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Veröffentlicht am 05.04.2020

Ein mystisch guter Thriller

Akuma
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Akuma
Kjara, die Protagonistin dieses Buches, entscheidet sich an den Beichtstuhl zu treten. Trotz der Furcht entscheidet sie sich dem Pastor die Wahrheit über den einen bestimmten Tag zu sagen:
"Ich ...

Akuma
Kjara, die Protagonistin dieses Buches, entscheidet sich an den Beichtstuhl zu treten. Trotz der Furcht entscheidet sie sich dem Pastor die Wahrheit über den einen bestimmten Tag zu sagen:
"Ich kann niemals wirklich gut sein, Vater. Wenn dem so wäre, hätte ich die Männer nicht getötet."
Und so beginnt ihre Geschichte. Ihre Vergangenheit ist grausam, schrecklich und dunkel. Aus diesem Grund möchte sie von ihrer Vergangenheit fliehen – nicht nur um sich zu schützen, sondern auch Erik, ihren Verlobten. Ab diesem einem bestimmten Tag trägt Kjara etwas in sich, dass auf den Namen Akuma hört. Akuma? Ein Märchen? Oder reine Fiktion?
„Akuma“ gehört nicht zu den „realistischen“ Thriller in diesem Genre. „Akuma“ ist für jeden geeignet, den das Mysteriöse fasziniert und sich traut in die tiefsten Abgründe der Menschheit abzutauchen. Die Essenz des Horrors kommt auch nicht kurz. Mir erschwerte nur am ganzen Buch die zeitliche Einordnung, da die meisten Kapitel mit „Heute“ gekennzeichnet werden, obwohl ein größerer zeitlicher Raum vorliegt.
Auch wenn wir in diesem Thriller recht wenige Charaktere kennenlernen, sind diese authentisch und realistisch ausgearbeitet worden. Insbesondere Akuma stellt trotz einer gewissen Mystik einen sympathischen Charakter dar, der selber in einem gewissen Zwiespalt zwischen Gut und Böse steht. Die Spannung ist durchgehend vorzufinden. Ich finde es gut, dass neben der hauptsächlichen mystischen Handlung um das Wesen Akuma, die realistische Beziehung von Kjara und Erik zur Thematik wird. Dies diente als eine gute Abwechslung. Manchmal erkennt man erst zu spät, dass manche Menschen auf ihrem wahren Ich nur eine Maske tragen.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass „AKuma“ ein guter Thriller ist, der abseits des großen Thrillergenrespektrum, das Mystische und das Schreckenhafte in sich hervorragend verkörpert. Ich bin schon gespannt, ob eine Fortsetzung kommen wird.
Wer weiß, vielleicht trägt der ein oder andere von uns auch ein Akuma in sich.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Kann Luca glücklich werden?

Am Ende bin ich
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Im Roman „Am Ende bin ich“ begegnen wir einem Studenten namens Luca, der blind vor Liebe ist und vergeblich sein Glück in seiner ersten großen Liebe, Aurora sucht. Aus der Beziehung wird nichts. Aus diesem ...

Im Roman „Am Ende bin ich“ begegnen wir einem Studenten namens Luca, der blind vor Liebe ist und vergeblich sein Glück in seiner ersten großen Liebe, Aurora sucht. Aus der Beziehung wird nichts. Aus diesem Grund versucht sich der Protagonist abzulenken, indem er sich auf neue Dates mit Männern und Frauen einlässt. Ob das einen Sinn macht? Leider nicht. Die Sehnsucht zu Aurora wird verstärkt, und dass er zeitgleich andere Menschen verletzt, dass wird Luca erst zu spät bewusst. Der Protagonist ist auf einem Weg der Selbstfindung. Höhen und Tiefen werden den Studenten auf dem Weg begleiten. Kann Luca denn überhaupt glücklich werden?
„Am Ende bin ich“ ich ein interessanter thematischer Roman, in dem wir durchgängig die Perspektive eines Studenten einnehmen. Luca ist ein sehr kritischer Mensch, der viel auf seinem Weg lernen muss. Dem Autor gelingt es einen authentischen Charakter zu erstellen. Ich finde es gut, dass in diesem Roman ein junger Mann in den Fokus gestellt wird, da ich bisher nur Bücher kennengelernt habe, in denen eine weibliche Protagonistin auf der Reise zu ihrem wahren Ich ist.
Über den Roman hinweg darf der Leser seine Gedankengänge verfolgen, und insbesondere eine Entwicklung des Protagonisten erkennen. An manchen Stellen zweifelt der Leser an den Entscheidungen von Luca, aber da merkt man, dass Luca gedanklich durcheinander ist.
Themen wie Liebe, Verlust, Reue und Akzeptanz werden in diesem Roman stark beleuchtet. Gelungen finde ich die Botschaft von Luca, dass er am Ende einsieht, dass das wahre Glück im Leben eines Menschen mit der Selbstliebe verbunden ist. Viele Menschen suchen heutzutage noch das Glück in einer anderen Person. Aber dieses Buch zeigt, dass nach zahlreichen Missgeschicken im Leben, man sein Glück trotzdem finden kann.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig, und ich hatte keine Schwierigkeiten beim Lesen. Der ganze Roman hat sich sehr einfach lesen lassen. Der Autor konstruiert einen gelungenen Roman, der einem Leser viel auf dem Weg mitgibt, und ihn auch zur persönlichen Selbstreflexion anregt.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Freundschaft oder doch Liebe?

