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Veröffentlicht am 10.05.2020

Unglaublich. Wundervoll!

Berühre mich. Nicht.
1

Sage verfolgt nur ein Ziel: weg von Zuhause. Sie will vergessen, was geschehen ist, und ergreift an ihrem 18. Geburtstag die Flucht. Mit nichts als ihrem alten VW reist sie ans andere Ende des Landes, ...

Sage verfolgt nur ein Ziel: weg von Zuhause. Sie will vergessen, was geschehen ist, und ergreift an ihrem 18. Geburtstag die Flucht. Mit nichts als ihrem alten VW reist sie ans andere Ende des Landes, um so viel Abstand wie möglich zu ihrer Heimatstadt zu halten. Zu viel ist passiert, als dass sie es dort eine Minute länger ausgehalten hätte. Als Sage in Nevada ankommt, begibt sie sich auf die Suche nach einem Job, um über die Runden zu kommen und trifft dabei auf Luca, der mit seiner Ausstrahlung und seinen Tattoos all ihre Ängste verkörpert. Doch als die Beiden einander näher kennenlernen, erkennt Sage, dass Luca nicht der ist, der er vorgibt zu sein und ihr Herz gefährlich schneller schlagen lässt...

Der Klapptext ist sehr schwammig gehalten, wodurch der/die Leser*in sofort ins Ungewisse tappt. Ich hatte mir bereits eine eigene Meinung zu der fortlaufenden Handlung gebildet und wurde gänzlich überrascht! Besonders gefallen hat mir - neben den Charakteren - die Idee hinter dem Ganzen. In vielen Liebesromanen wird aus der tragischen Vergangenheit der Protagonistin ein großes Geheimnis gemacht und als ,,Spannungserhalter" verwendet, wobei es natürlich auch gute Bücher gibt, die dieses Prinzip nutzen. In diesem Buch erfährt man relativ früh, was Sage durchleben musste, wodurch ich sehr neugierig wurde, wie sich die Handlung weiterentwickelt.
Diese ist unvorhersehbar, aber nicht realitätsfern gestaltet. Mich hat es positiv überrascht, wie gefesselt ich bis zur letzten Seite war. Das Buch ist keinesfalls langatmig, aber auch nicht durchgängig spannend, und trotzdem hatte ich es in wenigen Tagen durchgelesen. Die Mischung aus dem ernsten Thema, den Eigenkeiten der Charaktere und dem bildlichen Schreibstil bekräftigen meinen Entschluss nur noch mehr: Mit ,,Berühre mich. Nicht." hat Laura Kneidl ein Meisterwerk geschaffen!
Was ich außerdem sehr wichtig finde, ist, dass bei der ersten Begegnung keine sinnbildlichen Funken fliegen. Sage ist traumatisiert und da ist es nur verständlich, dass sie nicht von der Verkörperung all ihrer Ängste angetan ist. Wieder einmal hebt sich Laura Kneidl mit ihrem Roman von der Menge ab, denn in vielen Romanen wird an den Realitätscheck leider nicht gedacht.
Jeder von den (Neben-)Charakteren hat seine eigene Geschichte, Stärken und Schwächen und doch bleibt das Hauptaugenmerk auf Sage gerichtet. Sie ist eine so starke Protagonistin und eine unglaublich authentische Figur, bei der ich es sehr genossen habe, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Wenn man sie im ersten Kapitel kennenlernt und sich dann im Letzten vorläufig von ihr verabschiedet, erkennt man wie sehr Sage sich entwickelt und das Beste aus der Situation gemacht hat und trotzdem kann ich mich nicht entscheiden, welcher mein Lieblingscharakter ist. Sie sind in ihrem Wesen alle so verschieden und passen sie doch perfekt zusammen. Dieses Buch brennt sich einem ins Gedächtnis!

Alles in allem kann man nur sagen: Ein unglaublich berührender Roman, der einen bis zur letzten Seite fesselt! Ich will mehr von Sage und Luca!

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Ein Auftakt - mit Wind nach oben, aber dennoch überzeugend

Midnight Chronicles - Schattenblick
0

Roxy hat 449 Tage Zeit, 449 Seelen, die sie versehentlich aus der Unterwelt befreit hat, einzufangen. Lediglich die Narbe an ihrer Schulter, die in Nähe der Monster zu brennen beginnt, dient ihr als Hilfe ...

