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Veröffentlicht am 09.04.2020

Stranger Things meets Scandinavian Crime

Das Dorf der toten Seelen
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Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren ...

Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden Sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?

Meine Meinung:
Das dunkel und leicht verwischt gehaltene Cover zeigt mehrere alte Holzhäuser. Bereits nur mit dem Cover machte sich bei mir eine düstere und beklemmende Stimmung breit.

Geschildert wird der Thriller in 2 zeitlichen Erzählperspektiven, "Damals" und "Heute", was ich persönlich sehr spannend fand.

Die Gegenwart erleben wir durch Alice, der Hauptprotagonistin, deren Großmutter aus Silvertjärn stammt und geht über einen Zeitraum von 5 Tagen.
"Damals" - also die Vergangenheit, hier das Jahr 1959, erleben wir über einen Zeitraum von mehreren Monaten in der personalen Erzählperspektive.
Hier erfahren wir hauptsächlich durch Elsa, einer Frau mittleren Alters, verheiratet und Mutter zweier Kinder über den Alltag und die Geschehnisse von Silvertjärn.
Elsa ist quasi die gute Seele des Dorfes und wird von vielen für ihre Meinung und tatkräftige Hilfe geschätzt und um Rat gefragt.

Nach und nach versuchen Alice und ihr 4-köpfiges Team Fakten für den Film zu sammeln und natürlich auch herauszufinden, was damals geschah und mit ihrem Dokumentarfilm das Geheimnis der verschwundenen Dorfbewohner zu klären.
Was sie dabei unheimliches und schreckliches aufdecken, müsst Ihr jedoch selbst lesen.

Der Schreibstil von Camilla Sten ist flüssig und bildhaft, sie weckte bei mir von Anfang an dieses "Gänsehaut"-Gefühl, welches bei mir für wohlige Schauer sorgte und mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ.
Ich musste wissen wie es weiter geht.
Über beide Auflösungen, also die Geschehnisse um das Verschwinden aller Bewohner von Silvertjärn damals und den Täter von heute, war ich überrascht, aber auch etwas verwundert.
Alles in allem hat mich das Buch aber sehr gut unterhalten und bekommt von mir eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Ungewöhnliches Ermittlerduo auf Mörderjagd...

NEON - Er tötet dich
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Rezension zu "NEON - Er tötet dich

Hier sprach mich neben dem Klappentext auch gleich das Cover des Buches an. Das schwarze Cover - auf dem in großen, gelben Neon Buchstaben und weißer Schrift der Titel ...

Rezension zu "NEON - Er tötet dich

Hier sprach mich neben dem Klappentext auch gleich das Cover des Buches an. Das schwarze Cover - auf dem in großen, gelben Neon Buchstaben und weißer Schrift der Titel steht - sprachen mich optisch gleich an.

G. S. Lockes flüssiger Schreibstil ließen mich dann auch gleich nach den ersten Seiten nicht mehr los.

Kapitel, die abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten Matt Jackson, der Auftragskillerin Iris und dem Mörder "NEON" geschrieben sind halten die Spannung konstant aufrecht.
Man weiß hier zu Anfang gleich recht schnell wer sich hinter dem Killer "NEON" verbirgt, dies tut der Spannung aber keinerlei Abbruch wie ich finde.

Die Jagd des ungewöhnlichen Ermittlerduos - der lebensmüde Cop Jackson, der nach dem Mord seiner Frau durch Neon nur noch das eine Ziel hat diesen zu stellen und die wortkarge Auftragskillerin Iris - hat mich bestens unterhalten und ließ mich förmlich mit den beiden durch das Buch jagen.

Ich habe mich ehrlich etwas an Iris und dem Grund ihrer Zusammenarbeit mit Matt Jackson gerieben, einerseits ist sie wortkarg, wirkt gefühlskalt, stumpf und total emotionslos, andererseits dann hat sie ein großes Herz für Tiere, was sie etwas menschlicher machte.

