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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2016

Spannend und lehrreich

Bucht der Schmuggler
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1635. Jan van Hagen verläßt Bremen auf der Flucht vor den Gläubigern seines Vaters. Von einem Handelspartner erhält er den Auftrag, nach Hispaniola zu segeln. Dort soll er mit spanischen Plantagenbesitzern ...

1635. Jan van Hagen verläßt Bremen auf der Flucht vor den Gläubigern seines Vaters. Von einem Handelspartner erhält er den Auftrag, nach Hispaniola zu segeln. Dort soll er mit spanischen Plantagenbesitzern illegalen Handel betreiben. Denn diese dürfen nur mit spanischen Händlern verhandeln und an diese verkaufen. Doch die Preise sind zu schlecht, so daß Schwarzhandel und Schmuggel an der Tagesordnung sind. Doch der neue Gouverneur hat Schwarzhandel und Schmuggel den Kampf angesagt und greift hart durch.

Mit "Bucht der Schmuggler" hat Ulf Schiewe wieder einmal sein Autorenkönnen bewiesen. Sein Schreibstil ist so wunderbar bildlich, daß man sich sowohl an Bord des Schiffes als auch auf den Plantagen wähnt. Das Buch wird auch genau dort in zwei Handlungssträngen unterteilt, die dann auf sehr gelungene Weise zusammengeführt werden, so daß zum Schluß ein absolut spannungsgeladenes Ende bereitet wird. Ulf Schiewe greift hier sehr viele historische Themen auf. Auf der einen Seite lernt der Leser das harte Leben der Seefahrer kennen und lernt einiges über Nautik, auf der anderen Seite wird das harte Leben auf den Plantagen sehr anschaulich dargestellt. Man sieht die Grausamkeit im Umgang mit den Sklaven und Gefangenen sehr deutlich vor sich und möchte so manches mal eingreifen. Man merkt hier, vor allem aber auch bei den eingewobenen geschichtlichen Realitäten, daß Ulf Schiewe nicht einfach nur schreibt, sondern alles sehr genau recherchiert. Seine Bücher bestechen immer wieder durch absolutes Wissen, so daß man als Leser hier nicht einfach nur einen tollen Roman liest, sondern auch noch etwas daraus mitnimmt und gelernt hat. Dieser Roman ist sehr vielseitig. Wir haben hier einen sehr, sehr spannenden Abenteuerroman, einen tollen historischen Roman und eine Liebesgeschichte. Also sozusagen 3 Bücher in einem. Dies alles zusammen mit seinem unnachahmlichen bildgewaltigen Schreibstil und seiner Fähigkeit absolute Spannung zu verbreiten, machen dies Buch zu einem absoluten Muß für alle Fans guter historischer Bücher.

Ich hoffe sehr, daß diese tolle Geschichte noch eine Fortsetzung findet, denn die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen, so daß ich unbedingt wissen möchte, wie es ihnen auf Tortuga ergeht.

Veröffentlicht am 27.12.2016

Tolle neue Serie

Todesstrand
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Emma arbeitet als Privatdetektivin in Wismar. In ihrer Vergangenheit war sie Polizistin, wurde jedoch gefoltert und vergewaltigt. Auf ihrer Flucht tötet sie einen der Täter. Jetzt, zwei Jahre später, bekommt ...

Emma arbeitet als Privatdetektivin in Wismar. In ihrer Vergangenheit war sie Polizistin, wurde jedoch gefoltert und vergewaltigt. Auf ihrer Flucht tötet sie einen der Täter. Jetzt, zwei Jahre später, bekommt sie von der Polizistin Johanna Krass das Angebot der Zusammenarbeit und somit könnte sie Kontakte zum BKA nutzen. Während sie zwei Fälle bearbeitet (ein Mädchen, dessen Vater nicht an Selbstmord glaubt und ein verschwundenes Mädchen) wird sie selbst gesucht. Und zwar von einem der Täter, der sie gefoltert und vergewaltigt hat. Er sinnt auf Rache.