Roxy hat 449 Tage Zeit, 449 Seelen, die sie versehentlich aus der Unterwelt befreit hat, einzufangen. Lediglich die Narbe an ihrer Schulter, die in Nähe der Monster zu brennen beginnt, dient ihr als Hilfe - trotzdem bleibt es ein nahezu unmögliches Unterfangen. Dass sie eines Nachts einem besessenen Menschen begegnet und ihn von dem Geist befreit, sollte eigentlich nichts außergewöhnliches für die erfahrene, freie Huntress sein, würde er nicht plötzlich in sich zusammenbrechen und sie gezwungen sein, ihn wiederbeleben. Als der Fremde unwissentlich auf der Krankenstation des Hunterquartiers aufwacht und sich an nichts zu erinnern scheint, wird Roxy beauftragt, auf ihn aufzupassen. Und Shaw, der sich selbst den Namen gegeben hat, wird in das Huntergeheimnis eingeweiht und beschließt, selbst ein Hunter zu werden.
Zu Beginn des Buches häufen sich die Zeitsprünge und somit verkürzt sich die Zeit, die Roxy noch bleibt, um ihre Mission zu erfüllen. Damit steigt zwar das Konfliktpotential, aber tatsächlich ist die Handlung relativ wenig spannungsgeladen. Sie plätschert eher vor sich hin, ist aber auch nicht langweilig oder ermüdend. Tatsächlich war ich erschrocken, als plötzlich das Wort EPILOG in Sicht kam. Die Seiten flogen nur so davon!
Der Schreibstil ist sehr humorvoll gestaltet und angenehm zu lesen, lediglich einige des Öfteren auftauchende Wiederholungen störten den Lesefluss. Es ist nicht nötig, Roxys besondere Fähigkeit, die damit verbundene Konsequenz und ihre Mission, die nichts mit den 449 entflohenen Seelen zu tun hat, mehrmals zu wiederholen.
Roxy ist eine sehr temperamentvolle und lebensfrohe Huntress, die eine sehr ausgeprägte Vorliebe für ungesundes Essen hat. Shaw ist ein sehr charmanter und freundlicher Hunteranwärter, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Roxys Herz mit Nachtisch und Fast Food zu erobern. Zu Beginn ist sie zwar sehr unterkühlt und kratzbürstig zu Shaw, aber beide erwärmen sich schnell für einander und werden Freunde. Dass die Luft zwischen ihnen schon bald zu knistern beginnt, ignorieren sie - vorerst.
Zum Ende hin wendet sich das Blatt: die Spannung steigt, Konflikte lösen sich und neue entstehen, Fragen werden aufgeworfen und man fiebert regelrecht mit. Und Roxys und Shaws Abenteuer endet hier nicht, man hat das Gefühl, es hätte noch nicht einmal richtig angefangen.
Das Buch ist ein typischer Auftakt mit einer gemächlichen Handlung und weniger Spannung, einem interessanten Konzept über das Hunterdasein, fesselnden Charakteren und vielen offenen Fragen, die unbeantwortet bleiben. Mich konnte es definitiv für die Reihe überzeugen!

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Ein gutes Buch, nur leider nicht mein Favorit

Bis zum hellsten Morgen
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Ich habe das Buch ziemlich schnell verschlungen, nur leider muss ich sagen, dass es nicht zu meinen Favoriten der Autorin gehört. Zum großen Teil lag es daran, dass ich mir unter dem Klapptext etwas anders ...

