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Veröffentlicht am 08.02.2017

Herrlich erfrischend und liebevolle Charaktere mit greifbarer Tiefe in romantischer Kulisse

Die Lilien-Reihe 1: Die Stunde der Lilie
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Zunächst war ich etwas skeptisch, ein Buch über den französischen Adel und Königshaus im 17. Jahrhundert zu lesen. Aber ich war schon ab der 1. Seite des Buches total gefesselt.

Julia landet durch einen ...

Zunächst war ich etwas skeptisch, ein Buch über den französischen Adel und Königshaus im 17. Jahrhundert zu lesen. Aber ich war schon ab der 1. Seite des Buches total gefesselt.

Julia landet durch einen unglücklichen Unfall beim Ausreiten im 17. Jahrhundert in Frankreich. Sie trifft auf Etienne, der ihr als Mentor und Aufpasser zugeteilt wird. Julia ist zunächst sehr verpeilt, muss sie erst mal ihren Zeitsprung verarbeiten. Ständig passieren ihr Fauxpas und sie muss erst mal lernen, im 17. Jahrhundert nicht aufzufallen.

Meine Meinung:

Nicht nur, dass ich Sandra Regniers Schreibstil wirklich fantastisch finde, jung und erfrischend. Sie beschreibt unheimlich liebevoll ihre Charaktere und die Umgebung, in der die Handlungen spielen. Auch ich habe mit Julia mitgefiebert und auch mitgeweint.

Und dazu ist sie auch noch genauso schlecht in Französisch wie ich! Dadurch ergeben sich auch immer wieder herrlich amüsante Szenen. Etienne ist großartig. Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen.

Auch liebe ich die Seitenhiebe in das 21. Jahrhundert und der unser zeitgenössische Lebensweise (Samu Haber, Harry Potter etc.), die Sandra Regnier immer wieder einflechtet.

Ja, es gibt sie, die Tippfehler (oder Lektorats-Fehler), oder die kleinen Ungereimtheiten (z.B.: das Handy, dass einmal bei Nina im 21. Jahrhundert geblieben ist, im nächsten Absatz aber nur der Akku leer ist). Aber das tut der Geschichte keinen Abbruch, daran darf man sich beim Lesen nicht stören.

Sandra Regnier gehört neben Kerstin Gier und Marah Woolf inzwischen zu einer meiner Lieblingsautorinnen (PAN hat mich total geflasht), da sie es wirklich schafft, mit einer frischen Sprache die Geschehnisse bildlich darzustellen. Auch die Gefühle können jederzeit nachempfunden werden und sind realistisch dargestellt. Die Personen sind greifbar, die Geschichte und die Beziehungen haben eine greifbare Tiefe. Toll!

Veröffentlicht am 16.01.2017

Hervorragend aufregend und spannend vom Anfang bis zum Ende!

Die Zeitrausch-Trilogie: Alle drei Bände in einer E-Box!
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Eines vorweg, ich kenne Panem nicht, weder gelesen noch gesehen. Deswegen kann ich hier keinen Vergleich ziehen.
Ich finde die gesamte Trilogie äußerst spannend und auf jeden Fall lesenswert. Ich habe ...

Eines vorweg, ich kenne Panem nicht, weder gelesen noch gesehen. Deswegen kann ich hier keinen Vergleich ziehen.
Ich finde die gesamte Trilogie äußerst spannend und auf jeden Fall lesenswert. Ich habe die Trilogie in einem Rutsch gelesen und war wie in einem Sog. Ich habe sogar selber geträumt, ich hätte einen Marker!

Die Geschichte der Zeitreise ist spätestens seit "Zurück in die Zukunft" allen bekannt, und was Änderungen in der Vergangenheit bewirken können. Nimmt man nun die Dimension der Realität hinzu, kann das ganz schön verwirrend sein. Die Autorin macht auch keinen Hehl daraus, dass das alles konfus wird, spielt sie auch extrem mit den Zeitsträngen, ob linear oder nicht!

Die Autorin hat einen unglaublich lesefreundlichen Schreibstil, beschreibt die Szenen - aber auch die Gefühle - sehr eindrücklich, auch wenn sie ausschließlich in der ich-Perspektive erzählt. Die Figuren sind greifbar und sehr realistisch dargestellt. Manchmal wirkt Alison doch etwas naiv, vor allem im 2. Teil. Aber sie macht durch alle drei Bücher eine wunderbare Entwicklungen durch.

