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Veröffentlicht am 16.06.2020

Spannend und berührend

Die verlorene Frau
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1960, Seaview Cottage: Die 13-jährige Rebecca und ihre Mutter leiden seit Jahren unter ihrem gewalttätigen Vater. Der selbst leidet unter Kriegsneurose. In einer stürmischen Nacht findet Rebecca ihr Eltern ...

1960, Seaview Cottage: Die 13-jährige Rebecca und ihre Mutter leiden seit Jahren unter ihrem gewalttätigen Vater. Der selbst leidet unter Kriegsneurose. In einer stürmischen Nacht findet Rebecca ihr Eltern Tod im Wohnzimmer. Sie erzählt den Polizisten mehrfach, vor dem tödlicher Schuss jemanden an der Tür klopfen und reden gehört zu haben, aber die finden keine beweise auf diese Person. Genauer Umstände werden nie aufgeklärt und so bleibt Rebecca traumatisiert zurück.

2014, Chichester: Rebeccas Tochter Jessie bekommt einen Monat früher vor dem errechneten Geburtstermin Wehen und leidet zwei Tage lang darunter. Sie ist überfordert, verzweifelt, übermüdet und leidet an einer Wochenbettdepression. Jessies kleine Tochter hat eine Infektion und braucht dringend ärztliche Versorgung doch Mutter und Tochter verschwinden nächsten Tag spurlos aus dem Krankenhaus. Da beginnt schon der Wettlauf gegen die Zeit, denn Jessies Baby braucht innerhalb 12 Stunden nächste Infusion, sonnst wird sie sterben.

Jessies Halbschwester Iris, eine Journalistin, setzt alles in Bewegung, um das Baby zu finden. Sie begibt sich auf Spurensuche und stößt dabei auf die schicksalhafte Nacht vor über fünfzig Jahren, die ihre Mutter Rebecca ihren Töchtern nie erzählt hat. Doch nur wenn dieses, tragisches Geheimnis gelüftet wird, kann es Iris gelingen, das Baby zu retten...

Seitdem ich, vor einem Jahr, das Debütroman „Das Haus der Verlassenen“ von der Autorin mit Begeisterung gelesen habe, warte ich sehnsüchtig was Neues von ihr und wurde ich definitiv nicht enttäuscht. Genau wie in ihrem Debüt hat Gunnis auch hier etwas Wahre Geschichte geschickt mit Fiktiven zusammen gefädelt. Sie hat viele schwierige Themen, wie Gewalt in der Familie, traumatisierter Kriegsrückkehrer, Depressionen und Frauenrechte im 60'er, gewählt und trotzt die Thematik wirkt das Buch nicht erdrückend. Mit viel Tempo wechseln die Kapitel von heute und damals und zwischen Beteiligten und ich konnte richtig gut deren Gefühl-Gedankenwelt eintauchen. Gunnis Schreibstil ist einfach nur grandios! Leicht, wendungsreich, geheimnisvoll. Die Kapitel endet, wo man unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht und damit hält sie den Spannungsboden bis zum Ende des Buches. Einfach nur spannungsvoll und genial. Ich kann es nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Weckt Urlaubsgefühle!

Träume in Meeresgrün
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Als Amelie eine Reiseeinladung von ihrem Vater bekam, konnte die 34-jährige Goldschmiedin nicht nein sagen. So reist sie mit ihrem Vater, ihrer kleinen Schwester Nele und deren Freund Lars, in dem sie ...

Als Amelie eine Reiseeinladung von ihrem Vater bekam, konnte die 34-jährige Goldschmiedin nicht nein sagen. So reist sie mit ihrem Vater, ihrer kleinen Schwester Nele und deren Freund Lars, in dem sie heimlich verliebt ist, nach Lunenburg. Eigentlich sollte es ein ruhiger Familienurlaub in die kanadischen Provinz-Nova Scotia werden. Doch kaum an der Atlantikküste angekommen, wird sie von einem Riesen Hund geküsst, seinem charmanten Besitzer Callum nett gegrüßt und in einem kleinen Kaffeeshop den Doppelgänger ihres Vaters zustößt, ahnt Amelie immer noch nicht, was für ein Gefühlschaos dieser Urlaub ihr vorbereitet hat...

