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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2020

Mehr Schein als Sein?

Schwestern im Tod
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Schwestern im Tod beginnt im Jahr 1988. Zu dem Zeitpunkt fängt der junge Polizist Martin Servaz als Ermittler in der Gruppe von „Ko“ (dem eigenwilligen Chef des Teams) an. Nicht sonderlich beliebt bei ...

Schwestern im Tod beginnt im Jahr 1988. Zu dem Zeitpunkt fängt der junge Polizist Martin Servaz als Ermittler in der Gruppe von „Ko“ (dem eigenwilligen Chef des Teams) an. Nicht sonderlich beliebt bei den Kollegen, da er es wagt, deren gängigen Verhörmethoden zu widersprechen. Damals geschahen zwei Morde und der Täter war in den Augen der Ermittler gefasst. Der verdächtige Autor Lang wird von allen Mutmaßungen befreit. Nur Martin Servaz hat ein ungutes Gefühl bei der Sache.

25 Jahre später, Servaz hat sich etabliert und als sehr guter Ermittler bekannt. Erneut wird er zu einer Leiche gerufen. Mal wieder betritt er das Haus des Autors Lang und dieses Mal ist es seine Ehefrau, die Opfer wurde. Gibt es einen Zusammenhang zwischen 1988 und dem jetzigen Mord? Wer war/ist der Täter? Haben die Ermittler damals einen schwerwiegenden Fehler gemacht?

Obwohl mir schnell klar war, wer der Täter ist, fand ich den Thriller spannend. Der Weg zur Überführung und dann doch ein Ende, womit ich nicht rechnete, das macht für mich gute Thrillerkost aus. Das Buch ist spannend geschrieben, hat einen angenehm zu lesenden Stil und die Wendungen waren nicht immer leicht zu durchschauen. Obwohl es der 5. Band rund um Martin Servaz ist, kam ich gut in die Geschichte rein. Er lässt sich problemlos ohne Vorkenntnis lesen. Vier Sterne für einen guten Thriller und eine Empfehlung für alle, die gerne blutige Storys lesen.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Ihre Schuld wird nie vergehen

Reingewaschen
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Im Zimmer des Jungen Sebastian steht ein alter Schreibtisch, der seinem Großvater gehörte. Um den ranken sich Geschichten, die ihn nicht im besten Licht stehen lassen. Auch Sebastians Vater ist überzeugt ...

Im Zimmer des Jungen Sebastian steht ein alter Schreibtisch, der seinem Großvater gehörte. Um den ranken sich Geschichten, die ihn nicht im besten Licht stehen lassen. Auch Sebastians Vater ist überzeugt davon, dass sein Vater ein eifriger Nationalsozialist war. Immerhin arbeitete er in einer Abteilung der NSDAP, die für besondere Aktionen eingerichtet wurde. Als nun Sebastian mal wieder mit seinem besten Freund zusammensaß kam ihnen die Idee, dass sie den alten Schreibtisch genauer inspizieren. Sie finden eine verschlossene Lade, die mehrere Brief enthält und ein ganz anderes Licht auf den Großvater Sebastians wirft.

„Reingewaschen“ ist in zwei Erzählsträngen aufgebaut. Da gibt es den Ich-Erzähler Sebastian, der die Zeit im Jahr 1984 schildert und dann wird der Leser immer wieder in die Zeit ab 1941 geführt. Hier wird dann von außen berichtet, was sich damals ereignete. Vornehmlich geht es dabei um einen Gefangenen namens Müller, der vom Großvater Sebastians verhört wird.

Der Wechsel zwischen damals und 1984 verlangt hohe Konzentration vom Leser und den Gedanken des Autors konnte ich nicht jederzeit mit Leichtigkeit folgen. Die Sprache ist zuweilen recht kompliziert und ja, das Ende war für mich nicht stimmig. Nachvollziehbar fand ich die Reaktion des Vaters von Sebastian. Der Autor hat es für meine Begriffe sehr gut dargestellt, wie Kinder von Anhängern Hitlers mit den Untaten ihrer Väter umgehen können. Dass das nicht leicht ist, wird selbst Skeptikern beim Lesen des Buches klar. Über die Zeit damals sollte niemand urteilen, der sie nicht erlebte. Ich gebe vier Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die sich kritisch mit der Ära Hitler auseinandersetzen möchten.

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Veröffentlicht am 18.05.2020

"Und da erschuf der liebe Gott, die Mädchen aus dem Kohlenpott.."

Ein Traum vom Glück
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Ein Traum vom Glück ist der Beginn einer Saga, die im Ruhrgebiet spielt. Der erste Band beginnt im Jahr 1951. Die junge Frau Katharina ist die Hauptfigur. Sie lebt mit ihren beiden Töchtern bei der Schwiegermutter. ...

Ein Traum vom Glück ist der Beginn einer Saga, die im Ruhrgebiet spielt. Der erste Band beginnt im Jahr 1951. Die junge Frau Katharina ist die Hauptfigur. Sie lebt mit ihren beiden Töchtern bei der Schwiegermutter. Ihr Mann gilt als vermisst und sie selbst ist davon überzeugt, dass er an der Front starb. Die Schwiegermutter allerdings glaubt zu wissen, dass ihr Sohn noch lebt und in sein Elternhaus zurückkehrt. Katharina ist zu jung, um nur im Haus zu sitzen und auf ihn zu warten. Sie möchte Leben und sich als Frau fühlen dürfen. Nicht leicht für die beiden Frauen. Als dann auch noch der Sohn der Schwägerin von Katharina nach 6 Jahren Gefangenschaft vor der Tür steht, kompliziert sich die Situation noch mehr.

