Platzhalter für Profilbild

Lizzys_Lovely_Library

Lesejury Profi
offline

Lizzys_Lovely_Library ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lizzys_Lovely_Library über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2021

Ein wunderschöner Liebesroman mit einem gesellschaftkritischen Kern - absolut lesenswert!

Never Too Late
0


2020 war für die französische Autorin Morgane Moncomble im deutschsprachigen Raum ein grosses Jahr. Nachdem 2019 bereits die erste Übersetzung einer ihrer Romane, Never Too Close, beim LYX-Verlag erschien, ...


2020 war für die französische Autorin Morgane Moncomble im deutschsprachigen Raum ein grosses Jahr. Nachdem 2019 bereits die erste Übersetzung einer ihrer Romane, Never Too Close, beim LYX-Verlag erschien, folgten dieses Jahr noch zwei weitere. Einer von ihnen: der Nachfolger aus dem Never-Too-Close-Universum, Never Too Late.

Klappentext

Wer sich als erstes verliebt, hat verloren…

Die Nacht mit Jason sollte eine einmalige Sache sein. Zoé führt keine Beziehungen, und sie verliebt sich nicht – niemals! Doch dann stehen sich die beiden wenige Tage später plötzlich erneut gegenüber, als sie feststellen, dass ihre besten Freunde in dieselbe Wohnung gezogen sind. Und obwohl Zoé den One-Night-Stand am liebsten vergessen würde, kann sie sich nicht gegen das Kribbeln wehren, das Jasons Nähe in ihr hervorruft. Aber ihr Herz wurde schon einmal gebrochen – kann sie es wirklich ein weiteres Mal aufs Spiel setzen?


Diejenigen, die Never Too Close bereits gelesen haben, werden wohl viele der Charaktere wiedererkennen, allen voran die Protagonisten des Vorgängerromans, Loan und Violette. In diesem Buch stehen aber ihre Freunde, Jason und Zoe, im Mittelpunkt. Beide sind sehr gut geschriebene Charaktere, komplex aber nicht anstrengend, wobei ich Jason etwas vorziehe. Mir gefällt es, wie facettenreich er ist, obwohl es auf den ersten Blick gar nicht so scheint. Auch weicht er von dem vollends überbewerteten Bad-Boy-Klischee ab, indem er unter anderem stolz seine nerdige Seite präsentiert oder gleich mal wegen seiner Kätzchen oder seines kleinen Neffen ins Schwärmen ausbricht.

Auch ihre Beziehung finde ich für einen New-Adult-Roman eher ungewöhnlich, vor allem deren Anfang, der alles andere als perfekt ist, geschweige denn der typischen Liebe-auf-den-ersten-Blick gleicht. Sie entwickelt sich von der ersten bis zur letzten Seite konstant weiter, und dabei geht es nicht nur um Verliebtheit. Es sind Vertrauen, gegenseitige Unterstützung und ja, natürlich auch eine gute Portion Flirten im Spiel, wobei mir gefällt, wie realistisch die ersten beiden und wie humorvoll letzteres umgesetzt werden.

Des Weiteren ist es wirklich erfrischend die ganzen Freundschaften zu sehen, die die Hauptcharaktere umgeben. Besonders ist dabei, dass diese sich alle ganz unterschiedlich auszeichnen. Keine Freundschaft gleicht einer anderen und das macht die Geschichte nur noch origineller.

Die Autorin hat einen sehr flüssigen Schreibstil, an dem ich schnell Gefallen gefunden habe (ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen). Die Methode aus zwei verschiedenen Perspektiven zu schreiben, finde ich generell etwas kritisch, da sie schnell zu Chaos führen kann, doch in diesem Roman ist sie sehr gut umgesetzt. Vermutlich gefällt sie mir in erster Linie, weil es einen starken Kontrast zwischen den beiden Protagonisten gibt, da Zoe und Jason komplett unterschiedliche Erwartungen und Ziele in ihrem Leben haben. So bringen die verschiedenen Sichtweisen etwas Schwung und Abwechslung in den Roman.

