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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2020

Eine interessante Lektüre

Reingewaschen
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Dieser Roman, der in zwei Zeitebenen spielt, ist das Debüt von Claus Wechselmann.

Man schreibt das Jahr 1984. Der Gymnasiast Sebastian findet im alten Schreibtisch, einem Erbstück seines Großvaters, Briefe ...

Dieser Roman, der in zwei Zeitebenen spielt, ist das Debüt von Claus Wechselmann.

Man schreibt das Jahr 1984. Der Gymnasiast Sebastian findet im alten Schreibtisch, einem Erbstück seines Großvaters, Briefe aus der NS-Zeit. Ein Herr Müller hat sie 1943/44 aus der Haft an seine Frau Gertrude geschrieben. Die Briefe haben ihre Empfängerin niemals erreicht. Eigentlich hätte Sebastians Vater diese Briefe den Nachfahren von Herrn Müller aushändigen sollen, doch weil er sich seines eigenen Vaters schämt, der ein hohes Tier in der NS-Zeit war, verweigert er zeitlebens, sich mit ihm auseinander zu setzen.

Das erfährt nun auch Sebastian, der gemeinsam mit seinem Freund Paul die Briefe Stück für Stück liest und auf eigene Faust Recherchen anstellt, um einerseits seinem Großvater und andererseits dem unbekannten Müller näher zu kommen. Dabei treffen sie auf hilfreiche Personen wie den Bibliothekar oder den ein wenig zwielichtig erscheinenden Prof. Grün. Seine Rolle ist nicht ganz klar, ein Überlebender oder ein weiterer Täter?

Meine Meinung:

Ich finde das Thema sehr spannend. Wie gehen die Kinder bzw. Enkelkinder mit der Nazi-Vergangenheit ihrer Eltern bzw. Großeltern um? Sebastians Vater verweigert sich total, den Ereignissen der NS-Zeit ins Auge zu blicken. Das hängt u.a. mit seiner autoritären Erziehung zusammen. Doch seine Beziehung zu Sebastian ist nicht weniger streng, allerdings auf eine andere Art und Weise.

Interessant sind die Personen, die Sebastian und Paul auf ihren Recherchen begegnen. Da ist z.B. der freundliche Bibliothekar, der die beiden mit weiterführenden Infos versorgt. Dann werden sie an einen Prof. Grün verwiesen, der (auf mich) einen eher zwielichtigen Eindruck macht.

Letztlich verliert Paul die Lust an der Suche nach der Familie Müller.

Ich persönlich habe ja den Verdacht, dass es sich hier um fingierte Briefe handelt, die den alten Nazi „reinwaschen“ sollten. Der Allerweltsname Müller scheint hier symbolisch zu stehen.


Der Schreibstil ist trotz der etwas sperrigen Materie fesselnd. Als Leser möchte man gerne die Auflösung wissen. Gibt es Nachfahren von Herrn Müller? Das bleibt uns der Autor schuldig.

Anmerken muss ich allerdings, dass es nicht ganz einfach ist, sich in den beiden Zeitebenen zurechtzufinden, das die einzelnen Kapitel ohne Unterschied bzw. ohne Jahreszahlen aneinander gereiht sind. Hier wäre eine nähere Angabe wie eine Jahreszahl hilfreich gewesen.

Fazit:

Eine spannende Geschichte um Schuld und Verdrängung, die ein paar kleine Schwächen hat, daher gibt es 3 Sterne.

Veröffentlicht am 14.05.2020

Hat mich nicht vollends überzeugt

Reinhold Würth
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Helge Timmerberg porträtiert den deutschen „Schrauben-König“ Reinhold Würth anlässlich dessen 85. Geburtstags.

Die Biografie liest sich schnell weg. Sie ist im Plauderton geschrieben. Allerdings vermisse ...

Helge Timmerberg porträtiert den deutschen „Schrauben-König“ Reinhold Würth anlässlich dessen 85. Geburtstags.

