Profilbild von ech68

ech68

Lesejury Star
offline

ech68 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ech68 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2020

Erst stirbt das Tier, dann der Mensch - Beunruhigender Umwelt-Thriller zum Thema Artensterben

Leben
0

Mit diesem Buch legt der Autor Uwe Laub einen beunruhigenden Umwelt-Thriller mit einem erschreckenden Szenario vor, der nicht nur absolut packende Unterhaltung bietet, sondern darüber hinaus auch noch ...

Mit diesem Buch legt der Autor Uwe Laub einen beunruhigenden Umwelt-Thriller mit einem erschreckenden Szenario vor, der nicht nur absolut packende Unterhaltung bietet, sondern darüber hinaus auch noch ziemlich nachdenklich stimmt.

Ein mysteriöses Massensterben, das die unterschiedlichsten Tierarten in einem bislang nie gekannten Ausmaß befällt, sorgt weltweit für große Aufregung und lässt die Experten ratlos zurück. Der Pharmareferent Fabian Nowack hat aber gerade ganz andere Sorgen, bei ihm wurde Progerie diagnostiziert, eine unheilbare Krankheit, die zur vorzeitigen Alterung führt und bei ihm erschreckend schnell voranschreitet. Als ihm die Teilnahme an einer geheimen Studie angeboten wird, greift er, ohne lange zu zögern, nach diesem letzten Strohhalm. Doch dabei stößt er auf Hinweise, das seine Situation in Zusammenhang zum Artensterben steht, und gerade der Fortbestand der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und entwirft dabei ein beängstigendes Szenario von so erschreckender Aktualität, das es einem gerade in diesen Tagen beim Lesen immer wieder kalt den Rücken runterläuft. Und der Schrecken hat auch nach dem Ende der Geschichte noch kein Ende, denn das Nachwort belegt nicht nur die umfangreiche Recherchearbeit des Autoren, die man dem Buch auch jederzeit anmerkt, sondern zeigt darüber hinaus eindrucksvoll auf, das dieses Szenario näher an unserer Wirklichkeit dran ist, wie uns lieb sein sollte.

Wer auf spannende und gut recherchierte Wissenschafts-Thriller steht, wird hier bestens bedient und vorzüglich unterhalten. Darüber hinaus bietet es eine Geschichte, die bei mir noch länger nachhallen wird und mich zudem dazu animiert hat, mich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2020

Packender Start einer neuen Thriller-Reihe mit interessanten Ermittlern, die über viel Potential verfügen

Der Tod hinter der Lüge
0

Mit diesem Thriller schickt der Autor H.C. Scherf ein neues Ermittlerteam ins Rennen, das mich bei ihrem ersten Fall gleich auf ganzer Linie überzeugen konnte und auch reichlich Potential für weitere Auftritte ...

Mit diesem Thriller schickt der Autor H.C. Scherf ein neues Ermittlerteam ins Rennen, das mich bei ihrem ersten Fall gleich auf ganzer Linie überzeugen konnte und auch reichlich Potential für weitere Auftritte andeutet.

Geleitet wird das neue Team von Hauptkommissar Gordon Rabe, der gerade doch ziemlich angeschlagen ist. Seine Ehe mit Denise ist in die Brüche gegangen und im Trennungsstreit zeigen sich beide nicht unbedingt von ihrer besten Seite, worunter besonders der von Autismus betroffene Sohn Jonas zu leiden hat. Als dann auch noch ein äußerst brutaler Mörder auf der Bildfläche erscheint, der mit seinen Opfern ein perfides Spiel treibt, indem er ihnen geschickt den Stachel der Eifersucht auf den Ehepartner einpflanzt, ist Gordon froh, das er sich auf seine Mitarbeiter Leonie Felten und Kai Wiesner verlassen kann. Gemeinsam nehmen die Ermittler den Kampf gegen diesen skrupellosen Gegner auf.