Unsere glücklichen Tage
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Ein Sommer, der das Leben von vier Freundinnen verändert hat. Lenica, Marie, Fanny und Elsa verbringen einen nicht enden wollenden Sommer an der französischen Atlantikküste. Als sich die vier Freundinnen ...

Ein Sommer, der das Leben von vier Freundinnen verändert hat. Lenica, Marie, Fanny und Elsa verbringen einen nicht enden wollenden Sommer an der französischen Atlantikküste. Als sich die vier Freundinnen nach einer langen Zeit wiedersehen, merken sie, dass sich nichts verändert hat. Träume, die Liebe, die Zuneigung – einfach alles ist gleichgeblieben. Doch dann bringt Lenica ihren Freund Sean mit, und dann nahm die Geschichte ihren unaufhaltbaren Lauf. –

Ist es Liebe oder doch nur eine Freundschaft? Dies ist das Thema dieses Romans. Wir begegnen einer sehr verliebten Protagonistin namens Elsa, die teilweise blind vor Liebe ist. Elsa steht in einem Zwiespalt, da sie die Zukunft mit Sean sich nicht vorstellen kann, oder doch? Durch die vier Freundinnen spiegelt sich eine tiefgründige Freundschaft mit zahlreichen schönen Momenten wieder. Nach und nach erfährt der Leser durch Rückblicke in die Vergangenheit mehr über die vier Frauen sowie Sean. Ein Gesamtbild wird gezeichnet. Neben der Freundschaft wird das Thema Verrat und Neid in den Fokus gerückt. Außerdem wird im Hintergrund eine harmonische Szenerie mit schönen Naturbeschreibungen durch die Autorin entworfen. Der Schreibstil ist flüssig, und das Buch liest sich gut. Julia Holbe appelliert an den Leser, sein Leben frei zu gestalten und sich den schönen Momenten im Leben hinzugeben. Nutzt die Zeit, sonst ist es irgendwann vorbei. Zum Schluss lässt sich sagen, „Unsere glücklichen Tage“ ist ein emotionaler Roman über die wichtigen Dinge im Leben.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Identitätsfindung

Hawaii
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Kemal Arslan, ein ehemaliger Fußballstar musste frühzeitig seine Karriere beenden. In Heilbronn fühlt er sich zuhause. Wir verfolgen seine Geschichte, vom Besuch einer türkischen Hochzeit, einem Wettbüro ...

Kemal Arslan, ein ehemaliger Fußballstar musste frühzeitig seine Karriere beenden. In Heilbronn fühlt er sich zuhause. Wir verfolgen seine Geschichte, vom Besuch einer türkischen Hochzeit, einem Wettbüro und eines Striplokals bis zu einer Einmischung in einer Straßenschlacht sowie einem Treffen mit seiner Ex-freundin Sina. Dies geschieht alles in Hawaii. Leider kann man hier nicht von einem schönen Urlaubparadies sprechen, sondern eher von einem Problemviertel, dass durch eine starke Anzahl an Hochhäusern und Kriminalität charakterisiert ist. Themen wie Sehnsucht, Illusion und Einsamkeit werden zum Alltagsthema.
Das Konzept des Buches war für mich neu. Die Kapitel sind in Tage aufgeteilt. Dies hat mir gut gefallen. Wir verfolgen Kemal Arslan während seines Alltags. Wir lernen viele seiner Bekannten, seine Familie und wild fremde Menschen kennen, die mit dem Protagonisten Kemal in Kontakt kommen. Egal wo Kemal auftaucht, verspürt er eine gewisse Abneigung. Kleinigkeiten, das Aussehen oder die Sprache sind Anhaltspunkte, die Kemal aus einer Gesellschaftsgruppe bzw. -schicht abgrenzen. Als Leser merkt man, dass Kemal nirgendswo akzeptiert wird und nach seiner Zugehörigkeit sucht. Die Identitätsfindung beginnt. Wer will Kemal sein? Was wird aus seiner Zukunft? Kann er hier in Heilbronn bleiben?
Der Schreibstil des Autors ist gut, jedoch werden teilweise Aspekte oder Situationen zu sehr in die Länge gezogen. So war auch das Personenspektrum zu Beginn zu viel, ich musste mich lange zurechtfinden und die einzelnen Personen sortieren.
Das Buch spiegelt gegenwärtig die Situation vieler junger Leute aus einem Problemviertel wieder. Manchmal ist einem Menschen nicht bewusst, wie sehr diese Menschen leiden. Das Buch konnte mir neue Sichtweisen öffnen und meinen Horizont erweitern. Vielleicht geht es einem Menschen in unserem Umfeld auch so? Wie würdest du damit umgehen?
Hawaii ist ein gutes Buch, indem die Identitätsfindung eines jungen Menschen eine erhebliche Rolle spielt. Das Buch regt zur eigenen Identitätsrekapitulation an. Habe ich, als Leser meinen Hafen schon gefunden?

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Ein guter historsicher Krimi

Pandora
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Hans Joachim Stein erster Fall findet 1948 statt. Ein brutaler Mord an einem bekannten Schieberkönig. Als Sohn einer Emigrantenfamilie hatte er 1933 Berlin verlassen, nun ist ihm alles in der von Spaltung ...

Hans Joachim Stein erster Fall findet 1948 statt. Ein brutaler Mord an einem bekannten Schieberkönig. Als Sohn einer Emigrantenfamilie hatte er 1933 Berlin verlassen, nun ist ihm alles in der von Spaltung und Blockade gebeutelten Stadt fremd, und in der neu gegründeten Mordinspektion West schlagen ihm Vorbehalte und Misstrauen entgegen. Steins Vorgesetzter versucht auf einmal, einen weiteren Mordfall zu vertuschen, wodurch der Kommissar Hans Joachim die Gewissheit entwickelt, dass hier Rechnungen aus der Zeit des Nationalsozialismus beglichen werden. Das stachelt Stein jedoch erst recht an, der Wahrheit auf den Grund zu gehen.
Endlich durfte ich einen Krimi lesen, der nach der Zeit des Nationalsozialismus spielt. Das Cover spiegelt gut den Handlungsort wieder. Wir steigen schnell ins Geschehen ein, und machen uns mit Kommissar Stein bekannt. Seine sympathische Art konnte mich zu Beginn sehr begeistern. Auf den ersten Seiten kreieren die beiden Autoren ein gelungenes Milieu von Berlin in den Nachkriegsjahren. Insbesondere die Auseinandersetzungen zwischen West und Ost stechen dem Leser ins Auge. Der Protagonist Stein geriet auch in einem Konflikt in der neuen Mordkommission. Er ist das Sinnbild des vorhergenannten Konfliktes. Der Konflikt, der sich um den Mord sowie in der Kanzlei zuspitzt, wird authentisch dargestellt. Insbesondere ist mir aufgefallen, dass jeder Charakter ein gewisses persönliches Problem (eventuell eine Last) aufweist, und diese nicht abschütteln kann. Dadurch ist jeder Charakter auf seine eigene Art und Weise speziell und man erhält einen tiefgründigen Blick zu jedem. So wie es abzusehen war, werden die Naziverbrechen thematisiert, jedoch indirekt.
Der Schreibstil der beiden Autoren ist gut, und durch die gewählte Kürze der Kapitel kommt eine gewisse Spannung auf. Das Ende kam wie aus dem Nichts, und war komplett nachvollzuziehen. Für mich war dieser Krimi, aufgrund der Zeit, etwas Neues. Ich hatte Spaß diesen Krimi zu lesen, da er in einer recht wenig thematisierten Zeit spielt. Außerdem dachte ich nicht, dass ein geschichtlicher Krimi so spannend sein kann.

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