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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2020

Schwierige Themen werden sehr offen angesprochen

Worüber Frau nicht spricht
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Zum Inhalt (Klappentext):

Tabuthemen aus allen Lebensbereichen einer Frau: Darüber spricht man nicht! Probleme der menschlichen Psyche, wie Depression und Alkoholismus, Fragen zum weiblichen Körper wie ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Tabuthemen aus allen Lebensbereichen einer Frau: Darüber spricht man nicht! Probleme der menschlichen Psyche, wie Depression und Alkoholismus, Fragen zum weiblichen Körper wie Brustverkleinerung oder das prämenstruale Syndrom bis hin zu zwischenmenschlichen Problemen wie Missverständnisse hinter Schlafzimmertüren oder allgemeine Tabuthemen wie der Tod – Ruth Niederkofler nimmt hierzu kein Blatt vor den Mund. So authentisch wie sie in ihren Videos auf Facebook und ihrer Webseite „Gesund alt werden“ ist, so schreibt die Gesundheitstrainerin endlich auch in Buchform. Weil sich viele Frauen (und Männer) nicht trauen, über gewisse Probleme zu reden, hat sie beschlossen, darüber zu schreiben! Dabei werden ernste Themen durch die sympathische und spontane Art der Autorin von jeder Peinlichkeit befreit. Durch detaillierte Informationen zu den sorgfältig gewählten Kapiteln wird die Leserin so manchen Aha-Moment erleben. Wie leiden zum Beispiel die Kinder von Alkoholabhängigen oder wann ist eine Sterilisation sinnvoll? Was weder mit dem Partner noch der Mutter und nicht mal mit der besten Freundin besprochen wird, findet man in diesem Buch, denn hier gibt es kein Tabu!


Meine Meinung:

Ich habe mich entschlossen bei dir Leserunde zu diesen Buch teilzunehmen, da ich es interessant finde, dass Themen angesprochen werden, die im Alltag tabutisiert werden. Ich finde es toll, wenn gegen die Tabus, die in meinen Augen wenig Sinn machen, angekämpft wird. Einige Themen betrifft jede Frau wie die eigene Sexualität, Verhütung oder der Tod. Andere Themen betreffen sicherlich nicht alle, aber ich fand es trotzdem interessant darüber zu lesen.

Die Autorin hat das Buch in 4 größere Abschnitte eingeteilt, wobei der Körper der Frau die größten Fokus bekommt. Dabei spicht die Autorin generell über das Themen, gibt ihre Meinung dazu wieder und gibt Erfahrungsberichte wieder. Gepaart wird es mit eine Tipp-Blase, wie bestimmte Themen übersichtlich zusammenfasst. Sie können dann eher später zum Nachschlagen genutzt werden, da man das wichtigste in einem Blick erfassen kann.

Dabei ist der Schreibstil der Autorin locker und leicht, obwohl es die Themen häufig nicht sind. An bestimmten Stellen spicht sie die Leserinnen auch direkt an, was ich in einem solchem Buch passend gewählt finde. Ich habe aber das Gefühl, dass das Buch eher eine ältere Leserschaft als mich mit 26 Jahren ansprechen soll.

Die Autorin spricht wirklich alle Themen ganz offen an, sie gibt aber ganz klar ihre eigene Meinung wieder. Auch bei solchen emotionale Themen hätte ich mir gewünscht, dass das Buch ein bisschen sachlich gestaltet wird und bestimmten Themen objektiver wiedergegeben werden. Bspw. redet die Autorin sehr negativ über die Anti-Baby-Pille. Auch wenn ich der Pille nicht wohl gesonnen bin und durchaus da viele Schwierigkeiten sehe, hätte man das sachlicher verfassen können. Was aber die Autorin in dieser Hinsicht insgesamt trotzdem ganz gut macht, ist, dass sie niemand ihre Meinung aufdrängt und durchaus auch verschiedene Sichtweise beleuchtet.

Außerdem geht die Autorin an vielen Stellen auf die Nahrungsmittel heutzutage an, dass sie volle Pestizide sind, vieles sehr ungesund ist usw. Auch an dieser Stelle kann ich durchaus ihre Meinung teilen, aber an den Stellen, wo sie zu diesen Thema was sagt, passt gar nicht zu den eigentliche Thema, das angesprochen wird. Auch hier fehlt mir die sachliche Darstellung des Themas.

