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Veröffentlicht am 17.05.2020

ein New Adult Roman, der sich nach einem recht vielversprechenden Beginn im Verlauf der Handlung leider zunehmend zu einer eher mittelmäßigen Geschichte entwickelt

Forever Free - San Teresa University
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Mit Forever Free hat Kara Atkin sicherlich keinen schlechten New Adult Roman geschrieben, aber leider auch keinen, der einen in Begeisterung versetzt. Man wird als Leser ganz gut unterhalten und kommt ...

Mit Forever Free hat Kara Atkin sicherlich keinen schlechten New Adult Roman geschrieben, aber leider auch keinen, der einen in Begeisterung versetzt. Man wird als Leser ganz gut unterhalten und kommt relativ schnell voran, kann am Ende allerdings nicht kommentarlos über den einen oder anderen Kritikpunkt hinwegsehen.

Raelyn ist keine unsympathische Protagonistin, man findet jedoch nur schwer einen richtigen Zugang zu ihr, vor allem wenn man sich aufgrund ihrer verschüchterten Art überhaupt nicht mit ihr identifizieren kann. Man hat die meiste Zeit über eher Mitleid mit ihr, weil sie offenbar noch nie Freunde hatte und es eine große Herausforderung für sie ist neue soziale Kontakte zu knüpfen, was unter anderem an ihrer Introversion und Schweigsamkeit liegt, aber nicht die einzige Ursache dafür ist. Ihre Gedanken und Verhaltensweisen sind mitunter nur schwer nachvollziehbar und teilweise widersprüchlich. Manchmal scheint sie nicht nur sehr naiv, sondern regelrecht weltfremd zu sein und ihr junges Alter oder die Tatsache, dass sie noch nie zuvor auf einer Party gewesen ist, sind dafür bei Weitem keine ausreichenden Erklärungen.

Ihren Wunsch nach Veränderung kann man hingegen gut verstehen, allerdings geht ihre tatsächliche Entwicklung insgesamt leider nicht wesentlich über optische Kleinigkeiten hinaus. Gerade zum Ende hin verfällt sie verstärkt in alte Muster, erscheint unreif und handelt vollkommen verantwortungslos. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr leichtsinniges Verhalten am Schluss natürlich keinerlei Konsequenzen für sie hat, worüber man einfach nur den Kopf schütteln kann.

Für jemanden, der sich anfangs so sehr nach echten Freundinnen gesehnt hat, ist sie schließlich sogar in Bezug auf Kate und April ziemlich unzuverlässig, denn sobald sie und Hunter sich näher kommen, lässt sie sie mehr oder weniger links liegen, obwohl sie vielleicht den gleichen Beistand benötigen würden, den sie Raelyn vorher zuteil werden ließen. Sie kann von Glück reden, dass die zwei überaus liebenswerten Studentinnen in der Hinsicht nicht nachtragend sind.

Der Liebesgeschichte zwischen Raelyn und Hunter steht man somit allerdings auch etwas zwiespältig gegenüber. Obwohl es durch die wechselnden Perspektiven Kapitel aus Hunters Sicht gibt, kann man ihn zu Beginn nur schwer einschätzen, im Endeffekt mag man ihn und seine direkte, unverblümte Art jedoch recht gern. Von einer richtigen Liebesgeschichte kann man erst spät sprechen, da sich ihre Beziehung nur sehr langsam entwickelt, wobei man an diesem Aspekt nichts auszusetzen hat. Als es zwischen den beiden ernster wird, verliert sich Raelyn jedoch zunehmend in Hunter, sodass ihre Beziehung zu ihm sehr fragwürdige Züge annimmt, und daran stört man sich durchaus. Konfliktscheu und harmoniebedürftig zu sein, ist die eine Sache, aber Lügen und andere Dinge hinzunehmen, um bloß nicht zu riskieren, dass der Freund Schluss macht? Was vermittelt das denn für eine Botschaft - vor allem an junge Leserinnen?

