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Veröffentlicht am 25.04.2020

Nicht nur wunderschön sondern auch mit einer tollen Message

Love Letter From the Girls Who Feel Everything - Gedichte & Gedanken
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Ehrlicherweise habe ich mich nie groß um Gedichte geschert. Da Brittainy C. Cherry mich mit ihren Romanen aber immer wieder emotional in den Bann ziehen kann, wollte ich dem Gedichtband von ihr und Kandi ...

Ehrlicherweise habe ich mich nie groß um Gedichte geschert. Da Brittainy C. Cherry mich mit ihren Romanen aber immer wieder emotional in den Bann ziehen kann, wollte ich dem Gedichtband von ihr und Kandi Steiner unbedingt eine Chance geben und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Von Kandi Steiner habe ich bisher noch nichts gelesen, weswegen ich hierzu leider keinen Vergleich habe.

Auf den rund 190 Seiten findet man verschiedene Texte, Gedanken und Gedichten zu den verschiedensten Themen wie Liebe, Selbstfindung, Hoffnung und auch Trauer. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass die Texte nicht nur auf deutsch abgedruckt wurden sondern auf der nächsten Seite nochmal auf englisch, der Muttersprache der beiden Autorinnen. Mir haben die englischen Versionen sogar fast besser gefallen, denn sie waren irgendwie kraftvoller. Generell haben mich so einige Texte, wie erwartet, emotional in den Bann gezogen. Teilweise haben sie mich traurig gestimmt, waren voller Herzschmerz, haben aber auch gleichzeitig Mut gegeben und zum Nachdenken angeregt. Vor allem aber waren sie einfach nur wunderschön!
Schon im Vorwort der Autorinnen wird die Message des Buches klar, welche mir sehr gut gefallen hat. Sie möchten den Leser dazu animieren Gefühle zuzulassen und hinter diesen zu stehen.

"How does the girl who loves openly survive against the boy who never allows himself to love at all?" (Seite 19 / Kandi Steiner)

Das Cover finde ich wunderschön durch die Gestaltung und der Wahl der Schriftarten. Aber nicht nur außen kann das Buch punkten sondern auch innen. Denn die Texte sind nicht nur wunderschön sondern werden durch verschiedene Illustrationen nochmals besonderer.
Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich allerdings der Preis, denn obwohl ich die Gestaltung wunderschön finde, würde ich dafür glaub ich keine 12,90 EUR ausgeben. Das Buch ist zwar eine Hardcover-Ausgabe, aber mit ca. 190 Seiten recht dünn.

"Denn egal, was geschieht, der Morgen, er kommt, auch nach der dunkelsten Nacht." (Seite 108 / Brittainy C. Cherry)

Alles in allem kann ich das Buch jedem nur ans Herz legen, denn die Gedichte und Gedanken sind nicht nur wunderschön sondern regen auch zum Nachdenken an und vermitteln eine tolle Message! Ich werde auf jeden Fall immer mal wieder durch das Büchlein blättern.

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Gelungener Jugendroman mit authentischen Charakteren und jeder Menge Spannung

ONE OF US IS LYING
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Eigentlich ist es ein ganz normaler Tag an der Bayview High und die 5 Schüler Brownyn, Addy, Nate, Cooper und Simon wurden zum Nachsitzen verdonnert. Doch plötzlich bricht Simon, der Erfinder einer Gossip-App, ...

Eigentlich ist es ein ganz normaler Tag an der Bayview High und die 5 Schüler Brownyn, Addy, Nate, Cooper und Simon wurden zum Nachsitzen verdonnert. Doch plötzlich bricht Simon, der Erfinder einer Gossip-App, zusammen und verstirbt kurz danach. Die Polizei ermittelt wegen Mordes und die Hauptverdächtigen sind Brownyn, Addy, Nate und Cooper, die alle ihre Geheimnisse mit sich herum schleppen.