Trotzdem bin ich sehr froh dieses Buch gelesen zu haben und ich finde dieses Buch auch wirklich wichtig, dass es viele Tabus aufbricht. Es wird schnell klar, dass man einfach viel häufiger über die Themen sprechen muss, dann sind die andere auch nicht gehemmt. Das ist auch wichtig, damit bspw. an den richtigen Stellen ärtliche Hilfe in Anspruch genommen wird. Letztendlich sind es Themen, die jeden auf die oder andere Weise betrifft, worüber man sich auf gar keinen Fall schämen sollte.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Interessante Ideen in Geschichte mit schnelles Tempo

Shattered Hearts
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Band 2 der "Only-by-chance"-Reihe

Zum Inhalt (Klappentext):

Sie stehen auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes und doch ziehen sie sich magisch an!

Die Streetart-Künstlerin Sam träumt davon, die Gesellschaft ...

Band 2 der "Only-by-chance"-Reihe

Zum Inhalt (Klappentext):

Sie stehen auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes und doch ziehen sie sich magisch an!

Die Streetart-Künstlerin Sam träumt davon, die Gesellschaft zu verändern. Als der attraktive Polizist Otis sie bei einer ihrer illegalen Aktionen erwischt, will sie ihn einfach nur hassen. Schließlich sorgt er ihrer Meinung nach lediglich dafür, dass die Rechte der privilegierten Klasse geschützt werden und nicht die von Minderheiten und Frauen. Doch plötzlich taucht Otis überall auf, wo sie ist, und die beiden fühlen sich trotz ihrer unterschiedlichen Definitionen von Recht und Unrecht unwiderstehlich zueinander hingezogen. Alles könnte so schön sein. Doch Sam kann das Sprayen nicht lassen und Otis nicht wegsehen ...


Meine Meinug:

Da ich bereits Band 1 aus der Reihe gelesen habe, war ich auch an Band 2 interessiert gewesen, obwohl Band 1 und 2 komplett unabhängig voneinander sind. Nicht mal als Nebencharaktere treten die Charaktere aus Band 1 vor. Das ist definitiv bei dieser Art von Büchern mal was Neues.

Der Schreibstil der Autorin war mir bereits bekannt und auch hier hat sie wieder einen recht leichten und angenehmen Schreibstil, dass sie gut lesen lässt. Die Geschichte wird aus Sams und Otis Sicht erzählt, was ich gut finde. So bekommt man in beiden Charaktere einen guten Einblick. Die Kapiteln sind sehr kurz, was ich zwischendurch in Büchern gerne mag, weil ich dann das Gefühl habe, dass ich schnell voran komme.

Die Geschichte entwickelt sich insgesamt sehr schnell, vor allem in Bezug auf die Beziehung zwischen Sam und Otis. Auch das ist leider in diesen Genre üblich, was ich aber immer sehr schade finde. Für mich ist das nämlich immer zu schnell. Dafür war das Buch dann aber recht spannend und ich wollte immer weiter lesen. Zu viel war mir aber dann das Drama am Ende. Aber auch das gehört zu dem Genre dazu und kommt leider viel zu oft vor.

Gut sind die Themen, die hier angesprochen werden, da es gesellschaftskritische Themen sind. Im Fokus steht das Thema um Feminismus, Frauenrechte und häusliche Gewalt, wobei das Buch insgesamt gewaltfrei bleibt, sodass es niemanden triggern sollte. Da ich selber das Thema Feminismus interessant finde, finde ich es gut, dass sich Sam damit auseinandersetzt. Sie macht sich wirklick viele Gedanken drum, also das Thema wird nur nicht einfach erwähnt, sondern auch wirklich gelebt, was für mich wichtig ist. Sam ist bezogen auf bestimmten Sachen auch zwiegespalten, womit ich mich wirklich gut identifizieren kann. Bspw. fragt sie sich, ob sie sich als Feministin nicht trotzdem mit Kleid oder Rock schön anziehen darf. Das scheint einen ziemlich banal, aber auch über solche Sachen mache ich mir Gedanken, deswegen fand ich es toll, dass es aufgriffen wurde.

Auch wenn Otis eine wichtige Rolle spielt und Kapiteln aus seiner Sicht erzählt werden, steht Sam im Fokus. Wie erwähnt, kann ich ihre Ideen gut nachvollziehen und teilen, ihr Lebensstil eher weniger, was aber okay ist. Es wurde trotzdem gut erklärt, wodurch ich mich gut rein versetzen konnte. Bei Sam ist auch eindeutig eine Charakterentwicklung zu erkennen, obwohl es hier einfach ein bisschen an Tiefe fehlt. Da hätte ich mir gewünscht, dass ihr ein paar Seiten mehr Raum zum Entwickeln gelassen wird.

