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Veröffentlicht am 18.03.2020

Anspruchsvoll, aber schön für den Grundschulunterricht

Die Händlerin der Worte
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Die Händlerin der Worte verkauft Wörter, die alle für ein nettes und respektvolles Zusammenleben benötigen. Das sind nicht nur Bitte und Danke. Es gibt auch komplexere Wörter, Synonyme und ganze Wortgruppen. ...

Die Händlerin der Worte verkauft Wörter, die alle für ein nettes und respektvolles Zusammenleben benötigen. Das sind nicht nur Bitte und Danke. Es gibt auch komplexere Wörter, Synonyme und ganze Wortgruppen. Zudem repariert sie selbstverständlich auch solche und „poliert“ ältere, schon ein wenig vergessene und daher fremd anmutende Wörter wieder auf.

Die Idee einer solchen Händlerin fand ich sehr innovativ. Denn hier wird in eine nette kleine Detektivgeschichte die Bedeutung von Wort und Sprache Grundschülern näher gebracht. Da wir alle selbstverständlich mit Sprache aufwachsen, gehen wir ja sehr intuitiv mit dieser um, ohne uns immer bewusst zu machen, welche Auswirkung Sprache auf unseren Umgang miteinander hat. So eine bewusste Sensibilisierung ist für mich gar nicht so verkehrt angedacht.

Beim Lesen fiel mir jedoch auf, dass viele Kinder es sich heute gar nicht mehr alleine in einer Bibliothek ausleihen würden, da die (Abenteuer-)Geschichte im Buch von der Handlung her ein wenig zu flach ist – obwohl der Anspruch an den Inhalt und die Bedeutung von diesem eher hoch ist. Aber vielleicht ist es ja auch dem Umstand geschuldet, dass das Buch auf einem Theaterstück basiert, wie ich weiter unten noch ausführen werde.
Aber es ist für mein Dafürhalten ein tolles Buch für den Grundschulunterricht. Unter Anleitung und konkreten Aufgabenstellungen betrachtet ist das Buch einfach super.

Was ich erst am Ende des Buches mitbekam, da dort bewusst dafür geworben wurde; es gibt ein Theaterstück zu dem Buch (oder auch eher umgekehrt). Das Stück wird durch die Nimmerland Theaterproduktion deutschlandweit gerade auch für Schulen angeboten. Und auf der entsprechenden Seite kann man auch Arbeitsmaterial für einen entsprechenden Projektunterricht finden.
das hat mir richtig gut gefallen.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Schnabeltier – „Einzigartige Kreatur voller Schönheit, Tapferkeit und Intelligenz“

Rufus und sein Schnabeltier
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Ein witziges und recht unterhaltsames Vorlesebuch des Autors Michael Engler, dass aber auch fortgeschrittene Erstleser recht gut anspricht. Die schöne, wenn auch nicht ganz neue Geschichte über einen Jungen, ...

Ein witziges und recht unterhaltsames Vorlesebuch des Autors Michael Engler, dass aber auch fortgeschrittene Erstleser recht gut anspricht. Die schöne, wenn auch nicht ganz neue Geschichte über einen Jungen, der sich spontan und mutig auf die Reise macht ist in nicht all zu lange Kapitel mit wahnsinnig vielen Illustrationen eingeteilt. Das regt Vorschulkinder zum mit ins Buch schauen an und erläutert für die Erstleser noch einmal die Handlung der Geschichte.

Die Geschichte selbst ist auch recht schön, wenn ich auch finde, dass sie den meisten Grundschülern schon wieder „zu seicht gestrickt“ sein dürfte. Rufus ist meist doch sehr naiv und folgt den Ratschlägen seines Freundes Sidney viel zu leicht. Das fand zumindest mein siebenjähriger Sohn.
Aber insgesamt haben wir zwei beim Lesen sehr viel geschmunzelt und gelacht, denn das Schnabeltier Sidney ist auf seine Art und Weise schon eine Nummer für sich.

Alles in Allem empfehlen wir das Buch gerne weiter, denn es setzt sich mit der kindlichen Erlebniswelt unterhaltsam und mit einer gehörigen Portion Humor auseinander.

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Schön geschrieben

Die 12 Häuser der Magie
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Wie es Titel und Verlagstext bereits erahnen lassen; in dem Auftaktroman der neuen Trilogie von Andreas Suchanek dreht sich alles wieder um Magie, Intrigen und um die Wahrheit hinter dem schönen Schein. ...

Wie es Titel und Verlagstext bereits erahnen lassen; in dem Auftaktroman der neuen Trilogie von Andreas Suchanek dreht sich alles wieder um Magie, Intrigen und um die Wahrheit hinter dem schönen Schein. Dabei bleibt der Autor dem Metier des Urban-Fantasy treu und entwickelt wie man es von ihm gewohnt ist rasant die Handlung, gibt immer nur so viel Informationen preis, wie unbedingt notwendig und konstruiert daraus zumeist sehr geschickt Irrungen und Wendungen der Geschichte.

Ich mag und schätze das sehr an den Werken von Andreas Suchanek.
Indes – irgendwie hatte ich mich auf etwas Neues gefreut, ja es fast erwartet. Denn bisher hat der Autor mich auch mit seinen anderen Reihen, die durch seinen gewohnt handlungsreichen Schreibstil hervorstechen, aber in ganz anderen Settings spielen, immer positiv überrascht. Von daher war ich schon ein wenig enttäuscht, dass es sich bei Schicksalswächter lediglich um einen soliden Roman handelt, der mir jedoch in Art und Weise – auch in der Handlung – irgendwie zu nah an seiner tollen Reihe Das Erbe der Macht ist und sich nicht von diesem abhebt. Deshalb konnte mich dieses Buch nicht so mitnehmen, wie ich es eigentlich bisher gewohnt bin. Das ist schon ein wenig schade.

Aber nichts desto Trotz ist es ein gelungener Auftakt, der Urban-Fantasy Leser sicher überzeugen kann. Und ich empfehle die Reihe gerne weiter.

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Veröffentlicht am 04.11.2019

In Pantoffeln auf den eiskalten Berg

Der Tag, an dem Weihnachten verschwand
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Zur Weihnachtszeit sind alle Leute sehr gestresst und eher geneigt reizbar und streitlustig zu sein. Auch die Geschwister Myri, Joseph und Yule sind nicht gerade in Weihnachtsstimmung. Anscheinend wird ...

Zur Weihnachtszeit sind alle Leute sehr gestresst und eher geneigt reizbar und streitlustig zu sein. Auch die Geschwister Myri, Joseph und Yule sind nicht gerade in Weihnachtsstimmung. Anscheinend wird ihr Vater sie zu Weihnachten nicht besuchen. Vielleicht kommt er ja auch gar nicht mehr? Da findet Myri, dass alle Leute recht haben: Weihnachten gehört abgeschafft, denn dann kann niemand mehr auf enttäuschten Hoffnungen sitzen bleiben.
Ja, und als die drei nach Hause kommen erinnert sich außer ihnen tatsächlich niemand mehr an Weihnachten. Die Sonne scheint wie im Hochsommer, keine Winterferien – und das alles drei Tage vor Heiligabend… .

Mich hat das Buch ein wenig zum Nachdenken angeregt. Denn die Ausgangssituation vor Weihnachten ist ja nicht aus der Luft gegriffen. Zumeist sind alle mehr von Weihnachten gestresst, als in weihnachtlicher Vorfreude.
Und ich finde es von daher schön, dass sich die Autorin in ihrer Geschichte diesem Thema kindgerecht widmet. Achtjährige Kinder sollten mit dem Buch eigentlich gut zurecht kommen. Die Schrift ist hinreichend groß und die wundervollen Illustrationen unterstützen die Geschichte gekonnt.
Was wäre die Welt wohl ohne Weihnachten?

Veröffentlicht am 28.10.2019

Gediegene Umsetzung japanischer Mythologie

Im Schatten des Fuchses
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Die Handlung des ersten Bandes der neuen Schatten-Reihe von Julie Kagawa kann man sehr kurz umreizen. Kitsune Yumeko will das Vermächtnis ihres Meisters erfüllen und die Welt vor einem drohenden Unheil ...

Die Handlung des ersten Bandes der neuen Schatten-Reihe von Julie Kagawa kann man sehr kurz umreizen. Kitsune Yumeko will das Vermächtnis ihres Meisters erfüllen und die Welt vor einem drohenden Unheil bewahren. Dazu muss sie einen Teil einer gefährlichen Schriftrolle zu einem verborgenen Tempel bringen. Auf der Reise begegnet sie dem Shinobi Tatsumi, der im Auftrag seines Clans ebenfalls diese Rolle begehrt. Und wie es so in der asiatischen Welt gerne ist; keiner darf sich dem anderen zu erkennen geben, so dass eine abenteuerliche Geschichte um eine gemeinsame Suche, Verstellungen und sich entwickelnde Beziehungen entsteht. Im Verlauf der Handlung werden mehrere Parteien mit eingebunden, deren Ziele nicht immer ganz aufgedeckt werden, aber es soll ja auch Spannung für die beiden Folgebände erhalten bleiben.

So alles in allem finde ich das Buch gar nicht schlecht. Der Schreibstil der Autorin passt super zu Jugendbüchern. Er ist sehr geradlinig, aber nicht zu simpel. Bisweilen fand ich die Wortwahl unpassend modern, dem Setting der Handlung nicht entsprechend. Das kann aber auch der Übersetzung geschuldet sein, was ich an dieser Stelle nicht prüfen kann. Dazu müsste ich den Roman in Originalsprache lesen.
Die Handlung ist sehr klischeehaft, dem japanischen Setting aus traditionellem japanischen Anime und historischem Samurai verbunden. Wer einschlägige Kurosawafilme gesehen hat und dazu noch Animes wie Inuyasha, für den bietet das Buch keinerlei Überraschungen, wird aber beim Leser sehr gefallen. Und da ich ein Fan von beidem bin, hat mir das Buch also überwiegend gefallen.
Allein von der Autorin hätte ich vielleicht mehr erwartet. Sie wird wirklich gerne hoch gelobt und die Talon-Reihe soll ganz toll sein. Dafür ist mir dann der Handlungsaufbau in diesem Roman dann doch eher ein wenig zu flach. Aber vielleicht habe ich da auch eine zu überzogene Erwartungshaltung an Julie Kagawa.


Als Fazit bleibt jedoch stehen: Im Schatten des Fuchses ist ein gediegener Jugendfantasyroman, der Fans mytologischer japanischer Settings bestimmt gut anspricht. Mich konnte er so weit begeistern, dass ich die Reihe doch gerne bis zum Ende verfolgen möchte. Denn vielleicht wird die Handlung ja doch noch ein wenig komplexer.