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Veröffentlicht am 25.03.2020

wunderbar unterhaltsamer 4. Teil

Gut Greifenau - Goldsturm
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Für das Gut Greifenau kommen harte Zeiten, denn die Inflation verstärkt sich immer mehr und wirkliche Freunde erkennt man erst in der Not. So hat Graf Konstantin von Auwitz-Aarhayn alle Hände voll zu tun, ...

Für das Gut Greifenau kommen harte Zeiten, denn die Inflation verstärkt sich immer mehr und wirkliche Freunde erkennt man erst in der Not. So hat Graf Konstantin von Auwitz-Aarhayn alle Hände voll zu tun, um das Gut zu erhalten. Zusätzlich will der Staat die bisherige Regelung, dass immer der Erstgeborene das Gut erbt abschaffen. Nicolas ist ganz erpicht seinen Erbanteil an Gut zu bekommen. So lange Konstantin keinen männlichen Erben vorweisen kann, hängt die Stimmenmehrheit von seinem jüngsten Bruder Alexander ab. Als wäre das nicht genug, muss er sich auch noch um die Sorgen und Veränderungen bei den Dienstboten kümmern...
Ja und das macht das Buch aus - die Liebe zum Detail. Kaum hat man angefangen zu Lesen, ist man mitten im Geschehen und kann es kaum noch aus den Händen legen. Denn überzeugend schildert die Autorin die Gefühle, Sorgen und Nöte der einzelnen Figuren. Diese scheinen dabei so realistisch, dass man nun beim 4. "Wiedersehen" glaubt alte Bekannte wieder zutreffen. Dabei kann ich nicht einmal sagen, welche der handelnden Personen mir besonders ans Herz gewachsen ist. Denn irgendwie finde ich alle so realistisch und damit glaubhaft beschrieben, wie das halt auch im echten Leben anzutreffen ist. Da gibt es ja auch nicht nur Gut-Menschen, sondern auch Leute, die das Gegenteil verkörpern. Ich denke, gerade diese Unterschiedlichkeit macht die Lebendigkeit dieses Buchs aus. An keiner Stelle ist bei mir Langeweile aufgekommen, im Gegenteil - die Ereignisse überschlagen sich an einigen Stellen sogar. Von mir bekommt der 4. Band
5 Lese-Sterne, eine 100%ige Lese-Empfehlung inbegriffen.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Ein Dorf, viele Geheimnisse und alle schauen weg

Bruderherz
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Josefine (Joy) Miller zieht aus Berlin weg, weit weg in die Nähe von Stuttgart. Denn sie will Abstand von ihrem herrischen Ex-Mann Henry Kissinger, der sie psychisch wie körperlich misshandelt hat. Gemeinsam ...

Josefine (Joy) Miller zieht aus Berlin weg, weit weg in die Nähe von Stuttgart. Denn sie will Abstand von ihrem herrischen Ex-Mann Henry Kissinger, der sie psychisch wie körperlich misshandelt hat. Gemeinsam mit ihrem neuen Mann Bela und ihrem gemeinsamen Sohn Milan will sie ein geruhsames Leben auf dem Land führen. Darum haben sie auch das Grundstück samt restaurierungsbedürftiger Mühle gekauft und Joy arbeitet nur noch als Teilzeitkraft, mehr als Schreibkraft bei der Polizei. Doch dann ruft Colin Westheim sie als Profilerin in sein Team, so dass nicht nur ihr Arbeitstag sondern auch ihre Lebens- und Freizeitplanung durcheinander gerät. Bei der Recherche zum brutalen Mord an Alexander Wagner, der nach einem dörflichen Rockkonzert entmannt im Maisfeld gefunden wird, decken die Ermittler immer mehr Ungereimtheiten auf. Sie stehen einem Dorf des Schweigens gegenüber und die Geheimnisse reichen bis tief in die Vergangenheit ....
Ich finde bereits den Einstieg ins Buch wunderbar gelungen. Die gruselige Atmosphäre - Joy nachts auf dem einsamen Mühlengrundstück mit dem Hund unterwegs, dann die unerklärlichen Geräusche die sie erschauern lassen – da kommt gleich am Anfang Gänsehaut auf. Ja und das weitere Geschehen, die unbefriedigenden Ermittlungsergebnisse, der innere Konflikt von Joy und Colin, teilweise die Ohnmacht der Ermittler, all das wird so überzeugend und spannend geschildert, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Dieser Krimi über Macht(missbrauch), falsche Loyalität, dunkle Geheimnisse aber auch bedingungsloser Liebe hält den Leser einfach gefangen.
Es ist einfach ein MUSS für alle Krimi-Fans! Es gibt von mir 5 uneingeschränkte Lese-Sterne und ich freue mich schon jetzt auf den Nachfolger.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Gott der Heilkunst – tolles Buch

Asklepios
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Sie sind alle Ärzte: Sophie und Paul, wie auch Sophies Mutter Maria. Ihr Leben läuft in geregelten Bahnen, bis Emma (5 Jahre) vom häuslichen Grundstück verschwindet, zu Tode gequält und im Wald verscharrt ...