Brownyn Rojas ist eine ehrgeizige Schülerin, die alles dafür tut, um in Yale studieren zu können. Sie ist Mitglied von verschiedenen AGs und sehr engagiert. Dass sie der kluge Kopf der Bayview Four ist, zeigt sich aber nicht nur in ihren schulischen Leistungen sondern auch bei den Aufklärungen des Falles. Sie handelt zwar oft sehr eigenmächtig, aber verfolgt eigentlich nur das Ziele ihre und die Unschuld der anderen zu beweisen.
Adelaide Prentiss, die von allen nur Addy genannt wird, konnte ich zu Beginn nicht ganz einschätzen. Sie ist sehr abhängig von ihrem Freund Jake und tut alles, um ihm zu gefallen. Auch von ihrer Mutter wird sie teilweise sehr runter gemacht, weshalb sie kaum ihre eigene Meinung vertritt. Nach und nach wird sie aber immer selbstbewusster und steht für sich selbst ein. Ich glaube ihre Entwicklung hat mir wirklich am besten gefallen.
Cooper Clay ist das Baseball Talent der Schule und auf dem besten Weg in die amerikanische Profiliga. Dafür trainiert er hart und wird teilweise von seinem Vater sehr unter Druck gesetzt. Außerdem hat er ein Geheimnis, das ihm die Karriere kosten könnte. Der beliebte Schüler ist eher still und zurückhaltend, aber immer für seine Freunde da.
Nate Macauley ist eher der Außenseiter der Gruppe. Er kommt aus zerrüttenden Familienverhältnissen und saß schon im Gefängnis, weil er mit Drogen gedealt hat. Auf den ersten Blick wirkt er also wie der typische Bad Boy, aber hinter seiner Fassade steckt so viel mehr.
Ich habe wirklich alle Charaktere ins Herz geschlossen und es war schön zu sehen wie sich durch die Situation Freundschaften (und teilweise auch mehr) entwickelt hat. Obwohl die vier auf den ersten Blick nur so vor Klischees strotzen, haben sie wirklich eine tolle Entwicklung durchgemacht und sind teilweise richtig über sich hinaus gewachsen.

Verbindet die Punkte miteinander. Stecken alle unter einer Decke oder hat nur einer die Fäden in der Hand? Wer ist der Marionettenspieler und wer sind die Marionetten? (Seite 168)

Neben den vier Hauptverdächtigen gibt es noch einige Nebencharaktere. Unter anderem Simon Kelleher, das Mordopfer. Er hat eine Gossip-App entwickelt, wo er sämtliche Geheimnisse von anderen Schülern aufdeckt und damit ihr Leben zu Hölle macht. Zu ihm möchte ich eigentlich auch gar nicht viel mehr verraten. Viel lieber möchte ich noch ein paar Worte über Brownyns Schwester Maeve und Addys Schwester Ashton verlieren, denn die beiden mochte ich richtig gerne. Sie waren immer für ihre Schwestern da und haben sie mit allem unterstützt. Aber neben den dreien gab es noch so viele andere Charaktere, die zu dieser Geschichte beigetragen haben und das würde definitiv den Rahmen sprengen.

Der Schreibstil von Karen M. McManus hat mir sehr gut gefallen, denn er ist nicht nur absolut fesselnd sondern auch sehr bildhaft. Dabei wurde die gesamte Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Brownyn, Addy, Nate und Cooper erzählt. So hat man nicht nur die Charaktere und deren gewohntes Umfeld besser kennengelernt sondern hat auch gleichzeitig die Geheimnisse Stück für Stück aufgedeckt. Meiner Meinung nach hat allerdings die Geschichte rund um Brownyn und Nate etwas überwogen, was ich sehr schade fand, denn Addy und Cooper sind mindestens genau so tolle Charaktere. Trotzdem habe ich die ganze Zeit mit den Charakteren mitgefiebert, gelitten und gerätselt. Ich habe die verschiedensten Theorien aufgestellt und mindestens jeden Charakter einmal verdächtigt (obwohl ich es eigentlich nicht wollte). Die Auflösung ist mir dann ehrlich gesagt einen Ticken zu schnell gegangen, obwohl sie enorm spannend war und mich total in den Bann gezogen hat. Gegen Ende wurde das Buch aber nochmal richtig emotional und der Epilog hat definitiv einen runden Abschluss gebildet. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass das nicht mein letztes Buch von der Autorin war.
Vor allem hat es mir gefallen, dass die Autorin mit dem Buch eine tolle Message vermittelt hat, denn kein Mensch ist perfekt und jeder hat seine kleinen Geheimnisse, die niemand erfahren soll. Vor allem aber zeigt sie auch, dass sich hinter einigen Menschen viel mehr steckt als man eigentlich erwartet.

