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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.02.2020

Tempo- und Ideenreich

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Alice soll ihre Noten verbessern und muss über den Sommer zusätzliche Kurse in der Privatschule Chesterfield belegen. Als Auflage muss sie allerdings die Zeit über dort wohnen. Seltsame Dinge gehen auf ...

Alice soll ihre Noten verbessern und muss über den Sommer zusätzliche Kurse in der Privatschule Chesterfield belegen. Als Auflage muss sie allerdings die Zeit über dort wohnen. Seltsame Dinge gehen auf dem Grundstück vor, ihre Mitschüler scheinen etwas vor ihr zu verheimlichen, und was soll eigentlich diese Fehde mit der benachbarten Privatschule St. Burrington? Alice fühlt sich schnell als Außenseiter, erfährt jedoch bald, dass sie eine Schlüsselrolle im Geschehen hat.

Was soll ich sagen? Dies ist das dritte Buch von Stella Tack, welches ich regelrecht verschlungen habe. Diese Frau hat einen Schreibstil, der mich mitleidlos tief in die Geschichte zieht: Absolut authentisch! I love it.

Die Charakterzüge der Figuren in diesem Buch sind wie in Nebel getaucht, doch die Autorin gab mir unterschwellig doch so viel mit, dass ich selbst entscheiden konnte, wem ich bereit war zu vertrauen. Dies fand ich sehr spannend, ein Auf und Ab der Emotionen, nichts war wie es schien. Der geheimnisvolle Fluch an sich ist eine tolle Grundlage, die mit ideenreichen Figuren, überraschenden Wendungen und glaubwürdigem Witz dekoriert wird. Temporeich jagen die Charaktere über die Spielfläche, und ich selbst konnte vor Neugier auf das kommende Geschehen kaum das Buch aus der Hand legen.

Allerdings hatte ich Mühe, die vielen Namen der Spieler mit ihrer zugehörigen Spielfigur und deren Fähigkeiten auseinanderzuhalten. Ich glaube ich kann es auch jetzt noch nicht. An für sich fand ich auch keinen richtigen Bezug vom Auslöser des Fluches zum wiederkehrenden Schachspiel als dessen Ausdruck. Irgendwie störte mich etwas, was ich nicht so richtig greifen konnte. Nur, weil der Widersacher gerne Schach spielte, ist die ganze Kiste so kompliziert und reißt so viele Menschen als Spielfiguren mit? Hm.

Das Cover finde ich sehr gelungen, allerdings hätte ich die Figur auf dem Bild ein klein wenig erwachsener gestaltet.

Trotzdem freue ich mich auf den nächsten Band und auf die darin unvorhersehbaren Wendungen durch eventuell einen neuen Spieler!

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Veröffentlicht am 20.02.2020

Brotbackbuch mit einigen besonderen Rezepten - glutenfrei

Glutenfreies Brot
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Nach meiner Begeisterung für das erste Brot-und Brötchenbackbuch der beiden Autorinnen, habe ich mir gleich zum Erscheinungstermin auch dieses zugelegt.
Auf den ersten Seiten findet man kurz und knackig ...

Nach meiner Begeisterung für das erste Brot-und Brötchenbackbuch der beiden Autorinnen, habe ich mir gleich zum Erscheinungstermin auch dieses zugelegt.
Auf den ersten Seiten findet man kurz und knackig Hinweise zu den verschiedenen, in den folgenden Rezepten verwendeten Zutaten, zudem Anmerkungen zum Backen mit verschiedenen Öfen und der Notwendigkeit einer guten Waage, sowie eine kurze Abhandlung über Hefe.

Wo das erste Buch mit wenig Zutaten ausgekommen ist, muss man hier erst einmal genauer hinschauen. Die Rezepte sind etwas umfangreicher als im Vorgänger-Buch und man findet auch einige Besonderheiten, wie z.B. Grissini oder Partybrötchen. In manchen Anleitungen sind allerdings Zutaten angegeben, die man erst einmal organisieren muss, bzw. sich überlegen sollte, ob man diese im Brot eigentlich haben will. Beispielsweise Pomeranzenschalen, Hagebuttenschalenpulver, Preiselbeeren, verschiedene Trockenfrüchte, Milomehl oder ab und an Eiweiß, was bei mir als Veganerin sowieso nicht in die Tüte kommt. Ich musste an diesen Rezepten oft hin und her schieben, bis es für mich gepasst hat. Die Verarbeitung des Teiges ist auch hier immer problemlos, trotzdem greife ich mehr auf das erste Backbuch der beiden Schwedinnen zurück.

