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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2020

Wo kommen die Pflanzen her?

Die unglaubliche Reise der Pflanzen
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Stefano Mancuso lädt uns mit seinem Buch „Die Unglaubliche Reise der Pflanzen“ zu einem ganz besonderen „Reisebericht“ ein. Er hat einen recht flüssigen und verständlichen Schreibstil. Dennoch fand ich ...

Stefano Mancuso lädt uns mit seinem Buch „Die Unglaubliche Reise der Pflanzen“ zu einem ganz besonderen „Reisebericht“ ein. Er hat einen recht flüssigen und verständlichen Schreibstil. Dennoch fand ich die Suche nach den Erläuterungen im Text dann am Ende des Buches zu suchen und zu finden, recht mühsam und es vermindert den Lesefluss ungemein. Er macht Zusammenhänge schlüssig greifbar und man merkt schnell warum, wieso und weshalb alles so seinen Lauf genommen hat. Durch die kleinen Zeichnungen und Bilder, wird die gesamte Geschichte aufgelockert. Das Lesebändchen sowie der Leinen-Buchrücken lassend das gesamte Buch sehr wertig erscheinen. Die großen Gärtner und Pflanzenkenner werden hier keine großen „neuen“ Storys finden, für Anfänger und Leser, die in die Welt der Pflanzen eintauchen wolle, eine sehr gelungene Ausgabe.
4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Wo ist „dort“?

Dort dort
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Jacquie ist endlich clean...kein einfacher Weg. Nun will sie ihre Familie wiedersehen. Ihre Familie ist eine ganz besondere, aber das weiß sie. Sie sind anders. Dene liebt es zu fotografieren und Orvil ...

Jacquie ist endlich clean...kein einfacher Weg. Nun will sie ihre Familie wiedersehen. Ihre Familie ist eine ganz besondere, aber das weiß sie. Sie sind anders. Dene liebt es zu fotografieren und Orvil traut sich endlich an den Tanz seiner Vorfahren heran. Das „Powwow“ in Oakland wird sie wieder alle vereinen, denn es ist ihre Tradition. Aber leider wird auch der dunkle Toni dort zugegen sein....Toni mit den dunklen Absichten...keine gute Voraussetzung für so ein Fest.



Ja, es gibt sie wirklich, die Native Americans. Viele sprechen nicht von ihnen, andere haben sie aus den eigenen Vorstellungen gestrichen, andere respektieren sie, andere dulden sie - kein einfaches Leben also. Autor Tommy Orange hat sich in diesem Roman diesem Volk verschrieben und hat mit seinen Protagonisten einen bedeuteten Roman verfasst. Seine Figuren sind laut und schrill, leise und schüchtern, bunt und schwarz-weiß und genauso ist die gesamte Geschichte - kurz: einfach nur aufwühlend und das Wichtigste dazu, sie sind real. Sein Schreibstil ist recht eigen und man muss schon etwas Lust mitbringen und sich auf ihn einlassen. Hat man das ein Mal getan, eröffnet sich eine sehr bewegende und riskante Story die einen fesselt bis zum Schluss. Wie bereits erwähnt, sind seine Protagonisten etwas besonderes: sie sind die „Ureinwohner“ die den Fleck, hier Oakland, in dem die Geschichte spielt, zu dem Land gemacht haben...hier geht es um Ahnen, Tradition, Wut, Gerechtigkeit, ein verhasstes Menschenbild und die Sichtweise aus allen Seiten. „Dort dort“....es gibt kein dort?! Oder doch? Wo ist es? Für wem, für was? Wem gehört es?

Ein sehr spannender und an manchen Stellen harter Roman mit einer besonderen Seite. Ich mochte Oranges Schreibstil sehr und bereue keine Leseminute! 4 von 5 Sterne dafür!

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Gut gebrüllt!

Löwen
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Laurent Baheux ist ein Meister mit der Kamera und das zeigt er auch in seinem Buch „Löwen“.

Den König der Tiere so einzufangen wie Baheux es getan hat, ist einmalig und lässt einen das Atmen fast vergessen. ...

Laurent Baheux ist ein Meister mit der Kamera und das zeigt er auch in seinem Buch „Löwen“.

Den König der Tiere so einzufangen wie Baheux es getan hat, ist einmalig und lässt einen das Atmen fast vergessen. In diesem Buch finden wir traumhaften schwarz-weiß Aufnahmen die jede Strähne, jede Faser der Tiere zeigen. Sie wirken nicht nur verletzlich und feinfühlig, sie sind es auch. Das hinter so einem „Charmebolzen“ auch ein muskelbepacktes Kraftpaket steckt, wissen wir Leser, aber es nochmal so zu sehen ist wirklich besonders. Baheux zeigt genau das, was der Leser sehen will - ihre Majestät der Tiere: „König“ Löwe. Aber, und das ist das erste Mal das ich bei einem teNeues Buch nur 4 von 5 Sternen vergebe: man sucht als Leser wenigstens ein farbiges Foto. Ich verstehe Baheux Intension und kenne ihn schon lange durch seine Bücher, aber im Inneren verlangt es wenigstens ein Mal in diesem Werk eine Farbaufnahme zu betrachten um den goldenen und geschmeidigen Ton des Fells und die Strahlkraft seiner Augen zu sehen...aber, und das ist klar, das ist alles Ansichtssache in jeder Hinsicht.

Dieses Buch erhält löwenstarke 4 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Überraschungen gibt es immer wieder

Tage des Verlassenwerdens
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Olga hat in den letzten 15 Jahren sich komplett für ihre Familie aufgeopfert. Die Betonung dabei liegt auf „komplett“! Ihre eigenen Wünsche und Träume hat sie weit hinten angestellt.

Eines Tages geschieht ...

Olga hat in den letzten 15 Jahren sich komplett für ihre Familie aufgeopfert. Die Betonung dabei liegt auf „komplett“! Ihre eigenen Wünsche und Träume hat sie weit hinten angestellt.

Eines Tages geschieht etwas, von dem sie nicht gedacht hätte, das es geschieht: ihr Mann trennt sich von ihr - ihre Ehe zerbricht.

Olgas Leben entgleitet ihr selbst und sie gerät in eine psychische Welt voller Grausamkeit. Olga kämpft gegen sich selbst. Kann sie dies bewerkstelligen?



Als Elena Ferrante-Fan muss man selbstverständlich auch diese Geschichte kennen. „Tage des Verlassenwerdens“ ist düster, melancholisch, gefühlsstark und wieder ganz typisch Ferrante. Sprecherin ist, wie könnte es anders sein, Eva Mattes und das ist wieder gut so.sie gibt Olga eine Stimme und auch in gewisser Weise ein Gesicht. Durch ihre Art des Vorlesens entsteht ein besonderes Kopfkino und ich konnte wirklich gut in Olgas Psyche abtauchen. Olga war eindeutig auf einem anderen Level unterwegs als ihr Mann und das wird sehr direkt deutlich. Ob in ihrer Sprache oder in ihrem Handeln - Olga überrascht einen komplett. Denn auch wenn man glaubt, man wisse wie es ausgeht, wird man eines Besseren belehrt und typisch Ferrante bekommt diese Geschichte eine Wendung. Als große Anhängerin der Autorin muss ich aber zugeben, das es hier und da ein wenig verwunderlich wirkt, aber viel.eicht wollte sie eine andere Seite von sich zeigen?! Wer weiß....sie ist und bleibt ein großes Rätsel diese “Elena Ferrante“.

4 von 5 Sterne für dieses tolle Hörbuch!

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Ein besonderes Hörspiel!

Was man von hier aus sehen kann
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Klappentext:

„Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es dann wirklich ...

Klappentext:

„Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es dann wirklich treffen wird. »Was man von hier aus sehen kann« ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Vor allem ist es eine Geschichte über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt.“



Mariana Leky hat mit diesem Buch wirklich für viel Aufsehen gesorgt und meine Neugier war geweckt. Als dann beim DAV das entsprechende Hörspiel rauskommen sollte, musste ich es haben.

Gleich zu Beginn sei gesagt, das hier ist ein Hörspiel kein Hörbuch! Das Hörspiel wird von mehreren Personen gesprochen und dauert etwas mehr als 2 Stunden.

Die Geschichte um Selma hat etwas mystisches aber die Geschichte um das Dorf wirkt wie aus einem Musterkatalog. Es ist ein regelrechtes Portät was Leky hier geschaffen hat und sie muss eine sehr gute Beobachterin sein, denn wenn man so detailliert über ein Dorf reden kann, muss man viel Input besitzen und genau das hat sie. Die Erzähler haben die Interpretation und Betonung meisterlich getroffen. Und auch Haupterzählerin Jule Ronstedt führt die Geschichte sehr gut von Anfang bis Ende. Der rote Faden verschwindet nie und man hört aufmerksam zu. Als dann das besagte Okapi erscheint, will man gespannt wissen wen es wohl treffen wird...



Ich finde diese Geschichte wirklich sehr gelungen und bin begeistert das es auch mal wieder ein Hörspiel gibt.

Alles in allem vergebe ich hier 4 von 5 Sternen.

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