Katharina Peters hat hier einen grundsoliden Krimi geschrieben. Sie schreibt sehr schön flüssig, spannend und mit einem guten Aufbau der Handlung. Man kommt als Leser sofort in die Geschichte hinein und es wird eine extrem hohe Spannung aufgebaut. Die Autorin stellt ihr neues Ermittlerteam gekonnt dem Leser vor, so daß man nie das Gefühl hat, hier fremd zu sein. Aber auch Wismar wird hier sehr schön vermittelt. Man sieht diese Stadt vor sich und lernt sie als Ortsunkundiger gut kennen. Die Arbeit der Polizei wird hier sehr realistisch dargestellt. Im Gegensatz zu so mancher TV-Serie, wo den Ermittlern alles förmlich zufliegt, wird hier wirklich ermittelt.

Ich hoffe, diese zweite Krimiserie von Katharina Peters wird noch weiter fortgesetzt, denn sie steht der "Erstserie" in nichts nach!


Veröffentlicht am 27.12.2016

Ich hoffe auf Fortsetzung der Serie

Lügenmauer. Irland-Krimi (Ein Emma-Vaughan-Krimi 1)
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Silgo in Irland. Ein evangelischer Pfarrer wird erwürgt in seinem Haus aufgefunden. Emma Vaughan und ihre Kollegen der Mordkommission finden einfach kein Motiv. Doch während der Ermittlungen decken sie ...

Silgo in Irland. Ein evangelischer Pfarrer wird erwürgt in seinem Haus aufgefunden. Emma Vaughan und ihre Kollegen der Mordkommission finden einfach kein Motiv. Doch während der Ermittlungen decken sie auf, daß er es mit seiner Ehe nicht so ernst genommen hat, wie man es von einem Pfarrer erwarten sollte und er nicht so beliebt war, wie es zunächst den Anschein hatte. Emma ermittelt weiter und bringt sich damit selbst in akute Gefahr und begegnet ihrer eigenen Vergangenheit.

"Lügenmauer" ist der Auftakt zu einer neuen Krimiserie. Und dieser Auftakt ist voll und ganz gelungen. Barbara Bierach hat hier etwas ganz tolles geschaffen. Die Handlung ist spannend von Beginn an. Durch die verschiedenen Handlungsstränge und die Schwenke in die Vergangenheit wird der Leser richtiggehend an die Handlung gefesselt. Die einzelnen Handlungsstränge werden sehr gut zueinander geführt und bilden ein Ende, mit dem man wirklich nicht rechnen kann. Hervorheben möchte ich hier, daß dieses Buch nicht vor Blut trieft, sondern einfach durch eine gute durchdachte und dem Leser nahe gebrachte Handlung spannend ist. Ich finde, das hebt sich toll aus dem Wust der heute üblichen brutalen Krimis hervor. Die Charaktere sind gut ausgewählt. Hier ist so ziemlich jeder Charakter vorhanden und jeder wird hier seinen Liebling finden. Was auffällt: Die Autorin hat sich intensiv mit Irland beschäftigt. Man bekommt als Leser sehr viel Wissen über Irland, seine Bewohner und die irische Geschichte an die Hand. Auch der Konflikt der Kirchen wird hier sehr schön behandelt. Es ist schon sehr extrem, was sich dort zu diesem Thema abspielt. Dieses Wissen um so ein schwieriges Thema zu vermitteln und drumrum noch einen guten Krimi anzusiedeln ist schon eine tolle Leistung.

Von mir bekommt das Buch eine absolute Leseempfehlung. Es lohnt sich wirklich und ich hoffe, diese Serie wird noch einige Fortsetzungen bieten.

Veröffentlicht am 27.12.2016

Spannend

Steirernacht
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Sandra Mohr und Sascha Bergmann werden Nachts in die Pöllau gerufen. Ein Ehepaar und ihr 11jähriger Sohn werden erschossen in ihrem Haus aufgefunden. Nur die 13jährige Tochter konnte sich verstecken und ...

Sandra Mohr und Sascha Bergmann werden Nachts in die Pöllau gerufen. Ein Ehepaar und ihr 11jähriger Sohn werden erschossen in ihrem Haus aufgefunden. Nur die 13jährige Tochter konnte sich verstecken und anschließend zu ihrem Onkel fliehen. Was zunächst als Tragödie aussieht, in der der Vater Frau und Sohn erschießt um sich anschließend selbst zu erschießen, wird zu einem weitreichenden Fall. Denn wieso konnte die Tochter entkommen? Und was hat es mit den dunklen Geheimnissen, vor allem der Mutter, auf sich? Sandra Mohr und Sascha Bergmann haben hier ein großes Geheimnis zu lösen....

