Gehetzte Liebesgeschichte
Passion on Park Avenue
Erst einmal muss ich sagen, dass ich „Passion on Park Avenue“ nicht als ersten gelesen habe sondern zuerst „Love on Lexington Avenue“, das mir sehr gut gefallen hatte.
„Passion on Park Avenue“ hingegen ...
Erst einmal muss ich sagen, dass ich „Passion on Park Avenue“ nicht als ersten gelesen habe sondern zuerst „Love on Lexington Avenue“, das mir sehr gut gefallen hatte.
„Passion on Park Avenue“ hingegen hat mich dann doch leider etwas enttäuscht.
Inhalt:
Die Ausgangssituation ist etwas kontrovers: Die Geliebte, die Freundin und die Ehefrau von Brayden Hayes lernen sich am Tag seiner Beerdigung kennen. Sie werden und schließen den Pakt, sich gegenseitig vor Idioten wie Brayden zu schützen. In den drei Bände der Reihe dürfen wir jeweils eine der Freundinnen begleiten, wie sie neues Liebesglück findet.
In „Passion on Park Avenue“ geht es um Naomi, Affäre von Brayden. Sie ist in der Bronx aufgewachsen und hatte als Kind nicht viel, da ihre Mutter keinen Job lange behalten hat. Als ihre Mutter einen Job als Haushaltshilfe annahm, hatte sie eine Affäre mit ihrem Chef. Nachdem dies herausgekommen war, landeten Naomi und ihre Mutter auf der Straße.
20 Jahre später ist Naomi erfolgreiche Leiterin ihres eigenen Unternehmens. Um mit der Vergangenheit abzuschließen zieht sie zurück in das Haus, in dem ihre Mutter gearbeitet hat. Dort trifft sie den Sohn des alten Arbeitgeber ihrer Mutter wieder, für den sie - zu ihrer eigenen Überraschung - nicht nur Hass empfindet…
Cover und Schreibstil:
Das Cover zeigt die Skyline von New York. Dies finde ich sehr passend, weil die Geschichte ja auch dort spielt und man somit sofort im Geschehen ist. Vor allem der Sonnenuntergang erzeugt auch schon eine passend romantische Stimmung.
Der Schreibstil war auch in diesem Band recht angenehm, jedoch konnte er leider nicht die Längen überbrücken, die im Roman aufgetaucht sind. Leider hat mir auch ein wenig der Witz gefehlt, der die Geschichte noch hätte aufwerten können.
Charaktere:
Naomi sieht man schon zu Beginn an, dass sie noch nicht mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen hat. Sie arbeitet sehr viel und achtet auf ihre äußere Erscheinung, da sie immer noch Angst hat für ihr Vergangenheit verurteilt zu werden. Als sie jedoch mehr Zeit mit Oliver und seinem Vater verbringt, merkt sie, dass ihre negative Ansicht auf die Vergangenheit ihr nicht weiterhilft und sie nach vorne schauen möchte und auch vergeben kann. Sie merkt, dass Menschen sich ändern können, wodurch sie Oliver aus näher an sich heran lässt. Insgesamt ist ihre Entwicklung nur positiv zu sehen, da sie am Ende in Olivers Vater auch sowas wie einen Vater sieht und das obwohl sie diesen früher gehasst hat. Durch Oliver hat sie gelernt zu vergeben und ihre Vergangenheit zu akzeptieren.
Oliver war mir von Anfang an sympathisch. Naomi hat ihn ja sehr negativ dargestellt - wegen dem, was in der Vergangenheit passiert ist - aber in der Gegenwart ist er ein durch und durch freundlicher Menschen, der sich rührend um seinen Vater kümmert, obwohl dieser ihn früher auch nicht besonders gut behandelt hat. Für seinen Vater hat Oliver sein ganzen früheres Leben aufgegeben. Erst durch Naomi beginnt er wieder an ein Leben zu denken und findet auch nur durch sie die Kraft seinen Vater in ein Heim zu geben.
Im großen und Ganzen tun sich die beiden auf jeden Fall gut und helfen sich die Vergangenheit hinter sich zu lassen und endlich in die Zukunft zu schauen.
Meinung:
Oliver und Naomi waren zwei sehr unterschiedlich und interessanter Charakter, die man gerne auf ihrem Weg begleitet hat. Jedoch war der Zeitraum, in dem die beiden sich verliebt haben, doch sehr kurz, weswegen es eher unglaubwürdig wirkte. Gefühlt habe sich die beiden - wenn überhaupt - nur alle 2-4 Tage abends für ein paar Minuten gesehen. Zusammen unternommen haben sie eigentlich gar nichts außer einem gemeinsamen Abendessen bei Freunden, zu dem sie aber nicht einmal zusammen gegangen sind.
Außerdem hat Naomi die meiste Zeit über gearbeitet, weswegen es wenige Szenen zwischen ihr und Oliver gab. Es war also schwer nachvollziehbar wie die beiden sich ineinander verliebt haben, ohne dass sie sich wirklich getroffen hätten.
Dadurch, dass die beiden so wenig Zeit miteinander verbracht haben, ist noch ein weiteres Problem für mich aufgetreten: Es gab sehr viele Länge. Oft haben die Charaktere bloß ihren Gedanken nach gehangen oder die Seiten bis zum nächsten Treffen wurde mit uninteressanten Nichtigkeiten gefüllt, weswegen man viele Passagen auch einfach hätte überspringen können, ohne wichtige Szenen zu verpassen.
Sowas ist ein Indiz dafür, dass die Szenen lieber hätten gestrichen werden sollen, wodurch der Roman mir dann vielleicht weniger langweilig erschienen wäre. Zum Teil musste ich mich wirklich quälen weiterzulesen, weil einfach nichts passiert ist.
Sehr gut gefallen haben mir dafür die Szenen mit Audrey und Claire, weil man einfach merkt, dass die drei sich bedingungslos unterstützen. Vor allem, da Naomi nicht viele Bezugspersonen zu haben scheint, war es umso schöner zu sehen, dass die drei so toll zusammenhalten.
Fazit:
Ein Roman über Vergebung und Akzeptanz, der zeigt, dass Menschen sich ändern können. Jedoch wirkte die Entwicklung der Liebesgeschichte sehr gehetzt und es gab einige Längen, die das Lesevergnügen leider getrübt haben.
Da ich Claires Geschichte ja schon gelesen habe und diese mir gut gefallen hat, freue ich mich natürlich noch darauf Band drei mit Audreys Geschichte zu lesen.