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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2020

Regt zum Nachdenken an

Der Gepäckträger
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Der Gepäckträger ist eine Erzählung über die Kunst unbeschwert zu leben. Es geht um drei verschiedene Protagonisten, die alle am selben Flughafen landen und ihre Koffer unbemerkt untereinander vertauschen. ...

Der Gepäckträger ist eine Erzählung über die Kunst unbeschwert zu leben. Es geht um drei verschiedene Protagonisten, die alle am selben Flughafen landen und ihre Koffer unbemerkt untereinander vertauschen. Nun begleitet man die Personen, wie sie mit dem Verlust ihres Gepäcks umgehen. Für alle scheint es zunächst eine Katastrophe zu sein, doch im Verlauf der Geschichte merken sie, dass es eher ein Segen ist, weniger Balasts mit sich zu tragen.

Das Buch ist ziemlich dünn und somit ist die Geschichte auch schnell erzählt. Manche Personen werden tiefer ausgearbeitet, als andere. Der Gepäckträger spielt eine zentrale Funktion in der Geschichte. Teilweise wirkt die Geschichte etwas konstruiert, doch im großen und ganzen regt die Geschichte zum Nachdenken an, da man sich Gedanken über sein eigenes Gepäck macht und ob es nicht etwas gibt, dass einen belastet und man zurücklassen könnte.

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Außergewöhnlicher Schreibstil

Milchmann
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Puuh, erstmal ausatmen und alles sacken lassen. Bei „Milchmann“ handelt es sich um ein Buch mit einem außergewöhnlichen Schreibstil und einer ungewöhnlichen Erzählweise. Und genau das macht das Buch so ...

Puuh, erstmal ausatmen und alles sacken lassen. Bei „Milchmann“ handelt es sich um ein Buch mit einem außergewöhnlichen Schreibstil und einer ungewöhnlichen Erzählweise. Und genau das macht das Buch so besonders. Entweder man liebt dieses Buch genau deswegen oder man kommt überhaupt nicht damit klar und bricht es höchstwahrscheinlich ab. Ich gehöre zu den Leuten, denen es sehr gut gefallen hat. In dem Buch geht es um eine junge Frau — deren Namen wir nicht erfahren, da in der ganzen Geschichte überhaupt keine Namen genannt werden — , die unbeabsichtigt und unverschuldet die Aufmerksamkeit eines deutlich älteren Mannes, dem Milchmann, auf sich zieht. Er lauert ihr auf, verfolgt sie und bedrängt sie. Das Dorf verbreitet Gerüchte und heizt die Situation weiter an. Der Leser und die Protagonistin spüren die wachsende Gefahr...

Das Buch lebt von seinen verschachtelten Sätzen, die lang und komplex sind. Einzelne Beschreibungen ziehen sich über mehrere Seiten hinweg. Man muss sich stark konzentrieren, um den Faden nicht zu verlieren. Ein Roman, der mit seiner Sprachgewalt, Poetik und trockenem Humor überzeugt. Für mich hat das Buch verdient den Man Booker Prize erhalten. Man sollte sich im Klaren sein, dass dies keine Geschichte ist, die man eben schnell weglegen kann. Im Gegenteil, denn sie benötigt Zeit und einen klaren Kopf. Wer sich darauf einlässt wird mit einem besonderem und einzigartigem Leseerlebnis belohnt.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Eine starke Frau im Jahre 1901

Ich erwarte die Ankunft des Teufels
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Das Buch umfasst Tagebuch Einträge der Mary McLane. Sie ist 19 Jahre alt und ist einsam und verzweifelt und hat Sehnsucht nach dem Teufel. Sie beschreibt unglaublich viele Emotionen, doch diese sind eher ...

Das Buch umfasst Tagebuch Einträge der Mary McLane. Sie ist 19 Jahre alt und ist einsam und verzweifelt und hat Sehnsucht nach dem Teufel. Sie beschreibt unglaublich viele Emotionen, doch diese sind eher negativ geprägt. Es ist nicht sehr leicht das Buch zu lesen und man muss sich dabei konzentrieren. Dennoch habe ich es sehr gerne gelesen und vor allem hat mir die Sprachgewaltigkeit beeindruckt. Es gibt nicht viel Handlung, nichtsdestotrotz wird es nicht langweilig. Wir begleiten Mary auf der Suche nach sich selbst und sie scheint einigen in ihrer Zeit weit voraus zu sein. Ich mochte Mary als Persönlichkeit sehr gerne sowie ihre selbsreglektierende Art. Der Schreibstil ist sehr poetisch und zugleich düster. Es sehr ungewöhnliches Buch, das einem einige Zeit im Gedächtnis bleiben wird. Auf jeden Fall zu empfehlen vor allem für Sprachliebhaber.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Für Fans von Gone Girl

Sieben Lügen
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In dem Psychothriller „Sieben Lügen“ von Elizabeth Kay geht es um die langjährige Freundschaft zwischen Jane und Marlie. Dabei erzählt Jane die Geschichte aus ihrer Perspektive und spricht den Leser dabei ...

In dem Psychothriller „Sieben Lügen“ von Elizabeth Kay geht es um die langjährige Freundschaft zwischen Jane und Marlie. Dabei erzählt Jane die Geschichte aus ihrer Perspektive und spricht den Leser dabei direkt an. Im Vordergrund stehen die sieben Lügen, die Jane uns nach und nach beichtet. Es fängt mit einer harmlosen Notlüge an und mach und nach kommen immer mehr Details ans Licht und dei Geschichte wird immer spannender und zum Teil auch suspekter.

Insgesamt ist der Erzählstil sehr ruhig und unaufgeregt. Dadurch wird eine subtile und psychologische Spannung aufgebaut. Auch wenn sich Jane im Laufe der Geschichte als man könnte sagen durchgeknattert erweist, konnte sie trotzdem - im Gegensatz zu den anderen Protagonisten - durchgehend Sympathien bei mir wecken. Das Buch hat mich teilweise an „Gone Girl“ erinnert, was ich ebenfalls geliebt habe. Wer schon Amy Dunne möchte, wird auch Freude daran haben Janes Geschichte zu erfahren. Eine große Empfehlung für alle Psychothriller Fans.

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Veröffentlicht am 27.09.2019

Charakterbeschreibungen stehen im Vordergrund

Neun Fremde
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Neun Fremde begegnen sich in einem Luxus Wellnes Resort, dem Tranquillium House. Dort möchten sie ein 10-tätiges Cleansing von Körper und Geist durchlaufen. Doch letztendlich läuft das Cleansig anders ...

Neun Fremde begegnen sich in einem Luxus Wellnes Resort, dem Tranquillium House. Dort möchten sie ein 10-tätiges Cleansing von Körper und Geist durchlaufen. Doch letztendlich läuft das Cleansig anders als erwartet und auf einmal ist nichts mehr wie es scheint.

Jedes Kapitel wird aus einer anderen Perspektive erzählt. So erfährt man schnelle, dass jede Person ihre eigenen Beweggründe hatte, um ins Tranquillium House einzuchecken. Man erfährt über die Probleme der Person, aber auch über ihre Geheimen Wünsche und Sehnsüchte. Moriarty setzt besonders die verschiedenen Charaktere und deren Charakterbeschreibungen in den Vordergrund. Auch die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen werden beleuchtet. Im Laufe der Zeit bilden sich Freundschaften und Allianzen. Der Schreibstil Moriartys ist flüssig und wie gewohnt angenehm zu lesen. Es wird Spannung aufgebaut und stellenweise konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Teilweise kam es jedoch auch zu Längen und das Ende wirkt etwas zu konstruiert.

Insgesamt ein schönes kurzweiliges Lesevergnügen, das leider nicht an „Big Little Lies“ herankommt.