Einer der größten Kritikpunkte ist darüber hinaus der ziemlich an den Haaren herbeigezogene Konflikt zwischen Raelyn und ihrer Mutter sowie die widersprüchliche Art und Weise, wie er von Kara Atkin dargestellt wird. Während die Autorin zu Beginn den Anschein erweckt, dass Raelyn und ihre Mutter ein super Verhältnis zueinander haben, fast schon beste Freundinnen sind, wird die Mutter im Verlauf der Geschichte plötzlich aus dem Nichts heraus von ihrer Tochter zu einer Person gemacht, die Raelyn ihre Kindheit und Jugend kaputt gemacht und sie quasi an sich fesselte - wofür absolut fadenscheinige Gründe und Beispiele angeführt werden - nur um am Ende plötzlich wieder zu einer liebenden Mutter zu werden, die ihrer Tochter ach so schöne Erinnerungen beschert hat. Das passt einfach hinten und vorne nicht zusammen, wirkt unüberlegt und unausgereift.

Infolgedessen findet man als Leser auch Raelyns Verhalten ihrer Mutter gegenüber unfair und egoistisch. Wenn man seiner minderjährigen Tochter erlaubt eine Universität am anderen Ende des Landes zu besuchen - und dieses Studium noch dazu finanziert - ist es wohl nicht zu viel verlangt, dass Raelyn sich im Gegenzug regelmäßig bei ihrer Mutter meldet. Vielleicht mag es Raelyns Mutter tatsächlich schwer fallen ihre Tochter loszulassen, doch so geht es vielen Eltern und der Übergang von täglichem Kontakt zu gelegentlichen Telefonaten oder Nachrichten ist schwer. Auf zu viele Nachrichten von einem Elternteil aber entgegen einer zuvor getroffenen Absprache mit absoluter, wochenlanger Funkstille zu reagieren, ist einfach nur schäbig. Eine simple Textnachricht kostet immerhin nur Sekunden und bewahrt die Person, die sich ansonsten große Sorgen macht, vor schlaflosen Nächten.

Auch der vermeintliche Versuch der Handlung durch die Thematisierung einer psychischen Erkrankung mehr Tiefgang zu verleihen, scheitert leider, da das Thema insgesamt viel zu kurz kommt und nur sehr oberflächlich behandelt wird, obwohl das ein sehr interessanter Aspekt gewesen wäre. Man erfährt nur sehr wenig über die Krankheit sowie ihre Auswirkungen und der damit verbundene Konflikt wird letztlich auf wenigen Seiten, um nicht zu sagen Zeilen, abgehandelt, als wäre mit der Enthüllung dieser Diagnose schon alles Wesentliche gesagt.

Generell werden viele Probleme am Schluss zu schnell aufgelöst oder einfach übergangen, wodurch man als Leser mit vielen unbeantworteten Fragen und einem eher unbefriedigenden Gefühl zurückgelassen wird. Das Ende wirkt dadurch abrupt, überstürzt und unausgeglichen, vor allem wenn man an den Einstieg in die Geschichte zurückdenkt, bei dem sich die Autorin viel Zeit gelassen hatte.

Kritikwürdig ist in gewisser Hinsicht zuletzt noch der Schreibstil von Kara Atkin. Abgesehen von einigen kleineren Logikfehlern und dem Umstand, dass einem mehrfach bestimmte, wissenswerte Informationen vorenthalten werden, sind es vor allem einige Wiederholungen, die häufig den Lesefluss stören. Dass Hunters Augen „ozeanblau“ sind, mag Raelyn beispielsweise besonders faszinierend finden, deshalb muss der Leser jedoch nicht bei jeder Erwähnung seiner Augen explizit auf die Farbe hingewiesen werden.

Dass man sich trotz alledem auf die Fortsetzung freut, hat die Autorin dem Umstand zu verdanken, dass die meisten Kritikpunkte auf die Protagonistin zurückzuführen sind und man Kate und April, die in den Nachfolgern im Mittelpunkt stehen werden, schon jetzt wesentlich lieber mag als Raelyn und deshalb gern mehr über sie lesen möchte.


