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Veröffentlicht am 28.02.2017

Ein Buch über Alopezie, der ersten Liebe und dem Weitermachen - auch wenn es schwer ist.

Nichts wünsche ich mir mehr
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Alopezie. Ganzkörper Haarausfall. Nach und nach. Haare auf dem Kopf. Intimbereich. Augenbrauen. Wimpern. Weg, weg, weg. In Kathas Worten: sie wurde zum Nacktmull. Plötzlich. Unerwartet. Keine (wahrscheinliche) ...

Alopezie. Ganzkörper Haarausfall. Nach und nach. Haare auf dem Kopf. Intimbereich. Augenbrauen. Wimpern. Weg, weg, weg. In Kathas Worten: sie wurde zum Nacktmull. Plötzlich. Unerwartet. Keine (wahrscheinliche) Heilung. Die Krankheit tut was ihr gefällt. Nicht sterbenskrank, aber haarlos. Ab jetzt immer: die mit der Glatze. Das ist es, was Katha passiert. Das ist es, womit Katha umgehen muss.

Katha, 16 Jahre alt, zwei beste Freundinnen, Eltern, ein großer Bruder, verguckt in den süßen coolen Jasper - typischer Teenager halt. Bis die Alopezie zuschlägt. Plötzlich sind da tausend mehr Fragen, als davor: wie werden die anderen auf meinen Haarverlust reagieren? Perücke? Therapie? Medikamente? Heilung? Einen Freund finden trotz Alopezie? Tauchen? Schwimmen? Sportunterricht? Den Freunden mitteilen? Bleibt das für immer so?

'Nichts wünsche ich mir mehr' war keinesfalls auf meinem Radar. Ein Buch über das ich nichts gehört hatte. Ein Thema, das mir völlig fremd war. Ich kann nicht für die Menschen sprechen, die selbst an Alopezie erkrankt sind, aber ich fühle mich jetzt als würde ich wirklich Bescheid wissen. Ich fühle mich belehrt, bereichert. Und trotzdem unterhalten. Ich lese nicht viele deutsche Bücher und wenn ich welche lese, mag ich sie oft nicht sehr, aber dieses Buch war wirklich toll. Informativ, ohne 'nur' pragmatisch zu sein. Emotional, ohne melodramatisch zu wirken.

"Mädels, hab ich euch schon erzählt, dass ich mein Fell verliere?"

Besonders gefallen hat mir Katha als Protagonistin. Sie war tapfer, humorvoll, umso stärker durch ihre schwächeren Momente - sie war real und greifbar. Ein nicht perfekter, aber guter Mensch. (Wo wir gerade beim Thema sind: Jasper war verdammt nah dran am Traum-Freund. Hätte ich so einen Jungen in der Schule kennengelernt, würde ich ihn nie mehr gehen lassen.) Auch die beiden Freundinnen und die Familie waren wunderbar. Besonders das Band zwischen den beiden Geschwistern, Henri und Katha hat mich fasziniert, ihre Interaktionen gingen mir unglaublich nah.

Das Thema und die Fragen, die es aufgeworfen hat, haben mich sehr beschäftigt. Für jeden Menschen nicht gerade der optimale Ausgang (Haarverlust), aber für Frauen und Mädchen stelle ich es mir besonders schwer und herzzerreißend vor. Das hat viel mit Femininität und Stolz zu tun. Und Selbstliebe. Die Gedankengänge, die einem durch die Krankheit im Kopf herumschwirren, sind im Buch nur all zu deutlich. Auch wie die Mitschüler reagieren, ist teils grausam, traurig und trotzdem realitätsnah dargestellt. Katha musste zwischenzeitlich unglaublich mutig sein, um sich durch den Tag zu kämpfen.

Der Schreibstil war sehr nach meinem Geschmack. Einfach, direkt, an Momenten witzig. Gut geschrieben, sehr jugendlich. Ich bin leicht hereingekommen, bin fast durch das Buch geflogen. Geholfen hat auch, dass es nicht unnötig in die Länge gezogen wurde.

"Katha, du kriegst 'ne Glatze."
"Nice try."

Definitiv empfehlenswert.