Ich habe zuvor erwähnt, dass ich Jason etwas mehr ins Herz geschlossen habe als Zoe, das stimmt jedoch nicht komplett. Während ich ihre Persönlichkeit vielleicht nicht so sehr ins Herz geschlossen habe, finde ich ihre Rolle umso wichtiger. Zoe sehe ich nämlich nicht nur als Charakter in einem Buch, sondern auch als einen Spiegel unserer Gesellschaft. Denn durch sie erhaschen wir einen Blick auf mehrere äusserst relevante Probleme, denen einige Menschen leider täglich begegnen müssen und vor denen andere lieber die Augen verschliessen. Zoe gibt uns durch ihre ehrliche Art klare Antworten auf nicht gestellte Fragen und demonstriert uns die Situation der Betroffenen auf eine gut verständliche Weise, ohne sie zu romantisieren.

Demnach lässt die Autorin in dem Buch, obwohl es primär ein Liebesroman ist, auch ernstere Themen nicht zu kurz kommen, die man meiner Meinung nach noch viel öfter gerade in Büchern für junge Erwachsene behandeln sollte. Dafür hat Morgane Moncomble ein grosses Kompliment verdient.

Achtung: Bevor ihr das Buch lest (was ihr natürlich unbedingt tun solltet), werft bitte einen Blick auf die Trigger-Warnungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.07.2020

Ein weiterer gelungener Fantasyroman von Mary E. Pearson - was soll man dazu noch sagen?

Der Ruf der Rache
0

Achtung: Sowohl die Rezension als auch der Klappentext können leichte Spoiler für den ersten Band enthalten.

Es fing 2014 mit Chroniken der Verbliebenen – der Kuss der Lüge an. Dies war der erste Teil ...

Achtung: Sowohl die Rezension als auch der Klappentext können leichte Spoiler für den ersten Band enthalten.

Es fing 2014 mit Chroniken der Verbliebenen – der Kuss der Lüge an. Dies war der erste Teil eines weltweiten Erfolgs. Auf ihn folgten zwei weitere Bände, die zusammen eine Trilogie voll von Spannung, Täuschung und Aufregung bildeten. Danach liess das Sequel nicht lange auf sich warten. Mit «Die Chroniken der Hoffnung» erschafft die amerikanische Autorin Mary E. Pearson eine neue Welt innerhalb der uns aus den Vorgängern bereits bekannten. Der erste Band, «Der Klang der Täuschung» stellte uns neuen Charakteren und Schauplätzen vor, neu und doch irgendwie vertraut.

Jetzt ist es endlich so weit: Der finale Band der Dilogie ist erschienen und die Erwartungen sind hoch…

Endlich müssen sich Kazi und Jase nicht mehr verstecken. Sie fühlen sich stärker als jemals zuvor, bereit für ein neues Leben. Doch auf dem Weg nach Hause geraten sie in einen Hinterhalt und werden auseinandergerissen. Während sie nicht wissen, ob der andere noch lebt, müssen sie kluge Entscheidungen treffen: Wer ist Feind, wer Verbündeter? Vom Tod bedroht, setzen sie alles daran, ihre Freiheit zurückzuerlangen - um endlich ihre Liebe leben zu können.

Der zweite Band beginnt gleich, wie der erste endete: mit einer Überraschung. Denn als ich «Der Klang der Täuschung» fertiggelesen hatte, war ich tatsächlich etwas enttäuscht. Versteht mich nicht falsch, es war ein tolles, unerwartetes Ende. Trotzdem machte ich mir etwas Sorgen, wie es jetzt weitergehen sollte, weil ich glaubte, besagtes Ende liesse nicht allzu viel Spielraum für den Nachfolger übrig. Ausnahmsweise bin ich froh, mich getäuscht zu haben. Mit Überraschungen geht es dann auch das ganze Buch über weiter. Es gibt kaum ein Kapitel ohne Plottwist. Unter anderem dadurch kann dem Leser auf fast 600 Seiten kaum einmal langweilig werden.

