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Veröffentlicht am 29.03.2020

Spannende Geschichte, sehr gut von Vera Teltz vorgelesen

Die Mörderinsel
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Wenn Schuldgefühle für Unruhe sorgen und ein ganzes Dorf in Aufruhr bringt. Doro Kagel treibt das schlechte Gewissen in das Dorf Trenthin, wo eine ganze Familie bei einem Feuer ums Leben gekommen ist. ...

Wenn Schuldgefühle für Unruhe sorgen und ein ganzes Dorf in Aufruhr bringt. Doro Kagel treibt das schlechte Gewissen in das Dorf Trenthin, wo eine ganze Familie bei einem Feuer ums Leben gekommen ist. Es ist schlimm, aber noch schlimmer für Doro Kagel ist, die Gewissheit, dass sie hätte mehr tun können und müssen. Jetzt versucht sie herauszufinden, warum es diesen Brand gab und wer dafür verantwortlich ist.

Eric Berg weiß, wie man seine Leser bzw. Zuhörer bei Laune und am (Hör-)Buch hält. Seine Geschichten sind zwar mit Mord, Eifersucht, Rache und Wut ausgestattet, aber alles hält sich in Grenzen. Es ist (fast) keiner frei von Schuld und alle müssen mit ihren Entscheidungen, die sie teilweise aus recht emotionalen oder wütenden Gefühlen heraus, getroffen haben, zurecht kommen. Es gibt viele kleine Seitenhandlungen, die dann wieder zum großen Ganzen zurückführen und dabei für einige Überraschungen sorgen.

Es wird während des gesamten Hörbuches nicht einmal langweilig oder langatmig. Die Charaktere haben alle ein Geheimnis, was sie irgendwie miteinander verbindet. Und Doro Kagel muss nun die einzelnen Puzzelteile, die sie findet und nur mühsam den Figuren entlocken kann, zusammenfügen und ganz nebenbei auch noch mit der Polizei zusammenarbeiten.

Die Sprecherin Vera Teltz wird imnmer mehr zu meiner heimlichen (weiblichen) Favoritin für gut gelesene (Krimi-)Hörbücher. Ich mag eigentlich lieber männliche Stimmen für Krimis, aber Vera Teltz hat diese Geschichte sehr gut gelesen und die Charaktere mit ihrer wunderbaren Stimme zum Leben erweckt.

Veröffentlicht am 23.03.2020

Spannende Geschichte, gute Charaktere - lohnt sich.

Heißes Pflaster
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Da mir schon der erste Band "Eisige Tage" von Alex Pohl gut gefallen hatte, war der zweite Band nun fast schon ein kleines Muss. Relativ schnell hatte man wieder die Eigenheiten der beiden Ermittler im ...

Da mir schon der erste Band "Eisige Tage" von Alex Pohl gut gefallen hatte, war der zweite Band nun fast schon ein kleines Muss. Relativ schnell hatte man wieder die Eigenheiten der beiden Ermittler im Kopf. Sowohl Milo Novic als auch Hanna Seiler dürfen sich jedoch im neuen Fall etwas weiterentwickeln.

Der Fall ist nicht so einfach zu durchblicken und bis man die einzelnen Puzzelteile zusammengeführt hat, geschieht schon der nächste Vorfall. Die Charaktere sind keiner Seite eindeutig zuzuordnen. Es gibt kein schwarz oder weiß, sondern recht viel grau. Und so passiert es, dass die Ermittler recht lange brauchen, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. Hinzu kommen noch ungünstige Verwicklungen in den eignen Reihen, so dass ihnen zusätzliche Steine in den Weg geräumt werden.

Das Thema ist gut ausgewählt, denn die Diskussionen um bezahlbaren Wohnraum (nicht nur) in Leipzig ist real und auch die Hausbesetzerszene ist in Leipzig noch recht aktiv. Das es nicht nur freundliche, sondern eher profitorientierte Investoren gibt, kann man fast jeden Tag in der Zeitung lesen. Es sind demnach alles gut nachvollziehbare Themen, die die Geschichte noch realistischer und greifbarer machen.

Der Autor schafft mit der kleinen Nebenhandlung zur Sache Selbstmord Franz Seiler einen neuen Anreiz, denn Hanna Seiler ist einer weiteren Ungereimtheit auf der Spur. Sie sticht in ein Wespennest. Die Reaktion auf den Stich wird kommen - wahrscheinlich in dem dritten Band. Vom Autor geschickt gemacht, denn so bleibt das Interesse an den Charakteren erhalten.

Veröffentlicht am 15.03.2020

Nur für Fans von schwarzen Humor und Satire.

Die Kakerlake
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Nur für Fans von schwarzen Humor und Satire.
Sie werden ihren Spaß beim Hören der kurzen Geschichte haben. Es ist nicht ganz so einfach in die Geschichte abzutauchen, aber wenn man sich erstmal an die ...

Nur für Fans von schwarzen Humor und Satire.
Sie werden ihren Spaß beim Hören der kurzen Geschichte haben. Es ist nicht ganz so einfach in die Geschichte abzutauchen, aber wenn man sich erstmal an die skurrile Situation gewöhnt hat, macht es durchaus Freude der Kakerlake und ihrem Ziel zu folgen.

