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Veröffentlicht am 06.07.2020

Rüstige Rentner ermitteln in mysterösem Mordfall

Mord in Sunset Hall
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Nach den beiden sehr erfolgreichen Schaf-Krimis mussten die Leser ein wenig länger auf einen neuen Krimi von Leonie Swann warten.

Mit Sunset Hall wagt sich Leonie Swann ohne Schafe auf neue Wege.

Sunset ...

Nach den beiden sehr erfolgreichen Schaf-Krimis mussten die Leser ein wenig länger auf einen neuen Krimi von Leonie Swann warten.

Mit Sunset Hall wagt sich Leonie Swann ohne Schafe auf neue Wege.

Sunset Hall ist ein kleines Herrenhaus, welches Agnes Sharp in eine kleine Wohngemeinschaft für Senioren umgewandelt hat.

Bewaffnet mit Hettie, der Schildkröte, einem Treppenlift, kleinem Garten und einer mürrischen Haushaltshilfe erleben die mehr oder weniger rüstigen Rentner gemeinsam ihre letzten Tage.

Doch mit der Ruhe ist es schnell vorbei. Im Gartenhaus liegt Lilith mit einer Kugel im Kopf. Beunruhigt ist die Rentnertruppe jedoch erst, als auch im Nachbaranwesen die alte Mildred ermordet aufgefunden wird.

Als die jüngere Charlie mit ihrem Hund Brexit einzieht, gibt diese ein neuen Takt vor. Der Gin fließt in rauen Mengen und Ausgehen steht auf dem Programm.

Gemeinsam beschließen sie bei einem unwürdig trockenen Hefezopf den abscheulichen Mord aufzuklären.

Doch wenn das mal so einfach wäre. Geplagt mit allerlei körperlichen Gebrechen hat die Ermittlertruppe samt Schildkröte Hettie auch noch mit ihren ganz kleinen privaten Geheimnissen zu kämpfen.

Erst als Marshalls Enkel vor der Tür steht, kann Agnes Plan ihren kuriosen Plan in die Tat umsetzen.

Mit der Schildkröte Hettie begibt sich der Leser auf eine skurrile Mörderjagd.

Mit feinem britischem Humor gelingt es Swann leicht, sich von den so beliebten Schafen als Mordermittler zu lösen.

Die mit allerlei Gebrechen gezeichneten Rentner schließt man schnell ins Herz. Der Trupp passt perfekt in die englische Provinz, wo sich allzu oft noch Fuchs und Hase gute Nacht sagen.

Schwarzer Humor, fiese kleine dunkle Geheimnisse und Mut machen diesen Krimi aus. Nur weil man alt ist und die Knochen mal hier und da knacken und ziepen, ist das noch lange kein Grund, sich aus dem Leben und der Gemeinschaft zu verabschieden.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Wahre Freundschaft

Im Kreis der Freunde
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Mit Maeve Binchy kann man nichts verkehrt machen.
Benny und Eva Malone sind Sandkastenfreundinnen. Beide wachsen in dem verschlafenen Knockglen auf. Das Dorfleben schildert Maeve Binchy typisch. Neben ...

Mit Maeve Binchy kann man nichts verkehrt machen.
Benny und Eva Malone sind Sandkastenfreundinnen. Beide wachsen in dem verschlafenen Knockglen auf. Das Dorfleben schildert Maeve Binchy typisch. Neben Tratsch gibt es die ein oder andere schrullige Anekdote über die Bewohner. Klassisch irisch ist auch der Bezug zur katholischen Kirche.
Nach der Schulzeit beschließen beide, es mit einem Studium in Dublin zu versuchen.
Dort fügen sich beide in die Clique von Jack Foley und Nan Mahon ein. Das Studentenleben zur damaligen Zeit war teilweise besonnen und teilweise von diversen Umbrüchen umgeben.
Die beiden jungen Frauen benötigen mehr als einen Anlauf, um mit dem Wandel der Zeit klarzukommen.
Die Geschichte zieht so dahin, fast schon könnte man diese als langweilig erachten. Aber Maeve Binchy schreibt Bücher aus Überzeugung.
Man besinnt sich auf das Wesentliche! Hier geht es um Freundschaft, Vertrauen und die Beziehung der Menschen untereinander. Für Freundinnen, die auf Herzschmerz stehen, werden hier nicht fündig. Hier geht es um das wahre Miteinander.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Für fast alle Lebenslagen