Tolles Buch und tolle Geschichte, die nicht nur von Herzschmerz getrieben, sondern sehr sehr spannend in einem großen Showdown endet! Aber auch die Romanze kommt nicht zu kurz. Danke für den außerordentlichen Trip in die verschiedenen Realitäten, auch wenn ich nicht alles kapiert habe, wie das mit dem Zeitanker so funktioniert. Aber ich muss es nicht bis ins kleinste Detail kapiert haben, es reicht, dass es so funktioniert!

Die Trilogie passt wunderbar in die Reihe zu den Edelsteinen, Silber, Pan oder Bookless. Wer gerne die Bücher von Kerstin Gier, Sandra Regnier und Marah Woolf liest, wird sich hier sehr gut aufgehoben fühlen!

Veröffentlicht am 16.01.2017

Von Anfang an fesselnder Einstieg und tolle Fortführung nach dem ersten Band

Göttlich
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Das 2. Band steigt direkt in die Geschichte ein und knüpft nahtlos an das erste Band an. Man taucht in die (Unter-)Welt der griechischen Mythologie ein, und Josephine Angelini versteht es mit kurzen und ...

Das 2. Band steigt direkt in die Geschichte ein und knüpft nahtlos an das erste Band an. Man taucht in die (Unter-)Welt der griechischen Mythologie ein, und Josephine Angelini versteht es mit kurzen und informativen Rückblenden in das 1. Buch, aber auch mit erklärenden Passagen der mythologischen Sage, dass der Leser sich nicht verloren fühlt. Es könnte auch von ihr eine selbst erfundene Mythenwelt sein.

Trotzdem ist es vom Vorteil, wenn man ein bisschen Ahnung hat, zumindest schon mal um diverse Kräfte und Eigenschaften der einzelnen Götter kennt.

Dieser Plott der Götter- und Halbgötterwelt, der Mythen und Sagen eignet sich hervorragend für eine Trilogie. Und die Autorin hat es verstanden die Mythen und Sagen, aufzugreifen und ihre Geschichte damit zu erzählen. Gibt es ihr auch die Möglichkeit besonders phantasievoll damit umzugeben und uns Leser in eine besondere Welt zu entführen.

Anders als im ersten Buch werden hier die Charaktere aber viel deutlicher und greifbarer beschrieben. Die Autorin beschränkt sich aber auch auf die wichtigeren und gibt ihnen dadurch mehr Gestalt und Raum.

Das Auftauchen von Orion hat das Beziehungsdrama und Gefühlschaos zwischen Lucas und Helen noch verstärkt. Klar, wer würde nicht Adonis von seiner Bettkante stoßen wollen?

Ich habe hier in diesem Buch mit Helen wirklich jeden Überlebenskampf in der Unterwelt mit gelitten, ihr Gefühlschaos zwischen Orion und Lucas mitempfunden. Großartig geschrieben in einer wirklich einfühlsamen und gut lesbaren Sprache. Auch die Perspektivenwechsel zwischen den einzelnen Personen empfinde ich als gelungen und gibt dem Leser etwas mehr Hintergrundinformationen, was der Geschichte aber um so mehr Spannung verleiht.

Der Spannungsbogen wird ebenfalls gekonnt aufgebaut und endet dann auch in einem fulminanten Showdown. Auch hier, wie im ersten Buch, konnten die Helden erst mal das augenscheinliche Übel soweit "besiegen", trotzdem ist hier der Cliffhänger höher. Die große Katastrophe konnten sie leider nicht abwenden.
Die dem Leser schon aus dem ersten Band bekannte Lüge von Daphne über den Verwandschaftsgrad von Lucas und Helen, wurde im 2. Band immer noch nicht aufgeklärt - was auf ein weiteres spannendes und großes Gefühlschaos im 3. Band hoffen lässt.

Und Hector hat seinem Platz in meinem Herzen alle Ehre gemacht.

Hat mir sehr viel Spaß gemacht und werde gleich mit dem 3. weiterlesen.

Veröffentlicht am 16.01.2017

Beeindruckender Band über Kräuterfrauen in Südtirol mit viel Hintergrundwissen und schönen Bildern

Südtiroler Kräuterfrauen
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Das Buch "Südtiroler Kräuterfrauen - Ihr Leben, Ihr Heilweissen - Ihre Rezepte"von den Autorinnen Astrid Schönweger, Irene Hager von Strobele und Alice Hönigschmid ist am 2014 im Löwenzahnverlag Innsbruck ...

Das Buch "Südtiroler Kräuterfrauen - Ihr Leben, Ihr Heilweissen - Ihre Rezepte"von den Autorinnen Astrid Schönweger, Irene Hager von Strobele und Alice Hönigschmid ist am 2014 im Löwenzahnverlag Innsbruck erschienen.

