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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2020

Lesen für Anfänger...

Die Bücherinsel
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Sandra lebt seit einigen Jahren auf einer kleinen Nordseeinsel in der Einliegerwohnung eines reichen Hamburger Verlegers, dessen Haus sie in Ordnung hält. Zudem putzt sie auf der Fähre. Für diese Arbeit ...

Sandra lebt seit einigen Jahren auf einer kleinen Nordseeinsel in der Einliegerwohnung eines reichen Hamburger Verlegers, dessen Haus sie in Ordnung hält. Zudem putzt sie auf der Fähre. Für diese Arbeit muss sie nicht lesen und schreiben können, denn Sandra ist Analphabetin, was aber, bis auf die Inselbuchhändlerin, keiner weiß. Sandra ist auf dem Rummel aufgewachsen, was mit häufigen Schulwechseln verbunden war und so hat sie nie richtig lesen und schreiben gelernt, was sie mittlerweile sehr bereut. Denn eigentlich liebt sie Bücher, die sie sich aus der Not heraus als Hörbuch besorgt und hat sogar eine Idee für ein eigenes Buch im Kopf. Durch einen Zufall landet sie dann auch noch im Literaturkreis der Insel, geleitet vom Inselschullehrer Björn, den sie nicht gerade uninteressant findet, sich aber nicht traut, ihm die Wahrheit zu sagen, was ihr Problem angeht und so immer wieder in unangenehme Situationen gerät.

Mir hat das Buch gut gefallen. Sandra ist eine sympathische Protagonistin, allerdings macht sie es sich, für meinen Geschmack, oft etwas zu kompliziert mit ihren Ausflüchten. Das Thema Analphabetismus spielt selten irgendwo eine Rolle, betrifft aber sicher relativ viele Menschen in Deutschland, denen es, aus welchen Gründen auch immer, ähnlich geht, wie Sandra. Daher finde ich es sehr gut, dass Janne Mommsen dies in seinem Roman aufgegriffen hat. Nordseestimmung ist auch immer wieder vorhanden, ich beneide Sandra richtig darum, dass sie morgens erst einmal einen Sprung in die Nordsee wagen kann, bevor sie frühstückt. Der Schreibstil von Janne Mommsen ist gut lesbar und sehr anschaulich!

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Fastenkur auf Sylt

Sylt oder Sahne
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Sylt oder Sahne ist der mittlerweile 5. Band einer Sylt-Reihe von Claudia Thesenfitz, in den einzelnen Bänden stehen jedoch unterschiedliche Protagonistinnen im Mittelpunkt, die gemeinsam haben, dass sie ...

Sylt oder Sahne ist der mittlerweile 5. Band einer Sylt-Reihe von Claudia Thesenfitz, in den einzelnen Bänden stehen jedoch unterschiedliche Protagonistinnen im Mittelpunkt, die gemeinsam haben, dass sie das Glück auf Sylt suchen. Alle Bände tragen auch den Untertitel „Ein Glücksroman“. Das Cover gefällt mir auch diesmal wieder ausgesprochen gut, was das gewählte Bild und die Farben angeht, es macht richtig Lust auf Meer.

Die Protagonistin des Romans ist Nele, eine 52 Jahre alte Grafikerin mit Gewichtsproblemen, die Single ist. Nachdem ein Schaffner sie für schwanger gehalten hat, reicht es ihr und sie meldet sich für eine Fastenkur auf Sylt an. Diese Kur nimmt natürlich einen gewissen Platz im Roman ein und man muss Lust auf diese Thematik haben, für mich persönlich ist das nun nicht unbedingt ein Punkt, der mich sehr interessiert. Aber natürlich geht es auch noch darum, wie man mit sich selbst trotz mancher Schwächen glücklich werden und auch wieder offen für neue Bekanntschaften und Erfahrungen werden kann. Natürlich spielt auch die Insel Sylt und damit verbunden das Nordsee-Feeling eine gewisse Rolle, sodass Sylt-Liebhaber zumindest beim Lesen in Gedanken auf ihre Insel reisen können.

Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar, wenn auch manchmal etwas übertrieben bis kitschig und so eignet sich das Buch als angenehm leichte Lektüre im Garten oder vor dem Einschlafen und natürlich auch für den Urlaub, wenn dieser dann wieder möglich ist.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Hochsommer auf Capri und dazu ein Mord

Mitten im August
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"Mitten im August", spielt, wie der Untertitel schon verrät, auf Capri und das Mitten im Hochsommer zur Haupturlaubszeit. Es handelt sich dabei um den ersten Band einer Reihe, in deren Mittelpunkt der ...

"Mitten im August", spielt, wie der Untertitel schon verrät, auf Capri und das Mitten im Hochsommer zur Haupturlaubszeit. Es handelt sich dabei um den ersten Band einer Reihe, in deren Mittelpunkt der Inselpolizist Enrico Rizzi steht. Er stammt von der Insel und seine Eltern bewirtschaften hoch oben über der Steilküste Obst- und Gemüsegärten, wobei auch seine helfende Hand oft notwendig ist. Dadurch bietet der Kriminalroman auf jeden Fall viel Lokalkolorit. Die Stimmung im Sommer auf der Insel mit ihren schmalen, steilen Sträßchen, Straßencafés und Stränden wird gut vorstellbar, die erwähnten Speisen machen Appetit.

Doch an einem Augusttag gibt es, ganz ungewöhnlich für Capri, plötzlich einen Toten. Ein junger Mann liegt erstochen in einem Ruderboot und Rizzi und seine neue Kollegin aus Norditalien, Antonia Cirillo beginnen zu ermitteln, wobei sie von ihren Vorgesetzten in Neapel nicht immer die beste Unterstützung erhalten.