FAZIT

Forever Free ist ein New Adult Roman, der sich nach einem recht vielversprechenden Beginn im Verlauf der Handlung leider zunehmend zu einer eher mittelmäßigen Geschichte entwickelt, die aufgrund einiger zweifelhafter Botschaften einen etwas bitteren Beigeschmack hinterlässt.

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  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.11.2019

keineswegs ein schlechtes Kinderbuch, allerdings auch keines, das besonders positiv aus der Masse heraussticht

Wörter mit L
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Wörter mit L ist aufgrund der Kürze zwar recht schnell gelesen und alles in allem ganz nett, vermag jedoch leider keine echte Begeisterung auszulösen.
Dafür könnte unter anderem der Schreibstil von Tamara ...

Wörter mit L ist aufgrund der Kürze zwar recht schnell gelesen und alles in allem ganz nett, vermag jedoch leider keine echte Begeisterung auszulösen.
Dafür könnte unter anderem der Schreibstil von Tamara Bach mitverantwortlich sein. Die Sätze sind oftmals entweder sehr lang oder extrem kurz und geradezu abgehackt, was mehrfach den Lesefluss hemmt. Auffällig ist zudem die teils merkwürdige Wortwahl, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Autorin sich hier für die Ich-Perspektive entschieden hat und die Protagonistin Pauline gerade einmal elf Jahre alt ist. Bei einigen Wörtern kann man sich insofern nur schwer vorstellen, dass Pauline diese nicht nur kennt, sondern sogar aktiv verwendet, beispielsweise bei der Bezeichnung ihres kleinen Bruders als „Krawallknoten“.

Darüber hinaus fühlt sich die Geschichte insgesamt nicht richtig abgeschlossen an, obschon einige Konflikte am Ende durchaus aufgelöst werden. Das könnte vielleicht daran liegen, dass der vermeintliche Höhepunkt kaum als solcher bezeichnet werden kann bzw. beim Lesen schlicht nicht als solcher empfunden wird. Die Handlung plätschert ohne spürbare Entwicklung vielmehr die meiste Zeit einfach so vor sich hin.

Interessant ist hingegen der Einblick in den Alltag eines Kinders, dessen getrennt lebende Eltern das gemeinsame Sorgerecht haben und das sogenannte Wechselmodell praktizieren. Pauline verbringt also die Hälfte der Woche bei ihrer Mutter und wohnt die andere Hälfte im Haushalt ihres Vaters. In der Realität ist die Umsetzung dieses Modells oft schwierig, bei Paulines Eltern funktioniert es allerdings relativ gut. Wenn die Eltern sich entsprechend gut verständigen und denselben Wohnort haben, scheint ein solcher Wechsel also durchaus möglich zu sein. Sehr schön ist auch die Art und Weise wie Pauline mit ihrem vierjährigen (Halb-)Bruder Jonathan umgeht. Abgesehen von ein paar harmlosen geschwisterlichen Neckereien ist Pauline sehr lieb zu ihm und die beiden sind wirklich süß zusammen.

Im Verlauf des Buches wird Pauline mit einigen, mehr oder weniger typischen Konflikten für Kinder ihres Alters konfrontiert, darunter die alltäglichen Schwierigkeiten des Lebens in zwei verschiedenen Haushalten, der erste große Streit mit der besten Freundin und ein neuer Mann an der Seite ihrer Mutter. Bei ihren Mitschülern setzt außerdem langsam aber sicher die Pubertät ein. Bei ihrer besten Freundin Natascha führt genau das eben dazu, dass diese anfängt sich für Jungs zu interessieren, während Pauline das ganze Drama noch gar nicht nachvollziehen kann. Unbeabsichtigt verletzt sie eines Tages Nataschas Gefühle, was zu einem großen Streit führt. Doch als Pauline ihre beste Freundin dringend braucht, finden sie schließlich schnell wieder zueinander. Darüber hinaus lernt Pauline den charmanten Lukas kennen und könnte Natascha daher vielleicht schon bald besser verstehen.

Mit ihrer Mutter kommt es zu Problemen, nachdem diese einen neuen Mann kennen gelernt hat und ihm nun langsam näher kommt. Dadurch vernachlässigt sie ihre Tochter nämlich ein wenig bzw. schenkt sie ihr nicht genügend Aufmerksamkeit als diese sich wegen des Streits mit Natascha an ihre Mutter wendet. Die Zurückweisung durch ihre Mutter verletzt Pauline sehr, deren Gefühle insoweit sehr authentisch und verständlich beschrieben werden. Bei einem solchen Start fällt es schwer der neuen Person im Leben ihrer Mutter aufgeschlossen gegenüber zu stehen. Zwar hat Pauline noch ihren Vater sowie ihre Stiefmutter Jette, diese und ihre Mutter Marlene sind jedoch sehr verschieden und so sehr die Elfjährige Jette mag, sehnt sie sich manchmal eben nach ihrer „richtigen“ Mutter. Sie hat auch „an Papa-Tagen manchmal Mamabedarf“, wie sie es selbst so schön formuliert, und es ist nicht in Ordnung von ihrer Mutter Pauline allein deshalb abzuwimmeln bzw. auf andere Tage zu verströsten, wenn diese sich mit einem aus ihrer Sicht ernsten Problem an ihre Mutter wenden will.

Positiv hervorzuheben sind abschließend noch die wunderbar illustrierten Kapitelanfänge. Dort befindet sich in der Regel eine kleine, dafür aber umso schönere Zeichnung, passend zur Handlung des jeweiligen Kapitels.

FAZIT
Wörter mit L ist zwar keineswegs ein schlechtes Kinderbuch, allerdings auch keines, das besonders positiv aus der Masse heraussticht und wird nach dem Lesen daher vermutlich nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben.

Veröffentlicht am 22.02.2018

eine sehr kurze Vorgeschichte zur Dilogie aus der Perspektive von Michael, die man sowohl vor als auch nach Starters lesen kann

Porträt eines Starters
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Porträt eines Starters ist eine, zugegebenermaßen sehr kurze, Vorgeschichte zu Starters und beleuchtet die Geschehnisse unmittelbar vor Anfang des ersten Bandes etwas genauer, allerdings aus der Perspektive ...

Porträt eines Starters ist eine, zugegebenermaßen sehr kurze, Vorgeschichte zu Starters und beleuchtet die Geschehnisse unmittelbar vor Anfang des ersten Bandes etwas genauer, allerdings aus der Perspektive von Callies Freund Michael.
Michaels Sichtweiser ist zwar durchaus interessant, zumal man etwas mehr über seine wahren Gefühle für Callie erfährt, aber die Ereignisse in der Kurzgeschichte sind nicht sonderlich spannend. Man erhascht nur einen kurzen Blick auf die erschreckende Welt, mit der man in Starters dann eingehender konfrontiert wird, lernt Michael dabei allerdings nicht wirklich besser kennen.

Man kann die Geschichte ruhig vor dem ersten Band lesen, vorweg genommen wird nämlich nichts. Vielleicht macht sie den ein oder anderen noch unentschlossenen Leser hingegen wenigstens neugierig auf die Welt, die Lissa Price kreiert hat und damit auch auf den Auftakt der Reihe.

Man verpasst allerdings auch nichts, wenn man die Geschichte einfach ignoriert und weder vor noch nach Starters liest, da man keine wirklich neuen Informationen erhält, die man nach dem Lesen des ersten Bandes nicht bereits kennt oder sich zumindest denken kann.

Die weiteren Kurzgeschichten zur Serie sollte man jedoch nicht voreilig abschreiben, denn vor allem die zweite, Portrait of a Marshal, könnte besonders interessant werden. Während Michaels Sicht auf die Situation der Starters verständlicherweise der von Callie entspricht und damit nichts Neues bietet, ist einem die Perspektive der Marshals nämlich noch völlig unbekannt und ihr Verhalten oftmals ziemlich unbegreiflich.