(weitere Rezensionen auf meinem blog: zwischenweltlerinblog.wordpress.com)

Veröffentlicht am 21.01.2017

Die Urmutter, großer Kampf und mal wieder Trubel rund um das Band der Magie!

Fairy - Das Band der Magie 3
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Ich bin so froh, dass ich mich nicht gezwungen habe das Buch zu lesen, obwohl ich gerade nicht in der Stimmung dafür war, denn dadurch hat es MIR UMSO MEHR GEFALLEN.

Das Ende war alles was ich mir erträumt ...

Ich bin so froh, dass ich mich nicht gezwungen habe das Buch zu lesen, obwohl ich gerade nicht in der Stimmung dafür war, denn dadurch hat es MIR UMSO MEHR GEFALLEN.

Das Ende war alles was ich mir erträumt habe. Ich liebe jede einzelne Szene, die sich im Wald abspielt oder mit dem Wald zu tun hat. Ich fand die Pari extrem interessant und vor allem das mit den Kristallbäumen. ICH HABE DIE GANZE ZEIT GEAHNT WAS MIT FAIRY LOS IST UND BIN ÜBERGLÜCKLICH, DASS ICH RECHT HATTE.

Ich fand die einzelnen Beziehungen zueinander - wie immer - toll. Brahn und Fairy haben es mir echt angetan. Brahn ist wohl mein liebster von den männlichen Hauptpersonen. (Obwohl.....) (Das ist eine zu schwere Entscheidung, ich nehme es zurück.) (Wahrscheinlich hängt mein Herz immer noch an Keelin.) Nichtsdestotrotz war Fairy wohl mein liebster Teil der Reihe, weil ich einfach von allem das Beste bekommen habe: Fairy und Brahn, Aeri und Keelin, Liah und Tristan, Meeha, Magie, LIEBE, Action und ein grandioses Ende.

Mal wieder - ich wiederhole mich hier öfter - haben mir die Konzepte, die eingebracht wurden, unglaublich zugesagt: die Urmutter, Kristallbäume, Waldgöttinnen, Pari, das Band der Magie als Mittel zum Zweck yada yada yada. Die ganze Welt, in der die Geschichten spielen, ist fantastico. Wenn ich zurückdenke, was alles passiert ist, bin ich erstaunt und positiv überrascht, wie viel aus dem Ganzen herausgeholt wurde. Hut ab!

Die Kämpfe fand ich besonders atemlos, da so schnell so viel passiert ist und ich konnte die ganze Zeit nur dran denken, wie verdammt cool das alles aussehen würde, wenn das eine Animationsserie oder ein Film wäre. Als es dann zum Showdown kam, war ich hin und weg. Tolle Szenen, toller Ausgang.

Die letzten Kapitel danach waren nur noch purer Genuss: alles wurde abgerundet und geglättet. Und das Frühlingsfest! Zuckersüß! Der Epilog war unglaublich gut gemacht (ich hatte schon geahnt, dass so etwas passieren wird) und hat mir ein Schmunzeln aufs Gesicht gezaubert.

Am Ende kann ich nur sagen, dass es ein tolles Erlebnis war und frage mich, ob es jemals eine Novelle oder ein Spin-Off mit Niemeh geben wird, wo die anderen Charaktere auch drin vorkommen. Hier auf das Hoffen!

Veröffentlicht am 02.01.2017

"Wie die erste große Liebe mich über die Flüchtlingslage informiert hat" - ein Essay von Jule

Grenzlandtage
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Wichtig. Wichtig. Wichtig.

Ich verstehe jetzt, warum Antonia Michaelis und Peer Martins Bücher gehypt werden - oder ich kann es mir zumindest vorstellen, denn DIESES BUCH IST WUNDERSCHÖN GESCHRIEBEN. ...

Wichtig. Wichtig. Wichtig.

Ich verstehe jetzt, warum Antonia Michaelis und Peer Martins Bücher gehypt werden - oder ich kann es mir zumindest vorstellen, denn DIESES BUCH IST WUNDERSCHÖN GESCHRIEBEN. Der Schreibstil ist zauberhaft; wie ein Fluss, der dich mitreißt und wenn du realisierst, dass du dich im Wasser befindest, bist du schon längst den gesamten Wasserfall heruntergefallen. (Ich werde immer sehr pseudo-poetisch, wenn mich Sachen begeistern und das ist auch hier der Fall.)