Der spannende Showdown in dem die 2 dann auf "Neon" treffen überraschte mich sehr, ich fand ihn allerdings nicht zu 100% gelungen, doch lest selbst.

Überaschen konnte mich dann jedoch erneut das Ende, in dem Iris trauriges Geheimnis offenbart wird und mir dann auch schlagartig klar werden ließ, warum sie so handelte, wie sie eben gehandelt hat. Das versöhnte mich dann wieder etwas mit ihrer Art, wie sie gehandelt hat.

Alles in allem aber war es ein tolles und spannendes Buch und ist eine Leseempfehlung wert.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Ackerman alleine unterwegs...

Die Stimme des Zorns
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Ich war sehr gespannt auf das neue Buch von Ethan Cross mit meinem Lieblingsserienkiller.
Ja, auch in mein Herz hat Francis sich gestohlen :).

Ethan Cross versteht es zu schreiben, der neue Teil war auch ...

Ich war sehr gespannt auf das neue Buch von Ethan Cross mit meinem Lieblingsserienkiller.
Ja, auch in mein Herz hat Francis sich gestohlen :).

Ethan Cross versteht es zu schreiben, der neue Teil war auch recht kurzweilig zu lesen, ich muss aber sagen, dass mir etwas fehlte. Markus, das alte Team...es fehlte einfach.

Agentin Shirazi ist definitiv auch eine interessante Person und Agentin mit bewegter Vergangenheit, blieb mir in diesem Teil aber leider etwas zu blass neben Ackerman.
Klar, Francis ist einfach der Hauptprotagonist und neben ihm zu bestehen nicht einfach, aber ich fand sie hier leider nicht so sympathisch gezeichnet, obwohl sie sicher auch viel zu erzählen gehabt hätte.

Da Shirazis Vergangenheit im Buch aber bereits etwas angesprochen wird, wird diese sicher Hauptbestandteil des nächsten Bandes werden.

Der Fall um das "Alien" fing interessant an, dümpelte dann m. M. nach aber leider etwas vor sich hin. Es waren einige spannende Momente, aber ich finde leider, dass der Fall doch etwas hinter den vorherigen mit altbewährtem Team zurück blieb.
Auch die Auflösung hat mich nicht ganz zufrieden gestellt.

Ich bin aber trotzdem gespannt auf den nächsten Fall um Ackerman und Shirazi, da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 14.11.2019

Ein Thriller, der mich so schnell nicht mehr los ließ

Wolfswut
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Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Wanderrunde lesen.
Worum geht es?

Ein paar harmlos aussehende Fässer in der Garage ihres verstorbenen Vaters verwandeln das Leben von Lotte Soltau in einen Trümmerhaufen: ...

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Wanderrunde lesen.
Worum geht es?

Ein paar harmlos aussehende Fässer in der Garage ihres verstorbenen Vaters verwandeln das Leben von Lotte Soltau in einen Trümmerhaufen: In den Fässern lagern fünf brutal zerstückelte Frauen, teilweise müssen die Verstümmelungen bei lebendigem Leib zugefügt worden sein. Während Lotte noch versucht zu begreifen, wie ihr Vater, ein geselliger, musisch begabter Mann, zu den Taten eines Serienkillers fähig sein konnte, geschieht ein neuer grausiger Mord, diesmal an einem 16-jährigen Jungen. Und die Tat trägt eindeutig die Handschrift des toten Soltau...

Ich wurde von der ersten Sekunde in die Story hinein gezogen, anders kann ich es nicht sagen.

Die beiden Hauptprotas, Kira Hallstein und Ihr Kollege Max Lohmeyer gehen den Spuren im Prostitutiertenmillieu nach und stossen überall auf Spuren des Grauens.

Kira Hallstein macht es einem nicht ganz leicht sie zu mögen. Einerseits tough, "verschlingt" sie haufenweise junge Männer, andererseits ist sie schwer durch den Verlust und die Suche - seit fast 20 Jahren - nach ihrem jüngeren Bruder Tobi traumatisiert
Sie geht stets mit dem Kopf durch die Wand, kann kaum Nähe zulassen.
Die Kollegen haben Ihre liebe Not mit ihr.

Max ist der liebe, bayrische Kollege, der nach Berlin versetzt wurde und der mir anfangs etwas "deppert" und naiv rüber kam, im Laufe des Buches aber noch an Stärke gewinnt.

Die 2 ermitteln - und die Story zieht sich quasi an 2 roten Fäden durch das Buch.

Einerseits gibt es die - durch Alex Soltau - begangenen Prostituiertenmorde und dann aber noch einen anderen, neuen Mord - an einem 16 - jährigen Jungen.

Ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen, allerdings war auch ich zwischendurch so erschüttert, dass ich Pausen brauchte.
Die Morde und Grausamkeiten sind teils sehr detailliert beschrieben und sicher nichts für zarte Gemüter...
Würde ich nun weiter ausholen, würde ich zu sehr spoilern.

Das Ende wartet mit einer - wie ich finde - sehr überraschenden Wendung auf und erscheint doch etwas konstruiert.
Trotzdem handelt es sich für mich insgesamt um einen wirklich spannenden Thriller und ich würde mich über eine Fortsetzung freuen.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Sie kämpfen für die Freiheit

Nanos - Sie kämpfen für die Freiheit
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Ich bin eigentlich kein Fan von Büchern die in der Zukunft spielen. Dies hat sich nun durch den 2. Teil von „Nanos“ geändert.

Timo Leibig schreibt sehr flüssig und direkt.
Angenehm kurz gehaltene Kapitel ...

Ich bin eigentlich kein Fan von Büchern die in der Zukunft spielen. Dies hat sich nun durch den 2. Teil von „Nanos“ geändert.

Timo Leibig schreibt sehr flüssig und direkt.
Angenehm kurz gehaltene Kapitel verleiten dazu, noch schnell ein Kapitel weiterlesen zu wollen.

Ich habe den 1. Teil leider nicht gelesen, empfand es für mich aber nicht als Nachteil.
Dank eines kurzen Rückblicks ist man schnell mitten im Geschehen.

Einer sehr erschreckenden Zukunft!

Nanopartikel, deren Hilfe sich Bundeskanzler Kehlis bedient und die er über die Nahrung verbreitet, verändern das menschliche Gehirn, schalten Gefühle aus und manipulieren.

Wir sind an Maleks Seite, einem ehemaligen Söldner, den die Rettung seines Konfessorenbruders Dominik antreibt.

Malek ist auf der Flucht: vor seiner Vergangenheit, den fanatischen Anhängern von Kanzler Kehlis und nun auch vor den Rebellen, denen er sich im Kampf gegen das Regime angeschlossen hatte.

Die Protagonisten Malek und sein Bruder Dominik sind sehr authentisch gezeichnet, besonders Malek war mir gleich sehr sympathisch.
Typ „harte Schale, weicher Kern“.
Malek bleibt durchweg im Ungewissen, ob seine Versuche Dominik zu retten, nicht doch fehlschlagen.

Lediglich die Rebellen bleiben hier meiner Meinung nach etwas auf der Strecke, sie sind mir etwas zu blass gezeichnet.
Jannah und Ihre Mutter Barbara - die Majorin - z. B. wirkten auf mich teilweise wie gefühllose Killermaschinen, aber vielleicht empfand ich das für mich auch nur so, weil ich im ersten Band mehr über sie erfahren hätte?

Was mir persönlich nicht so gefiel, weil ich einfach ein ungeduldiger Mensch bin, war das offene Ende.
Dieses schreit für mich förmlich nach einem 3. Teil.
Mir blieben einige Fragen hinsichtlich der Figuren und deren Zukunft unbeantwortet.
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Persönliches Fazit:

Ein Buch, welches den Leser beschäftigt und definitiv noch lange nachhallt.
Der Gedanke, dass wir in Zukunft durch unsere Nahrung kontrolliert werden könnten, bereitet mir einiges Kopfzerbrechen. Denn was ist heute schon unmöglich?