FAZIT

Porträt eines Starters ist eine sehr kurze Vorgeschichte zur Dilogie aus der Perspektive von Michael, die man sowohl vor als auch nach Starters lesen kann. Man verpasst allerdings auch nicht viel, wenn man einfach darauf verzichtet.

Veröffentlicht am 25.01.2018

eine Kurzgeschichte, die man sich getrost schenken kann

Porträt einer Spore
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Wer Porträt einer Spore mit der Erwartung liest nun endlich mehr über die Sporenkriege zu erfahren, wird hinterher maßlos enttäuscht sein, denn genau davon handelt diese Kurzgeschichte leider nicht, obwohl ...

Wer Porträt einer Spore mit der Erwartung liest nun endlich mehr über die Sporenkriege zu erfahren, wird hinterher maßlos enttäuscht sein, denn genau davon handelt diese Kurzgeschichte leider nicht, obwohl genau das einen als Leser der Serie besonders interessiert hätte.
An sich wäre das ja noch nichts schlimmes, aber dass diese Geschichte zur Hälfte von einer einzelnen, bakteriellen Spore handelt und darüber hinaus noch aus deren Sicht erzählt wird, lässt einen manchmal nur ratlos den Kopf schütteln. Möglicherweise lässt sich ja darüber streiten, doch wenn man auf diesem Gebiet kein Experte ist – und vielleicht sogar selbst dann – fällt es einem äußerst schwer zu glauben, dass eine Spore denken kann oder gar Gefühle hat oder, was das Ganze völlig ad absurdum führt, Gespräche mit ihrer Nachbar-Spore führt. Demzufolge kann man sich nicht wirklich in sie hinein versetzen und es interessiert einen auch nicht so richtig, wie es der kleinen Spore gerade geht. Immerhin handelt es sich dabei um eine zur Kriegsführung entwickelte biologische Waffe, die dazu bestimmt ist Menschen zu töten. Mitgefühl kommt da also nicht gerade auf.

Das Einzige, was diese Kurzgeschichte nicht zu einem kompletten Reinfall macht, sind die Szenen aus der Sicht von Barbara Woodland, der Mutter von Callie und Tyler. Da sie am Anfang von Starters bereits verstorben ist und man so nie die Gelegenheit bekommen hat, sie näher kennen zu lernen, ist es schön nun etwas mehr über sie zu erfahren. Man sieht, wie sehr sie ihre Kinder liebt und wie schwer es für sie ist mit der ganzen Situation umzugehen. Sie hat schreckliche Angst vor dem was kommt und würde ihre Kinder gern bestmöglich auf den Fall vorbereiten, dass sie vielleicht bald auf sich allein gestellt sind, will sie aber gleichzeitig vor dieser Angst beschützen und freut sich, dass sie im Gegensatz zu ihr noch in der Lage sind an etwas anderes als den Krieg und den bevorstehenden Sporenangriff zu denken. Deshalb kann sie ihrer Tochter auch nicht den Wunsch abschlagen eine Runde Minigolf zu spielen als sie zufällig an einer Anlage vorbei kommen, obwohl man sich lieber nicht länger als unbedingt nötig im Freien aufhalten sollte. Zumal sie sich nicht nur vor Sporen, sondern ebenso vor anderen Menschen in Acht nehmen müssen, weil man in diesen schweren Zeiten niemandem mehr trauen kann und diese Erfahrung müssen die Beiden innerhalb von nur wenigen Stunden gleich mehrfach machen.

Obwohl man weiß, dass es vergebens sein wird, hofft man, dass Barbara überlebt, doch das wird, wie man am Ende der Geschichte schmerzlich miterleben muss, natürlich nicht eintreten, denn ihr Mann hatte sich stur geweigert ihnen auf dem Schwarzmarkt den Impfstoff zu besorgen und so ist sie leider völlig schutzlos als die Spore schließlich – voller Stolz! – ihre Aufgabe erfüllt.