Dies ist inzwischen die dritte Thrillerserie, die ich von H. C. Scherf lese, und wie bei den Vorgängern überzeugt auch dieses Buch wieder durch eine nahezu perfekt aufgebaute Geschichte, einen packenden Schreibstil und gut charakterisierte Chraraktere, die zudem ziemlich vielschichtig angelegt sind. Bei Gordon Rabe habe ich diesmal etwas länger gebraucht, bis er mir ans Herz gewachsen ist, zum Ende des Buches konnte er mich aber doch noch auf seine Seite ziehen. Seinem Team ist das schon wesentlich früher gelungen. Das auch diese Serie wieder im Ruhrgebiet angesiedelt ist, blitzt zwar an einigen Stellen durch, im Zentrum stehen hier aber eindeutig die Geschichte und die Figuren, der Lokalkolorit wird eher dosiert eingesetzt.

Liebhaber von spannenden und abgründigen Thrillern werden hier erneut bestens bedient und unterhalten, auf den nächsten Auftritt des Teams bin ich nun schon sehr gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.04.2020

Packender und abgründiger Kriminalroman aus dem ansonsten so beschaulichen Münsterland

Edles Geblüt
0

In diesem Kriminalroman lässt die Autorin Sabine Gronover ihren Kommissar Horst Schmitt und den Polizisten Dirk Kemper zum zweiten Mal im ansonsten so beschaulichen Kreis Warendorf ermitteln. Und wieder ...

In diesem Kriminalroman lässt die Autorin Sabine Gronover ihren Kommissar Horst Schmitt und den Polizisten Dirk Kemper zum zweiten Mal im ansonsten so beschaulichen Kreis Warendorf ermitteln. Und wieder legen sie dabei einige tiefe Abgründe offen, die man im Münsterland so nicht unbedingt erwartet hätte.

Was haben ein ziemlich erfolgloser Autor, der nach einer Lesung in einem Lokal mit einer Waffe herumfuchtelt und anschließend direkt vor der Tür erschossen wird, und ein vom Landgestüt gestohlener Zuchthengst miteinander zu tun ? Dieser Frage müssen die beiden Ermittler in ihrem neuesten Fall nachgehen. An Verdächtigen mangelt es dabei nun wirklich nicht, doch die überraschenden Zusammenhänge erschließen sich erst ganz zum Schluß.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und lässt dabei auch jede Menge Lokalkolorit in das Geschehen einfließen, ohne es damit zu überfrachten. Denn im Gegensatz zu so manchem Münster-Tatort steht hier der Kriminalfall jederzeit im Mittelpunkt der Geschichte, auch in Sachen Spannung und Dramatik wird jede Menge geboten. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, mit denen man beim Lesen gerne mitfiebert.

Wer auf spannende Kriminalromane steht und nicht mit Kommissar Schmitt die Angst vor großen Tieren teilt, wird hier bestens und (fast) angstfrei bedient und unterhalten.

Ich bin nun schon sehr gespannt auf den nächsten Auftritt der Ermittler, bei dem sie es wahrscheinlich mit dem Wildschwein von Telgte zu tun bekommen werden, das Ende des Buches deutet zumindestens in diese Richtung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2020

Auch der zweite Auftritt von Richard Schwarz bietet wieder Thrillerspannung der Extraklasse

Die Maske der Schuld
0

Mit diesem Thriller schickt die Autorin Jennifer B. Wind ihren Ermittler Richard Schwarz in seinen zweiten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Man kann das Buch zwar grundsätzlich ...

Mit diesem Thriller schickt die Autorin Jennifer B. Wind ihren Ermittler Richard Schwarz in seinen zweiten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Man kann das Buch zwar grundsätzlich auch ohne Vorwissen aus dem ersten Band lesen und nachvollziehen, alle dafür nötigen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Da hier aber einige Erzählfäden aus Band 1 weitergesponnen werden, empfiehlt es sich doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um das komplexe Beziehungsgeflechht zwischen den Protagonisten in Gänze genießen zu können.