Die Biografie liest sich schnell weg. Sie ist im Plauderton geschrieben. Allerdings vermisse ich ein wenig die kritischen Stimmen. Ist in diesem Konzern wirklich alles Liebe, Wonne und Eierkuchen, wie dem Leser suggeriert wird? Man liest über Top-Verkäufer, aber die kleinen, die sich täglich die Hacken ablaufen bleiben unerwähnt. Wie geht es den Menschen an den Fließbändern? Das fehlt mir ein wenig, um mir ein umfassendes Bild des Firmengründers zu machen.

Im zweiten Teil irritieren dann die persönlichen Unzulänglichkeiten des Autors, der (so scheint es zumindest) häufig, wenn es mögliche Unstimmigkeiten geben könnte, einfach einschläft.

Es scheint, als wäre Helge Timmerberg von Reinhold Würth schwer beeindruckt, darf er doch einen Blick hinter die Kulissen werfen, also in die Schlösser, die Kunstsammlungen. Er erfährt ein bisschen etwas über das Familienleben, aber nur gerade so viel, wie Würth zulässt.

Über Reinhold Würth sind schon andere Biografien verfasst worden. Ob es diese hier noch gebraucht hat, kann ich nicht beurteilen.

Fazit:

Hat mich nicht ganz überzeugt, daher nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 14.05.2020

Hat mich nicht vollends überzeugt

Der Offizier der Kaiserin
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Man schreibt das Jahr 1898. Es ist das Jahr, in dem sich der Regierungsantritt von Kaiser Franz Joseph das 50. Mal jährt. Man begeht das Jubiläum mit einer Ausstellung des niederösterreichischen Gewerbevereins, ...

Man schreibt das Jahr 1898. Es ist das Jahr, in dem sich der Regierungsantritt von Kaiser Franz Joseph das 50. Mal jährt. Man begeht das Jubiläum mit einer Ausstellung des niederösterreichischen Gewerbevereins, der die (technischen) Errungenschaften der Donaumonarchie präsentieren soll. Noch weiß der Kaiser nicht, dass es für ihn ein „annus horribilis“ werden wird. Denn die Stimmen der Rebellion in den Teilen seines Reiches werden lauter und am Ende steht die Ermordung seiner Gemahlin.

Soweit der historische Rahmen, in den dieser Roman eingebettet ist.

Schauplatz ist Schloss Hof, jenes der sechs Marchfeldschlösser das einst Prinz Eugen zu einem feudalen Barockschloss ausbauen hat lassen. Nun wirkt es ein wenig heruntergekommen und soll über die weitere Nutzung der ehemaligen kaiserlichen Sommerresidenz entschieden werden. Dazu erscheint eine Gruppe von Dragonern unter der Führung des Rittmeisters Tomas Andic, um die Eignung als kaiserliche Reit- und Fahrschule zu erkunden. Selbst Kaiserin Elisabeth lässt sich gnädig herab, eine Stippvisite zu machen.

All dies verursacht eine hektische Betriebsamkeit im Schloss und der Umgebung, die Vergiftung von Ratten, die das Schloss erobert haben, inklusive. Alle verfügbaren Arbeitskräfte, selbst jene, die dem Kaiserhaus kritisch gegenüberstehen, werden vergattert, das Schloss auf Vordermann zu bringen.

Doch dann wird Andic, der mit Irmi, einem der Dorfmädchen eine Liebschaft begonnen hat, erschossen im Wald aufgefunden. Die Tat eines Rebellen, von denen es in der Umgebung wimmelt?
Der Polizeiagent Johann Pospischil und sein Assistent Frisch werden aus Wien nach Groißenbrunn beordert, um den Mord aufzuklären.

Doch je tiefer sie in die Geheimnisse des Ortes eindringen, desto klarer wird, dass hier nicht alles so ist, wie es scheint und das Motiv für den Mord woanders zu suchen ist.