Das Worst-Case-Szenario Survival-Handbuch
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Trotz der über 250 Seiten hat man dieses Buch in kürzester Zeit verschlungen. Jedes Kapitel widmet sich bestimmten Fällen, zum Beispiel der Gefahr durch Tiere („Zähne und Krallen“), Kampftechniken („Die ...

Trotz der über 250 Seiten hat man dieses Buch in kürzester Zeit verschlungen. Jedes Kapitel widmet sich bestimmten Fällen, zum Beispiel der Gefahr durch Tiere („Zähne und Krallen“), Kampftechniken („Die beste Verteidigung“) oder auch Naturkatastrophen im Kapitel „Notfälle“.
Die Autoren haben sich für die Zusammenstellung der Szenarien und deren Bewältigung Tipps und Tricks von Experten geholt.

Wer diese Experten sind, bleibt im Dunkeln.

Die entsprechenden Hinweise sind allerdings nachvollziehbar und, jedenfalls in der geschützten häuslichen Umgebung, für jeden durchführbar.

Nach der Lektüre ist man also für alle Ausnahmesituationen des Lebens gewappnet. Der durchschnittliche Mensch wird allerdings kaum in eine solche Situation kommen. Das wäre ja auch nicht wünschenswert!

Falls es doch der Fall sein sollte, dann wird man sich wohl nicht an die genauen Instruktionen in diesem Buch erinnern. Allerdings verpacken die Autoren grundlegende Verhaltensweisen so geschickt in die Fülle der Eventualitäten, dass vielleicht wenigstens die Grundlagen (Hilfe holen, Ruhe bewahren, Überblick verschaffen…) in einer Notsituation angewandt werden könnten.

Und auch wenn man nichts gelernt hat, so hat man doch zumindest ein kurzweiliges, interessantes Buch gelesen.

Außerdem: Man kann ja nie wissen...

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Escape-Krimi mit Seiten zum Aufschneiden

Escape Room. Der Schatten des Raben
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Eigentlich wollten wir mit Freunden schon vor ewiger Zeit mal an einem Samstagabend einen Escape-Room testen, sind aber bisher leider nicht dazu gekommen.

Umso mehr habe ich mich daher über „Der Schatten ...

Eigentlich wollten wir mit Freunden schon vor ewiger Zeit mal an einem Samstagabend einen Escape-Room testen, sind aber bisher leider nicht dazu gekommen.

Umso mehr habe ich mich daher über „Der Schatten des Raben“ gefreut.

Ein Escape Krimi ist folgendermaßen aufgebaut. Man liest sich in die Story ein, und löst Rätsel für Rätsel. Zum nächsten Kapitel kommt man nur, wenn man aus den drei Auswahlmöglichkeiten die richtigen Schlüsse gezogen hat und ein kleiner Bildausschnitt führt einen dann zum nächsten Rätsel.

Lissas Abiturtreffen nach langen zwanzig Jahren wird zu einem Albtraum. Während einer Führung gerät die alte Clique in einen Hinterhalt und wird in der Schule im Keller eingesperrt.

Dass diese Clique etwas zu verbergen hatte, hat Lissa schon immer gespürt. Doch jetzt wird es ernst und ihr aller Leben hängt davon ab.

Im ersten Raum angekommen gilt es ab jetzt gemeinsam ein Rätsel nach dem anderen zu lösen. Immer in der Hoffnung, dass das nächste Rätsel alle gesund und glücklich zum Ausgang bringt.

Doch Lissa hat sich im wahrsten Sinne verrechnet. Die Clique stellt sich als korrupte, zwielichtige und überaus neidischer Trupp heraus, der es Lissa schwer macht, die Vergangenheit zu verstehen.

Einst führte Paula diese Clique an, bis diese unter mysteriösen Umständen ausgerechnet in diesem Keller zu Tode kam.

Wer hat also Paula ermordet und wie kommt Lissa wieder heil aus diesem Keller?

Fazit:

Mit Eva Eich gehen wir auf Mörderjagt. Klassisch nach einem Who-Done-It aufgebaut beschäftigt man sich mit der Suche nach dem Täter und löst dabei die ein oder andere knifflige Rätselaufgabe.

Da sich der Keller in einer alten Schule befindet, sollte man die alten Schulfächer schon noch beherrschen. Ob Erdkunde, Sprachen oder das Periodensystem, alle relevanten Fächer kommen zum Einsatz. Knifflige Matherätsel ergänzen den mysteriösen Spuk.

Mit so einigen Rätseln habe ich mich schwer getan. Wenn man jedoch mal die Richtung verstanden hat und die Kapitel sehr aufmerksam liest, kommt man den Mörder schnell auf die Spur.

Eine tolle Abwechslung! Es wird nicht mein letzter Escape-Krimi gewesen sein!

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Das Jahr 2040...

Puppenspiel
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Man nehme das Jahr 2040, einen abgehalfterten ehemaligen Polizisten und lässt Dinge wie das Internet alt aussehen…

Egidius Stahl führt eine mehr oder weniger erfolgreiche Detektei. Unterstützt wird er ...

Man nehme das Jahr 2040, einen abgehalfterten ehemaligen Polizisten und lässt Dinge wie das Internet alt aussehen…

Egidius Stahl führt eine mehr oder weniger erfolgreiche Detektei. Unterstützt wird er von Bülent, dem Programmierer für alle Fälle und Lizzy, die auch jedes kleinste Detail sucht und findet.

Während die beiden jungen Angestellten ihrer Zeit im Jahr 2040 teilweise schon vorauseilen, hängt Egidius in der schönen alten Zeit davor fest.

Als ausgemusterter Polizist begibt er sich weiter in die Abgründe der Menschen der modernen Zeit hinein, als er es in seinem Job jemals konnte. Regeln sind irgendwie nicht sein Ding. Lange Praxis in der Welt des Reglements und ausgezeichnete Menschenkenntnis machen seinen Job zwar etwas einfacher, aber auch hier kann er sich gerade so über Wasser halten.

Der neue Auftrag scheint schnell erledigt. Eine echte tote Katze im Garten und eine zahlungswillige Klientin, die Egidius Herz aus dem Rhythmus bringt, was will man mehr?

Schnell steht jedoch fest, dass es mit der Katze und der Klientin nicht so einfach wird wie gedacht und diese bereits vor Beauftragung ahnungslos in ein mächtiges Wespennest gestochen hat.

Das Team kommt gut voran, nutzt es jegliche neue Technologie für ihre Seite. Nichtsahnend, dass sie bereits aufgeflogen sind.

Als Leser schweben wir im Jahr 2040. Es gibt die Ground- und die Highlevels. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer, das Streben nach Macht steht allen Politikern auf der Stirn geschrieben. Dank neuer Technologien ist die Menschheit zwar weit vorangekommen, jedoch bringt jede Verbesserung auch ihre Nachteile mit sich.

Fazit:

Puppenspiel von Andreas Aschberg macht eines klar, dass die Welt so schnell nicht untergehen wird.
Wir werden überrannt von neuen Technologien, neuen Gesetzen und strengen Reglements. Irgendwer wird immer die Strippen ziehen und mit unserer Gesellschaft ein großes Puppentheater veranstalten.
Das hat sich trotz etlicher Jahre nicht geändert.

Puppenspiel ist ein gelungener Cyber-Zukunfts-Thriller, gespickt mit Starwars- und Douglas Adams Zitaten. Ein Muss für alle Fans von Meister Yoda und Arthur Dent.

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