Richard Schwarz musste als Kind mitansehen, wie seine Mutter, eine Prostituierte, brutal ermordet wurde. Dabei hat er sich zudem schwerste Verbrennungen zugezogen, deren Folgen in Form von Brandwunden auch heute noch deutlich sichtbar sind. Aufgewachsen ist Richard anschließend bei einer Zirkusfamilie, die seine Liebe für den Zirkus und das Leben dort geweckt hat. Dennoch musste er sich eines Tages auf die Suche nach einem anderen Job machen, da der Zirkus nicht mehr in der Lage war, sich allein durch den Zirkusbetrieb über Wasser zu halten. Sein Antrieb, zur Polizei zu gehen, kommt in erster Linie aus dem Mord an seiner Mutter, der bislang nicht aufgeklärt werden konnte.

In seinem zweiten Fall bekonmmen es Richard und sein Partner Paul Marek mit einer grausam entstellten Leiche zu tun, die aus der Donau gefischt wird. Doch wer sollte ein Interesse daran haben, einen schwerkranken Mann zu töten, der zudem im Rollstuhl saß ? Die Spuren führen Richard und Paul zu einer obskuren Selbsthilfegruppe und einigen mysteriösen Vermisstenfällen.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen fulminanten Showdown mit verblüffender Auflösung. Nachdem im ersten Band die Protagonisten und ihre Hintergrundgeschichte bereits erfolgreich platziert wurden, kann sie sich diesmal noch stärker auf das atmosphärisch dichte Geschehen und das Innenleben der Protagonisten konzentrieren. Getragen wird das Ganze von durchgehend gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und (vermeintlichen) Nebenrollen.

Auch wenn die Kriminalgeschichte dieses Buches grundsätzlich in sich abgeschlossen ist und auch ein paar offene Fragen aus Band 1 erfolgreich und endgültig (?) beantwortet werden, bleiben hier am Ende dennoch wieder ein paar Fäden, die im nächsten Band weitergeführt werden sollen bzw. müssen.

Eine gelungene Fortsetzung, die Lust auf mehr macht, dabei aber zugleich die eh schon hohe Messlatte für den nächsten Band noch einmal ein ganzes Stückchen höher hängt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2020

Susi, Strolch und ein perfides Geschäftsmodell - Düsterer Krimi vor idyllischer Kulisse

Dänische Dämmerung
0

Hinter dem Pseudonym Lynn Andersen verbirgt sich die deutsche Autorin Katrin Jäger, die auch schon einige Münsterland-Krimis geschrieben hat. Hier entführt sie uns nun nach Dänemark und erzählt eine düstere ...

Hinter dem Pseudonym Lynn Andersen verbirgt sich die deutsche Autorin Katrin Jäger, die auch schon einige Münsterland-Krimis geschrieben hat. Hier entführt sie uns nun nach Dänemark und erzählt eine düstere Geschichte vor idyllischer Kulisse, die mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

In einem Ferienhaus an der dänischen Nordseeküste wird ein deutsches Ehepaar brutal ermordet, nur der Sohn überlebt die schreckliche Tat. Als Sibylle, die Ehefrau von Kommissar Daniel Konermann aus Osnabrück, von dieser Tat in der Zeitung liest, reagiert sie ziemlich befremdlich und verschwindet kurz darauf. Mit Sohn Oscar im Schlepptau macht sich Daniel auf die Suche nach seiner Frau, die Spuren führen direkt in die dänische Ferienhaussiedlung, wo ein skrupelloses Pärchen namens Susi und Strolch sein Unwesen treibt.

Von dem Begriff Kriminalroman auf dem Cover sollte man sich hier nicht täuschen lassen, die gut aufgebaute Geschichte beweist echte Thrillerqualität und lässt einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen. Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin das Geschehen voran und zieht uns mit jeder Seite tiefer in die düstere Welt von Susi und Strolch hinein, deren Entwicklung bzw. Werdegang in Form von Rückblenden nach und nach enthüllt wird. Getragen wird das Geschehen von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren, die vielfach doch lange Zeit etwas undurchschaubar bleiben und so immer wieder für Überraschungen gut sind.

Trotz des düsteren Grundtones der Geschichte machen die Beschreibungen von Land und Leuten viel Lust auf einen Urlaub in Dänemark. Man sollte bei der Wahl seiner Unterkunft nur sehr, sehr vorschichtig sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere