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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2020

Eine Enttäuschung, wenn man die anderen Bücher der Autorin kennt

City of Girls
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Ich bin mit einer gewissen Erwartungshaltung an das neue Buch von Elizabeth Gilbert herangegangen. Das letzte Buch, welches ich von ihr gelesen habe, war "Das Wesen der Dinge und der Liebe". Es hatte mir ...

Ich bin mit einer gewissen Erwartungshaltung an das neue Buch von Elizabeth Gilbert herangegangen. Das letzte Buch, welches ich von ihr gelesen habe, war "Das Wesen der Dinge und der Liebe". Es hatte mir gut gefallen und ich konnte in der Geschichte abtauchen und mich treiben lassen.

Das hat mir diesmal leider komplett gefehlt. Eine fast 90jährige Frau erzählt einer 70jährigen, ihr unbekannten, Frau in einem Brief von ihrem Leben, als wären sie beste Freundinnen und schon viele Jahre befreundet. Sie erzählt von wilden Parties, von arrangierten Sex, nur um endlich keine Jungfrau mehr sein zu müssen, von dem Theater, das kurz vor dem Untergang steht und für das sie die Kostüme näht und dem vielen Alkohol. Enttäuschenderweise geht das dann über fast 500 Seiten in verschiedenen Variationen so weiter.

Die Charaktere bleiben farblos und ohne Tiefgang. Vivian kann mich nicht einfangen und mitreißen. Sie schwebte in ihrer ganz eigenen Welt aus Naivität, großen Gefühlen und kleiner Theaterwelt. Die Geschichte schleppt sich über die Seiten und schafft es nicht eine gewisse Spannung aufzubauen und den Leser in einen New Yorker Strudel zu ziehen. Es war weder witzig, noch charmant. Ich bezweifle, dass eine Neunzigjährige in einem Brief so sehr in intime Details geht und auch die Sprache, die sie verwendet, ist für dieses Alter eher untypisch.

Die Autorin konnte mir so auch nicht die Theaterwelt der 40iger Jahre näherbringen. Es wirkte eher wie eine nicht so gute Seifenoper. Sehr schade, denn Cover und Klapptext hatten mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Diese Liebe konnte mich leider nicht überzeugen

Eine Liebe in Neapel
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In diesem Buch gibt eindeutig zwei Lieben.
Die Liebe zwischen Heddi und Pietro und die Liebe zu Italien.

Die Autorin lässt den Leser diese Liebe stets spüren und geht in Details, die die Geschichte ...

In diesem Buch gibt eindeutig zwei Lieben.
Die Liebe zwischen Heddi und Pietro und die Liebe zu Italien.

Die Autorin lässt den Leser diese Liebe stets spüren und geht in Details, die die Geschichte leider etwas aufblähen. Denn die Liebegeschichte zwischen den beiden Hauptcharakteren ist eigentlich recht schnell erzählt und ich hatte zwischendurch mal das Bedürfnis dieser Liebe zu entkommen. Sie ist so groß und so kitschig, dass es mich immer wieder mal geschüttelt hat. Da fand ich die Passagen mit dem Blick auf Neapel viel besser und ich bin lieber durch die Straßen gelaufen, als den Briefen von Pietro (der Mann kann durchaus im Mitleid baden - leider) zu folgen. Ich konnte mich mit den beiden Charakteren nicht so richtig anfreunden. Es bleibt (trotz der vielen Seiten) oberflächlich und zieht sich über die Seiten.

Eigentlich könnte man auf 500 Seiten richtig viel erzählen, aber hier hat es leider nicht funktioniert. Ich glaube das Kürzen der Geschichte um gut 100-150 Seiten hätte ihr gut getan. Manchmal holperte es im Text, d.h. es waren Widersprüche bzw. Ungereimtheiten in der Geschichte, die mich etwas irritierten.

Wer Italien genauso stark liebt, wie die Autorin, kann das Buch fast als kleinen Reiseführer (wobei ich nicht weiß, ob ich Beschreibungen von Neapel stimmen) lesen. Die Liebesgeschichte konnte mich leider nicht überzeugen. Sie ließ mich unberührt zurück.

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Recht zähe Geschichte ohne Spannung

Das Dorf der toten Seelen
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Ich habe die Krimis von Viveca Sten gern gelesen. Sie waren spannend und mit Charakteren, denen man gern folgt. Nun hat die Tochter von Viveca Sten einen Krimi geschrieben und ich war mehr als gespannt, ...

Ich habe die Krimis von Viveca Sten gern gelesen. Sie waren spannend und mit Charakteren, denen man gern folgt. Nun hat die Tochter von Viveca Sten einen Krimi geschrieben und ich war mehr als gespannt, wie er sein wird.

Nach der Lektüre dieser Geschichte, denn ein Krimi war es für mich nicht, bin ich enttäuscht und ernüchtert. Es war eine recht zähe Geschichte, die nicht so richtig an Fahrt aufnehmen wollte. Es sollte ja etwas gespenstisch, mystisch sein, aber es klappte nicht. Keine Aufregung beim Lesen, keine Gänsehaut oder Spannung, was auf den nächsten Seiten geschehen wird. Die zufälligen Ereignisse waren leider manchmal erahnbar und dadurch wenig überraschend. Die Charaktere wirkten blass, noch sehr unausgereift und wenig ansprechend. Man fieberte nicht mit ihnen mit. Ich habe mich die ganze Zeit wie außen vor gefühlt. Ein richtiges Abtauchen in die Geschichte gab es nicht und der Lesespaß hielt sich sehr stark in Grenzen.

Man holperte durch die Geschichte und hoffte auf eine Wendung, auf etwas Spannung oder vielleicht wenigstens ein krachendes Ende. Aber nein, leider nicht. Das Ende war sehr konstruiert und hat mich nicht überzeugen können. Schade, das war leider kein gelungenes Debüt. Ich werde wohl bei den Büchern der Mutter bleiben.

Veröffentlicht am 25.03.2020

Enttäuschend. Kommt leider nicht an die vorherigen Fälle heran.

Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 7)
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Das Thema, welches sich Nele Neuhaus, ausgesucht hat, ist sehr brisant und obwohl das Buch bereits 2014 erschienen ist, noch immer sehr aktuell. Es geht um Bestechung, Bevorzugung und Hintergehen von Vorschriften ...

Das Thema, welches sich Nele Neuhaus, ausgesucht hat, ist sehr brisant und obwohl das Buch bereits 2014 erschienen ist, noch immer sehr aktuell. Es geht um Bestechung, Bevorzugung und Hintergehen von Vorschriften bei der Organvergabe an kranke Menschen und Selbstjustiz.

Das Thema ist spannend und interessant, aber leider wurde es nicht so gut umgesetzt. Die Charaktere sind diesmal schwach und teilweise auch nicht glaubwürdig. Das Ermittlungsteam wirkt unkoordiniert und unprofessionell, obwohl es doch schon einige Fälle zusammen gelöst hat. Die zusätzliche Hilfe in Form von Herrn Neff war einfach nur nervig, da völlig daneben und aus meiner Sicht auch nicht wirklich gut eingebaut. Er wirkte wie ein eingeschobener Fremdkörper, der die Geschichte, um ein paar Seiten verlängern soll. Auch die "Hilfe" von Pias Schwester war eher fragwürdig als realistisch.

Es knirschte an vielen Stellen. Die Geschichte verlor mit jeder Seite an Spannung und man wollte einfach nur noch zum Ende kommen. Leider. Denn das Thema hatte Potential, aber nicht in Kombination mit einem schwachen Ermittlerteam, unglaubwürdigen Nebencharakteren und einigen Wiederholungen, die die Geschichte nur künstlich aufgebauscht haben.

Da ich den nächsten Band schon da liegen habe, werde ich ihn auch lesen. Ich hoffe, dass dieser dann besser sein wird.

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Veröffentlicht am 20.03.2020

Meine Erwartungen wurden leider so gar nicht erfüllt. Schade, schade.

Die Galerie am Potsdamer Platz
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1930, Berlin und Kunstszene - drei Schlagwörter, die mich dazu bewegt haben, das Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen.

Es hätte eine spannende, abwechslungsreiche und vor allem interessante Geschichte ...

1930, Berlin und Kunstszene - drei Schlagwörter, die mich dazu bewegt haben, das Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen.

Es hätte eine spannende, abwechslungsreiche und vor allem interessante Geschichte werden können. Wenn, ja wenn die Charaktere nicht so emotionslos und hölzern gewesen wären. Auch schrammten sie oft an der Realität vorbei und die Handlungen haben mich mehr als einmal mit dem Kopf schütteln lassen. Ich konnte zu keiner Figur eine Verbindung aufbauen. Sie blieben weit weg und nicht greifbar, waren oftmals unsympathisch und sehr oberflächlich.


Die Familiengeschichte war sehr konstruiert und wenig glaubwürdig. Sie hatte keinerlei Spannung und plätscherte durch die Seiten, dass es leider schon in der Mitte langweilig wurde. Zwischendurch verlor man leicht die Lust, des Rätsels Lösung zu erfahren, weil man schon nicht mehr daran glaubte, dass es überraschen könnte. So war es leider dann auch.


Das Buch hat mich recht enttäuscht zurückgelassen. Meine Erwartungen wurden leider so gar nicht erfüllt. Schade, schade.