In "Grenzlandtage" geht es um Jule, die kurz vor dem Abitur steht und zwei Wochen (Lern-)Urlaub in Griechenland macht und Asman, einem syrischen Flüchtling, der unbeabsichtigt in Griechenland gelandet ist, obwohl sein Ziel ein ganz anderes war. Die beiden treffen sich, einmal, zweimal, dreimal und plötzlich sind sie Teil des Lebens des jeweils anderen; verankern sich ineinander - sie fallen und landen auf Wolke 7.

Wie es in Romanen (und im echten Leben) so ist, zieht ein Sturm auf und vertreibt ihre rosa Wolke 7. Missverständnisse, Gefahren und jede Menge auftauchende Probleme mischen sich zu einer großen Suppe zusammen und machen den beiden das Leben schwer.

Flüchtlinge. Ein Thema, das zwischenzeitlich groß in Zeitungen und Fernsehen aufgezeigt wurde und dann irgendwie in den Schatten geraten ist, obwohl es immer noch hochaktuell ist. Der Liebesgeschichten-Aspekt war für mich wohl der uninteressanteste - komischerweise - obwohl ich zu 100% verstehen und befürworten kann, dass dieser eingebaut wurde, um die größeren Massen anzusprechen. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass die Romanze im gewissen Maße als Mittel zum Zweck dient, um das ernste und sehr wichtige (und aktuelle) Thema um die Flüchtlinge näher an den Menschen zu bringen - und das schafft es auch. Traurig, aber wahr: ein erzähltes Schicksal eines einzelnen Menschen wirkt mehr als tausend unbekannte und manchmal muss man Schmerz und Leid vermarkten, damit er überhaupt gehört wird.

"Grenzlandtage" hat mich teilweise berührt, teilweise bereichert und teilweise beklemmt. Die Umgebung, Griechenland, wirkt wie ein Zauberland und gleichzeitig sehr echt und real - ein Mix zwischen dem wahren Erscheinen des Ortes, wenn man auf Reisen ist und dem wundersamen Gefühl, das man sich in einer anderen Welt aufhält. Am Anfang war ich sehr fasziniert, da die gesamte Insel und ihre Bewohner und die Wirkung der Wörter mich in ihren Bann gezogen hat. Als die Verliebtheit von Jule immer mehr in den Vordergrund gerückt ist, habe ich mit dem Lesen für ein paar Tage gestockt, da ich ängstlich gegenüber dem weiteren Verlauf der Geschichte gestimmt war.

Es ist schwer direkt zu sagen "Das ist der richtige Weg!", wenn es zu diesem komplizierten Thema kommt: Flüchtlinge helfen zu wollen. Jule hat sich, meiner Meinung nach, oft sehr problematisch verhalten oder zumindest fraglich - verständlich, da ihre Gefühle im Spiel waren - teilweise aber auch naiv und von ihren eigenen Ansichten geblendet - was nicht unbedingt als Kritikpunkt für den Roman gemeint ist, da ich das relativ realistisch fand. Ich möchte nicht genau ins Detail gehen (um nicht zu spoilern), aber ihr Standpunkt ist durchaus nachvollziehbar - nur nicht wie ich wahrscheinlich in ihrer Situation gehandelt hätte. Wahrscheinlich. Es ist immer schwer einzuschätzen, wie man sich verhalten würde, wenn es zu einer Extremsituation kommen würde.

Der Titel "Grenzlandtage" ist gut gewählt, denn Grenze ist da ein interessantes Stichwort. Wo zieht man die Grenze? Wen lässt man nach Italien, Deutschland, Schweden, in welches Land auch immer und wen lässt man zurück? Und wenn diese Fragen auftauchen, kommen auch noch andere dazu. Wie hilft man am besten?
Gibt es einen richtigen Weg, um zu helfen und einen falschen? Ist helfen immer helfen oder macht man damit manchmal alles nur noch viel schlimmer? Wer sind wir, um zu entscheiden, wer leben darf und wer nicht? Wer sind wir, die Menschen zu verurteilen, die verschmäht wurden und dadurch härtere Bandagen anlegen, um zu überleben? Und wer ist überhaupt dieses omnipotente "wir" von dem ich rede? Fragen um Fragen und keine Antworten in Sicht. Das Buch greift diese Gedanken, die einem beim Lesen durch den Kopf gehen, gut auf und wird hoffentlich ein paar Menschen die Augen öffnen und ihren Horizont erweitern.