Mit „Träume in Meeresgrün“ hat Miriam Covi mich in dem kleinen Fischerdorf an der kanadischen Atlantikküste mitgenommen um meine Seele baumeln zulassen, was es ihr gut gelungen ist. Ich bin mit Amelie durch das Dörfchen gejoggt, in Bonnie's Wollladen Tee getrunken, mit Callum gesegelt, in Fionas Goldschmiede Schmuck hergestellt, mit Knuth gesungen... Natürlich ab und zu mal war ich traurig, schockiert, genervt, überrascht und verliebt. Verliebt in das kleine, kunterbunte Örtchen und in deren Bewohner. Die Liebe Miriam hat ein sehr bildhaftes Schreibstil, sodass ich das kühle Atlantikwasser auf meiner Haut spüren und die Fischsuppe schmecken konnte. Die wunderbare, authentische Charaktere wirken wie einer von uns und runden die gesamte Story. Apropos Fischsuppe! Auf der letzten Seite des Buches gibt es ein Fischsuppen-Rezept, die ich nach gekocht hab und nur weiterempfehlen kann. Es hat hervorragend geschmeckt.

Ein Sommerbuch, welches, weil wir in der schwierigen Corona-Zeit nicht wie gewönnt Urlaub machen können/dürfen/wollen, etwas Trost spendiert. Ich hab es genossen und kann nur noch eine Leseempfehlung geben.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Atmosphärisch und warmherzig

New Dreams
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Mit einem dünnen Kleidchen und Sandalen gekleidet flüchtet Elara aus Phoenix nach Green Valley. Sie hatte einem Streit mit ihrer Mutter und wollte sie nur paar Tage bei ihrer Großmutter abschalten. Doch ...

Mit einem dünnen Kleidchen und Sandalen gekleidet flüchtet Elara aus Phoenix nach Green Valley. Sie hatte einem Streit mit ihrer Mutter und wollte sie nur paar Tage bei ihrer Großmutter abschalten. Doch was sie im Mai, mitten in der Nacht, auf dem Highway definitiv nicht gerechnet hat, ist ein Schneesturm und ein Bär! Elara baut ein Unfall mit einem "Bär" und landet in dem Graben. Auto ist Schrott, Handy hat kein Akku und sie hat keinen Pullover. Zum Glück ist Noah, Sohn von Green Valleys Pfarrer, beim richtigem Zeit und Ort und nimmt sie das letzte Stück mit.
Elara, die Reparaturkosten von ihr Auto selbst bezahlen möchte, nimmt ein Aushilfsjob an und beschließt übers Sommer bei ihrer Oma zu wohnen. Doch ausgerechnet bei ihrem Arbeitsplatz begegnet sie Noah wieder. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen, auch Noah, der eines Tages als Astronaut werden möchte, verbringt total gerne mit Elara Zeit. Bis Noahs Ex-Freundin aus einem langen Koma erwacht...

Ahhh... wie ich mich auf Wiedersehen mit Green Valley gefreut habe! Ich liebe dieses Städtchen in den Rocky Mountains und natürlich deren Bewohner auch. Jeder kennt jeden, jeder hilft jeden. Eine herrliche Atmosphäre, die mich immer wieder mitnimmt und mir das Gefühl gibt, eine von den zu sein. Genau wie in die Vorgängerbücher fühlt man sich auch hier einfach nur wohl beim Lesen. Wunderbare Charaktere und leichter Schreibstil bieten genau die richtige Entspannung nach einem stressigen Alltag, persönlich brauche ich nichts mehr. Es ist mittlerweile meine 6. Roman von der liebe Lilly Lucas aka Julia Hanel und ich liebe ihre Bücher. Wenn das mein Wissen mich nicht enttäuscht, kommt es noch ein 4. Band in 2021, wo es um Cole geht. Ich fange schon mal an zu hibbeln :)) Bin gespannt.

Eine wunderschöne, kurzweilige New Adult Geschichte zum Entspannen und zum Träumen. Es handelt sich hier zwar ums dritte Teil von einer Reihe aber meine Meinung nach, kann man die Bücher auch voneinander unabhängig wunderbar lesen. Ich kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Absolutes Herzensbuch!

Pandatage
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Danny war noch nie ein Glückspilz, aber seitdem seine geliebte Frau vor einem Jahr beim einem Autounfall ums Leben gekommen ist, steht alles auf dem Kopf. Sein elf jähriger Sohn Will, der bei dem Unfall ...