Keine Ahnung, warum es den Leuten so schwerfällt zuzugeben, dass sie manchmal einfach Arschlöcher sind, die krumme Dinger drehen, weil sie nicht damit rechnen, erwischt zu werden. (Seite 156)

Das Cover des Buches ist schlicht, aber trotzdem gefällt es mir richtig gut. Vor allem finde ich es gut, dass die abgebildeten Personen meiner Vorstellung von Brownyn, Addy, Nate und Cooper entsprechen.

Alles in allem ist One of us is lying ein gelungener Jugendroman, der sich wie eine Mischung aus Pretty Little Liars und Gossip Girl anfühlt. Obwohl es die ein oder andere Schwachstelle gab, konnte mich das Buch doch total in den Bann ziehen. Vor allem hat mir aber auch die Entwicklung der einzelnen Charaktere total gut gefallen und deswegen gebe ich 4,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Anders als CoHo's andere Bücher, aber unglaublich gut!

Verity
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Als die Autorin Lowen Ashleigh in das Verlagsgebäude von Pantem Press gerufen wird, staunt sie nicht schlecht, denn sie soll die gefeierte Reihe von Verity Crawford, die nach einem Unfall ein Pflegefall ...

Als die Autorin Lowen Ashleigh in das Verlagsgebäude von Pantem Press gerufen wird, staunt sie nicht schlecht, denn sie soll die gefeierte Reihe von Verity Crawford, die nach einem Unfall ein Pflegefall ist, zu Ende schreiben. Trotz einiger Zweifel entscheidet sich Lowen das Angebot anzunehmen und zieht für die Recherchen vorübergehend bei den Crawfords ein. Dort kommt sie nicht nur Veritys Ehemann Jeremy näher, sondern findet auch ein altes Manuskript von Verity, das einige Fragen aufwirft.

Lowen Ashleigh ist eine Autorin aus New York, die am liebsten für sich alleine schreibt und die große Öffentlichkeit (Pressereise, Signierstunden, etc.) meidet. Trotz ihrer bereits veröffentlichten Bücher hat sie mit Geldsorgen zu kämpfen, weswegen sie schließlich auch den Job als "Co-Autorin" von Verity Crawford annimmt. Lowen lernt man als recht offenen und selbstbewussten Charakter kennen, der vor allem auch sehr neugierig ist und alles in Frage stellt, was um sie herum passiert. Das rührt aber auch von ihrer Vergangenheit, die nicht ganz ohne war.
Jeremy Crawford mochte ich vom ersten Moment an recht gerne. Er ist total liebevoll, humorvoll und handelt die meiste Zeit sehr selbstlos. Man merkt aber auch, wie sehr er noch am Tod seiner Töchter sowie mit der Situation mit seiner Frau Verity zu knabbern hat.
Zwischen Lowen und Jeremy war vom ersten Moment an eine gewisse Vertrautheit und Anziehung zu spüren. Trotzdem hat sich die Beziehung in einem langsamen Tempo entwickelt und nicht nur die beiden haben sich die Frage gestellt, ob diese ethisch vertretbar ist. Allerdings steht die Entwicklung der Liebesgeschichte auch sehr im Hintergrund.

Dadurch sind die Abende meine liebste Zeit hier im Haus, weil ich am wenigsten von Verity mitbekomme und am meisten von Jeremy habe. (Seite 156)

Verity Crawford ist die Autorin einer mehrteiligen Psychothriller-Reihe und hat es geliebt im Mittelpunkt zu stehen. Nach einem Unfall ist sie allerdings zum Pflegefall geworden und kaum noch ansprechbar. Zu ihr möchte ich aber auch nicht zu viel verraten, denn, was es mit ihr auf sich hat, müsst ihr selbst heraus finden!
Ansonsten hat das Buch bis auf Lowens Agenten und ehemaligen Freund Corey sowie der Pflegerin von Verity kaum Nebencharaktere zu bieten. Einzig und allein Crew, der Sohn von Verity und Jeremy, lockert die Geschichte immer wieder auf, bringt aber auch Rätsel mit sich.

Ich muss gestehen, dass mir der Einstieg in die Geschichte nicht so ganz leicht gefallen ist. Zwar hat sich der Schreibstil von Colleen Hoover gewohnt flüssig lesen lassen, aber irgendwie war mir die Geschichte am Anfang etwas zu langatmig und zu überzogen. Doch das hat sich sehr schnell geändert, denn nach der Ankunft von Lowen im Haus der Crawfords wurde die Geschichte zunehmend spannender und die Geschehnisse haben mich komplett in den Bann gezogen. Neben den Kapiteln aus Lowens Sicht haben wir immer wieder Einblicke in ein altes Manuskript von Verity erhalten und das hat mich wirklich umgehauen. Es war teilweise so verstörend, dass ich nicht nur am ganzen Körper Gänsehaut hatte, sondern vor allem auch Angst hatte weiterzulesen.