Otis ist an sich ein guter Kerl, den man einfach als Leser gerne haben muss. Er verfolgt recht gute Ansichten, ähnliche zu Sams, nur den Weg, die beide wählen, ist unterschiedlich. Insgesamt bleibt er neben Sam aber ein bisschen blass. Auch er hat seine Geschichte zu erzählen, aber ich finde bspw. die Darstellung der Familie ein bisschen zu viel des Guten. Das hätte auch in dieser Geschichte nicht so überspitzt dargestellt werden.

Insgesamt hatte ich wirklich ein paar vergnügliche Lesestunden. Es definitiv ein Liebesroman mit tiefgehenden Themen, das wirklich lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Schnelles Lesevergnügen

Die Frau des Kaffeehändlers
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Zum Inhalt (Klappentext):

Das Erbe einer Familiendynastie. Das Schicksal dreier Generationen. Eine ergreifende Liebesgeschichte.

Hamburg, 1896: Um vom Bankier Ferdinand Claasen einen Kredit zu erhalten, ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Das Erbe einer Familiendynastie. Das Schicksal dreier Generationen. Eine ergreifende Liebesgeschichte.

Hamburg, 1896: Um vom Bankier Ferdinand Claasen einen Kredit zu erhalten, willigt der ehrgeizige Kaufmann Paul Friedrich Magnussen ein, dessen älteste Tochter Amalia zu heiraten. Amalia ist eine kluge Frau und mit ihrer Hilfe gelingt es Paul, seinen Kaffeehandel zu einem florierenden Unternehmen auszubauen. Doch Amalia ahnt nicht, dass er sich eigentlich von Anfang an zu ihrer schönen Schwester Helene hingezogen fühlte …

Über ein Jahrhundert später entdeckt Melina Peters in der Hinterlassenschaft ihrer Großmutter Hinweise auf eine Verbindung zu der Kaffeehändler-Dynastie. Sie bewirbt sich bei P.F. Magnussen und wird die Assistentin des faszinierenden Leonard Magnussen. Von da an taucht sie immer tiefer in die privaten Schicksale ein, die hinter der offiziellen Familiengeschichte im Verborgenen liegen. Sie ahnt nicht, wie sehr diese mit ihrem eigenen Leben verknüpft sind …


Meine Meinung:

In den letzten Monaten habe ich das Genre rund um historische (Liebes-)Romane für dich entdeckt, weswegen ich sehr gespant auf dieses Buch war. Dieses Buch spielt in zwei Zeitebenen. Es beginnt in der Gegenwart, aber es wechselt immer mal wieder in die Vergangenheit. Auch wenn in der Gegenwart Melina ihr Leben nachgegeht, geht sie auch der Frage nach, was ihre Großmutter mit der Familie Magnussen zu tun hat.

Der Schreibstil ist super leicht und angenehm zu lesen. Tatsächlich hat vor allem der Schreibstil dazu geführt, dass ich das Buch innerhalb eines Tages verschlungen habe, weil es sich einfach so leicht lesen lässt. DIe Geschichte hat dazu natürlich auch beigetragen. Es wird zwischen den Sichten der Charaktere gewechselt, was ich ganz spannend fand, da man so verschiedene Sichten zum selben Ereignis erhält. Negativ kann ich hier höchstens anmerken, dass ich einige Dialoge als nicht so natürlich empfunden habe.

Die Handlung beider Zeitebenen gehen recht schnell voran, das Tempo ist also sehr hoch. Man möchte natürlich das Geheimnis aufdecken, was die treibende Kraft in der Handlung ist. Total vorhersehbar ist das Geheimnis nicht, was ich gut finde.

Mir hat tatsächlich die Ebene der Vergangenheit am besten gefallen, zumindest der erste Teil in der Vergangenheit. Dort wird das Zusammenkommen von Amalia und Paul berichtet, was ich sehr spannend fand. Es hat bei mir auch sehr viele Emotionen hervor gerufen, weil ich ganz schrecklich fand, was Amalia alles erleben musste. Es passiert keine körperliche Gewalt oder Ähnliches, aber auf emotionale Ebene finde ich es einfach schrecklich. Ich musste tatsächlich ein paar Tränchen vergießen. Umso traurig war ich dann, dass dieser Teil der Geschichte recht schnell abgeschlossen war und nicht weiter in die Tiefe ging. Ich hätte gerne mehr über Amalias und Paul Leben aus erster Hand erfahren.