Neben der Handlung war es auch interessant zu sehen, wie sich die Charaktere entwickeln. Viele, die im ersten Band zu kurz kamen, rücken nun in den Vordergrund. Es kommen viele neue Charakterzüge zum Vorschein, bei denen man zum einen überrascht ist, zum anderen aber im Nachhinein bemerkt, wie passend sie sind. Etwas Kleines habe ich jedoch zu bemängeln: Einige der Individuen, die wir bereits zuvor kennengelernt haben, kommen in diesem Roman leider zu kurz.

Alles in allem kann ich trotzdem sagen, dass die Autorin ein Händchen für die Darstellung verschiedener Persönlichkeiten hat, vor allem im Falle der Protagonisten. Etwas, was in Büchern, die wie «Der Ruf der Rache» eine vom-Feind-zum-Boyfriend-Thematik haben, für mich sehr grosse Relevanz hat, ist die konsistente und sinnvolle Entwicklung der Hauptcharaktere. Schliesslich legt das Wesen eines Menschen nicht automatisch eine 180 Grad Drehung hin, wenn er sich verliebt, auch wenn manche Autoren das zu glauben scheinen. Bei Kazi und Jase ist es jedoch sehr gut gelungen. Man spürt die Veränderung, und doch springt sie einen nicht gleich von allen Seiten an. Noch dazu werden emotionale Stellen schön und bildlich beschrieben, gerade mit genügend Pathos, um berührend zu sein, aber nicht mit so viel, dass die Szene ins Lächerliche taumelt.

Das, was mich anfangs dazu gebracht hat, immer mehr Romane von Mary E. Pearson zu lesen, war eindeutig der lebhafte Erzählstil. Ich freue mich, sagen zu können, dass sich das bis heute nicht verändert hat. Wenn man «Der Ruf der Rache» aufschlägt ist es fast so, als stecke man einen Schlüssel in eine Tür zu einer anderen Welt. Sobald man einen Schritt hineinwagt, schlägt sie hinter einem zu und man denkt erst wieder daran, sie zu öffnen, wenn man die letzte Seite fertiggelesen hat.

Grosses Dankeschön an die Bloggerjury für das Reziexemplar, welches meine Meinung natürlich überhaupt nicht beeinflusst hat :)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2020

Ein Roman wie kein anderer!

A Wish for Us
0

Der neue LYX-Roman der britischen Autorin Tillie Cole hat es, genauso wie in unzählige andere, auch in mein Bücherregal geschafft. Aber ist dieser Hype überhaupt gerechtfertigt?


Cromwell Dean ist der ...

Der neue LYX-Roman der britischen Autorin Tillie Cole hat es, genauso wie in unzählige andere, auch in mein Bücherregal geschafft. Aber ist dieser Hype überhaupt gerechtfertigt?


Cromwell Dean ist der erfolgreichste Musiker Europas. Mit gerade einmal neunzehn Jahren liegt ihm die Welt zu Füssen - doch seine Musik bedeutet ihm insgeheim nichts. Um sein Talent nicht weiter zu verschwenden, beginnt er ein Musikstudium in den USA, wo er Bonnie Farraday kennenlernt. Ehrgeizig und von Musik begeistert könnten das Mädchen aus einfachen Verhältnissen und Superstar Cromwell unterschiedlicher nicht sein. Doch als sie für ein Kompositionsprojekt zusammengesetzt werden, regen sich nicht nur Gefühle in Cromwell, die er noch nie gespürt hat, sondern auch eine alte Sehnsucht, die mit aller Macht vergessen bleiben muss. Auch wenn es ihn seine Liebe zu Bonnie kosten könnte ...


Was mich des Öfteren an New-Adult-Romanen irritiert, ist die Vorhersehbarkeit, die scheinbar vorprogrammiert ist. Zwei komplett verschiedene Personen treffen sich, streiten sich meist zuerst ein bisschen, stellen aber nach einiger Zeit, dass der Ausdruck «was sich liebt, das neckt sich» auch bei ihnen zutrifft. Das, oder die Protagonisten mögen sich gleich von Anfang an, dürfen jedoch aus irgendeinem dramatischen Grund nicht zusammen sein. Häufig ist es eine Mischung aus beidem. Dazu kommt noch eine Prise magischer Anziehungskraft, massenhaft komplett zufälliger Begegnungen und selbstverständlich ein Sixpack für den Protagonisten. «A Wish for Us» ist da anders.