So entsetzlich ich das finde, was sie schreibt, kann ich doch nicht aufhören, es zu lesen. Es ist wie ein schreckliches Zugunglück, von dem man den Blick nicht abwenden kann - und Jeremy ist nicht einmal klar, dass er all die Jahre zwischen den Waggons eingeklemmt war. (Seite 193)

Aber auch die Geschehnisse im Hause der Crawfords haben mich absolut nicht kalt gelassen und es hat irgendwie eine düstere und teilweise auch emotionale Grundstimmung geherrscht. Ich habe die wildesten Theorien aufgestellt, was denn wirklich alles passiert ist und noch passieren könnte. Dabei hatte ich jeden Charakter mindestens einmal im Verdacht. Das Ende war für mich total unvorhersehbar und es gab eine Wendung, die meine ganzen Theorien zunichte gemacht hat. Auch jetzt, Stunden nach Beenden des Buches, weiß ich noch immer nicht, was ich glauben soll und vor allem, was ich davon halten soll. Denn eins ist klar: Das Ende stellt alles in Frage, was man geglaubt hat, zu wissen.

Vielleicht macht mich dieses Haus verrückt. Im einen Moment will ich einfach nur weg und im anderen niemals mehr gehen. (Seite 303)

Das Cover gefällt mir mit den zarten Farbtönen zwar sehr gut, aber ich finde es passt absolut nicht zur Geschichte. Wenn ich das Cover so anschaue, denke ich an eine süße Liebesgeschichte mit kleineren Dramen, aber das ist diese Geschichte absolut nicht!

Dieses Buch ist zwar komplett anders als die anderen Bücher von Colleen Hoover, aber mir hat es richtig gut gefallen! Meiner Meinung nach ist es eine gute perfekte Mischung aus einer Liebesgeschichte und einem Psychothriller. Die Autorin hat es geschafft mich mehrmals auf die falsche Fährte zu locken und am Ende alle meine Gedanken zu zerstören. Trotzdem kann ich aufgrund des langatmigen Beginns nur 4,5/5 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

bittersüße Liebesgeschichte mit jeder Menge Emotionen und authentischen Charakteren

Das Licht von tausend Sternen
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Schon als Ashton und Harper zum ersten Mal aufeinander treffen, fliegen die Funken. Und doch kann sich Harper nicht auf ihn einlassen, denn zu Hause wartet ihr autistischer Bruder Ben, um den sie sich ...

Schon als Ashton und Harper zum ersten Mal aufeinander treffen, fliegen die Funken. Und doch kann sich Harper nicht auf ihn einlassen, denn zu Hause wartet ihr autistischer Bruder Ben, um den sie sich kümmern muss. Trotzdem möchte Ashton sie auf keinen Fall aufgeben und kämpft mit allen Mitteln um sie. Wird Harper sich auf Ashton einlassen?

Harper mochte ich als Protagonistin unglaublich gerne. Man lernt sie als ehrgeizige Studentin kennen, die vor allem mit ihrer schlagfertigen und humorvollen Art überzeugen kann. Aber hinter ihrer tollen Art versteckt sich so viel mehr. Harper kümmert sich in ihrer Freizeit um ihren autistischen Bruder und steckt dafür viel zurück. Dabei handelt sie die meiste Zeit sehr selbstlos und verantwortungsbewusste. Trotzdem merkt man ihr auch an, wie sehr sie sich nach einem "normales Studentenleben" sehnt, weshalb ich ihre zum Teil doch sehr egoistischen Handlungen auch ein Stück weit nachvollziehen konnte.
Ashton war mir ebenfalls von Beginn an sympathisch. Auf den ersten Blick hat er mit seiner selbstbewussten Art wie der typische Bad Boy gewirkt und doch ist er ganz anders, denn auch er hat eine schreckliche Zeit hinter sich, an der seine Familie zerbrochen ist. Um sich sein Traum vom Filmstudium zu verwirklichen, nimmt er zwei Jobs auf sich und arbeitet sehr ehrgeizig an seinen Projekten. Dieser Ehrgeiz zeigt sich aber nicht nur im Bezug auf seine Projekte, sondern auch im Bezug auf Harper, die er mit allen Mitteln von sich überzeugen möchte. Trotz seiner liebevollen und humorvollen Art, ist er auch zum Teil sehr stur, was ihm den ein oder anderen Weg verbaut.
Schon beim ersten Aufeinandertreffen war eine gewisse Anspannung zwischen den beiden Charakteren spürbar und doch hat sich die Beziehung in einem authentischen Tempo entwickelt. Mir hat es gefallen, wie die beiden miteinander umgegangen sind und sich gegenseitig unterstützt haben. Allerdings hätten sie meiner Meinung nach ein bisschen mehr miteinander kommunizieren können, denn so hätten sich einige Missverständnisse vermeiden lassen.