Meine Meinung:

Die Idee, Schloss Hof als Schauplatz eines Mordes zu wählen, hat mir sehr gut gefallen. Allein mit der Umsetzung bin ich nicht allzu glücklich. Es scheint, als hätte sich die Autorin bei einigen technischen Errungenschaften, die Freiheit genommen, ein wenig in der Historie vorzugreifen. So näht Frau Grünanger mit einer Nähmaschine „zick-zack“, obwohl dies erst ab den 1930er Jahren möglich ist, die Polizeiagenten verwenden die Daktyloskopie wie heute (eingeführt wurde sie erst 1902) oder sie rattern mit einem der Automobile von Wien nach Groißenbrunn. Leider gibt es hierzu keine Anmerkung im Vorwort oder Nachspann. Diese Ungenauigkeiten wirken, als wäre das Buch nicht sehr sorgfältig recherchiert. Das stört mich schon ziemlich, denn da bin ich ein wenig pedantisch.

Die Autorin bemüht sich, die Leser auf den Holzweg zu schicken, um das wahre Motiv zu verschleiern. Gut sind die Standesunterschiede herausgearbeitet, die den aus kleinen Verhältnissen stammenden Pospischil nicht erlauben, einen Baron ordentlich zu verhören. Im Gegenteil, er wird, nach einer Beschwerde desselben, noch von seinem Vorgesetzten gemaßregelt, bei Befragungen des Adels, das nötige Fingerspitzengefühl nicht angewendet zu haben. Hier muss ich anmerken, dass Befragungen des Adels durch die POlizei nicht Subalternen, wie eben Pospischil, überlassen worden ist, sondern der Herr Polizeipräsident hat sich da häufig selbst bemühen müssen. Ja, der Standesdünkel reitet hier gemeinsam mit dem Amtsschimmel.

Aufgefallen ist mir, dass einige lose Enden nicht ordentlich verknüpft wurden. So wird einer möglichen Krankheit Irmis, durch Vergiftung mit Rattengift (Arsen), anfänglich große Wichtigkeit beigemessen, um anschließend plötzlich kein Thema mehr zu sein.
Auch das Verschwinden von Asservaten aus dem Archiv des Polizeipräsidiums wird großes Aufhebens gemacht und eine mysteriöse Frau mit Kopftuch (eine Putzfrau?) wird ins Spiel gebracht, die dann sang- und klanglos in der Versenkung verschwindet. Solche losen Enden mag ich gar nicht. Soll hier der Leser die Geschichte zu Ende spinnen? Oder ist der Gedanke der Autorin dann doch nicht wichtig genug?

Diese losen Enden und die eigenmächtige „Technisierung“ des Jahres 1898 kosten den 4. Stern, den ich ursprünglich vorgesehen habe.

Die Charaktere sind recht gut gelungen. Wir erhalten einen kurzen Einblick auf die soziale Situation in der Hauptstadt der Donaumonarchie: Der Bau der Ringstraße und der Palais‘ haben Heerscharen von billigen Arbeitskräften nach Wien strömen lassen, die sich wegen der Hungerlöhne mehr schlecht als recht über Wasser halten können. Das Gespenst der Mieterhöhung bedroht auch Pospischil, der in der Wohnung seiner Schwester ein Kabinett bewohnt.

Fazit:

Ein netter historischer Roman, der seine Fans finden wird, wenn man nicht allzu sehr auf historische Genauigkeit Wert legt. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 09.05.2020

Ein verwirrender Krimi, der den Leser mit zu vielen Details fast erschlägt

Mozarts letztes Requiem
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Der Name „Mozart“ ist ein Garant für klingelnde Kassen.

„Was wird stattdessen heutigentags aus Mozart gemacht? Eine Marke, die es kommerziell auszuschlachten gilt. Ob Mozartkugel, Mozarttorte, Mozartlutscher, ...

Der Name „Mozart“ ist ein Garant für klingelnde Kassen.

„Was wird stattdessen heutigentags aus Mozart gemacht? Eine Marke, die es kommerziell auszuschlachten gilt. Ob Mozartkugel, Mozarttorte, Mozartlutscher, Mozartkutsche, es fehlt nur noch, dass jemand einen Mozart-Krimi schreibt…“ ereifert sich der greise Mozart-Experte Professor Schneiderhahn auf S. 50.