Handliche glutenfreie Rezepte für Brot und Brötchen mit dem einem Touch Raffinesse, auch für Backanfänger geeignet.

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Strategisch, politisch und ein durchweg mysteriöser Silyen

Dark Palace – Die letzte Tür tötet
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Luke wird zum Anwesen von Lord Crovan gebracht, wo er seine Strafe ableisten soll. An Flucht ist nicht zu denken, der grausame Lord hat das Anwesen mit Geschick gesichert. Aus diesem Grund versuchen ihn ...

Luke wird zum Anwesen von Lord Crovan gebracht, wo er seine Strafe ableisten soll. An Flucht ist nicht zu denken, der grausame Lord hat das Anwesen mit Geschick gesichert. Aus diesem Grund versuchen ihn die Widerstandskämpfer, mit ihren beiden Ebenbürtigen Meilyr und Boudina, aus seiner misslichen Lage zu befreien. Lukes Schwester Abigail schließt sich der Gruppe an, obwohl ihr Herz noch an Jenner Jardine hängt. Und Silyen? Der verfolgt augenscheinlich ganz andere Ziele...

Dieser zweite Band der Dark-Palace-Reihe konnte mich nicht ganz so überzeugen wie der erste. Während ich „Zehn Jahre musst du opfern“ regelrecht verschlungen habe, empfand ich „Die letzte Tür tötet“ stellenweise langatmig, so dass ich ab und an pausieren musste. Die Geschichte gestaltet sich nun politischer und strategischer, die Lage wird für die Widerstandskämpfer immer gefährlicher, das Tempo und die Brisanz ziehen an.

Interessanterweise gibt es unerwartete Todesfälle, hier dürfen auch Helden sterben! Dieser Verlauf der Handlung hat mich zwar irgendwie erschreckt, aber gleichzeitig wurden die Figuren gefordert Lösungen und Möglichkeiten zu finden, um ihre Ziele weiter verfolgen zu können. Sie wirkten dadurch lebendig und präsent.

Mein Lieblingscharakter dieses Bandes ist Silyen! Ihn empfinde ich als höchst spannend und verkannt. Trotz seiner scheinbaren Grausamkeit mag ich ihn. Er ist ungreifbar, mysteriös, steht irgendwie mit einem Bein im Universum. Er ist wie ein Kind, das seine eigene Welt entdecken will, und ich glaube seine Taten offenbaren irgendwann ein großes Ganzes. In manchen Momenten entdecke ich durchaus Menschlichkeit in ihm. Sein wahres Sein wird dem Leser wahrscheinlich im Abschlussband offenbart. Und den möchte ich unbedingt lesen! Denn ich bin gespannt, ob es dem Widerstand gelingen wird, die gnadenlose Herrschaft der Jardines zu stürzen.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Viel mehr als eine Liebesgeschichte

Cassia & Ky -- Die Auswahl
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Stell dir vor, du lebst in einer Gesellschaft, die alles überwacht – ALLES. In der Zeit, in der Poesie, Worte und Wissen so wertvoll sind und vor allem selektiert werden, es so schwer ist (...)„gegen die ...

Stell dir vor, du lebst in einer Gesellschaft, die alles überwacht – ALLES. In der Zeit, in der Poesie, Worte und Wissen so wertvoll sind und vor allem selektiert werden, es so schwer ist (...)„gegen die Strömung der Gesellschaft anzuschwimmen“(...), steht die junge Cassia zwischen zwei jungen Männern, und beiden bringt sie Gefühle entgegen. Eine Wahl treffen darf sie offiziell nicht, dies übernehmen Funktionäre des Systems für sie. Wen von beiden liebt sie wirklich, oder liebt sie etwa beide?

Gleich zu Anfang ist mir der Schreibstil positiv aufgefallen. Sehr zart und vorsichtig, fast schon poetisch erzählt Ally Condie die Geschichte von Cassia und Ky, die sich durch eine Verwechslung im Zuge der hochoffiziellen Verpaarung von Cassia näher kennen lernen.
Mit der Handlung hatte ich in den ersten Kapiteln so meine Schwierigkeiten. Diese dystopischen Welt und deren Bewohner empfand ich als erschreckend nüchtern und eintönig. Naja, kontrolliert eben. Von Kapitel zu Kapitel und Entdeckung zu Entdeckung, entwickelt sich dort aber nicht nur eine romantische Liebesgeschichte, sondern auch ein tiefes (Ein-)Verständnis hinsichtlich eines stillen Aufstandes für den Traum einer selbstbestimmten Zukunft.
Cassia und Ky verlieben sich ohne Erlaubnis des restlos kontrollierenden Systems ineinander, dürfen dies im Außen aber nicht zeigen, da ihnen ansonsten Sanktionen drohen. Darum spielt sich so vieles im Verborgenen ab. Was im Außen nicht blühen darf, entsteht tief im Inneren. Und genau dies hat die Autorin durch Ihren Erzählstil wunderbar transportieren können. Es war mir, als entwickle ich mich mit, als stünde ich auf und kämpfte selbst für meine Würde und meine Entscheidungsfreiheit. Dieses Buch hat mich sehr berührt.
Unzureichend dargestellt fand ich den Punkt, an dem Cassias Interesse an Ky aufflammt. Ich habe lange darüber nachgedacht, warum die Protagonistin ihr Herz so unwiderruflich an Ky verloren hat. Zwischenzeitlich empfand ich die Charaktere außerdem als ziemlich flach, doch in einer Gesellschaft, in der alles unter Kontrolle steht, kann man sich auch nicht entfalten oder Gefühle zeigen. Im Nachhinein fand ich es sogar sehr stimmig.