Ich habe das Buch ziemlich schnell verschlungen, nur leider muss ich sagen, dass es nicht zu meinen Favoriten der Autorin gehört. Zum großen Teil lag es daran, dass ich mir unter dem Klapptext etwas anders vorgestellt hätte. Denn es geht mir in der Mitte und zum Ende einfach... zu schnell. Was ich wiederum ziemlich süß finde, ist der Anfang, welcher aus der Sicht der Protagonisten als Kinder geschrieben ist. Dieser Abschnitt nimmt ziemlich viel Raum ein, wohingegen sich vieles in den letzten Zweidritteln ziemlich rapide abspielt. Dazu entwickeln sich die Charaktere sehr schnell und viele Handlungsstränge lösen sich auf, ehe für mich richtig Spannung entstehen kann.
Trotzdem gefallen mir die Figuren sehr: Hailee und ihre zu Beginn sehr schnippische Art und ihre unverfälschten Emotionen. Sie lernt aus ihrer Vergangenheit, ihren Fehlern und sich in ihrem eigenen Körper schön zu fühlen. Aiden stürzt sich in seine Karriere als Schauspieler, als Hailee ihm das Herz bricht, bis er irgendwann eine Pause einlegt, um wieder zu sich selbst zurückzufinden. Ich hätte mir nur gerne gewünscht, mitzulesen, wie genau er seinen Weg zurückfindet. Er trifft zwar eine große Entscheidung, hat aber immer noch mit seinen Dämonen zu kämpfen. Wie er sie besiegt, wird hier leider nicht näher erläutert. Das finde ich schade.
Wer die anderen Bände der Compass-Reihe gelesen hat, wird sich außerdem auf ein Wiedersehen bekannter Charaktere freuen.
Alles in allem war es für mich ein Buch, das gerne noch etwas ausführlicher an den - für mich - richtigen Stellen hätte sein können. Ein gutes Buch, kommt aber dennoch nicht an meine anderen Favoriten der Autorin heran.

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Veröffentlicht am 18.01.2023

,,Long live the Devil and his queen in their sand castle ruin."

Sand Castle Ruins - The Boys of Sunset High
3

Wo soll ich bloß anfangen? Mit dem wunderbaren Schreibstil - mal ziemlich derb und dann wieder überraschend gefühlvoll -, wie die Seiten nur vorbeiflogen, der ziemlich ereignisreichen Handlung oder den ...

Wo soll ich bloß anfangen? Mit dem wunderbaren Schreibstil - mal ziemlich derb und dann wieder überraschend gefühlvoll -, wie die Seiten nur vorbeiflogen, der ziemlich ereignisreichen Handlung oder den toughen Protagonisten?
Das Buch hat mich beim Lesen geradewegs überwältigt. Hier werden definitiv ernste Themen angesprochen und vertieft. Mich hat die Darstellung sehr berührt und gleichermaßen schockiert. Ein großes Lob an Vivien Summer, denn ich konnte jede Emotion im Buch fühlen. Einfach genial geschrieben!
Connor wirkte als Kind wie ein lebhafter Junge, doch dann wirft ihn ein schwerer Schicksalsschlag aus der Bahn. Nun ist er verschlossen, rückssichtsloser Erbe eines Milliarden-Imperiums und abweisend seiner ehemaligen besten Freundin Kit gegenüber. Aber es steckt mehr hinter seiner kalten Fassade und im Verlaufe des Buches versteht man ihn immer mehr. Auch Kit hat mit ihren eigenen Problemen und Dämonen zu kämpfen. Sie ist ziemlich stur, sarkastisch-schlagfertig und lässt sich von Connors Art nicht unterkriegen. Und wenn die Beiden aufeinandertreffen, besteht knisternde Explosionsgefahr! Man erlebt hier die ganze leidenschaftliche Gefühlsachterbahn (auch Dank der Rückblenden), ich sage nur: friends-to-enemies-to-lovers. Es ist definitiv sehr spicy, die Freundschaft als Kinder und die wirkliche Liebesgeschichte rückte für mich aber etwas in den Hintergrund.
Mir haben dafür besonders die kleinen optischen Details im Buch gefallen und die Bedeutung dahinter. Und natürlich ist das Cover grandios gestaltet!
Die Handlung hält auch so einiges bereit und es wird nie langweilig! Lediglich das Ende kam mir etwas zu schnell und mancher Wandel konnte mich leider nicht so überzeugen. Außerdem hätte ich dazu gerne zwei, drei Szenen mehr aus Connors Sicht gehabt, denn der Enthüllung eines Faktors, der ihm all die Seiten ziemlich zugesetzt hat, wird zum Ende wenig Beachtung geschenkt. Oder wie er mit der Situation umgeht.
Wer L. J. Shens Bücher liebt, dem geht es mit ,,Sand Castle Ruins - The Boys of Sunset High" garantiert auch so!

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Ein Wort: intensiv.

Drowning in Stars
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Das Cover ist so wunderschön! Der Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit, dem tiefblauen Ausschnitt wie aus dem Sternenhimmel, zusammen mit den weißen Blüten und den hellen Akzenten ist so abwechslungsreich ...