Die anderen Sprünge in die Vergangenheit konnten mich emotional leider nicht mehr so mitnehmen. Vor allem zu Amalia konnte ich keine Verbindung aufbauen, weil sie einfach ein komplett andere Frau geworden ist und ich diese Wandlung nicht mehr mitbekommen habe.

Die Ebene der Gegenwart hat mir auch ganz gut gefallen, aber da hat es mir definitiv an Tiefe gefällt. Es passiert alles sehr schnell und es passt einfach alles zu einfach zusammen. MIr ist klar, dass es eine fiktive Geschichte ist, aber das Glück, das Melina hier wiederfährt, würde im echten Leben wirklich nicht passieren. Die Beziehung, die sich hier aufbaut, fand ich zwar schön, aber da es so schnell ging, konnte mich auch das emotional nicht komplett mitnehmen.

Die Charaktere haben mir trotzdem alle gut gefallen und ich konnte mich mit allen anfreunden. Am besten hat mir aber auf jeden Fall die jüngere Amalia gefallen, danach gefällt mir Melina am besten, die ich als Hauptprotagonistin betiteln würde.

Für Fans dieses Genres kann ich "Die Frau des Kaffeehändlers" trotzdem empfehlen, da es mir wirklich einige schöne Lesestunden geschenkt hat.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Interessanter Reisebericht

Ohne Flugzeug um die Welt
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Als Giulia von ihrer australischen Freundin Rosa gefragt wird, ob sie ihre Trauzeugin sein möchte, lautet die Antwort natürlich ja. Die Hochzeit soll in Australien stattfinden. Das Problem: Giulia und ...

Als Giulia von ihrer australischen Freundin Rosa gefragt wird, ob sie ihre Trauzeugin sein möchte, lautet die Antwort natürlich ja. Die Hochzeit soll in Australien stattfinden. Das Problem: Giulia und Lorenz haben sich jeweils vor ein paar Jahren vorgenommen, nie wieder zu fliegen. Sollen sie ihr Vorhaben nun brechen oder gibt es doch eine andere Lösung? Es gibt eine andere Lösung, wozu die beiden sich entscheiden und darüber in diesen Buch berichten.

Die Möglichkeit, die sich bietet, ist mit dem Zug von Deutschland nach China zu fahren und von dort aus mit einem Schiff nach Australien. Dabei berichten Giulia und Lorenz über ihre Erfahrungen und Erlebnis.

Zum Einstieg des Buches wird erzählt, woraus diese Idee entstanden ist und wie die beiden es organisiert haben. Die Organisation hätte ein bisschen ausführlicher sein können, aber zum Ende des Buches werden Tipps gegeben, wie man selbst eine solche Reise organisieren kann. Außerden werden zu Beginn viele Fakten um das Reisen mit verschiedener Transportmittel und die Auswirkung auf das Klima erzählt. Spannend fand ich den Blick in die Zukunft, welche Möglichkeiten momentan denkbar wären, damit die jetztigen Transportmittel auch in der Zukunft weiterhin nutzbar sind. Schnell wird aber klar: Das Fliegen stößt sehr viel CO2 aus und das wird auch in der Zukunft nicht besser werden. Wenn die Klimaziele aber erreicht werden wollen, muss sich was ändern.

Danach erzählen Giulia und Lorenz die einzelnen Etappen ihrer Reise bis sie in Australien ankommen. Sie machen viele neue Erfahrungen und begegnen viele interessante Menschen. Nicht nur über das Klimaproblem wird nachgedacht, sondern auch über andere Probleme unserer Welt, wie das Machtregime in Russland oder der Überwachungsstaat China. Dabei sind die beiden recht reflektiert, was im Nachhinein, wenn man so ein Buch niederschreibt, natürlich möglich ist. Auch das Fazit aus der Reise ist interessant zu lesen.

Schade fand ich, dass dann der einjährige Aufenthalt in Australien und die Rückreise so wenig Platz im Buch finden. Das hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Irritiert hat mich außerdem ein wenig der Schreibstil. Mal wurde das "wir haben", mal "Giulia/Lorenz hat" genutzt. Der Grund dazu ist mir klar, irritiert hat es mich trotzdem.