Et voilà! Da ist er. Zwar ist dieser Krimi nicht der erste oder einzige, der sich des kurzen Lebens von Wolfgang Amadeus Mozart rankt, kann aber mit einer Fülle von Details aufwarten.

Worum geht‘s also genau?

An Mozarts Todestag wird wieder einmal das Mozart-Requiem in der Salzburger Kirche zu St. Peter aufgeführt. Chefinspektor Nathan Stiller lauscht ergriffen und nickt dabei ein. Mit dem kurzen Schlummer ist es vorbei, als der Dirigent Isaac Löwenstein tot umfällt. Schnell ist klar, dass Löwenstein vergiftet worden ist. Sofort kursieren die Gerüchte, die schon bei Mozarts Tod die Runde gemacht haben - „Aqua Toffana“. Einige Verdächtige sind auch schon ausgemacht. Da sind zum Beispiel der Chorleiter Samuel Libeskind, die attraktive und einflussreiche Magdalena Rosenthal oder der „Ortskaiser“ Theodor König.
Anfangs hat Chefinspektor Stiller eine große Auswahl, doch sterben ihm einige der Hauptverdächtigen nach und nach weg.

Wer treibt da ein böses Spiel mit ihm?

Meine Meinung:

Ich mag komplexe Krimis, bei denen wenig so ist wie es scheint. Doch dieser hier bringt mich an meine Grenzen. Nicht nur, dass ein Fülle von Personen kommt und geht, wirft der Autor, von dem der Verlag nur preisgibt, dass er im Salzburger Raum lebt und, dass es sich um seinen Debüt-Roman handelt, seinen Lesern unheimlich viel Detailwissen rund um Mozart an den Kopf. Seitenweise Rezitationen aus Briefen, aus Werken - zum Teil in Originalsprache italienisch oder gar Latein - stellen die Leser vor große Herausforderungen. Jedes Detail lesen? Oder doch die Passage überspringen?

Neben der Mordserie, die es aufzuklären gilt, muss sich Stiller noch mit eine Journalisten, der einen Kriminalroman schreiben möchte und deshalb dem Chefinspektor wie eine Klette am Rockzipfel hängt, herum schlagen. Der Name des Journalisten, der als Ich-Erzähler durch den Krimi führt, bleibt ungesagt. Es scheint, als wäre er das Alter Ego von Jago Prinz. Da hätte der werte Autor auf Chefinspektor Stiller hören sollen, der ihm einmal sagt: „Ihr Krimi muss an Tempo gewinnen“ (Seite 119).

Natürlich ist dies eine fiktive Geschichte, denn in Wirklichkeit würde sich sofort nach dem zweiten Mord das LKA einschalten, eine SOKO gebildet und ein ganzer Schwadron von Ermittlern in Marsch gesetzt. Spätestens als sich Stiller in eine Verdächtige, Cecilia Vinci verliebt, wäre Schluss mit seinen, nur von Gruppeninspektor Biba unterstützten, Ermittlungen.

Die meisten Charaktere sind vielschichtig und kapriziös angelegt.
Fast alle sind der Musik Mozarts verfallen und so stellt sich die Frage „Kann Musik töten?“. Gut gelungen ist, dass sich die einzelnen Mitspieler durch ihre Sprache unterscheiden. So spricht Prof. Schneiderhahn eine antiquierte und stellenweise martialische Sprache, die sehr gut zu seiner ewig gestrigen Einstellung passt.

Auffallend ist, dass einige der Toten jüdische Namen tragen. Dieser Umstand führt Nathan (sic!) Stiller auch in das ehemalige KZ nach Mauthausen.

Der Schreibstil ist ausschweifend. Wer das und Schachtelsätze mag, wird hier seine Freude haben.

Die Idee hat mir sehr gut gefallen, aber mich dermaßen mit Detailwissen über Mozart zu erschlagen, hat mir ein wenig die Lust am Lesen vergällt. Mehrmals habe ich mit einem Abbruch geliebäugelt. Hier wäre ein Straffung bzw. ein behutsames Eingreifen von Seiten des Verlages angebracht gewesen. Dieser Krimi ist eher für den Mozart-Experten ein Gewinn, als für den üblichen Krimileser, der sich gut unterhalten möchte. Nicht alles, was ein Autor weiß, muss dem Leser vermittelt werden.