"Und wenn das mit uns das größte Abenteuer unseres Lebens wäre?" Ich sehe ihr tief in die Augen. "Würdest du dann wirklich aussteigen wollen, nur, weil es vielleicht etwas holprig wird?" (Seite 208)

Ebenso wie die beiden Charaktere Harper und Ashton mochte ich auch die zahlreichen Nebencharaktere unglaublich gerne. Vor allem Becca und Will waren mir sehr sympathisch, denn sie sind immer für Ashton und später auch für Harper da. Auch die anderen Leute aus der Clique mochte ich sehr und mir hat vor allem der Zusammenhalt gefallen. Aber auch Harpers Familie spielt eine große Rolle. Vor allem Harpers Mutter verdient meinen größten Respekt. Sie musste schon einiges durchmachen und kümmert sich trotzdem unglaublich liebevoll um ihre beiden Kinder. Vor allem ihre verständnisvolle Art hat mir sehr gut gefallen.

Einmal mit dem Buch angefangen, konnte ich es kaum aus der Hand legen und bin nur so durch die Seiten geflogen. Das liegt vor allem an dem tollen Schreibstil von Leonie Lastella, der nicht nur locker leicht, sondern auch voller Emotionen ist. Sie hat meiner Meinung nach die richtige Mischung aus Humor, Emotionen und Drama gefunden, wobei es nicht nur viele schöne und romantische Szenen gab, sondern eben auch einige ernstere und sensiblere Themen verarbeitet wurden. Vor allem die Darstellung von Bens Autismus habe ich als sehr realitätsnah empfunden. Aber auch der Umgang mit Verlust und Trauer hat die Autorin meiner Meinung nach sehr gut dargestellt.

Ich weiß, dass es nicht im eigentlichen Sinne ein Sieg ist. Autismus ist nichts, was man besiegen kann. Bens Zustand wird nie besser werden. Er wird sein Leben lang auf Hilfe angewiesen sein, aber ich habe gelernt, einen guten Tag zu erkennen und ihn zu genießen. (Seite 40)

Dabei wurde die Geschichte abwechselnd aus Harpers und Ashtons Sicht erzählt, wodurch man einen sehr guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat. Vor allem die Kapitel aus Ashtons Sicht mochte ich sehr gerne, denn hier gab es immer mal wieder Rückblicke in seine Vergangenheit, wodurch man ihn nochmal besser kennen lernen konnte.
Ebenso hat mir die gesamte Atmosphäre in dem Buch gefallen. Dabei hat mir nicht nur der Zusammenhalt zwischen den Freunden bzw. auch Harpers Familie gefallen, sondern auch die Beschreibung der verschiedenen Orte in Missoula und der Umgebung.

Das Cover finde ich mit den reflektierenden Gold- und Silberelementen einfach nur wunderschön und es ist für mich ein absoluter Hingucker! Vor allem passt es meiner Meinung nach auch super zu der Geschichte. Allerdings finde ich es etwas schade, dass das Material nicht so stabil ist.

Wer auf der Suche nach einer bittersüßen Liebesgeschichte mit ernsteren Hintergrundthemen und jeder Menge Emotionen ist, wird bei das Licht der tausend Sterne auf jeden Fall fündig. Mich konnten dabei vor allem die tollen und authentischen Charaktere sowie die wundervolle Atmosphäre überzeugen. Allerdings hat mich das Hin und Her zwischen den Charakteren auch das ein oder andere Mal genervt, weswegen ich 4,5/5 Sternen vergebe.

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Veröffentlicht am 10.12.2019

Dieses Buch ist etwas ganz besonderes

Kissing Lessons
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Stella ist mit Anfang 30 immer noch Single und fühlt sich im Umgang mit Männern unwohl, was nicht nur an ihrem Asperger-Autismus liegt. Deshalb heuert sie Michael bei einem Escortservice an, um mehr Erfahrungen ...