Klar ist es auch, dass eine solche Reise nicht für jeden möglich ist. Es dauert nun mal eben sehr lange und nicht jeder hat die Möglichkeit dazu. Das stellen Guilia und Lorenz auch in ihren Buch klar, dass sie sehr priviligiert sind. Für Schulabgänger, Studenten oder im Rahmen eines Sabaticals kann man das sicherlich umsetzen, falls man es so wünscht. Auch wenn ich eine solche lange Reise wohl nicht auf mich nehmen würde, fand ich es wirklich sehr interessant und einiges Neues gelernt habe ich auch.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Interessante und fesselnde Familiengeschichte

Zeit der Dornen
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Zum Inhalt (Klappentext):

Leonie kommt zu spät ans Sterbebett ihrer Großmutter. Umso mehr will sie deren letzten Wunsch erfüllen und die düsteren Umstände aufklären, die ihre Familie vor Jahren entzweiten. ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Leonie kommt zu spät ans Sterbebett ihrer Großmutter. Umso mehr will sie deren letzten Wunsch erfüllen und die düsteren Umstände aufklären, die ihre Familie vor Jahren entzweiten. Die Suche nach der Wahrheit führt Leonie in die harten Kindheitsjahre ihres Großvaters in den Alpen und schließlich nach Krakau, wo sie ein schreckliches Geheimnis lüftet. Und auch Jan, dem sie bei ihren Recherchen immer näherkommt, scheint ein Puzzlestein ihrer eigenen tragischen Familiengeschichte zu sein.


Meine Meinung:

Seit letztem Jahr bin ich auf den Geschmack von historischen Romanen gekommen, die Ende des 19. Jahrhunderts bis zum zweiten Weltkrieg spielen. Zeitlich kann dieser Roman auch dort eingereiht werden. Es spielt auf zwei Zeitebenen: eine Vergangenheits- und eine Gegenwartsebene, wobei die Gegenwartsebene im Jahr 2000 stattfindet. Das fällt aber soweit gar nicht auf. Die Vergangenheitsebene startet vor dem 1. Weltkrieg und endet dann nach dem 2. Weltkrieg. Dazwischen gibt es immer mal wieder Zeitsprünge, damit es nicht zu langweilig wird.

Den Schreibstil der Autorin fand ich soweit ganz angenehm zu lesen. Erzählt wird in der 3. Person, dabei wird aber immer wieder verschiedenen Sichten eingenommen, sodass ein Bezug zu den Hauptcharaktere besteht.

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Emotionen dadurch ein bisschen abgeschottet werden und bei mir als Leser nicht in vollen Maßen ankommen. Das mag auch an dem Erzählstil liegen. Auch hat mich das Buch ein bisschen emotional verloren, als der erste große Zeitsprung in der Vergangenheit kam, das die Geschichte von Valentin, Leonies Großvater, erzählt. Plötzlich wurde aus dem kleinen Jungen Valentin ein erwachsener Mann. Diesen Sprung konnte mich emotional leider nicht mitmachen. Aus diesen Grund habe ich auch ein bisschen das Interesse an der Geschichte verloren.

Nichts desto trotz fand ich die Zeitebene der Vergangenheit deutlich spannender. Es gab da einige Überraschungen und Wendungen, die die Geschichte spannend gemacht haben. Das große Geheimnis war insgesamt nicht total vorhersehbar, wodurch meine Neugier geweckt wurde. Für mich hätte es die Gegenwartsebene gar nicht gebraucht. Die Charaktere und deren Geschichte haben mich nicht wirklich interessiert und ich haben mit denen auch nicht mitgefiebert. Dadurch dass der Fokus auf die Vergangenheit lag, wirkt in der Gegenwart alles ein bisschen gehetzt und deshalb hat es den Charaktere etwas an Tiefe gefällt. Trotzdem gab es auch schöne Momente, wie die Beziehung zwischen Leonie und ihren Vater.

Besonders an diesen Buch war, dass das Leben der Bauern im ersten und zweiten Weltkrieg dargestellt wurde. Darüber habe ich bisher noch nichts gelesen, deswegen fand ich diesen Fokus recht spannend.

Dieser Buch ist auf seine Weise trotzdem besonders, denn die Autorin erzählt im ersten Teil der Geschichte, also wenn es um das Leben vom kleinen Valentin geht, tatsächlich die Geschichte ihres eignen Großvaters. Das gibt die Geschichte einen Alleinstellungsmerkmal. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Wer gerne historische Romane liest und auch gerne Romane liest, die Familiendramen und -geheimnisse behandelt, ist hier gut aufgestellt. Dieses Buch kann in diesen Bereich auf jeden Fall eine Bereicherung sein.

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