Sie sind alle Ärzte: Sophie und Paul, wie auch Sophies Mutter Maria. Ihr Leben läuft in geregelten Bahnen, bis Emma (5 Jahre) vom häuslichen Grundstück verschwindet, zu Tode gequält und im Wald verscharrt wird. Der Täter Georg S. wird gefasst und verurteilt, aber das heilt nicht den Verlustschmerz der drei. Jeder geht anders mit seinem Schmerz um: Maria versucht ihre Schuldgefühle im Alkohol zu ertränken, Sophie verfällt in Depressionen und Paul stürzt sich in seine Arbeit. So ist es nicht verwunderlich, dass die Ehe der beiden bald auseinanderbricht. Doch nun soll Georg S. nach 15 Jahren aus der Haft entlassen werden, eine Sicherheitsverwahrung im Anschluss wird als nicht notwendig eingeschätzt, da von ihm kein weiteres Risiko ausginge.
Mich hat dieser Krimi sehr gut unterhalten, besser gesagt er hat mich gefesselt. Denn hier wurde die Kriminalgeschichte einmal in einer ganz anderen Form umgesetzt und das hat mir außerordentlich gut gefallen. In Zeitsprüngen - Tatzeit, 1 Jahr danach, 3 und 15 Jahre später wird der Leser von den Auswirkungen des gewaltsamen Todes der kleinen Emma auf die einzelnen Familienmitglieder in Kenntnis gesetzt. Dazwischen wird kapitelweise die „medizinische Heilung“ von Georg S. durch Asklepios nach seiner Haftentlassung beschrieben. Ich muss schon sagen, das ist nichts für schwache Nerven. Trotzdem hat mir Georg an keiner Stelle und bei keiner Ausführung zu seiner „Genesung“ leidgetan. Aber super spannend fand ich es schon. Immer habe ich mich gefragt: was kommt als nächste Behandlung. Die Spannung habe ich bis zum Schluss als sehr hoch empfunden, denn bis zum Ende war nicht eindeutig klar wer sich hinter Asklepios verbirgt und nun Rache nimmt. Für mich war das ein super spannender und lesenswerter Krimi, den ich gerne weiterempfehle und der 5 Lese-Sterne wohl verdient hat.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

humorvoll, aber auch nachdenklich stimmend

Das Beste kommt noch
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Andrew ist Anfang 40, alleinstehend und in meinen Augen auch etwas verpeilt. Sein größtes und einziges Hobby ist seine Modelleisenbahn und seine einzigen Freunde sind die Chat-Mitglieder mit dem gleichen ...

