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Veröffentlicht am 15.01.2017

Nicht nur ein Buch für Grunge-Liebhaber

Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm
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Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen. Ich habe mich dafür beworben. obwohl das Buch nicht meinem Schema entspricht (oder auch gerade deshalb) und war überrascht darüber, wie gut es mir ...

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen. Ich habe mich dafür beworben. obwohl das Buch nicht meinem Schema entspricht (oder auch gerade deshalb) und war überrascht darüber, wie gut es mir gefallen hat.

Cover: Das Cover ist nicht so mein Fall, ich mag zwar die Farbe und die Schrift, aber das Bild im Hintergrund gefällt mir nicht so, da ich Buchcover vorziehe, auf denen keine Personen zu sehen sind.

Inhalt: Maggie, ein sechzehnjähriges Mädchen, muss von Chicago nach Irland ziehen, was ihr zunächst nicht so wirklich passt, da sie sich schwer damit tut, sich anzupassen. Außerdem fehlt ihr ihr musikbegeisterter, unverschämter Onkel Kevin, den Maggie über alles liebt. Aber je mehr Zeit sie in Irland verbringt, desto mehr lernt sie, das Land zu lieben und als sie dann noch Eoin, kennenlernt, den Jungen, den sie als einziges so sehr lieben kann wie ihren Onkel, da lässt ihr Heimweh nach. Aber gerade, als sie anfängt, sich mit ihrem neuen Leben richtig gut zu fühlen, ereilt sie eine schreckliche Nachricht und Maggie weiß nicht mehr, was sie glauben oder woran sie sich festhalten soll. Auf der Suche nach dem, was im Leben wirklich zählt lernt Maggie eine Menge über Familie, Freunde, die Liebe und vor allem sich selbst. Auf ihrer Reise begleiten sie ständig die Lieder von Nirvana, den Smashing Pumpkins und vielen anderen Grunge-Songs, mit denen sie aufgewachsen ist.

Eindruck: Beim Lesen der ersten Seiten dieses Buches hätte ich nicht gedacht, dass es mal einen solchen Tiefgang haben würde. Maggie machte auf mich zuerst einen ziemlich trockenen Eindruck, als würde sie nie groß über etwas nachdenken und hätte keine großen Träume. Doch je weiter ich gelesen habe, desto mehr konnte ich Maggie verstehen und desto mehr konnte ich mich mit ihr identifizieren. Ein Fakt, der mich zuerst abgeschreckt hat, den ich später aber gut fand, ist, dass in diesem Buch nicht viel zensiert wird. Auch unschöne Sachen wie Schweiß, Erbrechen oder Blut kommen vor, was bei vielen anderen der Bücher, die ich so lese ausgespart wird. Das Buch hat ein paar wirklich schwerwiegende Themen intus, welche aber gut dargestellt werden und welche einem nach dem Lesen nicht so schwer im Magen liegen, dass man tagelang an nichts anderes denken kann. Das Buch regt natürlich trotzdem zum Nachdenken an und lässt die Frage aufkommen, was wirklich wichtig ist im Leben, ob man immer vernünftig sein muss und was man von seiner Jugend erwarten sollte. Auch die Liebesgeschichte von Eoin und Maggie fand ich sehr schön, wenn auch ein wenig unrealistisch. Was mir in dem Buch gefehlt hat, ist ein wenig mehr über Maggies Mutter zu erfahren und vor allem über die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Was mir noch sehr gefallen hat, sind die ganzen Details, die Songtexte, die Bücherliste und die ganzen Lieder zu den jeweiligen Personen am Ende.
Alles in allem ist "Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm" ein solides Buch. Es ist nicht herausragend, aber auch nicht schlecht. Es regt zum Nachdenken an, aber nicht zum stundenlangen Grübeln. Es ist ein Buch, was im Gedächtnis bleibt, aber nicht für immer im Kopf ist.

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