Stellenweise liest sich das Buch wie ein Mix aus Donna Leon, Dan Brown und Umberto Eco.

Fazit:

Dieser Krimi ist eher für den Mozart-Experten ein Gewinn, als für den üblichen Krimileser, der sich gut unterhalten möchte. Diesmal reicht es gerade einmal für 3 Sterne.

Veröffentlicht am 25.04.2020

Dieser Reihenauftakt hat mich nicht überzeugt

Das Grab im Médoc
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Nach elf Bänden mit Commissaire Lagarde in der Normandie ist nun der Auftakt für eine neue Krimi-Reihe erschienen.

Statt des Genießers Philippe Lagarde ermittelt Madame le Commissaire Pauline Castelot. ...

Nach elf Bänden mit Commissaire Lagarde in der Normandie ist nun der Auftakt für eine neue Krimi-Reihe erschienen.

Statt des Genießers Philippe Lagarde ermittelt Madame le Commissaire Pauline Castelot.

Pauline Castelot ist Sonderermittlerin, die dann zum Einsatz kommt, wenn es um Cold Cases oder sonstige heikle Fälle geht. Sie darf überregional agieren. Das heißt, der Leser darf sich auf verschiedne Schauplätze in Frankreich freuen.

Diesmal ermittelt Castelot und ihr Team in heimischer Umgebung, in Bordeaux. Zahlreiche Weingüter sind in der jüngsten Vergangenheit von Dieben heimgesucht worden, die - wie auf Bestellung - ausgesuchte, meist teure Wein stehlen. Bei einem dieser Einbrüche wird ein Mann der Sicherheitsfirma angeschossen, wenig später der Weinbauer Armand ermordet. Ein Zusammenhang mit den Diebstählen scheint zweifelhaft, denn Armand wird niedergeschlagen und lebend in einen Brunnenschacht geworfen.
Als dann einige Tage später eine Frau skurril drapiert tot auf einem Weinberg nächst dem Weingut von Armand gefunden wird, scheint es eine heiße Spur zu geben ...

Meine Meinung:

Ich habe mich auf diese neue Reihe gefreut, doch leider bin ich enttäuscht worden. Der Krimi ist nur ein müder Abklatsch der Reihe um Philippe Lagarde. Es dauert gut 100 Seiten bis das nötige „Personal“ vorgestellt wird. Diesmal gibt es viel zu viele Personen, die hier eine kleine oder größere Rolle spielen. Die privaten Zores der Ermittler werden beinahe gleichzeitig aufgedeckt.
Ich mag zwar den Schreibstil mit der detaillierten Beschreibung von Schauplatz, Kulinarik und Menschen, aber diesmal bin ich der vielfältigen Details überdrüssig. Es bringt die Handlung überhaupt nicht weiter, ob das Polo des Ermittlers blau oder grün ist oder welcher Wein als Apero serviert wird.

Die Arbeitsauffassung lässt diesmal auch etwas zu wünschen übrig. Obwohl sich gerade eine neue, vielversprechende Spur auftut, machen die vier Ermittler einfach Feierabend und gehen gemütlich gemeinsam essen. Aufgefallen ist mir, dass das Quartett öfters gemeinsam in einem Auto unterwegs sind. Wie ungewöhnlich!

Der Fall selbst ist jetzt auch nicht so rasend spannend. Das Motiv für die Morde enthüllt sich erst spät und wird meiner Ansicht nach - im Vergleich zu den Diebstählen oder den kulinarischen Beschreibungen - viel zu kurz behandelt.

Die Figuren, ob gut oder böse, bleiben blass und eindimensional.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich einen möglichen zweiten Fall für Pauline Castelot lesen werde. Schade, dieser Reihenauftakt hat nicht überzeugt.

Fazit:

Dieser Reihenauftakt hat mich nicht überzeugt, daher nur knapp 3 Sterne.