Andrew ist Anfang 40, alleinstehend und in meinen Augen auch etwas verpeilt. Sein größtes und einziges Hobby ist seine Modelleisenbahn und seine einzigen Freunde sind die Chat-Mitglieder mit dem gleichen Hobby. In seiner Wohnung kann er sich >wegen der allumfassenden Eisenbahnlandschaft, die er auch immer jahreszeitengerecht ändert< nur gaaanz vorsichtig bewegen.
Sein Geld verdient er als Nachlassverwalter für Menschen, die keine Verwandten oder sonstige "Kümmerer" bei ihrem Ableben haben, sucht er nach Werten, um die Beerdigung bezahlen zu können. Im Büro denken alle, er hat daheim eine kleine, glückliche Familie - Frau und 2 Kinder. So hat er es ihnen damals, kurz nachdem er in diesen Job eingestiegen ist, erzählt, um so normal wie möglich zu erscheinen. Wer gibt schon gerne zu mit 42 noch Single und ohne echte Freunde dazustehen. Ja und dann hat sich diese Aussage mit der Zeit immer mehr verselbständigt, auf Nachfrage wurden heimische Probleme erfunden und Urlaube nach Frankreich gemacht... Für die Richtigstellung war nie der richtige Zeitpunkt, obwohl Andrew anfangs noch mit dem Finden von Antworten auf persönliche Fragen seine Schwierigkeiten hatte, wurde er darin immer besser. Bis dann der Chef vorschlug um das Kollektiv zu festigen reih um bei jeden zu Hause ein Abendessen durchzuführen…
Ja, den Chef fand ich herrlich. Immer wieder lässt er sich neue, meist sinnlose Dinge einfallen. Tut sie kund, verfolgt sie dann aber nicht weiter und schon kommt eine neue sinnfreie Idee von seiner Seite. Köstlich!
Überhaupt finde ich die Figuren in diesem Buch sehr gut beschrieben. Da geht gleich das Kopfkino an und man denkt: ja so einen Menschen kenne ich auch.
Das Beste ist aber Andrew. An sich sehr introvertiert, auf der anderen Seite aber auch so emphatisch. Beispielsweise lässt er es sich nicht nehmen an der Beerdigung "seiner" Toten teilzunehmen, weil es ihm leidtut, wenn keiner zu deren Beerdigung kommt. Zu seinem Job zählt diese Geste jedenfalls nicht. Erst als Diane, eine neue Kollegin, die er in seinen Job einarbeiten soll ins Spiel kommt, beginnt Andrew sich ganz langsam zu öffnen. Sogar Gefühle lässt er zu. Ich habe mich für ihn gefreut.
Gleichzeitig wird im Buch aber auch das Thema - Einsamkeit im Alter - verdeutlicht und hat mich nachdenklich gestimmt. Die Zahl derer, die lange Zeit unbemerkt tot in ihrer Wohnung liegen, nimmt immer mehr zu. Wenn man dann auch noch daran denkt, dass diese einsamen Menschen sicher auch vor ihrem Tod keine Kontakte und somit auch keine Hilfe hatten, wird das Ausmaß der Missstände in der derzeitigen Gesellschaft noch deutlicher.
Mich hat der Autor mit seinem humorvollen Schreibstil nicht nur gut unterhalten, nein das Buch hat mich auch nachdenklich gestimmt. Von mir gibt's 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

In meinen Augen sein bisher bester Krimi

Der Luzifer-Killer
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Ein Junge bricht im Eis ein – ein Fall für die Feuerwehr. Eigentlich! Doch bei der Rettungsaktion wird unter der Eisschicht ein Kindersarg entdeckt. Das ist aber noch nicht alles: im Sarg liegt ein alter ...

Ein Junge bricht im Eis ein – ein Fall für die Feuerwehr. Eigentlich! Doch bei der Rettungsaktion wird unter der Eisschicht ein Kindersarg entdeckt. Das ist aber noch nicht alles: im Sarg liegt ein alter Zeitungsartikel auf dem Kriminalhauptkommissarin Klara Frost und mit ihrem ehemaligen Studienkollegen Eric Donner abgebildet ist. Klara, die sofort an den Fundort gerufen wird, versucht mit Eric Kontakt aufzunehmen und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Da ich schon viele Bücher dieses Autors gelesen habe, kenne ich die Eigenheiten von Klara und Erik. Bisher bin ich beim Lesen der Krimis von Elias Haller auch noch nie enttäuscht worden. Aber dieser Band, bei dem beide mehr oder weniger zusammen ermitteln, ist meiner Meinung nach der Beste bisher. Eigentlich sind es ja 3 Ermittler Klara Frost, Eric Donner und Sokrates Vogel. Einer ist eigenwilliger als der andere. Eric Donner nimmt wie immer keine Rücksicht auf Vorschriften und Anweisungen und auf seine Gesundheit gleich gar nicht. Klara arbeitet in ähnlicher Weise, ist dabei aber etwas dezenter, aber immer auf sich selbst vertrauend. Und dann ist da noch der äußerst skurrile Ermittler Sokrates Vogel. Der ist zwar sterbenskrank, aber noch immer mit einem brillanten Kopf gesegnet. Seine Kratzbürstigkeit, hinter der er vielleicht sogar so etwas Menschenliebe versteckt, finde ich erfrischend. Überhaupt haben mir diese eigenwilligen Ermittler sehr gut gefallen.
Spannung habe ich von Anfang bis Ende auf hohem Niveau gespürt, was sicher auch daran lag, dass alles anders kam als von mir vermutet. Ich fand diesen Krimi sehr kurzweilig und spannend. Die Geschichte ist wunderbar ausgedacht und daher gibt’s von mir 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung an alle Krimi-Fans.

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