Eins vorweg, es ist kein Buch über Kräuterkunde, sondern ein unglaublich gut strukturiertes Buch über Frauen in Südtirol, die jahrhundertealtes Wissen über die heimischen Kräuter in alter und auch neuer Tradition beherrschen und pflegen. Sei es die "alte Oma", die gebuckelt durch ihren Anger wandelt, oder auch moderne selbstbewußte Damen, die traditionelles Wissen wieder neu aufleben lassen. Man hat das Gefühl hinter die Kulissen von noch existierenden Kräuterhexen gucken zu dürfen. Ich habe das Buch in die Hand genommen und nicht mehr weg legen können. Am liebsten möchte man sofort selber in den Garten springen und die Kräuter pflücken.

Zunächst gibt es im ersten Teil einen Ausflug in die Geschichte der erste Wahrnehmung der Kräuter, über die einzelnen Bedeutungen verschiedener Heilpraktiken und einzelner herausragender geschichtlicher Persönlichkeiten bis zur heutigen Popularität von Kräutern und Machtkämpfen von Therapeuten und Industrien. Der nächste Abschnitt beschreibt die Geschichte allgemein von Frauen als Heilerinnen vom ersten Kräuterwissen ebenfalls bei den Sumerern bis in die Neuzeit. Im nächsten etwas kürzeren Teil gehen die Autorinnen auf die spezielle Geschichte des Kräuterwissens in Südtirol ein.

Den größten Teil aber nimmt die Vorstellung der einzelnen Kräuterfrauen ein. Jedes Porträt wird mit vielen Fotos und detailreichen Informationen über die Frauen und deren Leben und Geschichte begleitet. Sowie auch jede Frau ihr Lieblingskraut vorstellt, mit seinen typischen Merkmalen und Verwendungszwecken. 18 Kräuterweiber unterschiedlichsten Alters, die in ganz Südtirol verteilt leben, werden in dieser Weise vorgestellt.

Die vielen schönen Bilder sind wirklich aus dem Leben gegriffen und zeigen die Frauen in ihrem Umfeld, wie sie sind, und man hat den Eindruck direkt neben Ihnen in der Stube auf der Bank zu sitzen. Alice Hönigschmid hat in der Gestaltung des Covers, dem Layout des Inhalts und in der Erstellung der Fotos sehr viel Geschick gezeigt und gefällt einem von Anhieb an.

Gerade die Mischung aus Erzählung über die Südtiroler Kräuterfrauen, geheimnisvolles Wissen und den emotionalen Bildern hat mir bei diesem Buch besonders gut gefallen. Auch die Aufbereitung der Texte im Inhalt sind klar und gut strukturiert, und es wird weder beim Durchblättern noch beim intensiven Lesen langweilig. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, und ich kann es jedem empfehlen, der gerne in Südtirol verweilt und sich für die alte Tradition und jahrhundertealt bewahrte Bergkultur interessiert. Der selber vielleicht noch nicht den Mut hatte sich intensiver mit Kräutern zu beschäftigen und am Beispiel dieser Frauen das Selbstbewusstheit aufbringt, Wissen aus der eigenen Familie und Geschichte wieder aufleben zu lassen!

Es macht Lust auf mehr und ich bin schon gespannt auf das nächste Buch der drei Autorinnen: "Die Kraft der Kräuter nutzen - 350 Rezepte für Wohlbefinden, Schönheit, Küche, Haus und Garten.", welches vor einigen Tagen im loewenzahn Verlag erschienen ist.

Veröffentlicht am 16.01.2017

Einfach nur ergreifend und bewegend. Eine Liebesgeschichte die unter die Haut geht.

Finian Blue Summers
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Von Emma C. Moore habe ich bisher eine Tennessee Kurzgeschichte gelesen. Besser bekannt ist Emma C. Moore aber als Marah Woolf, von der ich bereits alle bisher erschienenen Bücher gelesen habe und ich ...

Von Emma C. Moore habe ich bisher eine Tennessee Kurzgeschichte gelesen. Besser bekannt ist Emma C. Moore aber als Marah Woolf, von der ich bereits alle bisher erschienenen Bücher gelesen habe und ich sehr begeistert von ihren Geschichten bin. Deswegen wollte unbedingt auch Finian Blue Summers lesen, welches nun der erste längere Liebesroman unter dem Pseudonym „Emma C. Moore“ ist.

Das Cover:
Unheimlich liebevoll ist das Cover erstellt. Es sind Dinge wie ein Haus, eine Geige, ein Fahrrad und Blaubeeren zu erkennen. Die per Hand gezeichneten Grafiken wirken echt und authentisch. Man merkt, dass viel Liebesmühe in die Gestaltung des Covers gesteckt wurde, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten. Aber einem die Lust erweckt, mehr über die abgebildeten Gegenstände zu erfahren.