FAZIT

Porträt einer Spore ist eine Kurzgeschichte, die man sich getrost schenken kann, wenn man noch eine Alternative zur Hand hat, weil man lediglich Callies Mutter ein wenig kennen lernt, aber im Grunde rein gar nichts über die Sporenkriege erfährt, obwohl genau das interessant gewesen wäre.
Wer die Dilogie noch nicht gelesen hat, sollte lieber die Finger davon lassen, um keinen falschen Eindruck der Serie zu bekommen, die, im Gegensatz zu dieser Geschichte, nämlich wirklich lesenswert ist!

Veröffentlicht am 25.01.2018

keine schlechte Kurzgeschichte, aber eben auch keine, die man unbedingt gelesen haben muss

Die Luna-Chroniken 0: Das mechanische Mädchen
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Das mechanische Mädchen ist eine ganz nette Kurzgeschichte für Zwischendurch, die einem insgesamt aber kaum bis gar keine neuen Informationen liefert und daher nicht zwingend gelesen werden muss. Verpassen ...

Das mechanische Mädchen ist eine ganz nette Kurzgeschichte für Zwischendurch, die einem insgesamt aber kaum bis gar keine neuen Informationen liefert und daher nicht zwingend gelesen werden muss. Verpassen kann man hier jedenfalls nichts.
Interessant ist es zu erfahren, wie Cinder sich nach ihrem Erwachen als Cyborg gefühlt hat und wie sie sich langsam an die vielen Veränderungen gewöhnt. Verständlicherweise ist sie noch ein wenig unbeholfen und vor allem verschüchtert, denn es gibt nichts, was ihr vertraut ist. Sie weiß noch nicht, was es bedeutet, wenn das orange Licht in ihrem Sichtfeld aufleuchtet, oder wie sie verhindern kann, dass ihr Gehirn alles Unbekannte sofort recherchiert und ihr die entsprechenden Informationen liefert. Sie findet jedoch schnell heraus, dass es durchaus Vorteile haben kann ein Cyborg zu sein und erledigt sogar schon ihren erst Job als Mechanikerin indem sie Iko repariert.

Schön wäre es gewesen, wenn man Garan etwas besser kennen gelernt hätte, da er am Anfang von Wie Monde so silbern ja bereits seit mehreren Jahren tot ist. Er taucht zwar auf, bleibt allerdings sehr blass und undurchsichtig. Er nimmt Cinder auf und bittet Adri sich um sie zu kümmern, wofür man ihm dankbar ist, mehr erfährt man dann aber leider nicht über ihn oder seine Beweggründe.

Dass die kaltherzige Adri Cinder von Anfang an feindselig gegenüber stand und Cinder für sie als Cyborg nur ein Ding sowie eine zusätzliche Last ist, überrascht wenig. Sie hat keinerlei Mitgefühl für sie übrig, obwohl sie erst elf Jahre alt ist und niemanden mehr hat. Stattdessen ist sie sogar bemüht zu verhindern, dass ihre Töchter sich mit ihr anfreunden.

Pearl freut sich ebenso wenig über Cinder, doch Peony, die liebe süße Peony, schließt Cinder sofort ins Herz und betrachtet sie nicht nur als Menschen, sondern sogar als ihre Schwester und das scheinbar von Anfang an, egal was ihre Mutter sagt. Dafür kann man sie einfach nur lieben und es kommen einem die Tränen, wenn man daran denkt, dass Cinder ausgerechnet sie später verlieren musste.


FAZIT

Das mechanische Mädchen ist keine schlechte Kurzgeschichte, aber eben auch keine, die man unbedingt gelesen haben muss. Wer nach dem Ende des ersten Bandes gern mehr darüber erfahren möchte, wie Cinder zur Familie Linh kam, kann sie lesen, wer es nicht tut, verpasst allerdings nichts, denn es werden einem, bis auf einen winzigen Hinweis, keine neuen Informationen geliefert und man erfährt nichts über Cinders Leben bevor sie als Cyborg erwachte.