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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2020

Tragische Lebensgeschichte

Piccola Sicilia
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Der Roman „Piccola Sicilia“ von Daniel Speck ist ein Familienroman.
Er wechselt die Perspektiven über Krieg, Flucht und die Gegenwartsnah. Der Roman wechselt zwischen Deutschland und Tunesien.

1942 gibt ...


Der Roman „Piccola Sicilia“ von Daniel Speck ist ein Familienroman.
Er wechselt die Perspektiven über Krieg, Flucht und die Gegenwartsnah. Der Roman wechselt zwischen Deutschland und Tunesien.

1942 gibt es in Tunis viele Einwanderer aus Italien, meist Juden.
Die Archäologin Nina hat in ihrer Kindheit nie etwas über ihren Großvater erfahren, die Großmutter sagt er ist nicht tot, er ist verschollen. Viele Jahre später findet sie seinen Namen Moritz Reinke auf der Passagierliste des letzten deutschen Flugzeuges, das Tunis verließ.
Sie trifft eine geheimnisvolle Frau, die behauptet, das Moritz auch ihr Vater ist.
Wir erfahren was Moritz in Tunis erlebte.

Daniel Speck gibt dieser Liebesgeschichte eine interessante Kulisse. Die Emotionen aller Personen hat er realistisch eingefangen. Seine Sprache ist fesselnd.

Veröffentlicht am 21.03.2020

Feuer fängt mit Funken an

Karl Valentin ist tot
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Die Krimiautorin Sabine Vöhringer konnte mich mit ihrem Krimi „Karl Valentin ist tot“ mit Hauptkommissar Perlinger begeistern.
Es ist der Dritte Krimi dieser Reihe.

Der Prolog beginnt 2017 im Karl ...


Die Krimiautorin Sabine Vöhringer konnte mich mit ihrem Krimi „Karl Valentin ist tot“ mit Hauptkommissar Perlinger begeistern.
Es ist der Dritte Krimi dieser Reihe.

Der Prolog beginnt 2017 im Karl Valentin Gymnasium in München. Der 17jährige Fabian Brühl stürzt über ein Geländer, das wird als Selbstmord angenommen.
2019 geht es weiter. Im Gymnasium wird Feuer gelegt und eine Lehrerin wird tot aufgefunden. Hauptkommissar Tom Valentin ermittelt mit seinem Team.

Die Autorin hat einen spritzigen Stil. Immer wieder werden Sätze von Karl Valentin eingestreut. Man hofft und bangt mit ihren Figuren.
Das war für mich ein fesselnder Krimi, den ich miterlebt habe. Ein gutes Leseerlebnis.




Veröffentlicht am 17.03.2020

Das russische 20. Jahrhundert

Rote Kreuze
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Der Weißrussische Schriftsteller Sasha Filipenko konnte mich mit seinem Roman „Rote Kreuze“ begeistern. In seiner Vita steht das er Fußballfan ist, so lässt er seinen Protagonisten Schiedsrichter werden.

Es ...


Der Weißrussische Schriftsteller Sasha Filipenko konnte mich mit seinem Roman „Rote Kreuze“ begeistern. In seiner Vita steht das er Fußballfan ist, so lässt er seinen Protagonisten Schiedsrichter werden.

Es fängt mit dem Schicksal Alexander an, er wird zu einem alleinerziehenden Vater.
Als er in seine neue Wohnung zieht, lernt er seine 90jährige Nachbarin Tatjana Alexejewna kennen, die ihm ihre Geschichte aufzwingt. Sie leidet an Demenz und malt rote Kreuze an die Türen um immer zurückzufinden.
Alex gewöhnt sich an sie und sie erfährt er warum sie im Lager war.
Es ist erschütternd zu erfahren, das die Familie bestraft und auseinander gerissen wird, nur weil der Mann in Kriegsgefangenschaft gerät. Obwohl mir das bekannt war, ist es zu lesen, ziemlich traurig.
Tatjana hat ja eigentlich noch Glück, das sie für den Kommandanten die Korrespondenz machen muss. Aber sie erfährt nicht wo ihre Tochter und ihr Mann sind.

Der Autor hat einen fesselnden Stil, der mich in seinen Bann ziehen konnte. Die eingefügten Gedichte und Lieder sind stimmig und passen gut dazu.
Da noch mehr Bücher von ihm übersetzt werden sollen, freue ich mich auf sie.


Veröffentlicht am 14.03.2020

Ein Roman über Schuld und Schuldbewusstsein

Miracle Creek
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Der Roman „Miracle Creek“ ist ein interessanter Debüt der US-amerikanischen Autorin Angie Kim, mit koreanischen Wurzeln

In Miracle Creek, einer Kleinstadt in Virginia, wird eine Mutter angeklagt. Bei ...


Der Roman „Miracle Creek“ ist ein interessanter Debüt der US-amerikanischen Autorin Angie Kim, mit koreanischen Wurzeln

In Miracle Creek, einer Kleinstadt in Virginia, wird eine Mutter angeklagt. Bei einer Sauerstofftherapie gibt es einen Brand, bei denen eine Mutter und ein achtjähriger Junge sterben. Henri leidet an Autismus, seine Mutter Elizabeth wird der Rat verdächtigt. Allerdings sind auch andere Personen da, die das Feuer gelegt haben könnten.
Interessant ist auch die koreanische Familie, die für eine bessere Zukunft kämpft.
Allerdings wurden mir mit der Zeit
einige Personen ziemlich unsympathisch.
Aber es gab auch einige starke Charaktere.

Die Autorin lässt mehrere Personen nacheinander ihre Gedanken und Empfindungen erzählen. Sie zeigt, wie die Nachbarn und früheren Freunde, über die Anderen sprechen und vorverurteilen.
Schuldgefühle, Vermutungen und vorschnelle Schlüsse werden gut verbunden.
Das Buch ist fesselnd geschrieben.
Ein vielversprechendes Debüt.

Veröffentlicht am 10.03.2020

Sensibel und menschlich

Dankbarkeiten
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„Dankbarkeiten“ heißt der neue Roman von der französischen Schriftstellerin Delphine de Vigan. Es ist wieder ein wunderbarer einfühlsames Buch.

In diesem Roman geht es um eine alte Dame namens Michka. ...



„Dankbarkeiten“ heißt der neue Roman von der französischen Schriftstellerin Delphine de Vigan. Es ist wieder ein wunderbarer einfühlsames Buch.

In diesem Roman geht es um eine alte Dame namens Michka. Sie kann nicht mehr alleine wohnen. Sie hat keine Angehörigen. Marie wurde als Kind oft allein gelassen, da hatte sich Michka um sie gekümmert. Die würde zu ihr ziehen, aber sie will ihr nicht zur Last werden und so zieht sie in ein Heim.

Michka leidet an schlimmen Alpträumen.
Man erfährt nach und nach ihre Vorgeschichte. Ihr Logopäde entwickelt auch ein einfühlsames Verhältnis mit ihr.

Delphine de Vigan beschreibt ihre Protagonistin mit Gefühl , sensibel und menschlich. Sie ist eine große Schriftstellerin, deren Romane ich immer wieder gerne lese.
Sehr zu empfehlen.