Stella ist mit Anfang 30 immer noch Single und fühlt sich im Umgang mit Männern unwohl, was nicht nur an ihrem Asperger-Autismus liegt. Deshalb heuert sie Michael bei einem Escortservice an, um mehr Erfahrungen zu sammeln. Doch schon bald merken die beiden, dass sie nicht nur wegen des Unterrichts gerne Zeit miteinander verbringen.

Stella ist ein Charakter, den man einfach lieben muss. Sie ist eine echte Powerfrau, liebevoll und möchte vor allem kein Mitleid für ihr Situation. Als Asperger-Autistin braucht sie vor allem ihre Routine und im Umgang mit ihren Mitmenschen wirkt sie manchmal etwas unbeholfen. Da passiert es schon mal, dass sie offen drauf los plappert und ihre Mitmenschen mit ihrer Direktheit verletzt. Deshalb hat sie in ihrem Job als Ökonometrikerin auch den perfekten Beruf für sich gefunden, denn sie liebt es mit Zahlen und Daten zu hantieren und man merkt ihr an, wie sehr sie sich für die Thematik begeistern kann.
Michael habe ich mindestens genau so ins Herz geschlossen wie Stella. Er ist ein charmanter, einfühlsamer, humorvoller und selbstbewusster Charakter. Er liebt es Sport zu machen und hasst es als Escort zu arbeiten, denn er hat Angst früher oder später wie sein Vater zu werden. Dabei hat er eigentlich schon den perfekten Beruf für sich gefunden und hat seine Träume aufgegeben, um bei seiner Familie sein zu können.
Zwischen den beiden ging es zwar ziemlich schnell zur Sache, aber trotzdem hat sich die Beziehung meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo entwickelt. Dabei war es vor allem schön mit anzusehen, wie die beiden sich einander immer mehr vertrauen und sich gegenseitig aus der Komfortzone locken.

"Unser erstes Mal. Er ließ es so klingen, als würde es noch viele Male für sie geben. Der Gedanke macht sie so glücklich, dass ihr das Herz zerspringen wollte. Sie brauchte kein Feuerwerk. Sie brauchte nur ihn." (Seite 222 ff.)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch eher weniger, aber das finde ich auch nicht schlimm. Trotzdem mochte ich vor allem Michaels Familie sehr gerne, denn man hat ihnen angemerkt, dass sie immer füreinander da sind. Aber auch Stellas Eltern merkt man an, dass sie nur das Beste für ihre Tochter wollen, auch wenn sie zum Teil etwas überheblich und distanziert wirken.

Als ich den Klappentext das erste Mal gelesen habe, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch einfach lesen muss. Ehrlich gesagt ist mir der Einstieg in die Geschichte dann allerdings etwas schwer gefallen, denn ich lese eigentlich nicht so gerne Bücher aus der Erzählperspektive und musste mich deshalb erstmal etwas daran gewöhnen. Trotzdem konnte mich das Buch dann nach wenigen Seiten vollkommen in den Bann ziehen, da sich der Schreibstil der Autorin sehr angenehm und locker leicht lesen lässt. Dabei hat sie vor allem die richtige Mischung aus humorvollen, aber auch gefühlvollen und fast schon süßen Szenen sowie einigen erotischen Szenen, die aber niemals überladen gewirkt haben, gefunden. Vor allem aber habe ich einfach nur mit den Charakteren mitgefiebert, gelitten und gelacht, wobei niemals Langeweile aufkommt. Außerdem hat man meiner Meinung nach trotz Erzählperspektive einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere erhalten, wodurch ich die ein oder andere Handlung doch nochmal besser verstehen konnte.

Das Cover des Buches gefällt mir richtig gut, denn es ist trotz der schlichten Gestaltung ein richtiger Hingucker. Mir gefällt das Zusammenspiel von den bunten Blumen und der metallischen Schrift total gut. Außerdem finde ich es super, dass sich die Gestaltung auch durch die gesamten Kapitel hindurch zieht.

Meiner Meinung nach ist Kissing Lessons ein ganz besonderes Buch, denn es besitzt nicht nur eine erfrischend andere Thematik sondern die Autorin konnte mich auch mit ihrem Schreibstil und den authentischen Charakteren überzeugen. Dafür gibt es von mir 4,5/5 Sterne.

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