Ich wurde selbst in Herne geboren und kenne die Situation dort nicht nur vom Erzählen. Viele Bilder erschienen beim Lesen vor meinen Augen und häufig nickte ich mit dem Kopf und meinte: „Ja, genauso war es.“ Die Wäsche, die grau wurde, wenn man sie zum Trocknen nach draußen hing oder der Zusammenhalt der Menschen im Pott zum Beispiel. Die Sprache kann meiner Meinung nach nicht aufgeschrieben werden. Das muss man hören und daher gefiel mir der Versuch hier nicht so gut. Ja, der Bergbau ist Geschichte und mittlerweile gehört das Ruhrgebiet zu den blühenden und schönen Flecken Deutschlands. Das Buch empfehle ich allen, die sich für die Geschichte des Potts interessieren.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Nette Unterhaltung für zwischendurch

Das Savoy - Schicksal einer Familie
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„Das Savoy Schicksal einer Familie“ ist der zweite Band, welcher von der Historie des berühmten Hotels in London erzählt. Violet hat die Leitung übernommen, nachdem ihr Großvater schwer erkrankte. Zum ...

„Das Savoy Schicksal einer Familie“ ist der zweite Band, welcher von der Historie des berühmten Hotels in London erzählt. Violet hat die Leitung übernommen, nachdem ihr Großvater schwer erkrankte. Zum Glück fand sich auch der Sohn des Besitzers damit ab und seine Frau hilft sogar bei der vielen Arbeit, die auf Violet zukam. Trotz dieser Ablenkung fühlt sie sich oft alleine und trauert ihrem Geliebten noch immer nach. Wie logisch, dass sie dem Werben eines attraktiven Mannes nachgibt und mit ihm nach Berlin reist. Dort findet zu dem Zeitpunkt die Olympiade statt. Eine pompöse Inszenierung Hitlers, die von den Machenschaften der NSDAP ablenken soll. Violet erlebt dort Dinge, die ihr fast das Leben kosten. Sie verabscheut die Stadt und das Getue um den „Führer“. Sie will nur noch nach Hause. Doch, was sie dort erwartet, ist ebenfalls nicht schön.

Ich las auch den ersten Teil und konnte mich sofort in die Geschichte einfinden. Außerdem schreibt der Autor immer mal wieder wichtige Passagen aus der Vergangenheit sodass auch Leser ohne Vorkenntnisse gut klar kommen werden. Jedoch gefiel mir dieser Band nicht so gut wie der Erste. Für meinen Geschmack erzählt der Autor viel Nebensächliches. Historische Fakten vermisste ich dieses Mal dann doch. Dennoch fühlte ich mich gut unterhalten und vergebe daher vier Sterne und eine Empfehlung für alle, die beim Lesen nicht zu viel Tiefe erwarten. Dass es am Schluss auch die obligatorischen Cliffhanger gibt, ist wohl normal, da ein dritter Band folgen soll.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Wo fanatischer Glaube hinführen kann

Das Dorf der toten Seelen
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Sie ist also die Tochter einer Bestsellerautorin und möchte nun ihre eigenen Werke veröffentlichen. Ob sie es dabei durch ihre berühmte Mutter tatsächlich leichter hat? Ihr Debüt mit dem Titel
„Das Dorf ...

Sie ist also die Tochter einer Bestsellerautorin und möchte nun ihre eigenen Werke veröffentlichen. Ob sie es dabei durch ihre berühmte Mutter tatsächlich leichter hat? Ihr Debüt mit dem Titel
„Das Dorf der toten Seelen“ wird als Thriller angeboten und der Klappentext ist rasch wiedergegeben.

Eine junge Frau möchte ihren ersten Film drehen. Es soll eine Dokumentation werden und den Ort des Geschehens wählt sie nicht ohne Grund. Ihre Großmutter lebte als Kind in Silvertjärn, dessen Bewohner spurlos verschwanden. Niemand weiß, was damals geschah und es ranken sich einige Gerüchte um das Dorf. Alice, so heißt die junge Frau, kann vier weiter Leute für ihr Projekt engagieren und gemeinsam reisen sie in den verlassenen Ort. Was zunächst mehr ein Abenteuer, verbunden mit Fotos und Filmaufnahmen sein soll, entpuppt sich schnell als lebensgefährliches Wagnis für alle Beteiligten.

Es ist das Debüt von Camilla Sten und so bewerte ich es auch. Die Story war für mich eine Mischung aus Fantasy und Krimi und nein, ein Thriller war es nicht. Wer eine nachvollziehbare Handlung erwartet, der wird enttäuscht. Etliche Ereignisse sind nicht nachvollziehbar und teilweise auch recht schwammig erzählt. Die Auflösung kommt dann doch unerwartet und nicht alle Fragen werden schlussendlich beantwortet. Mein Fazit ist, dass ich zwar vier Sterne vergebe. Aber nur aus dem Grund, dass es ein Debüt ist und ich der Autorin bessere Storys zutraue. Die Sprache ist gehoben und die Dialoge lebendig geschrieben. Das Buch ließ sich gut lesen und ich fühlte mich gut unterhalten, wobei ich Spannung vermisste.

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