"Steirernacht" ist nun schon der 6. Band um das Ermittlerduo Mohr/Bergmann. Und - kaum zu glauben - auch dieser Fall ist wieder extrem spannend. Bei den meisten Serien kann man ja leider im Laufe der Zeit "Ermüdungserscheinungen" feststellen - dies ist hier definitiv nicht der Fall. Claudia Rossbacher hält das Level auch hier wieder sehr hoch. Man ist als Leser von der ersten Seite an ans Buch gefesselt. Die Spannung ist auch hier wieder von der ersten Seite an da und wird während des ganzen Buches gleich hoch gehalten. Man hat hier zwar immer wieder Vermutungen, wer der Täter ist, aber man kommt nicht wirklich auf die richtige Spur. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet und dargestellt. Besonders Sandra und ihr Privatleben werden sehr schön dargestellt. Die Sticheleien zwischen ihr und Bergmann, von denen ich ein ganz großer Fan bin, sind wieder einfach nur herrlich und sorgen für ein wenig Humor und Auflockerung. Trotzdem die Dialoge manchmal im Dialekt geschrieben sind, hat man kein Problem die Sätze zu verstehen. Und zur Not gibt es hinten im Buch ja noch ein Glossar.

Ich finde, man kann dies Buch auch gut ohne Vorkenntnisse lesen. Was einen aber um 5 andere sehr gute Bücher bringen würde...

Von mir gibt es eine unbedingte Leseemfehlung!





Veröffentlicht am 27.12.2016

Toller Abschluß

Das silberne Zeichen
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Reliquienhändlerin Marysa wartet sehnsüchtig auf ihren Verlobten Christoph Schreinemakers. Doch Christoph kommt nicht zurück. Als wenn dies nicht schon schlimm genug wäre, treibt Marysa eine andere Unruhe: ...

Reliquienhändlerin Marysa wartet sehnsüchtig auf ihren Verlobten Christoph Schreinemakers. Doch Christoph kommt nicht zurück. Als wenn dies nicht schon schlimm genug wäre, treibt Marysa eine andere Unruhe: sie ist schwanger und muß dies nun verbergen. Auch muß sie sich innerhalb einer Frist neu verheiraten um weiterhin Meisterin zu sein. Und die Schwierigkeiten nehmen für sie kein Ende: auch das Silber, aus dem sie Pilgerzeichen herstellen sollte, ist nichts anderes als versilbertes Messing, so daß Marysa als Betrügerin angesehen wird.

Als Leser der "Aachen-Trilogie" wird man hier sofort wieder heimisch. Man findet sich unter bekannten Charakteren wieder, die einem als Leser in den vorherigen zwei Bänden schon ans Herz gewachsen sind. Petra Schier hat hier wieder bewiesen, wie gut sie die einzelnen Personen mit ihren Charaktereigenschaften und Problemen darstellen kann. Dadurch beginnen die Figuren in ihren Büchern immer wieder zu leben. Die Spannung erreicht in diesem Buch wirklich ein hohes Level, da Petra Schier immer wieder aus der Sicht von Marysas Gegenspieler schreibt. Man erlebt seine Gedankengänge, die er hegt um Marysa zu schaden, direkt mit. Dadurch hängt der Leser seinen eigenen Gedankengängen nach und man kommt aus dem Rätseln nicht heraus, was nun als nächstes passiert. Durch ihren flüssigen und gefälligen Schreibstil schafft es Petra Schier in ihren Romanen Wahrheit und Geschichte zu einem gelungenen historischen Roman zu verweben, ohne daß das Buch durch die detailreiche Wahrheit langweilig würde. Hier bekommt man historisches Wissen "so nebenbei" vermittelt, ohne daß man es wirklich merkt....

Für mich ein rundum gelungener historischer Roman und ein würdiger Abschluß der Aachen-Trilogie!