Schon die ersten Minuten sind unterhaltsam, wenn die Kakerlake zum Menschen wird und die Transformation auch sehr detailliert beschrieben wird. Das Zurechtfinden im menschlichen Körper und dann das Auftreten als Premierminister Jim Sams haben etwas skurriles an sich. Sein oberstes Ziel ist den Willen des Volkes, um jeden Preis, durchzusetzen. Es werden Entscheidungen getroffen und Maßnahmen vorgenommen, die mich erstaunt und später zum breiten Schmunzeln gebracht haben. Die Beschreibung der Umkehr des Geldflusses musste ich mir zweimal anhören, um diesen vollständig nachvollziehen zu können. Kurz gesagt: Man bezahlt dafür, dass man arbeiten gehen darf und erhält Geld, wenn man seinen Einkauf tätigt.

Man muss sich darauf einlassen können, die Satire dahinter sehen und wissen, dass der Autor ein großer Brexitgegener war/ist. Es wird zwar mit keinem Wort der Brexit erwähnt, aber die Parallelen sind einfach zu groß, um nicht an den Brexit erinnert zu werden.

Es hätte, aus meiner Sicht, noch etwas länger und dafür ausführlicher sein können, aber auch in dieser kurzen Version, weiß man, was der Autor ausdrücken will und bekommt eine gute Satire auf die englische Politik geliefert.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Keine einfache Geschichte, aber ein wichtiges Thema

Eine Farbe zwischen Liebe und Hass
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Die Überlegenheit der weißen Rasse - diese Zeilen liest man in letzter Zeit wieder häufiger, auch bekommen die Anhänger in den USA immer mehr Zulauf und die Bereitschaft zur Gewalt wird größer. Es gibt ...

Die Überlegenheit der weißen Rasse - diese Zeilen liest man in letzter Zeit wieder häufiger, auch bekommen die Anhänger in den USA immer mehr Zulauf und die Bereitschaft zur Gewalt wird größer. Es gibt in den Medien einige gute Dokumentationen zu diesem Thema und nun auch dieses Buch.

Es ist kein schnell zu lesendes und leicht geschriebenes Buch. Anfangs war es sogar etwas mühselig in die Geschichte einzusteigen. Es gibt sehr viel American Football (für Nichtfans etwas anstrengend zu lesen) und feste Regeln und Vorgaben.

Die Familiensituation ist alles andere als einfach und sie wird im Laufe der Geschichte immer verfahrener und aussichtsloser. Jessup, der Hauptcharakter, gerät in eine Spirale der Gewalt, der Lügen und der Frage nach Loyalität, die ein Jugendlicher kaum aushalten kann. Er versucht anders zu sein, als seine Eltern, sein Bruder und distanziert sich auch von der Kirche der Familie. Doch der Druck und der Einfluß der "Heiligen Kirche des weißen Amerikas" auf seine Familie ist groß und diesem ist nur schwer auszuweichen.

Man liest vieles aus dem aktuellen Geschehen in den USA heraus. Der Autor zeigt an einem deutlichen Beispiel wie es laufen kann und wahrscheinlich auch schon geschehen ist. Nur das Ende des Buches will nicht so richtig passen. Aber auch dies ist typisch amerikanisch - es muss Licht und Hoffnung geben.

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Veröffentlicht am 09.01.2020

Unterhaltsam, kurzweilig und mit vielen Buchempfehlungen

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
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Liebesromane gehören nicht zu meinen Favoritengenre, da sie meist dann doch kitschig und übertrieben harmonisch sind. Okay, am Anfang passiert natürlich stets etwas dramatisches oder trauriges, damit der ...

Liebesromane gehören nicht zu meinen Favoritengenre, da sie meist dann doch kitschig und übertrieben harmonisch sind. Okay, am Anfang passiert natürlich stets etwas dramatisches oder trauriges, damit der Hauptcharakter sich wieder neu verlieben kann, aber dann geht es meistens recht schnell ins Unglaubwürdige.

Bei diesem Buch ist auch der Tod der Ausgangspunkt. Tante Sara stirbt und vererbt der Schwedin Charlotte eine Buchhandlung in London. Was hat sie mit London und Tante Sara, die sie nie kennengelernt hat, zu tun? Diese Frage stellt sich auch Charlotte und will möglichst schnell die Buchhandlung abstoßen und nach Schweden zurückkehren. Doch es kommt anders. Sie entdeckt (mit starker Unterstützung von ihren Mitarbeiterinnen) die Liebe zum Buch und zu der kleinen Buchhandlung.

Es ist eine vorhersehbare Geschichte, die jedoch den ganz großen Herzschmerz etwas außen vor lässt und sich lieber auf die Geschichte der Schwestern Kristina und Sara sowie der Buchhandlung konzentriert. Die Autorin hüpft zwischen den 80iger Jahren und der aktuellen Zeit hin und her und lässt so langsam ein Bild entstehen, warum Charlotte die Buchhandlung geerbt hat.

Die Mitarbeiterinnen und der hauseigene Kater werden ebenfalls in diese Geschichte eingebaut und sie tragen dazu bei, dass die Geschichte unterhaltsam und kurzweilig, humorvoll und voller Buchempfehlungen wird. Das Ende, nun ja, es ist ein typisches Liebesgeschichtenende, dagegen macht man nichts, aber nach dem ganzen Hin und Her sei es den Frauen gegönnt.

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