Dass bei diesem Roman ein Autorenduo am Start war, hätte ich vom Schreibstil her nie gedacht. Die Übergänge waren flüssig und 'Jules Stimme' hat sich für mich immer gleich angehört. Großes Kompliment dafür! Ich werde bestimmt weitere Bücher der Autoren zur Hand nehmen.

Ich hadere mit der Punktevergabe bei diesem Buch, es zu bewerten fällt mir besonders schwer. Einen Stern gibt es auf jeden Fall für die Sprachgewalt, einen zweiten für den wichtigen Plot. Den dritten für das Ort des Geschehens und der realistischen Vorgeschichte von Asman und seiner Gruppe von Flüchtlingen. Schon alleine dafür, dass all diese tausend unbekannten Schicksale, die wahrscheinlich nie erzählt werden, es verdient hätten, gibt es einen vierten Stern. Ich kann einfach nicht weniger als vier Sterne geben - was ich auch nicht kann, ist auf eine Stelle im Buch zeigen und sagen "Das! Das ist es, was mich davon abhält 5 Sternen zu geben!", aber irgendetwas fehlt für mich.

Schlussendlich kann ich nur sagen: Ich bin froh, dass dieses Buch existiert. Weil es wichtig ist. Und aktuell. Und man sich grundsätzlich mit wichtigen aktuellen Dingen beschäftigen sollte. (Und auch mit wichtigen vergangenen Dingen, aber das ist eine andere Geschichte.)

Weitere Rezensionen auch auf meinem Blog: https://zwischenweltlerinblog.wordpress.com/

Veröffentlicht am 28.12.2016

LIAH, DIE SEELENGÄNGERIN UND DAS ENDE DER WELT

Liah - Das Band der Magie 2
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ICH BIN SO GLÜCKLICH GERADE. Mein Herz ist ein mitreißender Wasserfall aus Liebe, der mich einfach immer weiter und weiter ins offene Meer der Gefühle zieht. Irgendwie werde ich immer so kitschig, wenn ...

ICH BIN SO GLÜCKLICH GERADE. Mein Herz ist ein mitreißender Wasserfall aus Liebe, der mich einfach immer weiter und weiter ins offene Meer der Gefühle zieht. Irgendwie werde ich immer so kitschig, wenn es um Liebesgeschichten geht. Da kommt die Romantikerin in mir heraus.


Zurück zur Geschichte: Liah, zerfressen von ihrer Trauer um Tristan, ist eine Elementarhexe (die 'böse' Variante der Elementarmagierin) und zieht sich immer mehr zurück. Sie kommt einfach nicht mit seinem Tod klar und entscheidet sich schließlich sich auf den Weg zur Seelengängerin zu machen, um diese dort um Tristans Seele zu bitten - obwohl die schwangere Aeri sie gerade wirklich gebrauchen könnte. Packst du auch noch die mögliche Zerstörung der Welt in den Roman und das Drama ist perfekt.

LIAH. Im Roman hat Liahs Charakter immer von egoistisch auf traurig gewechselt, dann auf wütend und dann auf beschämt. Und das immer wieder. Man hat gemerkt, wie sehr ihr Tristans Tod den Boden unter den Füßen weggezogen hat - und zugegeben hat sie das oft unsympathisch gemacht. Ich habe mich ein paar Mal ertappt, wie ich 'Und was ist mit Aeri? Und Keelin? Brahn? Der restlichen Welt?' gefragt habe, aber grundsätzlich trägt das zu Liahs Charakter bei, da sie so schön 'morally gray' ist, sie ist nicht schwarz oder weiß, nicht gut oder böse - sie ist beides. Außerdem fand ich es relativ realistisch, was die Trauer aus ihr gemacht hat. Der Schmerz ist fies und selbstsüchtig und macht aus dir eine Version von dir selbst, die du zwei Jahre später nicht mehr wiedererkennen wirst.