Ein Buch über die Liebe, über die menschliche Würde, Zusammenhalt und Vertrauen. Für mich überraschend tiefsinnig mit einem herzzerreißenden Ende.

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Veröffentlicht am 27.12.2019

Erkennst du einen Psychopathen, wenn du ihn siehst?

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
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FBI-Agentin Sayer Altair und Detective Maxwell Cho finden in einer Höhle in den Shenandoah Mountains menschliche Skelette. Es sind so viele, dass der Untergrund der Höhle mit Knochen bedeckt ist. Doch ...

FBI-Agentin Sayer Altair und Detective Maxwell Cho finden in einer Höhle in den Shenandoah Mountains menschliche Skelette. Es sind so viele, dass der Untergrund der Höhle mit Knochen bedeckt ist. Doch warum hat Spürhund Kona angeschlagen? Wie kommen die menschlichen Überreste in die Höhle? Und was hat ein altes griechisches Schwert damit zu tun? Sayer, die neben ihrem Job als Agent an einer Forschungsarbeit über Psychopathen arbeitet, kann nicht ausschließen, dass es sich um einen Serienmörder handelt.

Das Cover stach mir sofort ins Auge. Dieses leuchtende Pink auf dem schwarz-weißen Hintergrund fand ich sehr ansprechend. Ich habe mich gefragt, warum gerade diese Farbe für einen Thriller? Nun, nachdem ich das Buch beendet habe, weiß ich es. Die Autorin, die selbst eine sehr anspruchsvolle Ausbildung und spätere berufliche Laufbahn eingeschlagen hat, rückt in diesem Thriller die Frauen in den Vordergrund. Obwohl mir aufgefallen ist, dass im Buch darauf geachtet wurde, eine ausgewogene Mischung an politisch korrekten Figuren einzubringen, wirkte die Besetzung der wichtigen Posten durch Frauenfiguren auf mich nicht zu gewollt. Ich denke, dass Ellison Cooper eigene Erfahrungen und Sichtweisen in ihren Thriller einfließen lassen konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, der Einstieg in das Buch fiel mir daher sehr leicht. Den Fund des Knochengrabes gleich zu Anfang fand ich ziemlich unspektakulär, spannend wurde es erst, als die involvierten Beamten Vermutungen über das Geschehen aufstellten, in Verbindung mit der Autopsie einer Leiche.
Der Fall an sich ist interessant und zugleich erschreckend, die Protagonisten machten auf mich allerdings einen blassen Eindruck. Vor allem FBI-Agentin Altair, als leitende Ermittlerin, wirkte auf mich nicht sehr präsent, sondern eher wie eine Nebenfigur. Auch Max, der mit seiner Hündin Kona an für sich eine wichtige Rolle bei der Aufklärung des Falles spielt, wurde als Person nur angerissen. Teils störend, teils bereichernd empfand ich die regelmäßigen Erklärungen über Aufgaben und Tätigkeiten verschiedener FBI-Experten, die Vorgehensweise und Arbeit mit einem Spürhund, sowie die Erläuterung von Fachausdrücken und vor allem die wirklich interessanten Hinweise zur Persönlichkeit von Psychopathen. Die Handlung konnte mich fesseln und überraschen, obwohl ich an so manchen Stellen schon eine Ahnung hatte, welche Wendung die Geschichte noch nehmen würde. Das Finale hat mich allerdings nicht gepackt, es war mir für diesen komplizierten Fall viel zu einfach.

Letztendlich ein spannender Fall, durchaus lesenswert. Ich würde allerdings mit Band 1 der Serie beginnen, da oftmals auf die damaligen Geschehnisse verwiesen wird.

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