Handlung:
Die 19-jährige Rayne ist eine hoch begabte Geigenspielerin und ein Mädchen, das ihre Eltern von der Außenwelt fern gehalten haben, um sie vor Gefahren zu schützen, die ihr Geigenspiel beeinträchtigen könnten. Durch ein einschneidendes Ereignis, der Tod ihrer geliebten Großmutter und der Verbot der Eltern, sie zu dem Begräbnis gehen zu lassen, beginnt das Mädchen sich gegen die Autorität der Eltern aufzulehnen. Ihre einzige Möglichkeit zur Rebellion ist das Schweigen und die Verweigerung Geige zu spielen. Die Eltern wissen sich nicht zu helfen und geben Sie in eine Klinik.
Dort lernt sie den etwas älteren Finian kennen. Von Anfang an sind sich beide recht sympathisch und beginnen miteinander über Post-its zu kommunizieren, denn das Schweigen brechen kann Sie nicht mehr, um in diesem Machtkampf nicht als Verliererin hervor zu gehen.
Finian und Rayne reißen aus der Klinik aus und besuchen das Haus der verstorbenen Großmutter. Dort beginnt eine aufregende und emotionale Zeit für beide. Finian ermöglicht ihr die Erfüllung von ihren sehnlichsten Wünschen, die sie sich unter den Fittichen ihrer Eltern niemals erfüllen konnte. Über diese gemeinsam erlebten Ereignisse kommen sich beide immer näher. Aber trotzdem ist da ein Geheimnis, das Finian vor Rayne bewahrt.


Die Autorin beschreibt diese wundervolle Liebesgeschichte im Stil von Tagebüchern. Jedes Kapitel wechselt jeweils zur Erzählperspektive zwischen Finian und Rayne, und sind dafür relativ kurz gehalten. Das gibt der Autorin die Chance, die Gedanken und Gefühle direkt emotional und unvermittelt wieder zu spiegeln. Beide wirken sehr reflektierend in ihren Gedanken. Rayne, eher schüchtern, bescheiden und manchmal naiv wirkend, hat von ihren Eltern nie wahre Liebe empfangen. Sie wurde von ihren Eltern soweit von der Außenwelt abgeschottet, dass sie unselbstbewußt und auch weltfremd auf ihre Umgebung erscheint. Ihre einzige Bezugsperson war ihre Großmutter, die ihr das Haus in Tennessee vererbt hat. Finian, ein Draufgänger und heißer Typ, der sonst nie etwas anbrennen lassen hätte, ist trotzdem seiner Familie gegenüber sehr fürsorglich und macht sich Gedanken um seine Zukunft. Und er beginnt sich auch um Rayne zu sorgen.
Man kann sich sofort in beide Charaktere einfühlen und mitfühlen. Die Sprache ist angepasst, einfach und sehr eingängig. Leicht zu lesen aber nicht langweilig.


Aber worum geht es eigentlich in diesem Buch?
Ich finde, es geht nicht um die Auflehnung des Kindes gegenüber ihrer autoritären Eltern. Vielmehr geht es darum, sich auf seine inneren und heimlichen Wünsche zu besinnen, mögen sie auch noch so kindlich oder sonderbar erscheinen. Aber es geht auch darum seine innigsten Wünsche erst mal zu erkennen und auch zu lernen diese auszudrücken. Rayne muss lernen, sich von der aufoktruierten Meinung der Eltern zu distanzieren und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Das erkennt auch Finian und beginnt deswegen ihr ihre Wünsche aus ihrem Wunschglas zu erfüllen. Er begleitet sie dadurch zu ihrer neuen Selbständigkeit und zu einer Selbstbewußtheit, die ihr durch die Unterdrückung verwehrt geblieben war. Er zeigt ihr, dass Chancen genutzt werden müssen, sonst schlägt das Schicksal einem irgendwann mal ein Schnippchen...

Meine Meinung:
Eine Liebesgeschichte, die prickelnder und aufregender nicht sein könnte. Die Romanze der beiden Figuren wird unheimlich sanft aber stetig aufgebaut. Bis es so gewaltig knistert, dass es aus dem Buch funken schlägt. Aber das wird soweit hinausgezögert, dass man am liebsten beiden mal eine saftige Ohrfeige verpassen möchte, sie mögen endlich mal über ihren Schatten springen. Denn wer garantiert einem, dass einem das Glück immer hold bleiben wird?

Für dieses kleine aber feine Werk vergebe ich auf alle Fälle eine Leseempfehlung, bei der die Taschentuchpackung nicht zu weit entfernt sein sollte.