Danny war noch nie ein Glückspilz, aber seitdem seine geliebte Frau vor einem Jahr beim einem Autounfall ums Leben gekommen ist, steht alles auf dem Kopf. Sein elf jähriger Sohn Will, der bei dem Unfall im Auto war, hat aufgehört zu sprechen. Ob das alles nicht genug wäre, verliert Danny sein Job und sein Vermieter droht ihm mit Rausschmiss. Er kauft von seinem letztem Geld ein gebrauchtes Pandakostüm, um als „Tanzbär“ Geld zu verdienen und ein neuer Straßenkünstler ist geboren. Nur: Danny kann leider nicht tanzen! Anfangs macht sich Danny nur lächerlich doch dann lernt er die Pole-Tänzerin Krystal kennen. Sie gibt ihm in einem Nachtclub Tanznachhilfe und so langsam und mühevoll verdient er auch etwas Geld fürs Brötchen. Doch was ihm glücklich macht, ist nicht das Geld, sondern was er hinter der Pandamaske erfahren hat....

Absolutes Lieblingsbuch!!!

Dannys Leben ist eigentlich nicht zum lachen, EIGENTLICH! Doch die Dialoge hier beschert einem mehr Lachfalten als sonst. Aber dann kamen die Kapitel, da kriegt man Tränen in dem Augen. Selten habe ich so eine wunderbare Geschichte gelesen. Bourns Schreibstil ist unfassbar gut. Mit viel Feingefühl und Situationskomik lenkt er die Leser von der rührenden Geschichte geschickt ab. Allerdings muss ich hier eins erwähnen: Es gibt viele umgangssprachliche Wörter und Flüche. Normalerweise stören mich solche Wörter extrem und oft breche ich die Bücher deswegen ab aber hier hat mich die Story so mitgerissen, sodass ich die Wörter einfach akzeptiert habe. Die gehören eben in die Geschichte. Auch die Charaktere sind einfach grandios. Die sind eine von uns, die haben Ecken und Kanten, die haben ihre eigene Last zutragen. Einige sind einfach nur herzlich und menschlich, die andere wiederum hinterhältig und böse. Genau wie im echten Leben. Besonders Ivan, Krystal und Mo habe ich in mein Herz geschlossen.

Für mich war es der erste Lesehighlight des Jahres 2020! Eine berührende und doch zugleich humorvolle Vater-Sohn Geschichte, an die ich mich bestimmt noch Jahrelang erinnern werde!

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Melancholisch, Einfühlsam, Dramatisch

Zweimal im Leben
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Catherine Mitte 30, Ehefrau und zweifache Mutter, gefangen zwischen Heute und Gestern. Gefangen, zwischen Realität und Träume. Stumm aber nicht Taub. Seit vier Monaten versuchen die Ärzte, Psychologen, ...

Catherine Mitte 30, Ehefrau und zweifache Mutter, gefangen zwischen Heute und Gestern. Gefangen, zwischen Realität und Träume. Stumm aber nicht Taub. Seit vier Monaten versuchen die Ärzte, Psychologen, Schwestern, Familie und Freunde sie Hier und Jetzt zu holen. Seit vier Monaten hoffen die auf eine klitzekleine Regung von ihr. Doch Catherine will nur in ihren Gedanken leben. Sie will nur an die vor fünfzehn Jahren fest geschlossenen Gefühlen erinnern. Sie will von sich selbst eingerichtete Gefängnis sitzen und nach ihrem erste, großen Liebe trauern. Der Einzige Zeuge ein Apfelbaum vor ihrem Krankenhauszimmerfenster. Was ist passiert vor fünfzehn Jahren, damit Catherine ihr Seelenverwandter ohne Erklärung verlassen musste?

Ein Buch, wo die ganzen Meinungen auseinander gehen. Entweder liebt man die ganze Dramatik oder nicht. Für mich war es eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Catherine und Lucian, von Anfang an ein Leib und eine Seele sind und deren Liebe so stark, trotzt 15 Jahre Stillstand immer noch ohne Worte verständigen können, hat mich mitgenommen. Ich habe mit dem beiden geliebt, gelacht, geweint, getrauert... Aber auch total über die geärgert. Besonders wollte ich die Catherine am liebsten an den Schultern packen und so richtig schütteln.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Catherines und Lucians Sicht und auf drei Zeitebenen: Jetzt, vor vier Monaten und vor 15 Jahren. Es hört sich zwar kompliziert an, ist es aber nicht. So konnte ich deren Gefühls- und Gedankenwelt ohne Verständnisprobleme eintauchen.

Wer hinter diesen romantischen, hübschen Cover eine zuckersüße und leichte Liebesgeschichte erwartet, muss ich leider die diejenige enttäuschen! Es handelt sich hier eine schmerzhafte, berührende und dramatische Geschichte, die mir wunderschöne Lesestunden beschert haben.

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