie schwanger von ihrem verheirateten Dozenten ist. ...

Berlin 1926: Für Sophia steht fest, dass sie nach Beendigung ihres Chemiestudiums selbst Kosmetik herstellen möchte. Doch dann stellt sie fest, dass sie schwanger von ihrem verheirateten Dozenten ist. Der will von dem Kind nichts wissen, verweist sie an einen Engelmacher. Als sie ihren Eltern die Schwangerschaft gesteht, schmeißt ihr Vater sie aus der elterlichen Wohnung. Ohne Unterkunft, ohne Geld beschließt sie dennoch das Kind zu behalten und findet bei ihrer einzigen Freundin Henny Verständnis und Unterstützung…
Für mich war das wieder ein wunderbares, kurzweiliges Lesevergnügen. Allerdings konnte ich mich mit der Hauptfigur anfangs nicht so richtig anfreunden. Irgendwie passte in meinen Augen die forsche Studentin, die sich in einer Männerwelt an der Uni behaupten kann nicht so richtig zu der völlig aufgelösten und hilflosen Sophia, die von ihren Eltern auf die Straße gesetzt, ins Bodenlose fällt. Aber vielleicht war sie auch zum 1. Mal im Leben mit alltäglichen Dingen konfrontiert, nicht nur mit Lernen und wissenschaftlichen Studien. Und die Geschichte spielt Anfang des 20. Jahrhunderts, wo ledige, schwangere Frauen noch ein Makel waren und als Huren galten.
Ganz anders dagegen empfand ich ihre Freundin Henny, die nicht in einem wohlsituierten Elternhaus aufgewachsen ist, darum auch schon recht früh auf eigenen Beinen stehen musste und sich über bestehende Konventionen hinwegsetzt. Aber auch Sophia setzt sich durch, wächst mit den Aufgaben und lernt mit Niederlagen umzugehen. Ihren Jugendtraum behält sie weiterhin aber im Auge. Ich bin einfach begeistert und freue mich schon jetzt auf die beiden Folgebände.
Wie immer, wenn ich Bücher von Corina Bomann lese, habe ich dabei die Zeit vergessen. Den Schreibstil dieser Autorin finde ich einfach einfühlsam und wunderbar unterhaltsam. Da schlägt man das Buch auf, liest einige Seiten, taucht ab in die Geschichte und vergisst die Zeit beim Lesen. Darum gibt es von mir auch wieder 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

spannend, ausgeklügelt und ein MUSS für alle Krimi-Fans

Feuerland
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Vanessa Frank arbeitet in Stockholm bei der Kripo in der Sonderabteilung Nova, die sich dem Kampf gegen die organisierte Kriminalität zur Aufgabe gemacht hat. Aber im Moment ist sie suspendiert wegen Alkohol ...

Vanessa Frank arbeitet in Stockholm bei der Kripo in der Sonderabteilung Nova, die sich dem Kampf gegen die organisierte Kriminalität zur Aufgabe gemacht hat. Aber im Moment ist sie suspendiert wegen Alkohol am Steuer und wartet noch auf die Entscheidung der internen Ermittlung ob sie weiterarbeiten darf oder aus dem Polizeidienst ausscheiden muss. Das hält sie aber nicht ab in den Fällen zweier vermisster reicher Geschäftsleute zu ermitteln…
Mich hat Vanessa als Hauptfigur in diesem Buch voll überzeugt. So eine tough, intelligente Frau. Immer wieder sieht sie Verbindungen, zieht Schlüsse daraus und kann so ein international agierendes Netzwerk von organisiertem Organhandel aufdecken. Vanessas Weg bei der Aufdeckung der verbrecherischen Verbindungen, der Korruption in den eigenen Reihen hat der Autor logisch und nachvollziehbar in der Handlung beschrieben. So kam bei mir an keiner Stelle mal Langeweile auf und die Spannung hielt sich auf hohem Niveau. Das liegt sicher auch daran, dass immer, wenn es gerade super spannend wird der Autor im anschließenden Kapitel zu anderen Ermittlungs-und Verbrechensorten wechselt. Dabei sind die Täter so brutal und ihre Handlungen so unmenschlich, dass ich an mancher Stelle dachte: den würde ich gerne selbst richten. Einfach, weil das Geschehen so unter die Haut geht. Für mich waren das wunderbar kurzweilige und spannende Lesestunden und ich freue mich schon jetzt auf den neuen Fall von Vanessa Frank. Also gibt’s auch 5 wohlverdient Lese-Sterne.

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