Das Cover ist so wunderschön! Der Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit, dem tiefblauen Ausschnitt wie aus dem Sternenhimmel, zusammen mit den weißen Blüten und den hellen Akzenten ist so abwechslungsreich gestaltet, wie es auch die Handlung ist: mit Höhen und Tiefen, Lichtblicken und auch etwas Düsternis.
Als Pixie an ihrem zwölften Geburtstag von einem Schaumstoffpfeil getroffen wird, lernt sie ihren neuen Nachbarn Gaze kennen, der mit seinem Vater in ihr Viertel gezogen ist. Pixie nimmt sich seiner an, unterstützt Gaze und zeigt ihm ihre Welt. Aus einer Mitternachtsbegegnung entwickelt sich eine starke Freundschaft, die jedes Problem überwindet und durch Hindernisse wächst. Selbst wenn die Welt ihnen den Rücken kehrt, Pixie und Gaze halten zusammen. Als Gaze etwas schlimmes zustößt, steht Pixie vor einer schweren Entscheidung, die ihr ganzes Leben für immer verändern wird. Doch liebt sie Gaze genug, um ihn gehen zu lassen?
Pixie Rae ist eine liebenswürdige, aufgeschlossene, immer anderen helfende und weltoffene Protagonistin, die schon als Kind früh lernen musste, erwachsen zu werden. Mich beeindruckt ihre Art, denn sie ist so selbstständig und aufmerksam, wie sie sich um ihre erschöpfte Mutter kümmert, sich selbst versorgt und auch Gaze eine gute Freundin ist. Sie ist so voller Lebensfreude und Optimismus, dass es sehr Spaß macht, die Kapitel aus ihrer Sichtweise zu lesen. Auch wenn sie nachts alleine ist, macht sie mit der Unterstützung von Gaze das Beste daraus und lässt sich von ihrer Angst nicht unterkriegen. Sie ist so stark und das motiviert einen, selbst stark zu sein.
Ihre Mutter arbeitet viel, um genug Geld für ihre bescheidene Wohnung zu verdienen und hat deswegen kaum für ihre Tochter Zeit. Zum Glück passt Gaze auf Pixie auf - und andersherum -, denn Gaze Vater verhält sich auch nicht so, wie ein Elternteil sich verhalten sollte. Er hat keine einfache Kindheit mit einem Alkoholiker als Vater, der auch seinem Sohn gegenüber gewalttätig werden kann. Aber trotzdem liebt und umsorgt der zwölfjährige Gaze ihn, genau wie Pixie um ihre überarbeitete Mutter, und das zeigt, wie loyal die beiden Kinder sind. Leider kann ich manchmal nur nicht wirklich nachvollziehen, warum der abwesende Gaze im Verlaufe der Handlung so gegenüber Pixie handelt und das hat mich leider gestört, vor allem weil ,,Drowning In Stars" ein wirklich mitreißendes Buch ist und der Lesefluss dadurch bedauerlicherweise ins Stocken gerät.
Für mich sind Pixie und Gaze trotzdem ein insgesamt perfektes Team. Sie ergänzen einander und verstehen sich auch ohne Worte. Pixie begleitet ihn in den Park und während er gegen die anderen Teenager spielt, liest sie im Schatten ein Buch. Und wenn sie gehen, genießen sie zusammen den Abend. Ihre Fenster sind immer füreinander offen.
Die Autorin schafft es, genau die richtige Stimmung mit den richtigen Worten zu vermitteln, ohne es zu übertreiben oder es als unwichtig darzustellen, sodass man diese dunkle Vorahnung hat, dass etwas schlimmes geschehen wird. Das macht das Schreiben aus, mit Worten Gefühle zu vermitteln. Und Debra Anastasia schafft das perfekt!
Die Themen, die in diesem Buch dargestellt werden, sind erschreckend real und ich kann soviel schon vorweg sagen: Gut und fesselnd geschrieben, abwechslungsreich, auch etwas spannend, aber was darin passiert, ist einfach nur schrecklich! Das Buch ist definitiv intensiv und keine leichte Lektüre. Doch tatsächlich dauert es eine Weile, bis die Handlung an Fahrt auf nimmt, dann etwas abschwächt, aber sich zum Ende die Ereignisse mit schwindelerregender Geschwindigkeit häufen. Wen das nicht stört und sich eine Friends-to-lovers-Geschichte mit erschreckendem Realitätsbezug wünscht, der hat sein nächstes Buch gefunden!

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