Ein unterhaltsamer aber nicht ganz so brillanter Folgeband
Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu rettenInhalt:
Natürlich erinnert sich die Buchwelt noch an den hundertjährigen Allan Karlsson, der nicht nur weiterhin erstaunlich fit durch sein bewegtes Leben geht, sondern der auch noch diverse grössere ...
Inhalt:
Natürlich erinnert sich die Buchwelt noch an den hundertjährigen Allan Karlsson, der nicht nur weiterhin erstaunlich fit durch sein bewegtes Leben geht, sondern der auch noch diverse grössere Geschehnisse der Weltgeschichte - ähnlich wie Forrest Gump und doch irgendwie ganz anders - beeinflusst und verändert hat.
In "Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten" hat sich Allan gemeinsam mit seinem guten Freund Julius auf Bali von den Strapazen der letzten Jahre erholt, aber die Zeit im Urlaubsparadies ist den beiden schnell langweilig geworden und so kommt es, dass sie bald versehentlich auf einem nordkoreanischen Kriegsschiff zu Kim Jong-un reisen und plötzlich mitten in einem Atomkonflikt nicht nur vermitteln, sondern auch noch ihre eigene Haut retten müssen. Während Julius nicht nur sein Spargel-Business, sondern auch noch ein paar Herzensangelegenheiten ordnen muss, klickt sich Allan mit seinem neuen Tablet durch die halbe Welt und lernt bald nicht nur den Nordkoreanischen Diktator persönlich kennen.
Meine Meinung:
Obwohl ich "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" bereits im Jahr 2012 gelesen habe, war ich beim Lesen des Folgebandes sofort mitten im Geschehen angelangt und genoss es sehr, mich mit Allan Karlsson auf eine weitere abenteuerliche Reise zu begeben. Sprachlich kommt dieses Buch nicht ganz an seinen Vorgänger heran. Vor allem, weil einzelne ein wenig gar gewollt detaillierte Hintergrundinformationen, aber auch einige sehr konstruierte Dialoge durchaus ein paar Längen aufwiesen. Aber die vielen actionreichen, unterhaltsamen und gesellschaftskritischen Aspekte dieses Buches haben gut darüber hinweggetröstet. Dieses Buch ist wesentlich zynischer, politischer und mit mehr schwarzem Humor gespickt, als der Erstling und das habe ich sehr gerne gemocht. Dabei geht allerdings auch die vom ersten Buch gewohnte fantasievolle Leichtigkeit ein wenig verloren. Alles in allem ist "Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten" aber äusserst aktuell, spannend erzählt und abenteuerlich und somit ein Buch, das man nicht zwingend gelesen haben muss (im Vergleich zum Vorgänger, der sich schon sehr, sehr lohnt), das aber für einige sehr unterhaltsame und definitiv nicht vergeudete Lesestunden sorgt.
Meine Empfehlung:
Vielleicht ist dieses Buch nicht ganz so ausgefuchst und sprachlich überragend, wie sein Vorgänger und ja, einzelne kleinere Längen, die sich vor allem durch einige ein wenig gar konstruierte Dialoge oder Hintergrundinformationen ergeben, finden sich ebenfalls in "Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten". Dennoch ist Jonas Jonasson ein solider, unterhaltsamer Folgeband gelungen, der mit viel Witz, Kreativität und einem zufriedenstellenden Ende zu überzeugen vermag.