Ja, es ist immer noch klar als New-Adult-Roman klassifizierbar. Und doch unterscheidet es sich deutlich von anderen Romanen dieses Genres. Zum einen hat es vor allem zum Ende hin wirklich überraschende Plottwists, was eher ein seltener Fall ist. Tatsächlich ist die Anzahl an Plottwists auf den letzten hundert Seiten an der oberen Grenze, sodass man kaum Zeit hat über jeden von ihnen zu staunen, aber das macht sie nicht weniger überraschend und durchdacht.

Auch die Charaktere unterscheiden von anderen Romanen. So hält sich Bonnie mit oberflächlichem Schwärmen in Grenzen und man merkt ihr eher echte Gefühle an. Sie ist eine starke, unabhängige Frau, ohne so zu wirken, dass sie alles daran setzt genau das zu sein. Cromwell rutscht da schon etwas mehr ins Klischee hinein, vor allem an Anfang des Buches. Aber er reisst sich relativ schnell zusammen und wird zu einem liebenswürdigen Protagonisten, über den man sich kaum aufregen muss. Daneben hat es nur wenige wichtige Nebencharaktere, sodass man sich voll und ganz auf diese Persönlichkeiten konzentrieren kann.

Das ist aber nicht alles, was dieses Buch ausmacht. An erster Stelle steht für mich die Leidenschaft zur Musik. Von der ersten Seite an fällt es auf, zunächst nur bei Bonnie, später auch bei Cromwell. Sowohl diese Leidenschaft als auch die besondere Haltung, die die Protagonistin zur Musik hat. So sagt Bonnie selber: «Ich denke, dass Musik eine Geschichte erzählen sollte. Ich denke, dass in den Noten und Melodien eine Art Bedeutung liegen sollte. Musik sollte einen auf eine Reise schicken, vom Herzen ihres Schöpfers gestaltet.» (S. 251). Es ist beeindruckend, wie gut Tillie Cole so tiefgreifende Emotionen in Worten ausdrücken kann, sodass sie so inspirierend wirken, dass ich mich gleich selber ans Klavier setzen will.

Des Weiteren bringt die Autorin auch einen wissenschaftlichen Aspekt hinein, ohne das Leseerlebnis zu verkomplizieren und den flüssigen Schreibstil zu unterbrechen. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, nur folgendes: Dadurch wird die Handlung viel logischer und glaubwürdiger. Auch macht es alles um einiges spannender, denn dieses Element habe ich noch nie in einem Buch gesehen, ich habe nicht einmal zuvor davon gehört. Genau zu diesem Aspekt (ich versuche immer noch, Spoiler zu vermeiden) passt das Cover ideal, jedoch ist es nicht so, dass man es gleich bemerkt – jedenfalls war es bei mir nicht der Fall. Erst als ich die letzte Seite unter Tränen fertiggelesen und das Buch zugeklappt hatte, erst da fiel es mir wie Schuppen von den Augen und trieb mir gleich wieder ein Lächeln ins Gesicht.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass «A Wsh for Us» alles ist, was ein Buch sein sollte. Es ist spannend, abwechslungsreich und neu und an erster Stelle berührt es den Leser zutiefst. Ich wünschte, ich könnte die Gefühle, die dieser Roman hervorruft, so in Worte fassen, wie Tillie Cole es tut, aber da das kaum möglich ist, werdet ihr es wohl selber herausfinden müssen.

Kleiner Tiipp: Haltet dabei ein Taschentuch bereit :)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2020

Sehr angenehme Lektüre - sowohl für K-Pop Fans, als auch für alle anderen :)

When We Dream
0

Zunächst hatte ich bei diesem Roman ehrlichgesagt etwas gemischte Gefühle. Es gab einige Dinge, die einfach nicht harmonisch waren.

So hat mich die Beschreibung einiger Charaktere etwas, man kann es ...