Ich empfand diesen Krimi als sehr angenehm, weil er mehr durch Atmosphäre als durch besonders blutige Darstellungen oder spannungsgeladene Szenen, die einen nicht schlafen lassen, punktet. Spannung ist trotzdem vorhanden, auch dadurch, dass abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Enrico Rizzi ist auf jeden Fall sympathisch, seine Kollegin bleibt noch etwas "blass", man erfährt wenig über ihre Vorgeschichte und ihr Privatleben, was aber wahrscheinlich auch dem geschuldet ist, dass es sich hier um den ersten Band einer Reihe handelt. Was die Zusammenarbeit der beiden angeht, besteht aber auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf, bisher sind sie weniger als Team unterwegs, sondern viel mehr zwei Einzelkämpfer. Stellenweise erscheinen auch nicht alle Handlungen vollkommen logisch oder bestimmte Vermutungen, bezüglich derer ermittelt wurde, werden nie aufgeklärt, sondern geraten einfach in Vergessenheit. Gut gefallen hat mir dagegen aber auch, dass der Natur- und Meeresschutz thematisiert wird. Mein Interesse ist auf jeden Fall geweckt und ich würde gerne auch den zweiten Band der Reihe lesen.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Neustart an der Nordsee

Dünentraumsommer
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Marieke ist alleinerziehende Mutter des neunjährigen Emil, dessen Vater bereits vor der Geburt des Jungen ums Leben kam. Nachdem sie damals ihr Studium abgebrochen hat, arbeitet sie nun als Verkäuferin ...

Marieke ist alleinerziehende Mutter des neunjährigen Emil, dessen Vater bereits vor der Geburt des Jungen ums Leben kam. Nachdem sie damals ihr Studium abgebrochen hat, arbeitet sie nun als Verkäuferin in einer Bäckerei. Emil hat aber immer mehr mit seinem Asthma zu kämpfen und so rät sein Arzt dazu, an die Nordsee zu ziehen, weshalb die beiden in der Einliegerwohnung von Berta in St. Peter Ording landen, wo Marieke eine Stelle bei einem Pflegedienst gefunden hat. Und so fügt sich ein Teil zum anderen und Marieke gründet zusammen mit Berta und Jule, der Chefin des Pflegedienstes einen Kuchen-Club für die alten Menschen, deren Leben ansonsten recht einsam ist und auch Marieke ist langsam bereit, in Liebesdingen wieder offen für Neues zu werden, nachdem sie so lange um ihren verstorbenen Mann Daniel getrauert hat.

Wie der Titel „Dünentraumsommer“ schon vermuten lässt, handelt es sich um einen sommerlichen Wohlfühlroman, der an der Nordsee, genauer gesagt in St. Peter Ording, spielt. Etwas Tiefgang ist aber auch vorhanden, da Marieke immer noch um ihren Mann trauert, Emil sich einen Vater wünscht und auch die Senior*innen teilweise mit Trauer und Einsamkeit zu kämpfen haben. Manches wurde mir aber auch etwas zu oberflächlich abgehandelt und ich hätte gerne mehr über die Hintergründe erfahren. Zudem war auch nicht alles im Roman Beschriebene vollkommen realistisch. Die Protagonistinnen des Romans, Marieke und Berta sind aber beide sehr sympathisch, man muss sie einfach mögen. Dass der Handlungsort St. Peter Ording ist, wird auch immer wieder deutlich. Am liebsten wäre ich jetzt an einem der Schauplätze und würde mir auch frische Nordseeluft um die Nase pusten und mir dabei ein Stück Omakuchen schmecken lassen.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Ausmisten für Fortgeschrittene

Der ist für die Tonne
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Ich habe das Buch gelesen, weil ich mittlerweile so ziemlich alle Bücher der Autorin kenne und weiß, was mich erwartet. Hätte ich nur das Cover und den Titel im Buchladen gesehen, hätte ich wohl nicht ...

Ich habe das Buch gelesen, weil ich mittlerweile so ziemlich alle Bücher der Autorin kenne und weiß, was mich erwartet. Hätte ich nur das Cover und den Titel im Buchladen gesehen, hätte ich wohl nicht danach gegriffen, die für Ellen Berg typische Cover-Gestaltung wirkt für mich leider immer so, als ob es in dem Buch um Rentner und ihre Probleme gehen würde und nicht um Protagonisten im mittleren Alter, wie es auch hier wieder der Fall ist.

Hannah, die als Ausmist-Coach à la Marie Kondō arbeitet, soll im Auftrag ihrer Freundin bei deren neuem Lover, dem sammelwütigen Pascal ausmisten und ihm auch gleich noch ein Umstyling verpassen. Das entpuppt sich als nicht wirklich einfache Aufgabe und zugleich muss sie sich bald eingestehen, dass ihr der echte Pascal, eigenwillig wie er sein mag, gar nicht so unsympathisch ist. Und dann finden sich plötzlich auch noch echte Leichen in dessen Haus und nicht nur das Gefühlschaos ist perfekt.

Wie für Ellen Berg typisch ist alles etwas überzogen dargestellt, für meinen Geschmack war es diesmal, verglichen mit anderen Büchern, etwas too much, aber ich wurde trotzdem immer wieder zum Lachen gebracht. Die beiden Hauptpersonen Hannah und Pascal waren mir recht sympathisch und das dogmatische Ausmisten, mit dem ich nicht allzu viel anfangen kann, stand bei Hannah dann zum Glück doch nicht zu sehr im Vordergrund.
Insgesamt ist der Roman eine unterhaltsame Ablenkung, in einem gut lesbaren Sprachstil verfasst.

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