Nach meiner Pause (wegen Erkältung) fand ich es (leider) unheimlich schwer wieder in die Geschichte zu finden, aber als das dann geschehen ist (ungefähr bei der Hälfte), war ich Feuer und Flamme. Die Geschichte trägt sich durch ihre faszinierenden Konzepte (Erinnerungsbläschen, Buchtransport, Seelengängerin, Urbaum, die Karte etc.) und die Beziehungen der Charaktere zueinander. Liah und Tristan, Aeri und Keelin, Meeha und Aeri, Liah und Fairy. Du liest weiter, weil die Figuren dir wichtig sind und du gespannt bist, wie sie sich weiterentwickeln - und besonders Liah (endlich!) tut das. Der (Vor-)Endpunkt, als Liah schließlich bei der Seelengängerin ist und ihre Entscheidung treffen muss, war erwartet (einziger logischer Ausgang meiner Meinung nach) und (ich will jetzt keine Spoiler nennen, aber) wie Liah mit der Entscheidung umgegangen ist, war für mich so Liah-mäßig, dass ich fast lachen musste.

Da die langgezogene Zurück-in-die-Geschichte-finden-Phase eher das 'Ich bin's, nicht du' Phänomen ist, werde ich trotzdem voller Freude vier Sterne geben. Manche Szenen waren wunderbar konstruiert und haben mich mitten ins Herz getroffen. Ich bin super zufrieden mit dem Ende und freue mich jetzt auch mich mit dem letzten Band zu beschäftigen. Ich bin gespannt auf Fairy und Brahn.


APROPOS DIE KARTE HAT MICH AN DIE KARTE DER RUMTREIBER AUS HARRY POTTER ERINNERT UND MICH AUF EINE MELANCHOLISCHE WEISE SEHR GLÜCKLICH GEMACHT

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eilmeldung: 12-jähriger besiegt Dunklen Lord - schon wieder!

Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter 2)
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Geständnis: Obwohl ich alle Harry Potter-Filme mehr als einmal gesehen habe,
habe ich die Bücherreihe, auf der die Filme basieren nie gelesen.

Freudige Nachricht: Nach etlichem Hin- und Herüberlegen ...

Geständnis: Obwohl ich alle Harry Potter-Filme mehr als einmal gesehen habe,
habe ich die Bücherreihe, auf der die Filme basieren nie gelesen.

Freudige Nachricht: Nach etlichem Hin- und Herüberlegen habe ich mich Anfang 2016
dazu entschlossen (endlich!) Harry Potter zu lesen. Yay me!

Nachdem mich der erste Band jedoch eher enttäuscht hat - es tut mir leid! -, habe ich diesen Punkt auf meiner To-Do-Liste ein bisschen weiter nach unten geschoben. Und dann noch ein bisschen weiter nach unten. Und noch ein bisschen. Und plötzlich hatte ich das wieder total vergessen. Typisch. Aber - und jetzt kommt's! - dann habe ich mich Geistesblitz-mäßig wieder erinnert, nachdem ich durch mein Goodreads-Profil gegangen bin und hier bin ich! Ready to review this book with all my might!

Plot:
Elfen, die dir den letzten Nerv rauben, aber eigentlich nur dein Bestes wollen. Eine geheime Kammer, aus der ein Monster ausgebrochen ist. Ein scheinbar leeres Tagebuch. Ein Riese, der sehr haarige Freunde hat. Ein Umhang, der mal wieder gebraucht wird. Ein gehässiger blonder Junge, der bis aufs Übelste ablästert. Hermine wird das Opfer von Medusa ähnlichen Kräften. Harry gerät in Gefahr. Andauernd. Und Ron mag keine Spinnen. Dazu noch eine Prise von
Dumbledores Andeutungen und Fred und Georges Humor und du hast 'Harry Potter und die Kammer
des Schreckens'.

"Wo ist eigentlich Snape?"
"Vielleicht ist er krank!"
"Vielleicht hat er gekündigt, weil er wieder nicht Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten darf!"
"Oder sie haben ihn rausgeschmissen! Immerhin kann ihn ja keiner ausstehen-"
"Oder vielleicht", sagte eine eisige Stimme direkt hinter ihnen: "wartet er darauf, von euch zu hören, warum ihr nicht mit dem Schulzug gekommen seid."


Charaktere:
Davon gibt es eine ganze Menge. Von Harry, lebende Legende, über Ron, noch ein Weasley!, über Hermine 'Schlammblut' Granger bis zu Snape, bösartiger Lehrer, der nie das Fach unterrichtet, das er unbedingt unterrichten will. Dann noch Dumbledore, der fast nie direkt sagt, was er meint. Maulende Myrte, deren
Spitzname schon alles sagt. Und natürlich Tom Riddle, der Percy-Vor-Vorgänger gone dark. Klar sind da noch
viiiiiiele weitere. Die Dursleys. (Wird das so geschrieben?). Die Malfoys. Die restlichen Weasleys.
Der strebsame, aber tollpatschige Neville Longbottom. Crabbe und Goyle, Draco's dämliche Mitläufer.
Gilderoy Lockhart, der mich an Lord Farquaad aus Shrek erinnert. Und die Tatsache, dass ich jetzt noch
weitere drei Zeilen lang die weiteren Charaktere aufzählen könnte, sagt schon eine Menge Gutes.
Nämlich das: Einzigartigkeit und Vielfalt.

Macht Platz für den Erben von Slytherin, ein gaaanz böser Zauberer kommt hier durch..."
"Das ist nicht zum Lachen."
"Ach, geh aus dem Weg, Percy. Harry hat's eilig."
"Ja, er macht schnell einen Abstecher in die Kammer des Schreckens auf eine Tasse Tee mit seinem reißzähnigen Knecht."


Positives:
Es fühlt sich an, als würde die Geschichte langsam zu sich selbst finden. Als wäre sie in dieser komischen
Selbstfindungsphase, die wir alle (mindestens einmal) durchgehen - wo man von 'Was will ich????' zu 'Also
das ist es nicht.' geht und dann bei 'Will ich das?' landet, bis man schließlich bei 'Das will ich!' ankommt. Ich mochte eine Menge Dinge in diesem Band. Achtung: Spoiler folgen! Nicht zuletzt, weil ich in gruselige und einzigartige Konzepte, die gut umgesetzt sind, verliebt bin. Und davon gibt es viele bei 'Harry Potter'. Quidditch. Die Winkelgasse. Der Duellierclub. Kamine als Transportmöglichkeit. Ein Tagebuch, das dir antwortet. Die Waschbecken als Eingang zur Kammer des Schreckens. (Zwei Wörter dazu: tolle Idee.) Vielsafttrank. Unsichtbarkeitsumhang. Hauselfen. Parsel. Und die Wörter, die Rowling erfunden hat! Muggel. Schlammblut. Die Zaubersprüche! Rictusempra. Expelliarmus. (Drei Wörter dazu: sehr tolle Idee.)

Außerdem fange ich wirklich an Ron zu mögen. Nicht, dass ich ihn im ersten Band oder in den Filmen
nicht leiden konnte, aber er ist in meiner Wertschätzung eindeutig gestiegen. Das hat vor allem drei Gründe: 1) ich finde ihn verdammt lustig, 2) ist es verdammt süß, wie er Hermine verteidigt und sich um sie sorgt und 3) ist es verdammt mutig, wie er immer wieder aufs Neue versucht seine Arachnophobie
zu überwinden, um Harry beizustehen und zu helfen.

"Ginny, wobei hast du Percy eigentlich erwischt, was solltest du niemandem erzählen?"
"Ach, das. Na ja, Percy hat eine Freundin. (...) Aber ihr zieht ihn doch damit jetzt nicht auf, oder?"
"Fiele mir nicht im Traum ein", sagte Fred, der aussah, als wäre sein Geburtstag vorverlegt worden.
"Ganz bestimmt nicht", sagte George wiehernd.


Fazit:
Ich hätte diese Bücher als Dreizehnjährige verschlungen und vergöttert- als Achtzehnjährige finde
ich sie immer noch sehr magisch und schön und wunderbar fantasievoll. Außerdem kann unsere Gesellschaft nie genug Bücher über Jugendliche herausbringen, die sich Tag für Tag für das Gute entscheiden und gegen das Böse kämpfen.