Zunächst hatte ich bei diesem Roman ehrlichgesagt etwas gemischte Gefühle. Es gab einige Dinge, die einfach nicht harmonisch waren.

So hat mich die Beschreibung einiger Charaktere etwas, man kann es nicht anders sagen, genervt. Insbesondere die Persönlichkeit der Protagonistin wird zu Beginn des Buches sehr überspitzt dargestellt. Scheinbar auf jeder der ersten hundert Seiten lauert ein klischeehaftes Beispiel für ihren Charakter. Ganz ehrlich? Ich habe nach dem zehnten Hinweis verstanden, dass Ella eher introvertiert ist und lieber zu Hause bleibt und liest, als sich in grosse Menschenmengen zu begeben. Ich hätte nicht weitere zwanzig Erwähnungen davon gebraucht. Es geht nicht einmal darum, dass ich Ella unsympathisch finde, das ist es nicht, ich bin einfach kein Fan davon, wenn der Charakter einer Protagonistin so starke Züge auferlegt bekommt, dass sie sich keinen einzigen Schritt aus ihnen bewegen kann (schliesslich ist jede Person vielfältig und friktionelle Charaktere sollten es auch sein), und dass der Leser gar nichts durch sein eigenes Feingefühl hinzuinterpretieren kann.

Auch einige Szenen führten bei mir zum Stirnrunzeln, denn meiner Meinung nach waren sie schlicht und einfach überflüssig. Zum Beispiel wird ein Bäckereibesuch, der keinerlei Relevanz für den Rest des Buches hat, über mehrere Seiten hinweg detailliert beschrieben. Dies ist eher ein kleiner Makel, der mich weniger stark gestört hat. Dennoch hätte ich mir gewünscht, die Autorin hätte diese Szenen entweder gekürzt oder mehr in die Handlung eingebunden.

Jetzt mag es so scheinen, als hätte mich der Roman gar nicht begeistert, doch das stimmt so überhaupt nicht. Abgesehen von den zuvor genannten Makeln, gab es viele Aspekte, die mir sehr gefallen haben, insbesondere in der zweiten Hälfte des Romans.

Wie bereits erwähnt war ich von einigen Charakteren etwas enttäuscht. Andere jedoch, konnten mir es trotzdem antun. Der Protagonist, Jae-yong, hat durchaus Potenzial. Einige Nebencharaktere wie Ellas beste Freundin oder ihre Arbeitskollegin haben ebenfalls eine sehr interessante Persönlichkeit und sie wurden auch nicht so klar in eine Schublade gesteckt wie Ella. Ich freue mich in der Fortsetzung des Romans mehr über sie herauszufinden.

Des Weiteren kann ich die Beziehungen im Roman nur loben. Sei es zwischen Jae-yong und Ella, zwischen Ella und ihren Schwestern oder zwischen Ella und ihren beiden Freundinnen, die Beziehungen sind allesamt komplex, aber angenehm, und bieten eine gute Basis zum Ausbauen.

Handlungstechnisch würde ich «When we Dream» eher als ruhigen Roman bezeichnen. Er ist weder extrem nervenaufreibend, noch unglaublich spannungsvoll, aber das hält auf eine Art und Weise genau den Charme des Buches. Ausserdem finde ich es wichtig, dass neben der Liebesgeschichte noch andere Dinge im Mittelpunkt stehen, mit denen sich viele Leser gut identifizieren können. Zum einen die grosse Verantwortung die Ella schon in so jungem Alter übernehmen muss, zum anderen die Entscheidungen, die sie wegen ebendieser Verantwortung über ihr Leben treffen muss. Mir hat es sehr gefallen, dass die Autorin solchen normalen, aber dennoch wichtigen Teilen des Lebens einen beinahe ebenso hohen Stellwert gegeben hat wie der Liebesgeschichte.

So kann ich sagen, dass, obwohl ich anfangs nicht gleich überzeugt war, mich der Roman vor allem in der zweiten Hälfte doch noch gepackt hat. Die Makel, die ich zu Beginn der Rezension genannt habe, schwinden mit der Zeit. Noch dazu ist mir das ganze Setting sehr ans Herz gewachsen. Insgesamt ist es eine angenehme Lektüre, auf deren zweiten Band ich sehr gespannt bin.

Zum Schluss noch eine kleine Bemerkung: Falls ihr zögert, euch den Roman zuzulegen, weil ihr euch nicht für K-Pop interessiert, lasst euch davon bitte nicht abhalten. Jae-yong konnte praktisch genauso gut jeder andere berühmte Sänger sein, der K-Pop-Faktor spielt wirklich keine allzu grosse Rolle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2020

Mona Kasten enttäuscht nie

Save Me
0

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich war früher es sei denn, mir stand gerade die Laune nach etwas Schnulzigem - kein grosser Fan von Liebesromanen, dafür hat mir meine Schwester von klein auf zu oft die Ohren ...

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich war früher es sei denn, mir stand gerade die Laune nach etwas Schnulzigem - kein grosser Fan von Liebesromanen, dafür hat mir meine Schwester von klein auf zu oft die Ohren damit vollgeredet. Aber dennoch hat es dieses Buch irgendwie geschafft mich zu verzaubern.


Zugegeben, es ist voll von Klischees - genau wie ich es erwartet habe - doch überraschenderweise verleiht das dem Buch das gewisse Etwas. Die Wendepunkte sind zwar vorhersehbar, aber sie entwickeln sich trotzdem nicht so, wie man es erwartet.


Ein weiterer Punkt, der mir sehr gefallen hat, war Rubys Streben nach Oxford zu kommen. Es ist ihr Lebensziel, sie zieht es durch und lässt sich von nichts davon abbringen und es ist inspirierend, dass sie schon so weit gekommen ist. Mir persönlich imponiert das auch, da ich schon immer davon geträumt habe, mal dort zu studieren und im Buch wird mir ein kleiner Einblick darin gegeben.
Ruby ist stark und selbstbewusst, wirkt dabei aber nicht abgehoben oder nervig, sondern humorvoll und einfühlsam. Mona Kasten hat es geschafft ihr eine dominante Persönlichkeit zu vergeben, ohne dass unsere Heldin uns auf die Nerven geht. Auch ihr Organisations-Tick macht sie nur noch sympathischer. Mit ihrer kleinen Schwester Ember, die ebenfalls eine Inspiration für junge Leserinnen ist, pflegt sie ein herzerwärmendes und realitätsgetreues (es hat mich tatsächlich etwas an meine Beziehung zu meiner Schwester) Verhältnis.


James hingegen hat mich von Zeit zu Zeit ziemlich aufgeregt. Klar, er wurde von seinem nicht sehr tollen Umfeld geformt und wir wissen alle, dass er im Herzen ein Softie ist, aber ich konnte es gegen Ende gar nicht mehr aushalten, wie sehr seine Entscheidungen Ruby verletzten. Jaja, ich weiss er kennt es gar nicht anders und ja, ich weiss auch, dass er sich in den folgenden Bändern vermutlich bessern wird und ich sehne diesen Moment schmerzlichst herbei.


Ich erhoffe mir für die Fortsetzung vor allem, dass der Charakter von James' Zwillingsschwester Lydia und ihre Freundschaft zu Ruby (Freundschaft? Ich hoffe es jedenfalls) weiter ausgebaut wird. Sie könnte eine sehr interessante Persönlichkeit entwickeln.


Save Me ist das erste Buch von Mona Kasten, das ich gelesen habe und der Schreibstil hat mich vollkommen überzeugt. Er ist flüssig und der Perspektivwechsel zwischen den beiden Hauptcharakteren macht das Buch abwechslungsreicher, aber es ist trotzdem noch übersichtlich.


Fazit: Alles in allem ein gelungenes Buch, vor allem für Romantik- und Klischeeliebhaber. Diejenigen von euch, die diese Art von Büchern überhaupt gar nicht mögen, sollten lieber die Finger davon lassen, aber für jene, die sich mal in diesem Genre versuchen wollen, ist dies einen sehr gute Option. Tatsächlich war es das Buch, das mich zu einem LYX-Fan gemacht hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere