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Veröffentlicht am 01.06.2020

Ezlain sucht Cressa und findet Drayce oder: die grosse böse Welt

Stoneheart 1: Geraubte Flamme
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Inhalt
Ezlain wird nachgesagt, dass ihr als Kind eine Hexe das Herz geraubt und gegen einen Stein ausgetauscht hat. Kein Wunder hat die junge Frau bisher noch keinen Mann gefunden - was ihre Tante regelrecht ...

Inhalt
Ezlain wird nachgesagt, dass ihr als Kind eine Hexe das Herz geraubt und gegen einen Stein ausgetauscht hat. Kein Wunder hat die junge Frau bisher noch keinen Mann gefunden - was ihre Tante regelrecht in den Wahnsinn treibt. Andererseits hat Ezlain auch überhaupt keine Lust, sich den Konventionen und den Männern zu beugen. Als Strafe dafür, dass sie immer wieder aufbegehrt und sich weigert, einen einflussreichen Mann zu ehelichen, soll ihr das einzige genommen werden, das ihr im Leben wichtig ist: ihre Sklavin und beste Freundin Cressa. Um dem Schicksal zu entgehen, fliehen die beiden und heuern getarnt als Männer auf einem Schiff an. Doch als ihre Tarnung auffliegt, wird Ezlain dem Meeresgott geopfert und ins Meer geworfen. Ezlain landet auf einer abgelegenen Inseln bei einem Mann, der ihr verspricht, sie auf der Suche nach Cressa zu unterstützen ... und der ihr Herz aus Stein seltsam zum stolpern bringt

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch von Asuka Lionera und ich wurde unter anderem von dem unglaublich schönen Cover angelockt. Der Schreibstil der Autorin hat mir grundsätzlich gut gefallen, auch wenn ich nicht Fan von Ich-Form in Präsens bin, und mir der ein oder andere Tippfehler aufgefallen ist. Ich bin ziemlich schnell voran gekommen... aaaber, tatsächlich war ich mehrfach versucht, das Buch abzubrechen. Man könnte es als Hass-Liebe bezeichnen. Immer wieder war ich genervt und wollte es weglegen, dann passierte wieder etwas, was mir zugesagt hat. Aber von Anfang an...

Wenn Männer böse sind, die Welt böse ist, und sowieso alles böse ist..
In "Geraubte Flamme" sind Männer wichtig. Aber (dickes fettes ABER mit Ausrufezeichen) ausnahmslos alle Männer sind wollüstige, eklige, vergewaltigende Dreckskerle. Ausser natürlich Drayce, der Mann, dem Ezlain auf der abgelegenen Insel begegnet. Wobei sich auch dieser der jungen Frau immer mal wieder aufdrängt und sie fast schon denunziert (mein Lieblingssatz: "braves Mädchen"). Aber ihr Herz schlägt ja plötzlich für ihn. Also was solls. Auch sonst ist niemand Ezlain wohlgesonnen. Böse Tante, böse Schiffscrew, böse Welt. Nur Ezlain und ihre Sklavin sind gute Menschen. Apropos...

Die Sache mit den Sklaven
Alle Welt hält sich Sklaven. Natürlich aber sieht Ezlain ihre Sklavin Cressa als beste Freundin und behandelt sie gut. Natürlich handelt nur Ezlain so, alle anderen missbrauchen ihre Sklaven. Natürlich. Und was wäre das schon für ein Leben, dass sich Ezlain einem Mann "beugen" muss, nur damit sie und ihre Sklavin, die sie doch so sehr schätzt, ein gutes Leben haben? Irgendwie fand ich Ez ziemlich heuchlerisch. Ganz im Stil von: Ich will mein Leben so leben, wie ich will, aber ich halte mir eine Sklavin.

Aber zurück zur Geschichte
Die hat mir nämlich eigentlich ganz gut gefallen. Mir waren zwar die Charaktere nicht sympathisch (jetzt beim Reflektieren merke ich, dass ich gar niemanden sympathisch fand), aber die Story an sich war schon ganz nett. Junge Frau flieht mit Freundin, heuert getarnt als Mann auf einem Schiff an, das Meer trennt die beiden und sie setzt alles daran, ihre Freundin wieder zu finden. Leider hatte die Geschichte aber auch einige Längen. Vor allem dann, wenn Ezlain mal wieder a) alles hundertmal durchdacht hat, b) über ihre Ängste sinniert hat oder c) wieder einmal wütend/verletzt/eingeschnappt ob Drayce war.

Triggerwarnung bitte!
Ich glaube nicht, das ich damit spoilere, aber hier trotzdem eine entsprechende Warnung.
Was mich an der Geschichte richtig gestört hat, war, dass eine Beinahevergewaltigung ziemlich detailliert beschrieben wurde und irgendwie dann als Mittel zum Zweck missbraucht wurde. Ezlain ist davon natürlich und absolut verständlicherweise traumatisiert. Und immer und immer wieder werden diese Szenen wiedergegeben. Immer wenn sie auf einen Mann trifft. Und jeder Mann will ihr gleich an die Wäsche oder wüsteres. Nur Drayce natürlich nicht. Aber hier hätte ich mir definitiv eine Triggerwarnung gewünscht.

Endgegner: Ezlains verquere Weltanschauung
Den absoluten Bock hat Ez dann aber fast am Ende abgeschossen, als sie eine junge Frau (resp. ein Mädchen von 14 Jahren!!!) verurteilt, die sich lieber einem fremden Mann hingibt, anstatt zu sterben. Guuurl, what's wrong with you?

Werde ich nun Band 2 noch lesen?
Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Zwar hat mich die Geschichte zwischendurch echt fesseln können, aber noch mehr hat sie mich geärgert. Zwar waren gerade am Schluss einige unvorhersehbare Wendungen, aber noch mehr hab ich mich genervt. Ich hoffe sehr, dass die anderen Bücher von Asuka Lionera mir mehr zusagen, schliesslich habe ich zwei davon schon im Tolino-Regal stehen.

Fazit
Interessante Fantasy-Story über eine junge Frau, die sich allein in der Welt behaupten muss, um ihre beste Freundin wiederzufinden. Mich hat aber mehr an der Geschichte gestört denn gefallen und ich weiss noch nicht, ob ich wirklich wissen muss, wie die Sache mit Ezlain, Drayce und Cressa ausgeht.

2.5 Sterne

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Leichte Lektüre für zwischendurch

Wild Kingdom 1: Thron der Leoparden
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Inhalt
Kender, das Land der Gestaltwandler, ist seit Jahrzehnten im Krieg. Um diesen endlich beizulegen, macht der sterbende König von Oberkender dem König aus Unterkender, Verion, das Angebot, eine Frau ...

Inhalt
Kender, das Land der Gestaltwandler, ist seit Jahrzehnten im Krieg. Um diesen endlich beizulegen, macht der sterbende König von Oberkender dem König aus Unterkender, Verion, das Angebot, eine Frau aus seinen Reihen zu ehelichen. Widerwillig nimmt Verion das Angebot an, um seinem Volk endlich den langersehnten Frieden zu schenken. An einem Maskenball will er seine Zukünftige aussuchen. Seine Wahl trifft auf Viktoria, die alles andere als begeistert ist, Königin zu werden. Dies auch, weil ihr Herz einem anderen Wandler gehört. Doch dann verunfallt Viktoriar und ihr Onkel beginnt ein brutales Spiel um seine Macht zu behalten.

Meine Meinung
Wandler-Geschichten mag ich ja. Meist kommen sie auch mit einer ordentlichen Portion Erotik daher, und mir war einfach gerade nach so einer Geschichte. Leoparden-Wandler kannte ich bisher noch nicht, also habe ich mich an Thron der Leoparden gewagt. Der Schreibstil ist ziemlich simpel gehalten, aus der Ich-Perspektive und dies zu meinem Leidwesen von mehreren Protagonisten - vier insgesamt. Meiner bescheidenen Meinung nach, sollte die Ich-Perspektive auch nur bei einem Protagonisten benutzt werden. Oder zumindest besser umgesetzt werden. Trotzdem liess sich das Buch rasch lesen, innert zwei Tagen war ich durch damit.

Um seinem Volk endlich den langersehnten Frieden zu bringen, geht König Verion von Unterkender auf die Bedingung ein, eine Frau aus Oberkender zu nehmen. Damit er sich eine Adelstochter aussuchen kann, wird ein Maskenball veranstaltet. Auch Viktoria wird dahin eingeladen, doch sie versucht möglichst nicht aufzufallen. Denn Königin möchte sie nicht werden, und ihr Herz schlägt für einen anderen Wandler. Doch ausgerechnet sie hat sich Verion ausgesucht. Kurz vor der Hochzeit verunfallt Viktoria jedoch, und so schickt ihr bösartiger Onkel an ihrer statt ihre Zwillingsschwester an den Hof...

Wandler... nun, wer sie mag, wird hier ehrlich gesagt zu kurz kommen. Tatsächlich habe ich die für Wandler aller Art übliche Sexyness hier vergebens gesucht. Zwar können sich alle in Raubkatzen grösserer und kleinerer Art wandeln und gehen auch mal auf die Jagd, aber das war's dann irgendwie auch schon. Die Geschichte hätte auch ganz gut funktioniert, wenn es sich um stinknormale Menschen oder Aliens oder Elfen oder Trolle oder Marienkäfer gehandelt hätte.

Apropos funktioniert: Die Story funktioniert zwar, aber ist nichts neues und vor allem leidet sie unter den gleichen "Fehlern" wie x andere Geschichten vor ihr: Die Protas verlieben sich nach zwei Sekunden, es gibt sehr Gut und extrem Böse, Adlige sind arrogant, die weiblichen Protas aber gütig und ganz besonders schön, die männlichen Protas stark und sooo attraktiv. Ja, Viktoria spricht gar von Liebe, nachdem sie ihren Wandler erst einmal kurz gesehen und mit ihm getanzt hat. Und König Verion liebt die Frau, die er widerwillig geheiratet hat schon nach einer Woche über alles.

Alles in allem eine leichte Lektüre die ich schnell durch hatte, die mich zwar unterhalten hat, aber auch einige Mängel aufweist. Band 2 werde ich nicht mehr lesen, ausser ich brauche mal wieder genau so ein Buch.

Fazit
Wer leichte Lektüre sucht, die sich schnell und unkompliziert lesen lässt, mit etwas (stark konstruierter) Liebe, ein bisschen (ebenso stark konstruiertem) Drama und einer Fantasy-Welt voller Wandler (aber ohne übertriebene Erotik), der wird hier sicherlich fündig.

2.5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Leider eher enttäuschend

Beyond Eternity. Der Fluch des Vampirs
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Inhalt
Nach dem Tod ihrer Tante - ihrer letzten Verwandten überhaupt - steht Andie mittellos da. Damit sie das Haus nicht verliert, nimmt sie einen Job in der heruntergekommenen Bar "Wild Dogs" an, wo ...

Inhalt
Nach dem Tod ihrer Tante - ihrer letzten Verwandten überhaupt - steht Andie mittellos da. Damit sie das Haus nicht verliert, nimmt sie einen Job in der heruntergekommenen Bar "Wild Dogs" an, wo sie von einem der Gäste, einem geheimnisvollen aber stummen Mann, sofort fasziniert ist. Aber wieso fasziniert er sie so, und warum um alles in der Welt, lässt er ihr Herz schneller schlagen? Noch während Andie darüber nachdenkt, überschlagen sich die Ereignisse, und plötzlich befindet sie sich mitten in einer Jahrhunderte alten magischen Fehde zwischen zwei einstigen Freunden...

Meine Meinung
Ihr wisst mittlerweile, dass ich ein grosser Fan von Jess A. Loup bin. Umso schwerer fällt es mir, die Rezension zu Beyond Eternity. Der Fluch des Vampirs zu schreiben...

Andie muss nach dem Tod ihrer letzten Verwandten unbedingt an Geld kommen. Aus Verzweiflung heuert sie im "Wild Dogs" an, einer heruntergekommenen Bar voller zwielichtiger Gestalten. Während sie in der Bar bedient, trifft sie auf Dane, einen mysteriösen, aber sehr anziehenden Mann - schweigsam und doch faszinierend. Und ehe sie es sich versieht, steckt Andie mitten im Abenteuer ihres Lebens, zwischen Vampiren, Werdrachen und Furien, während sie erst noch verstehen muss, wer sie ist, und warum ihr Herz so plötzlich für den stummen Vampir Dane schlägt.

Die Sache mit Mary Sue
Andie als Hauptprotagonistin... ist mir irgendwie auf den Zeiger gegangen. Sie ist in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen, aber während dem Fortlauf Geschichte merkt man das kaum. Ihr gelingt alles, sie wickelt alle um den Finger, die entdeckt ihr wahres Erbe, hinterfragt nichts, ist schlagfertig und mutig und ausserdem ist sie wunderschön, zierlich und lieblich. Rundum perfekt also. Nur wenn sie mit Dane zusammen ist, dann ist sie hilfbedürftig. Natürlich. Der grosse starke Mann braucht ja auch was, das er beschützen kann. Womit wir beim nächsten Punkt wären...

Verniedlichung der Hauptprotagonistin
Für mich DAS K.O.-Kriterium überhaupt. Ich habe mich mehrfach dazu geäussert und muss es auch hier nochmals tun: Ich kann es nicht ab, wenn der Mann in einer Geschichte die Frau verniedlicht, kleiner macht, sie mit fast schon ekligen Spitznamen bedenkt. Hier hätten wir die Spitznamen: Kitz (ja, wie das Rehbaby), Bambi-Verschnitt, Kleines, Füchschen und - mein liebster - das Mädchen. Ich hatte phasenweise echt das Gefühl, dass die Protagonistin des Buches 10 Jahre alt ist. Andie soll hier eine selbstbewusste, starke junge Frau darstellen und wird von allen Seiten nur als klein und niedlich abgetan. Ebenso erging es Cally, einer doch ziemlich mächtigen Hexe - zwar klein von der Statur, aber rechtfertigt es das, dass man sie als durchgehend niedlich darstellt? Ich kenne in meinem privaten Umfeld niemanden, der eine Frau, die er notabene respektiert, so behandeln/betiteln würde. Und ich mag das auch in Büchern einfach nicht.

Wunderbares magisches Chaos
Eigentlich hätte mir die Geschichte gefallen können. Magie, verschiedene Wesen, alte Gottheiten, ein stummer Vampirprinz, tolle Nebencharaktere (die waren mithin das beste an der Geschichte!). Aber irgendwie war es hier einfach ein bisschen viel. Während man als Leser noch die Suburbans (so werden die Wesen hier genannt) verdaut und kennenlernt, kommen nach über 100 Seiten plötzlich noch alte magische Artefakte von nordischen Gottheiten hinzu - auch ein spannendes Thema, aber hier a) zu plötzlich, sprich vorher mit keinem Wort erwähnt, und b) too much. Zu viele Köche verderben ja bekanntlich den Brei, zu viele magische Wesen, Artefakte et al. ebenso.

Wenn nicht mal der Humor die Sache noch retten kann
Die Geschichte um Andie und Dane und ihr magisches (Liebes-)Abenteuer war manchmal wirklich witzig. Und das schätze ich sehr, ja wirklich! Hier war es auch genau mein Humor. Eigentlich. Nur war ich schon so abgetan von den vorerwähnten Dingen, dass nicht mal mehr der Humor die Geschichte richtig retten konnte. Tatsächlich - vielleicht kennt ihr das? - sind mir immer mehr Dinge aufgefallen, die mich gestört haben. Z.B. dass die Protagonistin Dinge weiss, die sie gar nicht wissen kann (sie sagt selber immer wieder, wie wenig sie über die Suburbans weiss, aber sie weiss, was genau ein Dämonenbeschwörer tut?), oder der langsam langweilig werdende Scherz über glitzernde Vampire, oder dass manchmal einfach die Übersicht verloren geht, wer gerade was sagt.

Fazit
Ein stummer Vampirprinz, eine junge Frau mit einem mächtigen Erbe und eine Menge fantastischer Wesen - tolle Idee, leider nicht gelungene Umsetzung. Zu viel Chaos, zu viele Verniedlichungen von vermeintlich starken Frauen, zu viel Mary Sue in Andie. Es tut mir so leid, ich hätte es gerne gemocht, aber Beyond Eternity. Der Fluch des Vampirs war für mich - trotz Jess A. Loup als Mitautorin - ein Flop.

2.5 Sterne

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Veröffentlicht am 23.09.2019

Überrissen - und doch irgendwie witzig zu lesen

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben (Die Bestseller-Buchreihe zum Netflix-Film)
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Inhalt
Sophie, schön wie der Tag, engagiert und die perfekte Prinzessin, wünscht sich nichts mehr, als in die Schule für Gute gehen zu dürfen, wo sie ihr eigenes Märchen und den perfekten Prinzen erhalten ...

Inhalt
Sophie, schön wie der Tag, engagiert und die perfekte Prinzessin, wünscht sich nichts mehr, als in die Schule für Gute gehen zu dürfen, wo sie ihr eigenes Märchen und den perfekten Prinzen erhalten kann. Agatha mit den Glubschaugen lebt auf dem Friedhof und glaubt nicht an diese Märchen. Doch dieses Jahr wird Sophie auserwählt und Agatha will alles tun, um ihre einzige Freundin zu beschützen. Doch Agatha schafft es nicht, die Entführung zu verhindern und so kommt es, dass auch Agatha in die Schule gebracht wird. Aber ausgerechnet in die Schule für Gute, während Sophie bei den Bösen landet. Agatha, nun umgeben von piekfeinen Prinzessinnen will nur eins: Nach Hause. Aber Sophie, nun im Zimmer mit drei gruseligen Hexen eingesperrt, denkt nur daran, auf die Seite der Guten zu gelangen. Wie kann Agatha sie überzeugen, dass sie nicht hierher gehören?

Meine Meinung
Eigentlich fand ich das Cover und den Titel des Buches ziemlich abschreckend. Dennoch, der Inhalt klang ganz süss, also habe ich mich mit ein paar anderen Mädels auf Instagram daran gemacht, das Buch gemeinsam zu lesen.

Der Schreibstil passt perfekt in ein Märchen. So richtig. Und genau das hat mich dann aber auch gestört. Alles ist märchenhaft - aber auf diese altmodische, überrissene Art. So sind alle Bösen hässlich, fett und/oder ungepflegt, rüpelhaft und halt wirklich böse. Und die Guten sind schön, eitel, können mit Tieren reden und sehen einfach immer fabelhaft aus. Daran erkennt man denn auch, dass man sich mitten in einem Kinderbuch befindet. Die Idee des Buches hat mir durchaus gefallen, wenn die Protagonisten etwas älter und diese überzeichneten Gegebenheiten nicht gewesen wären, hätte es mir sogar perfekt gefallen. Aber so... die Bösen werden zur Bestrafung gefoltert, die Guten haben in Lebkuchenzimmern Schule. Nein, das war mir einfach zu viel des "Guten".

Die Protagonistinnen werden natürlich davon auch nicht verschont. Agatha hat fettiges Haar, trägt "Klumpschuhe" (was auch immer das sein mag), hat Glupschaugen und achtet nicht sonderlich auf sich selbst. Sophie ist dann das pure Gegenteil, egozentrisch, selbstverliebt und richtig mühsam. Die beiden entwickeln sich natürlich im Verlauf der Geschichte, dennoch, überzeugen konnte mich das nicht.

Das Setting hat mir an und für sich gut gefallen - zwei rivalisierende Schulen, zwei verschiedene, angepasste Stundenpläne, eine grosse Märchenwelt und viele Geheimnisse zum aufdecken. Wenn sich da nur nicht immer wieder moderne Begriffe eingeschlichen hätten - die Südsee, Pingpingbälle und dergleichen finde ich in so einem Buch einfach unpassend.

Trotz meiner Kritik, mir hat es sehr viel Spass gemacht, das Buch zu lesen. Tatsächlich überlege ich auch, mir Band 2 anzuschaffen und mir diese überspitzte Märchenwelt nochmal anzutun.

Fazit
Überrissene Welt und Charaktere - und dennoch hat es mir Spass gemacht, das Buch zu lesen. Wer vor Kinderbüchern nicht zurückschreckt und die Märchenwelt mal aus anderer Sicht erkunden möchte, ist hier sicher richtig.

2.5 Sterne

Veröffentlicht am 14.09.2019

Die Klischeekeule schlägt wieder zu

Wild Souls - Mit dir für immer
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Inhalt
Achtung! Band 2 von 2, beinhaltet Spoiler zu Band 1!

Sawyer will sich mit Finn ein neues Leben in Outskirts aufbauen. Doch die Vergangenheit ruht nicht. Während Sawyer voller Freude feststellt, ...

Inhalt
Achtung! Band 2 von 2, beinhaltet Spoiler zu Band 1!

Sawyer will sich mit Finn ein neues Leben in Outskirts aufbauen. Doch die Vergangenheit ruht nicht. Während Sawyer voller Freude feststellt, dass ihre Mutter doch noch am leben ist, ist ihr auch der andere Elternteil, vor dem sie geflohen ist, gefährlich nahe. Denn die Kirche von Richard, ihrem Vater, kommt nach Outskirts um zu missionieren - und Richard will nur eines: Seine entflohene Tochter zurück in seine Gewalt bringen. Für Sawyer beginnt eine emotionale Zeit - muss sie doch nicht nur ihre wiedergefundene Mutter und Finn vor Richard in Sicherheit bringen...

Meine Meinung
Band 1 hatte mich ja... nennen wir es "nicht zu 100 % überzeugen können". Trotzdem - der Cliffhanger hat mich neugierig gemacht und so habe ich auch nach Band 2 der Dilogie gegriffen. Der Schreibstil lässt sich wieder angenehm und flott lesen und die Kapitel sind wie gewohnt abwechslungsweise aus Finns und Sawyers Sicht geschrieben.

Sawyer hat beschlossen, in Outskirts zu bleiben. Während Sawyer und Finn sich noch näher kommen und eine gemeinsame Zukunft planen, kommt die Gefahr immer näher... Denn der Vater, vor dem sie geflohen ist, taucht unverhofft auf und sucht nach ihr. Finn und seine Freunde geben alles daran, Sawyer zu beschützen - und auch ihre Mutter, die allem Anschein zum trotz noch lebt, aber in einem sehr schlechten psychischen Zustand ist.

Die Klischeekeule schlägt wieder zu
Band 1 hat ja so richtig mit der Klischeekeule um sich geschlagen. Auch der zweite Teil bleibt nicht davon verschont. Von der ganz grossen ersten Liebe, über "ich bin dein Vater"-Momente bis hin zu DEM ultra Orgasmus ist alles dabei. Wer also wie ich eher allergisch auf Klischees reagiert, sollte sich vielleicht nach einem anderen NA-Werk umsehen.

Wenn dich die Vergangenheit einholt...
Trotzdem, Band 2 hat mir ein wenig besser gefallen. Die seitenlangen Sexszenen habe ich einfach überblättert, da sie weder besonders toll noch sonst was waren. Geblieben ist eine etwas gar intensive, besitzergreifende Liebesgeschichte mit einem fürchterlich brutalen "Gegner", den es zu hassen gilt. Und ganz viele Gefühle dazwischen. Immerhin das, die Familie, die Sawyer in Outskirts erhält, und auch diejenige von Finn - die haben mir gefallen. Feel Good-Momente gab es also einige. Und auch Spannung ist hier definitiv mehr aufgekommen. Auch wenn diese wieder ganz klischeemässig superduperdramatisch war.

Von hier an enthält meine Rezension explizite SPOILER!
Wer diese nicht lesen mag - bitte direkt zum Fazit vorspringen.

Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
Was mich aber so richtig gestört hat, und das war schon in Band 1 so, ist Finns Verhalten gegenüber Sawyer. Der Alte verhütet einfach nicht, obschon er weiss, dass Sawyer von dem allem absolut null Ahnung hat. Und was passiert? Was passieren muss...

Da wir nicht verhüteten, konnte sie jederzeit schwanger werden.
(S. 23/Tolino)

Ähm, lieber Finn, es ist nicht so, dass IHR nicht verhütet. Es ist so, dass DU nicht verhütest. Denn Sawyer weiss gar nicht, was das ist. Ergo... Finn drängt Sawyer also einfach ein Kind auf, ohne es auch nur ansatzweise mit ihr zu besprechen. DAS IST EIN NO-GO. Ich war geschockt. Sowas in einem YA/NA-Buch? Und dann wird gute Miene zum bösen Spiel gemacht und alle sind happy und Friede Freude Eierkuchen? Geht's noch?

Der Oberknaller
Und dann kommts dicke, und zwar ordentlich. Ohne zu gross vorzugreifen ist das kaum zu erklären. Aber sagen wir es so - Sawyer halluziniert von der toten Exfreundin von Finn. Was dann kommt - einfach so unglaubwürdig, so schräg, ich sass einfach nur da und habe mich gefragt, was zum Teufel ich da gerade gelesen habe.

Charakterentwicklung mal anders
Sawyer ist und bleibt die naive junge Frau aus Band 1. Klar, wenn man so aufgewachsen ist wie sie... sie entwickelt sich eigentlich auch ganz anständig.

Finn hingegen. Nun, er ist definitiv nicht mehr der Finn aus Band 1. Er ist zwar noch ein wenig besitzergreifend. Aber in Band 1 war er richtiggehend dominant und hat dazu noch recht oft gekifft und sich betrunken. Davon ist in Band 2 nicht einmal mehr die Rede. Finn ist jetzt der einfühlsame, aufmerksame und wunderbare Traumprinz. Ich glaube, er hat mit einem anderen Finn den Platz getauscht, da ist doch was faul.

Fazit
Spannender und gefühlsintensiver als Band 1. Aber immer noch voller Klischees und skurrilen Szenen und oft entweder extradramatisch oder total unlogisch. Die Geschichte von Sawyer und Finn - endlich hat sie ein Ende gefunden.

2.5 Sterne